Unbekannte Frauenleiche im Teppich, Bremen, 2002

Svitlana und die unbekannte Tote haben sogar die gleiche Frisur. Die Größe passt auch. Das verschwinden von Svitlana passt auch gut zusammen mit dem Zeitraum des Fundes.

hpoirot schrieb:Viele Leute tragen doch 2 verschiedene Ohrringe und haben den nicht zwingend deshalb von ihrer Mutter bekommen?

Es konnte ja auch noch festgestellt werden, dass der Ohrring bereits 1956 in Charkiw hergestellt wurde. Also könnte es schon passen, dass er der Mutter der unbekannten Toten gehört hatte. Selbst (als Neuware) erworben haben konnte sie ihn jedenfalls nicht.

Bei beiden Frauen ist der Mund anders, aber den kann man vielleicht auch nicht so gut rekonstruieren, weil keine Knochen drunter liegen. Von der Frisur darf man sich auch nicht ablenken lassen, die konnte man sicher nur raten. Trotzdem stimmt das Kinn bei Svitlana und auch die Gesichtsform. Die andere hat ein spitzeres Kinn.

ThoFra schrieb:Evtl leistete die unbekannte Tote derartigen Widerstand dagegen, als Prostituierte zu arbeiten, sodass es zu einem Streit mit Handgreiflichkeiten kam, der schlussendlich für die Frau tödlich endete.

Oder hat da gearbeitet und ihr wurde ihr Kind weggenommen?

Zeralda schrieb:Oder hat da gearbeitet und ihr wurde ihr Kind weggenommen?

Theoretisch auch eine Möglichkeit.

Denke allerdings eher, wenn man sie hier nach Deutschland "gelockt" haben sollte mit dem Hintergedanken, dass sie hier der (Zwangs-)Prostitution nachgehen sollte, dann hätte man wohl eher versucht, zu vermeiden, dass sie ihr Kind mitbringt?!
Bzw sie vll zunächst mal vertröstet, z B:"Komm doch erstmal allein nach Deutschland, fange an zu arbeiten, lebe Dich etwas ein und dann kannst Du Sohn/Tochter ja immer noch hierher holen"...

Schade ist, dass man außer der Interpolsuche keinerlei Informationen zu den beiden Frauen findet. Vielleicht hat da jemand mit nem VPN-Zugang mehr Erfolg. Mir zeigt Google und auch die Lens-Bildersuche nichts an.

Ich würde Svitlana allerdings aufgrund des Gewichts eher ausschließen.

Mich würde brennend interessieren, ob eine der beiden Frauen ein Kind hat.

Pony2.4 schrieb:Ich stelle die Bilder mal untereinander ein:

Vielen lieben Dank, auch an Plyxe!

Ich finde auch, dass eine Ähnlichkeit vorhanden ist. Schade, dass man im Netz nichts findet. Habe den Namen mal gegoogelt, scheint ein Allerweltsname wie Lieschen Müller zu sein.

Ich habe jetzt einfach mal das BKA-Formular genutzt, schaden kann es ja nichts. Aber, ob man da auch eine Rückmeldung erhält, keine Ahnung.

Brausebonbon schrieb:könnte die Frau auch als Erntehelferin in Deutschland gewesen sein?

Das ist das Problem an dem Fall: die Ermordete könnte aus zahlreichen Gründen in Deutschland gewesen sein - natürlich auch als Erntehelferin.

Ich stufe dieses Szenario aber aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds (u.a. längere, gepflegte und lackierte Fingernägel) eher als unwahrscheinlich ein.

Pony2.4 schrieb:würde Svitlana allerdings aufgrund des Gewichts eher ausschließen.

Das ist der einzige Punkt der mich auch stutzig macht. Andererseits weiß man nicht, wie lange sie ggf. bereits gefangen gehalten und mangelernährt worden sein könnte, bevor sie als vermisst gemeldet wurde und ob das angegebene Gewicht noch zu dem Zeitpunkt, als man ihr Verschwinden bemerkte, aktuell war. Sie könnte während ihrer Schwangerschaft stark zugenommen, aber nach der Entbindung zwischenzeitlich eine Diät gemacht haben oder ähnliches.

