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Gedichte aus aller Welt

800 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Literatur, Gedichte, Lyrik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte aus aller Welt

20.02.2023 um 07:12
Vor manchen, manchen Jahren,
als ich zuerst dich sah,
war eine Locke rabenschwarz,
braun deine Wange da.
Jetzt ist die Wange blässer,
wie Silber glänzt dein Haar,
und dennoch bist du lieber mir,
ja lieber, als mir der Jüngling war.

Des Lebens schroffe Hügel
erstiegen Hand in Hand
wir, wie es Wind und Wetter gab.
hin über Fels und Sand;
jetzt ist der Abend milder,
wir steigen sanft hinab,
und dort am Fluß erwartet uns zusammen
ein Brautgemach, das Grab.

Robert Burns (1759 - 1796), schottischer Nationalbarde
https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=821_Robert+Burns&seite=2

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Gedichte aus aller Welt

10.03.2023 um 15:12
Regen und Unmut

Böses Wetter, böses Wetter!
Es entladen sich die Götter,
Reinigen ihr Wolkenhaus,
Und die Menschen badens aus.

(Franz Grillparzer, 1791-1872, österreichischer Schriftsteller)


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Gedichte aus aller Welt

11.03.2023 um 18:50
Dota Kehr hat Gedichte Mascha Kalekos vertont und geht aus Anlass der Veröffentlichung eines weiteren Albums mit diesen Gedichten damit ab September 2023 auf Tour. Konzerttermine sind unter diesem Link zu finden. https://kleingeldprinzessin.de/konzerte

Youtube: MASCHA KALÉKO - KOMPLIZIERTES INNENLEBEN (Сложная внутренняя жизнь) II
MASCHA KALÉKO - KOMPLIZIERTES INNENLEBEN (Сложная внутренняя жизнь) II
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Gedichte aus aller Welt

20.03.2023 um 10:01
Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.



Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse

Schweiz

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/stufen-5494


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Gedichte aus aller Welt

20.03.2023 um 10:05
Frühlingsglaube

Es wandert eine schöne Sage
Wie Veilchenduft auf Erden um,
Wie sehnend eine Liebesklage
Geht sie bei Tag und Nacht herum.

Das ist das Lied vom Völkerfrieden
Und von der Menschheit letztem Glück,
Von goldner Zeit, die einst hienieden,
Der Traum als Wahrheit, kehrt zurück.

Wo einig alle Völker beten
Zum Einen König, Gott und Hirt:
Von jenem Tag, wo den Propheten
Ihr leuchtend Recht gesprochen wird.

Dann wird's nur Eine Schmach noch geben,
Nur eine Sünde in der Welt:
Des Eigen-Neides Widerstreben,
Der es für Traum und Wahnsinn hält.

Wer jene Hoffnung gab verloren
Und böslich sie verloren gab,
Der wäre besser ungeboren:
Denn lebend wohnt er schon im Grab.


Gottfried Keller . 1819 - 1890

http://www.gedichte.eu/kl/keller/gesammelte-gedichte/fruehlingsglaube.php


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Gedichte aus aller Welt

01.04.2023 um 13:08
Hätt ich des Himmels reichbestickte Tücher,
bestickt aus Golden- und aus Silberlicht,
die dunklen, die blauen und die hellen Tücher,
aus Nacht, aus Tag und aus der Dämmerung,
legt ich die Tücher dir zu Füßen.
Doch ich bin arm und habe nichts als Träume,
so leg ich meine Träume dir zu Füßen.
Tritt leise, denn du trittst auf meine Träume.

William Butler Yeats (1865 - 1939), irischer Dramatiker, Lyriker, Essayist und Autobiograph, Nobelpreisträger für Literatur 1923

https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=5650_William+Butler+Yeats&f_rubrik=Gedichte


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Gedichte aus aller Welt

04.04.2023 um 04:23
Martha Müller-Grählert

Mine Heimat

Wo de Ostseewellen trecken an den Strand,
Wo de gäle Ginster bleuhgt in ʼn Dünensand,
Wo de Möven schriegen grell in ʼt Sturmgebrus,
Da is mine Heimat, da bün ick tau Hus.

