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Welches Buch lest ihr gerade?

7.161 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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14.05.2020 um 09:41
@Groucho

Du hast nicht zu viel versprochen. Das Buch war fantastisch!

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17.05.2020 um 10:52
Grimmelshausen - Der abenteuerliche Simplicissimus

Simplicissimus

1668 erschienen, ist dieser Roman umfangreich und knüpft an mehrere Traditionen an, wie auch den Parzival. Simplicius wächst bei bäuerlichen Zieheltern auf, was er erst später erfährt, ist adliger Abkunft und flieht nach einem Überfall auf den Bauernhof als junger Bub in die Welt, erhält erzieherische Ratschläge von einem Einsiedler, der sich als sein Vater herausstellt, wird auf der Festung Hanau zum Narren gemacht, schließlich in seiner Adoleszenz Soldat, danach eine Art Robin Hood, Weit- und Weltreisender, und zuletzt zieht er sich auf eine Insel im Indischen Ozean zurück.

Doch der Handlungsverlauf ist nicht der Kern, es ist die Welt des Dreißigjährigen Kriegs, die einem vor Augen gehalten wird, und diese ist höllisch:

- Bauernhöfe werden überfallen, ausgeplündert, niedergebrannt, deren Bewohner gefoltert, vergewaltigt, ermordet
- Dieses "Fouragieren" ist Lebensgrundlage der Armeen
- Leichen liegen auf den Straßen (Gelnhausen)
- Während die Menschen (ver)hungern, wird auf der Festung Hanau gefressen und gesoffen
- Entführungen durch Soldatenwerber sind an der Tagesordnung (Simplicius mehrfach)

Um Menschenwürde zu erhalten, bleibt nur noch das Leben als Narr oder in völliger Abgeschiedenheit.

So ist es auch ein Verrückter, der sich selbst als Jupiter und Simplicius als Befreier sieht, der Ideen formuliert, die weit in die Zukunft reichen. Er konstatiert nicht nur, dass es sehr wohl Berufsgruppen gibt, die kein Interesse am Ende des Krieges haben, weil sie von ihm profitieren (darunter Schmiede, Kutschenbauer), sondern er entwirft eine Gesellschaft der Zukunft. Die Kleinstaaterei mit ihren Fürstentümern soll ein Ende haben, die Adeligen sollen entmachtet werden, ein einheitlicher deutscher Staat ohne Zollgrenzen soll entstehen, der von einem Parlament regiert wird, in das jede Stadt zwei Vertreter entsendet. Mit dieser Gesellschaftsidee ist Grimmelshausen seiner Zeit um zweihundert Jahre voraus.

Nur: diese Gesellschaft ist nicht vewirklichbar, es gibt nichts und niemanden, der dies in die Wege leiten kann, also bleibt Simplicius nur mehr die totale Abgeschiedenheit auf einer Insel im Indischen Ozean, auf der er nach einem Schiffbruch gestrandet ist und die ihm sämtliche Überlebensmöglichkeiten bietet. Als ein holländisches Schiff bei dieser Insel, um Schäden nach einem Sturm zu reparieren, eröffnet Simplicius dem Kapitän, warum er nicht beabsichtigt nach Europa zurückzukehren:
Mein Gott! was wollet Ihr mich zeihen? Hier ist Friede, dort ist Krieg; hier weiß ich nichts von Hoffart, vom Geiz, vom Zorn, vom Neid, vom Eifer, von Falschheit, von Betrug, von allerhand Sorgen, beides um Nahrung und Kleidung noch um Ehre und Reputation; hier ist eine stille Einsame ohn Zorn, Hader und Zank, eine Sicherheit vor eitlen Begierden, eine Festung wider alles unordentliche Verlangen, ein Schutz wider die vielfältigen Stricke der Welt und eine stille Ruhe, darin man dem Allerhöchsten allein dienen, seine Wunder betrachten und ihn loben und preisen kann. Als ich noch in Europa lebete, war alles (ach Jammer, daß ich solches von Christen zeugen soll!) mit Krieg, Brand, Mord, Raub, Plünderung, Frauen- und Jungfernschänden etc. erfüllet; als aber die Güte Gottes solche Plagen samt der schröcklichen Pestilenz und dem grausamen Hunger hinwegnahm und dem armen bedrangten Volk zum besten den edlen Frieden wieder sandte, da kamen allerhand Laster der Wollust, als Fressen, Saufen und Spielen, Huren, Buben und Ehebrechen, welche den ganzen Schwarm der anderen Laster alle nach sich ziehen, bis es endlich so weit kommen, daß je einer durch Unterdruckung des andern sich groß zu machen offentlich praktizieret, dabei dann keine List, kein Betrug und keine politische Spitzfindigkeit gesparet wird. Und was das allerärgste, ist dieses, daß keine Besserung zu hoffen, indem jeder vermeinet, wann er nur zu acht Tagen, wann es wohlgerät, dem Gottesdienst beiwohne und sich etwan das Jahr einmal vermeintlich mit Gott versöhne, er habe es als ein frommer Christ nicht allein alles wohl ausgerichtet, sondern Gott sei ihm noch darzu um solche laue Andacht viel schuldig. Sollte ich nun wieder zu solchem Volk verlangen?
http://www.zeno.org/Literatur/M/Grimmelshausen,+Hans+Jakob+Christoffel+von/Romane/Der+abenteuerliche+Simplicissimus+Teutsch/Zweiter+Teil/Sechstes+Buch/Das+27.+Kapitel


