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Gedichte aus aller Welt

801 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Literatur, Gedichte, Lyrik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte aus aller Welt

09.08.2023 um 14:22
Der unbegangene Weg


Zwei Straßen gingen ab im gelben Wald,
Und leider konnte ich nicht beide reisen,
Da ich nur einer war; ich stand noch lang
Und sah noch nach, so weit es ging, der einen
Bis sie im Unterholz verschwand;

Und nahm die andre, grad so schön gelegen,
Die vielleicht einen bessern Weg versprach,
Denn grasbewachsen kam sie mir entgegen;
Jedoch, so weit es den Verkehr betraf,
So schienen beide gleichsam ausgetreten,

An jenem Morgen lagen beide da
Mit frischen Blättern, noch nicht schwarz getreten.
Hob mir die eine auf für’n andern Tag!
Doch wusste ich, wie’s meist so geht mit Wegen,
Ob ich je wiederkäm, war zweifelhaft.

Es könnte sein, dass ich dies seufzend sag,
Wenn Jahre und Jahrzehnte fortgeschritten:
Zwei Straßen gingen ab im Wald, und da –
Wählt‘ ich jene, die nicht oft beschritten,
Und das hat allen Unterschied gemacht.


Robert Lee Frost war ein amerikanischer Dichter und vierfacher Pulitzer-Preisträger. Er gilt als der populärste Dichter der Vereinigten Staaten und zählt zu den bedeutendsten Poeten des 20. Jahrhunderts

Wikipedia: Robert Frost



https://turmsegler.net/20100203/der-unbegangene-weg/

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Gedichte aus aller Welt

10.08.2023 um 15:02
Zitat von .lucy..lucy. schrieb:Robert Lee Frost
Bei Robert Frost muss ich immer an den coolen Don-Siegel-Film von 1977 "Telefon" denken, in dem Charles Bronson in der Rolle des Schläfers Grigori Borzow dadurch aktiviert wird, dass ihn der KGB mit den Worten aus Robert Frosts Weihnachtsmann-Gedicht ("Stopping by Woods on a Snowy Evening") anruft:

"These woods are lovely, dark and deep... But I have promises to keep,... And miles to go, before I sleep... And miles to go before I sleep"...

Lyrik kann auch eine gefährliche Waffe sein...


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Gedichte aus aller Welt

15.08.2023 um 21:01
Beerdigungs-Blues

Stoppen Sie alle Uhren, schalten Sie das Telefon ab,

Verhindern Sie, dass der Hund mit einem saftigen Knochen bellt.

Bringen Sie die Klaviere und die gedämpfte Trommel zum Schweigen

Bringt den Sarg heraus, lasst die Trauernden kommen.

Lassen Sie Flugzeuge ächzend über Ihnen kreisen

Die Botschaft „Er ist tot“ in den Himmel kritzeln,

Legen Sie Kreppschleifen um die weißen Hälse der öffentlichen Tauben,

Lassen Sie die Verkehrspolizisten schwarze Baumwollhandschuhe tragen.

Er war mein Norden, mein Süden, mein Osten und Westen,

Meine Arbeitswoche und meine Sonntagsruhe,

Mein Mittag, meine Mitternacht, mein Gespräch, mein Lied,

Ich dachte, dass die Liebe ewig dauern würde: Ich habe mich geirrt

Die Sterne werden jetzt nicht mehr benötigt, löscht alle aus;

Packen Sie den Mond ein und bauen Sie die Sonne ab.

Schütte das Meer weg und fege das Holz zusammen.

Denn aus nichts kann jemals etwas Gutes werden.



~ Wystan Hugh Auden

Wystan Hugh Auden war ein englischer Schriftsteller, der 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.

Wikipedia: W. H. Auden


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Gedichte aus aller Welt

15.08.2023 um 21:41
"You are the call and I am the answer,
You are the wish, and I the fulfilment,
You are the night, and I the day.
What else - it is perfect.enough.
It is perfectly complete, You and I,
What more--?"