Well un Wogenrunschen wir min Weigenlied,
Un de hohen Dünen seg’n min Kinnertied,
Seg’n uck all min Sehnsucht un min heit Begehr,
In de Welt tau fleigen öwer Land un Meer.

Woll het mi dat Leben dit Verlangen stillt,
Hät mi allens geben, wat min Herz erfüllt;
Alles is verswunden, wat mi quält un drew,
Hev dat Glück nu funnen - doch de Sehnsucht blew.

Sehnsucht na dat lütte stille Inselland,
Wo de Wellen trecken an den witten Strand,
Wo de Möven schriegen grell in ʼt Sturmgebrus,
Denn da is mine Heimat, da bün ick tau Hus!


https://www.niederdeutsche-literatur.de/texte/gedicht-id.php?TEXT_ID=83&START=1


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Gedichte aus aller Welt

04.04.2023 um 15:50
Die versunkene Glocke bei Kerz

Bei Kerz da ragen düster
die Trümmer der Abtei.
Ein Teich im Schilfgeflüster
der glitzert nah'dabei;
draus tönt es wundersam empor
und schwingt und klingt durch
Schilf und Rohr
am heiligen Ostermorgen.

Wenn früh die Sonne steigend
sich spiegelt in der Flut,
in Sabbatfeier schweigend
ringsum die Erde ruht;
dann wacht es in der Tiefe auf,
dann summt es wundersam herauf
am heiligen Ostermorgen.

Einst klang sie hoch vom Turme
die Glocke der Abtei,
da braust's heran im Sturme
mit wildem Kriegsgeschrei;
ergrimmte Heiden ohne Zahl-
die Glocke klang zum letztenmal
Vom Turm am Ostermorgen.

Der Christenfeind,der Grimme,
er stürzte sie hinab;
da tönt nun ihre Stimme
aus tiefem Flutengrab.
Ein Kind, noch rein von Sündenschuld
das hört sie, wie sie klingt in Huld,
am heiligen Ostermorgen.

Traugott Teutsch (1829 - 1913)


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Gedichte aus aller Welt

05.04.2023 um 07:34
Die Liebe gleicht dem April

Die Liebe gleicht dem April:
Bald Frost, bald fröhliche Strahlen,
Bald Blüten in Herzen und Thalen,
Bald stürmisch und bald still,
Bald heimliches Ringen und Dehnen,
Bald Wolken, Regen und Thränen -
Im ewigen Schwanken und Sehnen
Wer weiss, was werden will!

(Emanuel Geibel, 1815-1884, deutscher Lyriker)


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Gedichte aus aller Welt

05.04.2023 um 07:37
Aprilabend

's war im April. Schon neigte sich der Tag,
Doch war der Himmel noch ganz klar zu schauen,
Tiefes Orange unter sanftem Blauen,
Und drunterhin mit raschem Flügelschlag
Ein Schwarm von braunen Schwalben.

Wir hörten, wie einander in der Luft
Anriefen trauervoll die Turteltauben,
Und der Glycinie junge Blütentrauben
Vereinten ihren Hauch dem Balsamduft
Der Veilchen und Narcissen.

Wir spähten, eng beisammen, ob wir nicht
Rosen und bunte Anemonen fänden,
Und hielten fest, so fest uns an den Händen,
Doch Keines sah dem Andern ins Gesicht
Und wagt' ein Wort zu sprechen.

Da plötzlich bleibt er stehn, drückt mich ans Herz,
Das Antlitz bleich, die Augen wie zwei Flammen.
Wie oft er mich geküßt, wer zählt's zusammen?
Doch alle Blumen fielen erdenwärts -
Keins hat sie aufgehoben

Annie Vivanti
(1866-1942)

italienische Dichterin


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Gedichte aus aller Welt

05.04.2023 um 15:59
Der Rubel auf Reisen

1833.

