Selbstgeschriebene Gedichte
25.07.2025 um 13:12
Wow, ich muss ja sagen, dass ich positiv überrascht darüber bin, was man hier so lesen kann.
Kreativ, teilweise witzig, berührend, zum Nachdenken anregend und teilweise einfach nur wunderschön. 😍
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Selbstgeschriebene Gedichte
22.08.2025 um 17:40
🌲 Die Ballade vom Wippelbachtal 🌲
Ein episches Gedicht in 7 Gesängen
I. Ruf der Wälder
Im Herzen der Pfalz, wo die Nebel sich wiegen,
Liegt Wippelbachtal, wo die Schatten noch siegen.
Die Eichen dort flüstern von uralter Zeit,
Von Rittern und Räubern, von Liebe und Leid.
II. Der Bach, der nie schweigt
Ein silberner Faden durch moosgrünes Land,
Der Wippelbach rauscht wie ein ewiges Band.
Er kennt jedes Flüstern, jedes verlorene Wort,
Trägt Sehnsucht und Träume an unbekannten Ort.
III. Die Hüterin des Tals
Im Tal lebt die Sage von Elsbeth, der Frau,
Mit Augen wie Sturm und mit Haaren wie Tau.
Sie wacht über Tiere, über Wurzel und Stein,
Und wer sie verrät, wird nie wieder heim.
IV. Der Ruf des Falken
Ein Falke kreist über dem Felsen so kühn,
Er sieht, was verborgen, was Menschen nicht blühn.
Er war einst ein König, verflucht durch Verrat,
Nun mahnt er zur Ehre, zur Wahrheit, zur Tat.
V. Die Nacht der Feuer
Wenn Vollmond sich spiegelt im Wippelbach klar,
Dann tanzen die Geister, so wie einst es war.
Die Flammen erzählen von Schlachten und Mut,
Von Blut, das geflossen, von Hoffnung, von Glut.
VI. Das Lied der Wanderer
Wer wandert durchs Tal, mit dem Wind als Begleiter,
Dem öffnet sich Wippelbachtal immer weiter.
Es schenkt dir Geschichten, in Wurzeln versteckt,
Und zeigt dir dein Herz, wenn der Zweifel dich neckt.
VII. Ewigkeit im Grün
So bleibt dieses Tal, wie ein Lied ohne End’,
Ein Ort voller Zauber, den jeder erkennt.
Denn wer einmal spürt, wie der Wippelbach klingt,
Dem bleibt seine Seele für immer durchdringt.
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Selbstgeschriebene Gedichte
02.09.2025 um 15:35
Hallo MarioMax,
sehr schön und romantisch, ich freue mich ja immer, wenn jemand der deutschen Sprache noch etwas mehr abgewinnen kann als "Mega, Allda" etc. Allerdings gibt es auch ein paar Stellen, wo Du die Wortwahl und Grammatik noch etwas genauer berücksichtigen solltest.
In Vers III/4 müsste es meines Erachtens heißen "Und wer sie verrät, kommt nie wieder heim." Oder Du schreibst gleich "Und wer sie verrät, wird verloren sein.", damit der abschließende Reim noch "reiner" wird.
In Vers VII/4 müsste es nach meiner Meinung heißen "Dem er seine Seele für immer durchdringt.", denn durch "bleibt" wird die Seele zum Passivobjekt und das Verb müsste "durchdrungen" lauten.
Es grüßt Dich der Dichter (und Oberlehrer)
Epilog
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Selbstgeschriebene Gedichte
02.09.2025 um 15:41
Achso, noch vergessen:
In IV/2 müsste es grammatikalisch richtig heißen "Er sieht, was verborgen, was Menschen nicht blüht", dann wäre aber natürlich der Reim futsch. Mein Vorschlag hier: "Sieht Dinge verborgen, die dem Menschen nicht blühn".
Beste Grüße
Epilog
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Selbstgeschriebene Gedichte
02.09.2025 um 15:51
Hallo, am ehesten ein "Fehler" in der Wortwahl, würde ich sagen - "wird nie wieder heim" kann man jedenfalls nicht sagen.
Ich weiß auch nicht, vielleicht ist das Ganze hier auch viel zu kleinkariert von mir, bin bloß seit vielen Jahren schon als Redakteur und Lektor tätig ...
... und selbst ein klassischer Reimerling. Ich poste gleich mal ein inhaltlich recht ähnliches Gedicht.
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Selbstgeschriebene Gedichte
02.09.2025 um 15:55
des schinderhannes höhle
schon früh am morgen war ich aufgebrochen
bevor der nebel in der sonne schmolz
vor deren strahlen sich ins tote holz
die dunklen schweißperlen der nacht verkrochen
im taunus sind die berge voller stollen
von hier bis hin zum rebenkranz des rheins
doch hab ich, wenn ich ehrlich bin, nur eins:
des schinderhannes höhle finden wollen
im umkreis hatte man an vielen plätzen
zweihundert jahre lang schon seit dem tod
des tollkühnen geselln auf dem schafott
nach dem versteck gesucht und seinen schätzen
dem tal des silberbachs in seiner enge
gesäumt von filz und felsen folgte ich
bis mich allmählich das gefühl beschlich
dass ich in unbekanntes land gelänge
ich weiß noch, dass ich drei versteckte stege
aus stein gefügt gequert, von moos vermummt
doch als des baches säuseln ganz verstummt
verschwanden auch im tannenwald die wege
so folgte ich wohl unsichtbaren achsen
bis sich mir auftat ein verborgener spalt
den mit geflecht und wurzelwerk der wald
wie ein ein beschützer warnend überwachsen
doch sah man dort zwischen den dornenranken
nicht auch den abgrund, der den wahn bewog?
als ich die äste auseinanderzog
geriet mein weltbild wie mein stand ins wanken
ich fand mich letztendlich voll schmutz inmitten
vermüllten moders und granitgerölls
nachdem der halt mir auf feuchtglattem fels
wie das gefühl für raum und zeit entglitten
ich lieg im schoß des schachtes ohne stufen
das alles, scheints, ist nun schon tage her
der mund wird trocken und die zunge schwer
und in der dunkelheit verklingt mein rufen
nur manchmal hör ich grunzen und gegröhle
als ob die schwarzkittel vorm eingang stehn
und voller spott zu mir hinunterspähn
verloren in des schinderhannes höhle
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