D.H. Lawrence


"Du bist der Ruf und ich bin die Antwort,
Du bist der Wunsch, und ich die Erfüllung,
Du bist die Nacht und ich der Tag.
Was sonst - es ist perfekt. Genug.
Es ist vollkommen vollständig, du und ich,
Was noch mehr...? "

D.H. Lawrence

David Herbert Lawrence (* 11. September 1885 in Eastwood, Nottinghamshire; † 2. März 1930 in Vence, Frankreich) war ein englischer Schriftsteller

Wikipedia: D. H. Lawrence


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Gedichte aus aller Welt

16.08.2023 um 17:45
Hochwasser

Um sieben ging ich noch ums Haus
Und sah den Wolken zu.
Im Westen stand’s wohl dunkelgrau
Und türmte sich zu steilem Bau.
Um neun ging ich zur Ruh.

Es mag um zwölf gewesen sein.
Da kracht’ ein Donnerschlag.
Ein scheußlich schwefelgelbes Licht
Schien mir durchs Fenster ins Gesicht
Fast wie am hellen Tag.

Ich stand schnell auf und trat vors Haus,
der Regen peitschte her.
Da schrie schon einer durch die Nacht:
„Das Wasser kommt! Die Wehre kracht!“
Und dann: – ein schwarzes Meer.

Die Wasser reißen Mauern ein,
Sie gurgeln durch den Stall.
Beim Stadel staut’s! Das hält er nicht!
Ein langes Warten, bis er bricht
Im erdig braunen Schwall.

Und jetzt blökt obdachlos mein Vieh!
Ich bin ins Nichts gesetzt!
Die Kinder schmiegen sich an mich.
Am Himmel zieht ein Krähenstrich.
Was jetzt?

Guido Zernatto

(* 21. Juni 1903 in Treffen, Österreich-Ungarn; † 8. Februar 1943 in New York City, USA) war ein österreichischer Schriftsteller und Politiker.

Wikipedia: Guido Zernatto

https://www.das-poetische-stacheltier.de/stachel-181.php#261


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Gedichte aus aller Welt

18.08.2023 um 06:58
''Ich liebe dich nicht, als wärst du die Salzrose, der Topas
oder der Pfeil der Nelken, die Feuer verbreiten:
Ich liebe dich, da dunkle Dinge geliebt werden,
heimlich zwischen dem Schatten und der Seele.
Ich liebe dich als die Pflanze, die nicht blüht und
das Licht dieser Blumen in sich trägt,
und dank deiner Liebe in meinem Körper
lebt der dichte Duft, der von der Erde aufsteigt.
Ich liebe dich, ohne zu wissen, wie, oder wann oder von wo aus ich
Ich liebe dich einfach, ohne Probleme oder Stolz:
Ich liebe dich auf diese Weise, weil ich keine andere Art der Liebe kenne
aber diese, Es gibt kein Ich oder dich,
, das so intim ist, dass deine Hand auf meiner Brust meine Hand ist,
, so intim, dass, wenn ich einschlafe, es deine Augen sind, die sich schließen.''

Pablo Neruda

(1904 - 1973) war ein chilenischer Dichter und Politiker.

https://1000-zitate.de/27656/Ich-liebe-Dich-ohne-zu-wissen-wie.html


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Gedichte aus aller Welt

18.08.2023 um 07:06
Es ist ein stürmischer Morgen

im herzen des sommers.

Wie weiße Abschiedstaschentücher die Wolken ziehen,

der Wind schüttelt sie mit ihren reisenden Händen.

Unzähliges Herz des Windes

über unsere Stille in der Liebe schlagen.

Durch die Bäume summt, orchestral und göttlich,

wie eine Sprache voller Kriege und Lieder.

Wind, der in schneller Diebstahlblattstreu trägt

und lenkt die Schlagpfeile der Vögel ab.

Wind, der ihn in einer Welle ohne Schaum niederwirft

und Substanz ohne Gewicht und geneigte Feuer.

Es bricht und versenkt sein Kussvolumen

kämpfte an der Tür des Sommerwindes.



Pablo Neruda

Chile

https://de.yestherapyhelps.com/23-poems-by-pablo-neruda-that-will-fascinate-you-11786#google_vignette


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Gedichte aus aller Welt

21.08.2023 um 19:54
Blaues Lied
Ich bin müde.
Ich habe keine Lust mehr zu reden und zu handeln.
Wenn Sie mich auf der
Straße treffen sollten, stellen Sie mir keine Fragen, denn
ich kann Ihnen nur meinen Namen
und den Namen der Stadt nennen,
in der ich geboren wurde – aber das reicht.
Es spielt keine Rolle
mehr, ob morgen kommt. Wenn es
nur diese Nacht gibt und danach
Morgen ist, wird es jetzt keine Rolle mehr spielen.
Ich bin müde. Ich habe keine Lust mehr zu reden
und zu handeln. In meinem Herzen
wirst du eine kleine Handvoll davon finden
Staub. Nimm es und blase es
in den Wind. Lass den Wind
es haben und es wird seinen Weg nach Hause finden.