Der Rubel reist im deutschen Land,
Der frommen Leuten frommt,
Und jeder öffnet schnell die Hand,
Sobald der Rubel kommt.

Ihn speichert selbst der Pietist,
Und gibt den Armen mehr:
Seit außer Kurs die Tugend ist,
Kursiert der Rubel sehr.

Der Tugend wird bloß Ruhm zuteil,
Es ist ein hohler Schall;
Doch wem die Welt um Rubel feil,
Dem klingt ein rein Metall!

Da wird die Nacht gescholten Tag,
Der Teufel wird so gut!
Was nicht ein heller Klang vermag,
Was nicht ein Rubel tut!

Des Nordens Sternbild wird bekränzt
Vom Sängerchor des Teut:
Es ist der Rubel, der so Glänzt,
Der so das Aug erfreut!

Wohl ist er ein an jedem Strand
Süßangegrinster Gast:
Verkaufe nur dein Vaterland,
Wofern du eines hast!

Doch ist dir auch, welch eine Kraft
Du töten sollst, bewußt?
Gymnastik ist's und Wissenschaft,
Die du verleumden mußt.

Es wird, und sind nur diese Zwo
Zum Land gepeitscht hinaus,
Mit Rubeln ach, mit Rubeln oh,
Gepflastert jedes Haus.

Und sind verjagt nur diese Zwei,
Dann herrscht Tyrann und Pfaff,
Und jede Nerve wird wie Brei,
Und jede Sehne schlaff.

Der Rubel klirrt, der Rubel fällt,
Was ist der Mensch? Ein Schuft!
Und wenn die Welt dir nicht gefällt,
So steig in deine Gruft!

Erst gab's nur Einen Kotzebue,
Jetzt gibt's ein ganzes Schock;
Und schüttelst du das Haupt dazu,
So leg es auf den Block!

Der Teufel siegt, der Gott verliert,
Der blanke Rubel reist:
So ward von je die Welt regiert,
So lang die Sonne kreist.

August von Platen, 1796-1835


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Gedichte aus aller Welt

07.04.2023 um 05:41
Friedenslied

von Bertolt Brecht

Friede auf unserer Erde!
Friede auf unserem Feld,
daß es auch immer gehöre
dem, der es gut bestellt.

Friede in unserem Lande!
Friede in unserer Stadt,
daß sie den gut behause,
der sie gebauet hat.

Friede in unserem Hause!
Friede im Haus nebenan!
Friede dem friedlichen Nachbarn,
daß Jedes gedeihen kann.


Friede dem Roten Platze
und dem Lincoln-Monument!
Und dem Brandenburger Tore
und der Fahne, die drauf brennt!

Friede den Kindern Koreas
und den Kumpels an Neiße und Ruhr!
Friede den New-Yorker Schoffören,
und den Kulis von Singapore!

Friede den deutschen Bauern
und den Bauern im großen Banat!
Friede den guten Gelehrten
eurer Stadt Leningrad!

Friede der Frau und dem Manne!
Friede dem Greis und dem Kind!
Friede der See und dem Lande!
Daß sie uns günstig sind.


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Gedichte aus aller Welt

07.04.2023 um 05:48
An meine Landsleute

Ihr, die ihr überlebtet in gestorbenen Städten
Habt doch nun endlich mit euch selbst Erbarmen!
Zieht nun in neue Kriege nicht, ihr Armen
Als ob die alten nicht gelanget hätten:
Ich bitt euch, habet mit euch selbst Erbarmen!

Ihr Männer, greift zur Kelle, nicht zum Messer!
Ihr säßet unter Dächern schließlich jetzt
Hättet ihr auf das Messer nicht gesetzt
Und unter Dächern sitzt es sich doch besser.
Ich bitt euch, greift zur Kelle, nicht zum Messer!