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17.05.2020 um 20:12
"Die Uhr, die nicht tickt" von Sarah Diehl

Inhaltsangabe:
"Wenn mir meine biologische Uhr etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, um dieses Buch zu schreiben."

Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos, nicht nur in Deutschland.
Politik und Gesellschaft hadern damit, obwohl inzwischen jede Frau selbst entscheiden kann, wie und mit wem sie leben will. Geht es ums Kinderkriegen, wird jedoch unbeirrt festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein selig machenden Glück der Kleinfamilie.

Sarah Diehl plädiert für ein Umdenken und für eine Akzeptanz verschiedener Lebensmodelle.
Statt sich an alte Denkmuster zu klammern und überholte Scheindebatten zu führen, fordert sie Mütter, Väter und Kinderlose auf, die Zukunft gemeinsamzu gestalten.
Ich lese es zwar erst seit kurzem aber bisher ist es wirklich sehr gut. Es ist verständlich geschrieben und nimmt nicht nur auf die heutige Zeit bezug, sondern auch auf die damalige. Das liefert einen sehr guten Einblick in die Entwicklung und gleichzeitig bekommt man etwas geschichtliches Wissen vermittelt. Die Sache mit dem bekommen oder nicht bekommen von Kindern ist ein sehr weites Feld und da ist es wichtig und lesenwert zu erfahren, wie diese Einstellungen entstanden und warum sie immernoch bestehen.
Das Buch verurteilt keine der Seiten (Kinder ja/nein), sondern zeigt auf, dass man in einen Dialog treten muss, um wirklich etwas zu bewegen, für beide Seiten.


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17.05.2020 um 23:21
In letzter Zeit treibe ich mich in den berühmtesten Kaffee-Häusern Europas in der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts herum.

Zuerst habe ich bisschen in der ELSE LASKER-SCHÜLER BIOGRAFIE von SIGRID BAUSCHINER geschmökert. Ich habe das Buch vor paar Jahren gelesen.
Else hat unzählige Tage ihres Lebens in Kaffee-Häusern verbracht. In Berlin bis ca. 1913 im Café des Westens, danach dislozierte sie ins Romanische Café. In den Jahren ihrer Emigration in Zürich u.a. im Café Odeon und in Ascona im Café Verbano. Im Verbano war unter vielen anderen Berühmtheiten auch Erich Maria Remarque oft anzutreffen, vorerst einige Jahre lang bis zu seiner Emigration nach America, und dann wieder nach seiner Rückkehr ins Tessin bis zu seinem Tod.

Vor ca. 3 Tagen beendet IM WARTESAAL DER POESIE v. H. J. FOHSEL Zeit- und Sittenbilder aus dem Café des Westens und dem Romanischen Café.

Gestern beendet DER KUH IM KAFFEE-HAUS v. GEZA VON CZIFFRA Die goldenen Zwanziger in Anekdoten. Ein sehr unterhaltsames Buch mit mancherlei Hinweisen auch auf die Unzulänglichkeiten mancher Geistesgrössen jener Zeit. Ich habe viel gelacht.

Und jetzt lese ich VERUNTREUTE GESCHICHTE v. MILAN DUBROVIC Die Wiener Salons und Literatencafés. Unter anderen das Café Herrenhof.

Und wenn ich das fertig habe, werde ich mal wieder das CAFE ODEON v. CURT RIESS hervorkramen. Das habe ich sicher schon 2 x gelesen.

