Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Da ist doch nichts verwerfliches dran.

Es gibt eine Erinnerung des Motorradfahrers. Das kann und soll Schwee doch genauso hinterfragen, wie umgekehrt z. B. die Staatsanwaltschaft hinterfragt hat, dass man das Ehepaar freitags noch gesehen haben will.

@almera

almera schrieb:ja @janborn diese Frage stellt sich wirklich..aber er hat es geschafft mit dieser Stradegie Jörg Kachelmann rauszuhauen, ob er es auch in diesem Fall schafft..man weiss es nicht wirklich..es sind ja auch zwei Arten von Verbrechen

Wobei Kachelmann kein Verbrechen verübt hat, Freispruch.

@Katinka1971

Nee das hast du recht, da ist ja nichts verwerfliches dran..ich wollte es einfach erwähnen, weil wir uns Gedanken gemacht hatten, warum er das Video XY nochmal vorführen will..
Das könnte die Erklärung sein

almera, geht es ums "schaffen", raushauen?

Ich glaube, dass ein Hr. Schwenn voll und ganz über diesen Dingen steht. Sind Zuschauer, Zeugen, Angeklagte aus dem Raum, so wird sich erstmal über Gartenarbeit oder Wetter unterhalten. Am Ende ist es eine Show, die so lange betrieben wird, bis es ein Geständnis oder eine lückenlose Indizienkette gibt.

H. Schwenn hat genug Erfahrung, um sich nicht verrückt zu machen, bloß weil es mal nix gibt. Sein Ziel ist Gerechtigkeit sein. Also was gibt es noch tun, wenn er, aus Erfahrung, nach dem ersten Prozesstag ahnte. Er tut mal noch so bißchen als ob, und alles entscheidet sich zum Richtigen.

@Katinka1971 stimmt, nur, dass das eine nicht hinterfragt werden musste, weil der Gerichtsmedizininer ohnehin ausgesagt hätte ;)
Und den Wahrheitsgehalt der Aussage des Motorradfahrers wird man so fundiert weder beweisen noch widerlegen können.

Wir haben es schon mehrmals gehabt.

Zur Erinnerung: Das Gericht muss zu einer Überzeugung (aus dem Stoff der Hauptverhandlung) gelangen, die vernünftigen Zweifeln das Schweigen gebietet.

So (in Kurzform) definiert der BGH seit seinen Anfangszeiten in ständiger Rechtsprechung die richterliche Überzeugungsbildung.

Wenn schon der BGH Zweifel anführt, dann weist er der Verteidigung (die StA will es ja nicht, was in der Natur der Sache liegt) einen Weg.

Die Verteidigung muss Zweifel säen, die so groß sind, dass das Gericht sie nicht mehr überhören kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

@Katinka1971
Wenn du alles gelesen hast, dann hast du gesehen, dass ich durchaus auch an die Verteidigung gedacht habe. (heute 14:42) Es ging einfach nur darum, ob Zeugen, die sich nach der 2. Sendung gemeldet hätten unglaubhafter seien, als andere, die sich nach der 1. Sendung gemeldet hätten.

@sensibella

Lies dir die Berichte über die Gerichtsmediziner durch. Die sind durchaus nicht eindeutig. Die Vermutung mit der Nacht zu Donnerstag beruht unter anderem auf der Schlafkleidung. Ansonsten hätte es auch später stattfinden können.

Es blieben Fragen offen. Z. B. wie gekühlt wurde und das die beiden Leichen in unterschiedlichen Zuständen waren.
Ansonsten kann ich mich @Verbum_peto
nur anschliessen.

@janborn


Es gibt einige Beiträge von mir, in denen ich Zweifel geäussert habe, als Laie, wie ernst und glaubhaft man Zeugen finden kann, die sich erst spät melden, weil die Polizei nochmal nach einem Jahr fragt.

Schwenn wird es halt ähnlich gehen.

Wie schnell verwechselt man etwas oder meint sich zu erinnern........und dabei war es völlig anders.

@Katinka1971 sei mir nicht böse, darüber streite ich nicht mehr! Zu jeder Sektion gehört auch die äußere Leichenschau und somit gehört zum Gutachten auch die Bekleidung der Verstorbenen und diese kann und muss in der Gesamtschau mit berücksichtigt werden.
Der Forensiker hat sich auch zu Mageninhalt etc. geäußert. Und wenn du genau liest hat er nicht nur aufgrund der Schlafkleidung ausgeschlossen, dass sie in der darauffolgenden Nacht getötet wurden.

Die Lagerung der Leichen erfolgt generell in Kühlboxen. Das weiß ein Gerichtsmediziner so gut, wie ein Viertklässler weiß, was 1+1 ist. Mann, mann....