Ihr Kinder, daß sie euch mit Krieg verschonen
Müßt ihr um Einsicht eure Eltern bitten.
Sagt laut, ihr wollt nicht in Ruinen wohnen
Und nicht das leiden, was sie selber litten:
Ihr Kinder, dass sie euch mit Krieg verschonen!

Ihr Mütter, da es euch anheimgegeben
Den Krieg zu dulden oder nicht zu dulden
Ich bitt euch, lasset eure Kinder leben!
Daß sie euch die Geburt und nicht den Tod dann schulden
Ihr Mütter, lasset eure Kinder leben!

Bertolt Brecht


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Gedichte aus aller Welt

07.04.2023 um 05:57
Paulo Coelho

Ich danke allen

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin.


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Gedichte aus aller Welt

15.04.2023 um 14:27
Meiner Schwester

Der erste milde Märztag bringt
minütlich Süßeres hervor.
Rotkehlchen in der Lärche singt
hoch neben unserm Tor.

Die Luft erfüllt ein Segensweh’n:
Es schenkt ein Glücksgefühl der Welt,
dem kahlen Wald, den fahlen Höh’n
und grünes Gras auf ’s Feld.

Auf Schwester! (Und das wünsch ich mir)
nach unserm morgendlichen Mahl:
Lass rasch die Arbeit ruh’n , dass wir
verspür’n der Sonne Strahl.

Klein Edward dich begleiten mag,
kleid dich zum Wandern ein;
kein Buch nimm mit, denn diesen Tag
woll’n wir der Muße weih’n.

Weg mit dem grauen Winterkleid,
denn heut’ beginnt fürwahr,
in unserm Almanach die Zeit,
wenn Freude tritt ins Jahr.

Uns Menschen ward im Winter gar
die Liebe fast erfroren.
Aus Frühlingserde wahrnehmbar
wird sie uns neu geboren.

Ein Augenblick gibt uns jetzt mehr
als jahrelang studieren.
Der Leib, die Seel’ woll’n mit Begehr
den Geist des Lenzes spüren.

Die Regel haben wir im Sinn
und halten sie auch ein:
der heut’ge Tag soll fürderhin
die Richtschnur für uns sein.

Auf dass die segensreiche Kraft,
die um und in uns webt,
auch uns’re Herzen neu erschafft,
in Liebe sie erhebt.

Drum Schwester komm und sei nicht zag,
kleid’ dich zum Wandern ein;
kein Buch nimm mit, denn diesen Tag
woll’n wir der Muße weih’n.

© Bertram Kottmann.
Übersetzt aus dem Englischen:

To my Sister


It is the first mild day of March:
Each minute sweeter than before,
The redbreast sings from the tall larch
That stands beside our door.

There is a blessing in the air,
Which seems a sense of joy to yield
To the bare trees, and mountains bare,
And grass in the green field.

My sister! (’tis a wish of mine)
Now that our morning meal is done,
Make haste, your morning task resign;
Come forth and feel the sun.

Edward will come with you;-and, pray,
Put on with speed your woodland dress;
And bring no book: for this one day
We’ll give to idleness.

No joyless forms shall regulate
Our living calendar:
We from to-day, my Friend, will date
The opening of the year.

Love, now a universal birth,
From earth to earth is stealing,
From earth to man, from man to earth:
- It is the hour of feeling.

One moment now may give us more
Than years of toiling reason:
Our minds shall drink at every pore
The spirit of the season.

Some silent laws our hearts will make,
Which they shall long obey:
We for the year to come may take
Our temper from to-day.

And from the blessed power that rolls
About, below, above,
We’ll frame the measure of our souls:
They shall be tuned to love.

Then come, my Sister! come, I pray,
With speed put on your woodland dress;
And bring no book: for this one day
We’ll give to idleness.