Tennessee Williams

https://allpoetry-com.translate.goog/Blue-Song?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc#


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Gedichte aus aller Welt

21.08.2023 um 23:18
hesse


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22.08.2023 um 20:22
Hoffnung ist das gefiedert Ding
Gedicht von Emily Elizabeth Dickinson

Hoffnung ist das gefiedert Ding,
das in der Seel' sich regt,
und Lieder ohne Worte singt
aufs Neue unentwegt.

Im Sturm klingt's uns am liebsten drein;
und schlimm muss wehn der Wind,
in dem verstummt das Vöglein klein,
bei dem man Wärme findt.

Ich hört's in bitterkaltem Land,
auf unbekanntem Meer;
doch auch, wenn sich's in Not befand,
hat's nie ein Korn begehrt.

https://gedichte.xbib.de/Dickinson_gedicht_Hoffnung+ist+das+gefiedert+Ding.htm



Emily Elizabeth Dickinson (* 10. Dezember 1830 in Amherst, Massachusetts; † 15. Mai 1886 ebenda) gilt als bedeutende amerikanische Dichterin.

Wikipedia: Emily Dickinson


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Gedichte aus aller Welt

26.08.2023 um 19:16
Märzveilchen


Der Himmel wölbt sich rein und blau,

Der Reif stellt Blumen aus zur Schau.

Am Fenster prangt ein flimmernder Flor,

Ein Jüngling steht, ihn betrachtend, davor,

Und hinter den Blumen blühet noch gar

Ein blaues, ein lächelndes Augenpaar,

Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn.

Der Reif wird, angehaucht, zergehn.

Eisblumen fangen zu schmelzen an,

Und Gott sei gnädig dem jungen Mann.



Deutsche Übersetzung : Adelbert von Chamisso

Hans Christian Andersen
(* 02.04.1805, † 04.08.1875)


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Gedichte aus aller Welt

26.08.2023 um 19:43
Mein Kind, wir waren Kinder

Mein Kind, wir waren Kinder,
Zwei Kinder, klein und froh;
Wir krochen in's Hühnerhäuschen
Und steckten uns unter das Stroh.

Wir krähten wie die Hähne,
Und kamen Leute vorbei -
Kikereküh! sie glaubten,
Es wäre Hahnengeschrei.

Die Kisten auf unserem Hofe,
Die tapezierten wir aus,
Und wohnten drin beisammen,
Und machten ein vornehmes Haus.

Des Nachbars alte Katze
Kam öfters zum Besuch;
Wir machten ihr Bückling' und Knickse
Und Komplimente genug.

Wir haben nach ihrem Befinden
Besorglich und freundlich gefragt;
Wir haben seitdem dasselbe
Mancher alten Katze gesagt.


Wir saßen auch oft und sprachen
Vernünftig, wie alte Leut',
Und klagten, wie Alles besser
Gewesen zu unserer Zeit;

Wie Lieb' und Treu' und Glauben
Verschwunden aus der Welt,
Und wie so teuer der Kaffee,
Und wie so rar das Geld!

Vorbei sind die Kinderspiele
Und alles rollt vorbei, -
Das Geld und die Welt und die Zeiten,
Und Glauben und Lieb' und Treu'.

Heinrich Heine (1797 - 1856)

https://www.textlog.de/heine/gedichte/mein-kind-wir-waren-kinder


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Gedichte aus aller Welt

30.08.2023 um 14:19
Das Lied von der Anderwelt

Es gibt einen See in der Anderwelt,
drin sind alle Tränen vereint,
die irgendjemand hätte weinen sollen
und hat sie nicht geweint.

Es gibt ein Tal in der Anderwelt
da gehn die verschiedenartigsten Gelächter um,
die irgendjemand hätte lachen sollen
und blieb statt dessen stumm.

Und Blumen blühen in der Anderwelt,
die sind aus Liebe gemacht,
die wir uns hätten geben sollen
und habens nicht vollbracht.

Und kommen wir einst in die Anderwelt,
viel Dunkles wird dann sonnenklar,
denn alles wartet dort auf uns,
was hier nicht möglich war.