Da der Gerichtsmediziner aber nicht bei den Leichen war in der Zeit bis sie zu ihm kamen, kann er formal nicht sagen, dass die Leichen gekühlt waren.
Aber was wird man denn anderes mit ihnen gemacht haben?
Es sei denn wir haben hier mal wieder den Zufall der Zufälle und genau in diesem Fall wurden die Leichen einfach mal über Nacht im Auto gelassen....

Die unterschiedlichen Zustände rühren daher, dass eine Leiche zugedecktg war und die andere mit aufgeschlitztem Bauch (hier setzt die Leichenfäule zuerst ein und mit Sauerstoff gleich noch lieber) auf dem Boden lag.
Unterschiedliche Kühlungsarten bei Leichen gibt es nicht. Da gibt es gesetzliche Vorschriften.
Sorry, aber ich bin das echt leid. Wie oft müssen wir das noch durchkauen? An dem Todeszeitraum gibt es keine Zweifel. Bis auf die immer wiederkehrenden Halbzitate...

Das ist auch meine letzte Äußerung zum Todeszeitraum (ich schreibe bewusst Zeitraum, weil er nach dieser Zeit nicht mehr so eng eingrenzbar ist, aber eng genug um die darauffolgende Nacht auszuschließen).

janborn,

wenn ein Zeuge von sich aus das beobachtete Autokennzeichen benennt, ist es ja etwas ganz anderes, als wenn er es vorher genannt bekam. Und darauf will Schwenn vielleicht hinaus.

Der Motorradfahrer hatte aber die Sendung gar nicht gesehen, wußte als das Kennzeichen gar nicht..

@Katinka1971
Das stimmt natürlich, denn wir sind Menschen und fehlerhaft.
ABER in den seltensten Fällen hat man ein duzend Zeugen, die mit Kameras dabei stehen und eine Straftat dokumentieren - so richtig mit Datum, Uhrzeit, Wetterangabe, Temperatur (innen, wie aussen) Strassenverhältbissse, Lichteinfall, und, und, und. Somit sind die Gerichte nunr mal auf die ungenauen Aussagen der fehlerhaften Menschen angewiesen und damit meine ich sowohl die Staatsanwaltschaft, als auch die Verteidigung.
Oder siehst du das anders?

Danke @sensibella

@wolf2

..und er hat sich ja auch von sich aus gemeldet..das macht ja auch nicht unbedingt jeder, zumal man ja als Zeuge auch nie weiss was auf einen zukommt..und man vllt vereidigt wird..hätte er gelogen, müsste er ja mit einem Meineid rechnen, falls er vereidigt würde..nee..also dieses Risiko geht man eigentlich nicht freiwillig ein

@wolf2
Genau das meine ich ja. Der Motorradfahrer ist durch eine Nachbarin auf den Fall aufmerksam geworden. So hat er es ausgesagt.

Ich verstehe auch , warum RA Schenn diesen Weg einschlägt und was er damit erreichen will.

Ich finde es aber generell nicht richtig, dass man einen Unterschied macht, ob Zeugen sich nach der 1. oder 2. Sendung gemeldet haben. Bei YX werden doch häufig Autos gezeigt, auch mit Kennzeichen, eben damit sich die Leute daran erinnern. Wenn jetzt aber alle Zeugen, die sich nach der 2. Sendung gemeldet haben, weg fallen, dann könnten ja auch eindeutige Aussagen weg fallen.
Wie ich schon schrieb, ich bin erst durch die 2. Sendung auf den Fall aufmerksam geworden und hätte ja, z. B. gar keine Chance gehabt vorher eine Aussage zu machen.

@janborn

..und meiner Meinung nach ist diese Sendung ja irgendwann mal zu dem Zweck ins ZDF genommen worden..um Bürger zur Mithilfe aufzurufen und das kann man nun mal am besten mit einer Sendung die BRD weit ausgerstrahlt wird..

@almera
Ja, so hatte ich es auch verstanden.
Jedenfalls läuft sie nicht im Unterhaltungsprogramm und da es die Sendung schon so lange gibt, muss sie ja auch wohl was bringen, sonst hätte man sie ja schon längst abgesetzt.

@wolf2

wolf2 schrieb: Der Motorradfahrer hatte aber die Sendung gar nicht gesehen, wußte als das Kennzeichen gar nicht..

@janborn

janborn schrieb: Genau das meine ich ja. Der Motorradfahrer ist durch eine Nachbarin auf den Fall aufmerksam geworden. So hat er es ausgesagt.

Sagte er.

Wenn das gesehene des Zeugen in Zweifel gezogen wird dann wohl auch das gesprochene.

@wolf2

ich habe den Motorradfahrer nicht im Gericht erleben können, war es nicht so, dass die Nachbarin ihm den Flyer, der überall verteilt wurde gezeigt hat, worauf auch Kennzeichen und Fahrzeug abgebildet waren.
Sonst hätte er ja gar nicht wissen können, nach welchem Fahrzeug gesucht wird.

@jungler
Dann dürfte man ja auch nicht mehr per Steckbrief nach Tätern, bzw. Zeugen suchen.