Und bis ich das dann durch habe, wird hoffentlich das Buch eingetroffen sein, das ich vor einiger Zeit bestellt habe. TANTE JOLESCH v. FRIEDRICH TORBERG.


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18.05.2020 um 23:14
Slavoj Zizek: Was Sie schon immer über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten

Hitchcock und die Psychoanalyse... auf geht, 's😊

@Narrenschiffer
Der Simplicissimus ist eins der grausamsten Bücher, die ich je gelesen habe. Und eins meiner Lieblingsbücher. Gekonnter wurde reale Brutalität nie humorvoller dargestellt. Ein Buch, bei dem dem Leser das Lachen im Hals steckenbleibt.
Quasi der "American Psycho" des 17. Jhdts...


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18.05.2020 um 23:57
Nikolas Schreck: The Manson File

Vielleicht das beste Buch über Charles Manson, das je geschrieben wurde. Während "Helter Skelter" aus Sicht des Anklägers geschrieben wurde, bietet "The Manson File" einen tiefen Einblick in die Counter Culture des Kaliforniens der späten 60er und in die Philosophie Mansons. Näher als das hochrangige Temple Of Seth Mitglied (und Christopher Lee Produzent) Nikolas Schreck kam vermutlich niemand an Manson heran. Der begleitende Film dürfte ebenfalls die beste Doku zum Thema sein. Aus letzterer wurden auch schon Auszüge im ZDF gezeigt. Und der Hintergrund der Morde war evtl ein anderer, als der, der allgemein angenommen wird.


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22.05.2020 um 14:30
Miguel de Cervantes - Novelle von der unziemlichen Neugier

M-CervantesDie-unziemliche-Neugier

Inmitten des Don Quixote findet sich eine Novelle, die eines Boccaccios würdig wäre, die Vertrauen, Vertrauensmissbrauch und Misstrauen zum zentralen Thema hat. Sie spielt in Florenz.

Hauptfiguren sind das seit Kindestagen miteinander vertraute Freundespaar Anselmio und Lotario. Beide wohl in ihren Mittzwanzigern. Anselmio heiratet eine Schönheit namens Camilla, Lotario ist immer wieder zu Gast, bis Anselmio das Ansinnen hat, die Treue seiner Frau auszutesten. Er bittet Lotario ihr Avancen zu machen. Lotario lehnt zunächst ab, weil solches die Ehre aller drei verletze, willigt aber schließlich in diesen Freundschaftsdienst ein. Er trifft sich mit Camilla, spricht mit ihr aber kein Wort, während er Anselmo immer wieder berichtet, wie standhaft Camilla sich wehre.

Als Lotario den Auftrag hat, während einer achttägigen Abwesenheit Anselmos Camilla täglich zu besuchen, verfallen die beiden, die sich bisher nur angeschwiegen haben, am dritten Tag einander und werden ein geheimes Liebespaar. Das mitwissende Kammermädchen wird zum Schweigen gebracht, indem sie ihren Freund jede Nacht heimlich zu Besuch empfangen darf.

Nach Rückkehr Anselmos spielen Lotario und Camilla jenem, den sie verleiten durch ein Guckloch zu beobachten, ein Schauspiel vor, in dem Camilla den Liebesschwüren Lotarios trotzt, ihn mit einem Dolch zu töten droht und sich selbst an der Schulter verletzt. Anselmo ist überglücklich, dass Lotario seinen Auftrag so trefflich erfüllt und seine Frau so standhaft ist.

Beiläufig wird am Ende erzählt, dass das geheime Verhältnis nach einigen Monaten aufgedeckt und Anselmo getötet wird:
so daß den Anselmo sein grübelnder Fürwitz das Leben kostete.
Die beiden alten Freunde werden sich wohl duelliert haben.

Eine Novelle nach sehr alten und zum Teil eigentümlichen Ehrvorstellungen, zu der die antiquiert wirkende, aber sprachlich wunderschöne Übersetzung Ludwig Tiecks sehr passend ist.