(von Michael Ende)


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Gedichte aus aller Welt

02.09.2023 um 08:39
Herbstlied

Es liegt der Herbst auf allen Wegen,

In hundert Farben prangt sein Kleid,

Wie seine Trauer, seinen Segen

Er um sich streut zu gleicher Zeit.



Es rauscht der Fuß im welken Laube,

Was blüht und grünte, ward ein Traum -

Allein am Stocke winkt die Traube

Und goldne Frucht schmückt rings den Baum.



So nimmt und gibt mit vollen Händen

Der Herbst, ein Dieb und eine Fee;

Erfüllung kann allein er spenden,

Doch sie umfängt ein tiefes Weh! -



O, Herbst der Seele! deine Früchte,

Sind auch Gewinn sie, oder Raub?

Der Wünsche Blüte ist zunichte,

Der Hoffnung Grün ein welkes Laub.



Zu schwer erkauft, um zu beglücken,

O, Seelenherbst, ist deine Zier!

Der Saft der Traube kann entzücken,

Doch keine Wonne strömt aus dir.



Die Weisheit, wie die Frucht sie nennen,

Sie presst mir bittre Tränen aus,

Und ihres Kernes herbem Brennen

Entkeimet nie ein Frühlingsstrauß!

Luise Büchner
(* 12.06.1821, † 28.11.1877)

https://www.zgedichte.de/gedichte/luise-buechner/herbstlied.html


Wikipedia: Luise Büchner


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Gedichte aus aller Welt

02.09.2023 um 08:52
Das Gedicht „An eine, die vorüberging“ stammt aus der Feder von Charles Baudelaire.

Der Straßenlärm betäubend zu mir drang.
In großer Trauer, schlank, von Schmerz gestrafft,
Schritt eine Frau vorbei, die mit der Hand gerafft
Den Saum des Kleides hob, der glockig schwang;

Anmutig, wie gemeißelt war das Bein.
Und ich, erstarrt, wie außer mich gebracht,
Vom Himmel ihrer Augen, wo ein Sturm erwacht,
Sog Süße, die betört, und Lust, die tötet, ein.

Ein Blitz … dann Nacht! – Du Schöne, mir verloren,
Durch deren Blick ich jählings neu geboren,
Werd in der Ewigkeit ich dich erst wiedersehn?

Woanders, weit von hier! zu spät! soll's nie geschehn?
Dein Ziel ist mir und dir das meine unbekannt,
Dich hätte ich geliebt, und du hast es geahnt!

Wikipedia: Charles Baudelaire

Charles-Pierre Baudelaire war ein französischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten Lyriker der französischen Sprache.



https://www.gedichte-lyrik-online.de/an-eine-die-vorueberging.html


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Gedichte aus aller Welt

03.09.2023 um 09:13
Unser Leben ist wie ein Windhauch,

ein Märchen, ein Traum,

ein Tropfen, der fällt in den Zeitenraum

Der kurz schillert, bunt wie ein Regenbogen

Bis er zerspringt und fällt und ist verloren

***

aus dem Buch Hagebuttenblut

von


Lina Bengtsdotter

Schwedische Autorin


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Gedichte aus aller Welt

05.09.2023 um 06:56
La ronde autour du monde

Si toutes les filles du monde
Voulaient se donner la main,
Tout autour de la mer
Elles pourraient faire une ronde.

Si tous les gars du monde
Voulaient être marins,
Ils f'raient avec leurs barques
Un joli pont sur l'onde.

Alors on pourrait faire
Une ronde autour du monde
Si tous les gens du monde
Voulaient s'donner la main.

Paul FORT




Um die Welt

Wenn sich alle Mädchen auf der Welt
zusammenschließen wollten, könnten sie
rund um das Meer
eine Runde machen.

Wenn alle Männer auf der Welt
Segler werden wollten, würden sie
mit ihren Booten
eine hübsche Brücke über die Wellen bauen.

So könnten wir
um die Welt reisen
, wenn alle Menschen auf der Welt
sich die Hände reichen wollten.