William Wordsworth

William Wordsworth war ein britischer Dichter

https://gedichte.xbib.de/Wordsworth_gedicht_Meiner+Schwester.htm


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Gedichte aus aller Welt

15.04.2023 um 14:36
Als unseres Lebens Mitte ich erklommen,
befand ich mich in einem dunklen Wald,
Da ich vom rechten Wege abgekommen.
Wie schwer ist's, zu beschreiben die Gestalt
Der dichten, wilden dornigen Waldeshallen
Die, denk ich dran, erneurn der Furcht Gewalt!



Dante Alighieri (1265 - 1321), italienischer Dichter und Philosoph; gilt als bedeutendster Dichter des europäischen Mittelalters, erhob Italienisch zur Literatursprache

Quelle: Dante Alighieri, Die göttliche Komödie (La Divina Commedia), entstanden ca. 1307-1321;

https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=130_Dante+Alighieri&f_rubrik=Gedichte


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Gedichte aus aller Welt

18.04.2023 um 09:59
George Gordon Lord Byron
(1788-1824)


In ihrer Schönheit ...

In ihrer Schönheit wandelt sie
Wie wolkenlose Sternenacht;
Vermählt auf ihrem Antlitz sieh'
Des Dunkels Reiz, des Lichtes Pracht:
Der Dämmerung zarte Harmonie,
Die hinstirbt, wann der Tag erwacht.

Ein Schatten mehr, Licht minder klar,
So wär' die tiefe Anmuth nicht,
Die niederwallt im Rabenhaar
Und sanft verklärt ihr Angesicht,
Aus welchem hold und wunderbar
Die reine liebe Seele spricht.

O diese Wang', o diese Brau'n,
Wie sanft und still und doch beredt,
Was wir in ihrem Lächeln schau'n!
Ein frommes Wirken früh und spät;
Ein Herz voll Frieden und Vertraun,
Und Lieb', unschuldig, wie Gebet.




Lord Byron war ein britischer Dichter.

http://www.deutsche-liebeslyrik.de/liebesgarten2/liebesgarten2_36.htm


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Gedichte aus aller Welt

18.04.2023 um 13:50
Das große Meer treibt mich an,
es treibt mich um,
ich treibe wie die Alge im Fluß.
Der Himmelsbogen und der Stürme Macht
treiben den Geist in mir auf,
bis es mich fortträgt,
vor Freude bebend.

Uvavnuk

Uvavnuk war eine im 19. Jahrhundert geborene Inuk- Frau


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Gedichte aus aller Welt

22.04.2023 um 16:53
Tomas Tranströmer: „April und Schweigen“




Öde liegt der Frühling.
Der samtdunkle Wassergraben
kriecht neben mir
ohne Spiegelbilder.

Das Einzige, was leuchtet,
sind gelbe Blumen.

In meinem Schatten werde ich getragen
wie eine Geige
in ihrem schwarzen Kasten.

Das Einzige, was ich sagen will,
glänzt außer Reichweite
wie das Silber
beim Pfandleiher.

Aus dem Schwedischen von Hanns Grössel.

Tomas Tranströmer war ein schwedischer Lyriker, der 2011 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/frankfurter-anthologie/frankfurter-anthologie-april-und-schweigen-von-tomas-transtroemer-16371767.html


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Gedichte aus aller Welt

22.04.2023 um 17:08
Der Baum und die Wolke

Ein Baum geht umher im Regen,
eilt an uns vorbei im strömenden Grau.
Er hat ein Anliegen. Er holt Leben aus dem Regen
wie eine Amsel in einem Obstgarten.

Als der Regen aufhört, bleibt der Baum stehen.
Aufrecht, still erscheint er in klaren Nächten
wie wir in Erwartung des Augenblicks,
da die Schneeflocken ausschlagen im Raum.


Tomas Tranströmer

schwedischer Lyriker und Nobelpreisträger für Literatur

https://lustauflesen.de/tomas-transtroemer/


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