Es sind Ungenauigkeiten in der Datenlage, die manchmal dazu führen, dass man zwei Fälle nicht verknüpfen kann. Würde man ihre DNS überprüfen, käme man vielleicht darauf, dass sie es ist.

LackyLuke77 schrieb:Ich stufe dieses Szenario aber aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds (u.a. längere, gepflegte und lackierte Fingernägel) eher als unwahrscheinlich ein.

Ich habe selbst fast täglich mit osteuropäischen Erntehelferinnen zu tun, daher ist dieses Argument zwar verständlich, aber aus eben dieser meiner eigenen Erfahrung weiss ich, dass diese Frauen in ihrer Freizeit umso mehr auf ihr äußeres achten. Deshalb hatte es bei meiner Überlegung keinen Einfluß. ;)
Ich wollte hier auch nur mal etwas anderes zur Diskussion stellen als Prostitution.

hpoirot schrieb:Habe zwei vermisste Frauen gefunden, die ich gar nicht so abwegig finde:

Elena Volosevich, interessanterweise aus Minsk, hier finde ich schon eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. Kann jemand die Bilder mal nebeneinander stellen?
https://missingdoe.com/mf-0042/

und Svitlana Prokopenko, hier würde das Verschwindedatum 01.06.2002 gut passen. Das Gewicht eher nicht, aber wer weiß, wenn sie z.B. gefangengehalten wurde....
https://missingdoe.com/mf-0182/

ich glaube es war beim Fall Lars Mittank, da hatten User irgendein Freeware Programm für Forensik genommen, welches Bilder verglichen hatte.

Vielleicht kennt jemand dieses Programm?

PeterWimsey schrieb:Ich denke, wenn überhaupt ist es die andere, Svitlana

Ja, bei ihr sehe ich auch eine Ähnlichkeit

FritzPhantom schrieb:Bei beiden Frauen ist der Mund anders, aber den kann man vielleicht auch nicht so gut rekonstruieren, weil keine Knochen drunter liegen

Und die Lippen auf den Fotos sind geschminkt, gerade bei Elena dürfte es abgeschminkt eine deutliche Abweichung geben

Es fragt sich halt, wenn die beiden Frauen vermisst gemeldet sind, dann wird man ja hoffentlich die DNA abgeglichen haben. Noch dazu, wenn man bei der Unbekannten annimmt, dass sie aus Osteuropa stammt. Aber man weiß ja nie, besser einmal zuviel nachgefragt als zu wenig. Deshalb danke, @hpoirot fürs melden.

Die Bildquelle befindet sich oben hier im Forum im Überblick:
https://www.allmystery.de/bilder/km98103

Bei Elena stimmt der etwas scheue, zurückhaltende Gesichtsausdruck. Der Abstand von den Lippen zur Nase und die Kinnform trügen, da sie auf dem realen Foto etwas nach unten guckt. Svitlana dagegen guckt etwas nach oben, so dass bei beiden der Abstand und die Form nicht ganz der Rekonstruktion entsprechen. Elena hat eine sichtbar verkrümmte Nase, was auf der Rekonstruktion auch sichtbar wird. Svitlana hat viel zu volle Lippen, die auch bei Gewichtsreduktion nicht abmagern würden. Ich würde mich eher für eine Ähnlichkeit mit Elena entscheiden. Auch der Haarwirbel auf der rechten Seite vom Betrachter aus kommt hin.

@Plyxe
Zum Glück werden wir das hier nie entscheiden müssen.

Plyxe schrieb:Bei Elena stimmt der etwas scheue, zurückhaltende Gesichtsausdruck.

Dieser Gesichtsausdruck entsteht ganz entscheidend durch die Rekonstruktion; er ist Interpretation der Person, die die Rekonstruktion erstellt hat.