Sehr interessant auch das Männerbild, das einen für Frauen attraktiven Mann auszeichnet. Hier die Worte des Kammermädchens, wie sie Lotario über den grünen Klee lobt:
Nach meiner Meinung ist er nämlich Angenehm, Beständig, Cavalier, Dankbar, Erkenntlich, Freigebig, Galant, Heimlich, Jung, Liebenswürdig, Männlich, Natürlich, Offen, Prächtig, Reich, nun folgen die vier S.S., dann Tapfer, Vornehm, Wahrhaft, X paßt sich für einen Geliebten nicht, denn es ist ein zu harter wie Y ein fremder Buchstabe, dann folgt zum Beschluß Z, Zärtlich über deine Ehre.
Online zu lesen hier (dieses und das nächste Kapitel):
http://www.zeno.org/Literatur/M/Cervantes+Saavedra,+Miguel+de/Roman/Don+Quijote/Erster+Teil/Viertes+Buch/Zweites+Kapitel


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23.05.2020 um 13:35
Die Akademie des Meisters Klecks - Jan Brzechwa

Eines der bekanntesten polnischen Jugendbücher, sozusagen der polnische Harry Potter, erinnert auch etwas an Harry Potter,
das Buch wurde 1946 erstmals veröffentlicht


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30.05.2020 um 23:13
ASCONA - DIE GESCHICHTE DES SELTSAMSTEN DORFES DER WELT von Curt Riess

Auch die Dadaisten - u.a. Hugo und Emmy Ball Hennings, Tristan Tzara, Hans Arp mit seiner Frau Sophie Täuber, Richard Hülsenbeck - konnte man zeitweise in Ascona antreffen und in den Kneipen auch ihre "tiefsinnigen" Gespräche belauschen:

Meint einer: "Sich abmühen und die Flügel spitzen, um kleine und grosse ABCs zu erobern und zu verbreiten."

Antwortet der andere: "Um ein Manifest zu lancieren, muss man das ABC wollen. Und gegen eins, zwei, drei wettern."

Die Entgegnung darauf: "Sein eigenes ABC aufzwingen ist eine ganz natürliche, also bedauerliche Angelegenheit. Das tut jeder Mann in Gestalt von Kristall, Bluff, Madonnen, Münzsystem, pharmazeutischen Produkten."

:D


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31.05.2020 um 13:14
Mit Vergnügen immer mal wieder:

Rocko Schamoni
Tag der geschlossenen Tür

Entschlossen geht Rocko Schamonis Held Michael Sonntag den Erfordernissen des Lebens aus dem Weg. Aber der Irrsinn unserer Existenz stellt seine Unerschuetterlichkeit und seinen trockenen Humor öfter auf die Probe, als ihm lieb sein kann.


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01.06.2020 um 14:31
Lewis Caroll "Alice hinter den Spiegeln", die Fortsetzung von "Alice im Wunderland"


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07.06.2020 um 01:51
Gabi Delgado, Robert Görl u.a.
: Das ist DAF

Die Biographie einer der einflussreichsten, innovativsten, kontroversesten und spannendsten Bands, die Deutschland je hervorgebracht hat.
Ruhe in Frieden, Gabi!


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09.06.2020 um 23:56
SIDI von Arturo Perez-Reverte

Erzählt die Geschichte neu vom El Cid, dem großen spanischen Ritter und Kämpfer gegen die Mauren.
Diesmal wird er historischer, greifbarer, weniger romantisiert dargestellt.
Also kein Charlston Heston mit Sophia Loren im Arm, sondern eher ein opportunistischer Söldner im Dienste von demjenigen, der gut bezahlte...


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11.06.2020 um 12:47
Die Hexer Saga von Andrzej Sapkowski hab ich mir zuletzt durchgelesen.

Es ist die Geschichte des Hexers (einem mutierten Monstertöter) Geralt, der im Lauf der Handlung den Titel "von Riva" erhält. Durch Schicksal und Vorhersehung gerät er an ein Kind, dessen Gabe die Welt zerstören oder verändern kann. Eine kurzweilige Geschichte, die von großer Liebe und Intrigen durchzogen ist.

Der Autor hat in den Bänden verschiedene slawische und europäische Märchenfiguren adaptiert (z. B. Schneewittchen, Teile der Artuslegende, Baba Jaga,...) und zu einer guten Geschichte verarbeitet. Das Ende der Geschichte erfährt der geneigte Leser in den PC Spielen Witcher 1-3 :)


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11.06.2020 um 13:14
@Delta_01
Das ist doch eh die Romanvorlage für die Spiele 🧐


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11.06.2020 um 13:21
@ArkanaLux
Ja, die Spiele sind das Ende der Geschichte. Bzw das erweiterte Ende.