Paul FORT


Paul Fort war ein französischer Dichter und Dramatiker.
Geboren: 1. Februar 1872, Reims, Frankreich
Verstorben: 20. April 1960, Montlhéry, Frankreich

http://lisistone2.centerblog.net/2562-la-ronde-au-tour-du-monde-paul-fort


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Gedichte aus aller Welt

09.09.2023 um 15:41
"Der Frühling

Es lockt und säuselt um den Baum:
Wach auf aus deinem Schlaf und Traum,
Der Winter ist zerronnen.
Da schlägt er frisch den Blick empor,
Die Augen sehen hell hervor
Ans goldne Licht der Sonnen.
Es zieht ein Wehen sanft und lau,
Geschaukelt in dem Wolkenbau
Wie Himmelsduft hernieder.
Da werden alle Blumen wach,
Da tönt der Vögel schmelzend ach,
Da kehrt der Frühling wieder.
Es zuckt und bebt im Blute was,
Die Wimpern werden tränennaß,
Es pochet leis im Herzen.
O Mensch, du fühlest Frühlingslust,
Und Liebe hebet deinen Ernst,
Und wecket süße Schmerzen!
Es weht der Wind den Blütenstaub
Von Kelch zu Kelch, von Laub zu Laub,
Durch Tage und durch die Nächte.
Flieg auch, mein Herz und flattre fort,
Such hier ein Herz und such es dort,
Du triffst vielleicht das Rechte."

Jean Bapiste Rousseau

Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778), Genfer Schriftsteller, Philosoph und Pädagoge; wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution

https://gedichte.xbib.de/Rousseau_gedicht_Der+Fr%FChling.htm


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Gedichte aus aller Welt

09.09.2023 um 17:27
ELIZA ÜBERQUERT DEN FLUSS

von: Harriet Beecher Stowe (1811-1896)

Von ihrer Ruhestätte durch den Händler gejagt,
Durch die winterliche Abendkälte,
Endlich kam Eliza mit ihrem Jungen,
Wo ein breiter, tiefer Fluss rollte.

Große Blöcke des schwimmenden Eises waren da,
Und das Rauschen des Wassers war wild,
Aber der Schritt des grausamen Händlers war nahe,
Wer würde ihr einziges Kind nehmen?

Der arme Harry klammerte sich um ihren Hals,
Aber ein Wort konnte er nicht sagen,
Denn sein ganzes Herz war schwach vor Angst,
Und mit dem Fliegen den ganzen Tag.

Ihre Arme um den Jungen wurden fester,
Mit liebevoller Umarmung und mutig;
„Halte fest! Halte jetzt fest, Harry, mein Lieber,
Und vielleicht wird Gott retten.

Vom Flussufer bis zum schwimmenden Eis
Sie machte einen plötzlichen Sprung,
Und der große Block schwankte unter ihren Füßen
Mit einem dumpfen und schweren Klang.

Also über der tosenden Flut,
Von Block zu Block sprang sie,
Und immer ihr Schrei um Gottes gute Hilfe
Oben ertönte das Wasser.

Und Gott hörte den Schrei dieser Mutter,
Denn nie sank ein Eisblock;
Während der grausame Händler und seine Männer
Stand wundernd am Ufer.

Ein guter Mann sah auf der anderen Seite,
Und reichte ihr seine helfende Hand;
So arme Eliza mit ihrem Jungen,
Stand sicher auf dem Land.

Ein Segen für den Arm dieses guten Mannes,
Auf seinem Haus und Feld und Vorrat;
Möge er niemals eine freundliche Hand wollen
Um ihm ans Ufer zu helfen!

Ein Segen für alle, die es so eilig haben,
Was auch immer ihre Hände können!
Denn diejenigen, die den Leidenden beistehen,
Auch ihnen wird unser Herr helfen.




Harriet Beecher Stowe

Harriet Beecher Stowe , * 14. Juni 1811 in Litchfield, Connecticut; † 1. Juli 1896 in Hartford, Connecticut) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und erklärte Gegnerin der Sklaverei. Sie schrieb zahlreiche Artikel und über 30 Bücher, wovon ihr bekanntestes Buch Onkel Toms Hütte aus dem Jahr 1852 ein Roman gegen die Sklaverei war.

Wikipedia: Harriet Beecher Stowe

https://www.poetry-archive.com/s/eliza_crossing_the_river.html


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Gedichte aus aller Welt

15.09.2023 um 06:37
Ein hübsches Lärvchen ist ein Schmuck, der bald vergeht,
Ein Röslein das nicht lang in voller Blüte steht,
Ein Reiz, der flüchtig an der äußern Haut nur klebt,
Indes ein schöner Geist die Zeiten überlebt.

Molière (1622 - 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler

https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=2668_Moli%C3%A8re&f_rubrik=Gedichte


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