Plyxe schrieb:Elena hat eine sichtbar verkrümmte Nase, was auf der Rekonstruktion auch sichtbar wird.

Elena hat ein nahezu symmetrisches Gesicht, mit einer nahezu an der mittleren Längsachse orientierten Nase. Dagegen hat Svitlana ein asymmetrisches Gesicht mit einer leicht schiefen Nase, wie die Rekonstruktion. Die rechte Gesichtshälfte bei Svitlana ist etwas schmaler, als die linke und die Nase neigt sich bei ihr von der mittleren Achse leicht nach rechts. Bei der Rekonstruktion der Nase ist der Rekonstrukteur vom Schädelknochen und vom vorhandenen Nasenknorpel ausgegangen. Man kann also davon ausgehen, dass sie ziemlich genau ist.

Dagegen dürfte die Mundform der Rekonstruktion eine freie Erfindung des Rekonstrukteurs sein, denn von den Lippen war einfach bei der Leiche nichts mehr vorhanden. Die Rekonstruktion wurde anhand des Schädels nach Mazeration vorgenommen.

Bis auf das Gewicht passt ja alles bei Svitlana, während bei Elena weder die Haarfarbe passt noch das Herkunftsland. Hinzu kommt noch die Lücke von mehr als 7 Jahren bei Elena zwischen verschwinden und auffinden der weiblichen Leiche. Irgendwo muss sie dann ja zwischendurch gelebt haben. Svitlana ist zwei Monate vor dem Leichenfund verschwunden und die Leiche soll ca. 1 Monat im Wasser gelegen haben. Da wäre durchaus ein zeitlicher Zusammenhang gegeben.

ThoFra schrieb:Denke allerdings eher, wenn man sie hier nach Deutschland "gelockt" haben sollte mit dem Hintergedanken, dass sie hier der (Zwangs-)Prostitution nachgehen sollte, dann hätte man wohl eher versucht, zu vermeiden, dass sie ihr Kind mitbringt?!

Aber warum denn, wenn Du schon skrupellos genug für Zwangsprostitution bist als Zuhälter, dann kannst Du doch mit dem Kind dreimal soviel Kohle machen. Und es z.b. hinterher anonym in die Babyklappe bringen.
(Da die Mutter dann ja nicht mehr gelebt hätte, wäre es desweiteren etwas schwieriger und nun riskant, das Kind länger zu behalten)

Zeralda schrieb:Aber warum denn, wenn Du schon skrupellos genug für Zwangsprostitution bist als Zuhälter, dann kannst Du doch mit dem Kind dreimal soviel Kohle machen. Und es z.b. hinterher anonym in die Babyklappe bringen.

Ein spontaner Gedanke: Wäre auch so etwas wie eine illegale "Leihmutterschaft" denkbar? Wenn die Unbekannte ein Kind entbunden hat, und dies der Zweck ihres Aufenthalts in Deutschland war?

Wenn die Frau beispielsweise ihr Kind doch nicht abgeben wollte? Solche Spekulationen sind im Kriminalforum (vgl. Organhandel etc.) nicht gern gesehen, aber für eine Zwangsprostitution gibt es ja auch keinen Beweis.

sallomaeander schrieb:Wenn die Unbekannte ein Kind entbunden hat, und dies der Zweck ihres Aufenthalts in Deutschland war?

Wenn die Frau beispielsweise ihr Kind doch nicht abgeben wollte?

Dann wäre die Frau wohl eher zwischen 1985 und 1999 tot aus der Weser gefischt worden.

mindestens ein Kind auf natürliche Weise geboren (Geburtsjahr des Kindes zwischen 1985-1999)

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekannteTote/Kampagne_NL_B_D/Yachthafen_Bremen/Sachverhalt_Weser_Bremen.html (Archiv-Version vom 16.08.2023)

Illegale Leihmutterschaft kann man streichen, denke ich.