SpoilerDie Bücher enden damit, das Ciri in eine Parallelwelt verschwindet, die Spiele beginnen mit ihrer Rückkehr und ihrem Kampf um Geralts Freiheit, was der Beginn des ersten Teils der Witcher Spielereihe ist


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13.06.2020 um 23:45
Eine Biografie über Robert Gilbert.

EIN FREUND EIN GUTER FREUND. LIEDDICHTER ZWISCHEN SCHLAGER UND WELTREVOLUTION v. Christian Walter.


Gilbert hat etliche Lieder komponiert, vorwiegend aber hat er unzählige erfolgreiche und unvergessliche Schlagertexte geschrieben.

- Oh mein Papa

- Durch Berlin fliesst immer noch die Spree

- Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder

- Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn

- usw. usf.


Und was vielleicht manche nicht wissen, er hat diverse englische Musicaltexte ins Deutsche übersetzt, so auch My Fair Lady : Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen


Gilbert war Jude und musste wegen den Nazis aus Deutschland fliehen, zuerst nach Oesterreich, später weiter nach Amerika. Nach dem Krieg kehrte er nach Europa zurück und lebte bis zu seinem Tod vorwiegend in der Schweiz, im Kanton Tessin.


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14.06.2020 um 19:07
20200613 155238Original anzeigen (0,5 MB)

Ich lese gerade von Ernst von Weizsäcker "Erinnerungen".

Der Vater des ehemaligen Bundespräsidenten gibt in den Erinnerungen Rechenschaft über seine Karriere im Auswärtigen Amt vor und während des Dritten Reichs. Ein bestürzendes Dokument eines Menschen, der offenbar mit sich selbst im Reinen war...

(Herausgegeben wurde der Text übrigens 1950 durch Richard von Weizsäcker.)

Nur zur Ergänzung:

20200614 163508Original anzeigen (0,7 MB)

Mit diesem Schreiben befürwortete von Weizsäcker die Ausbürgerung Thomas Manns... (Zu sehen in der aktuellen Thomas-Mann-Ausstellung im Literaturhaus München.)


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21.06.2020 um 19:05
Mark Twain - The War Prayer

Twain - War Prayer

Diese im Jahr 1905 verfasste und zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlichte Kurzgeschichte spielt während eines Gottesdienstes in einem Land, das Krieg führt. Im ersten Teil beschreibt die Stimmung in dem Land mit der ganzen Palette an kriegspropagandistischem patriotischen Klimbim:

- aufpeitschende Musik mit Trommelschlag
- Feuerwerke
- Kinder mit Spielzeugpistolen
- gehisste Fahnen an Dächern und Balkonen
- Aufmärsche der Kriegsfreiwilligen
- abendliche Massenkundgebungen
- kriegsverherrlichende, patriotische Gottesdienste

Im zweiten Teil befinden wir uns in einem sonntäglichen Gottesdienst, in welchem der Priester für den Sieg und die gesunde Heimkehr der Soldaten betet, als ein blasser alter Mann mit langem weißen Haar zum Priester geht, ihn unterbricht und sich als Gesandter Gottes ausgibt. Er spricht den zweiten, unausgesprochenen Teil des Gebets, dass nämlich mit der Bitte um Sieg auch für Verwundung und Tötung der feindlichen Soldaten, für die Zerstörung der Häuser der Zivilisten, für Leid, Verwundung, Tod und Obdachlosigkeit von Männern, Frauen und Kindern gebetet wird.

Den Abschluss bildet, dass die Kirchengemeinde diesen Mann für einen Verrückten hält, da sein Gebet keinen Sinn ergebe.

Die englischsprachige Version ist hier zu lesen:
https://en.wikisource.org/wiki/The_War_Prayer

Eine deutschsprachige Übersetzung findet sich hier:
https://worldbeyondwar.org/de/mark-twains-war-prayer/


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21.06.2020 um 23:13
Ulrich Raulff: Kreis ohne Meister - Stefan Georges Nachleben
Ein Führer in die Tiefen deutschen Seelenlebens

"Auch Totsein ist eine Kunst" (Max Kommerell)

Dem ehemaligen Feuilleton Chef der FAZ gelingt es, ein Stück Zeitgeschichte lebendig zu machen und Georges Einfluss auf die spätere Geschichte der Bundesrepublik Deutschlands spannend zu erzählen. Von Stauffenberg über von Weizsäcker und Karl Wolfskehl bis zu Carlo Schmid, einem der Väter des Grundgesetzes.


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