Familienfluch, oder merkwürdige Zufälle?

@Flaschenpost

Flaschenpost schrieb:
wie ist das möglich etwas zu kritisieren und es für abnormal zu halten aber man macht die gleichen Fehler?

Das liegt am Menschen selbst und an dessen Willen!
Beispiel meine Eltern:
Meine Eltern wurden sehr, sehr viel geschlagen mit allen möglichen gegenständen! Meine Mutter durfte mit 17 Jahren nur bis max. 17.00 Uhr raus und musste danach zuhause sein! Mein Vater hat durch seinen Alkoholabhängigen Vater sehr viel Gewalt an seiner Mutter und sich selbst erleben dürfen.

Mein Vater ist kein Alki, er hat noch nie irgendwie meine Mutter geschlagen (okay, ich hab mal ein paar auf den Hintern bekommen, hat mir aber nichts geschadet), ich durfte mit 16 schon machen was ich wollte, meine Mutter hat mich nie irgendwie geschlagen usw.
Meine Mutter sagte immer: "Ich weiß aus meiner Kindheit wie es war, dein Vater und ich wollten es immer bei dir anderst machen!" - Das haben sie auch!

Natürlich ist es einfacher, dass erlernte wiederzugeben und im alten und bekannten Verhaltensmuster zu bleiben! Ich denke z.B. deine Tante weiß, es ist falsch, dennoch geben sie es so weiter, weil sie es nicht anderst kennen.

@Flaschenpost

Es ist so, mMn, wie @der_wicht beschrieben hat. Kinder adaptieren, meist unterbewusst, sehr viel von den Eltern und anderen Familienangehörigen. Klar, die Vernunft fragt "Wieso? Man müsste es doch besser wissen!". Aber so einfach ist das leider nicht.

Meine Mutter ist (trockener) Alki. Dennoch hab ich selbst Suchtprobleme und zeitweise auch Probleme mit dem Alkohol. Ein sehr sehr großer Teil der Familie meiner Mutter hat immense Suchtprobleme. Eigentlich müssten wir alle es besser wissen. Tuen wir auch. Also ich weiß es definitiv besser. Aber Logik ist nicht das Einzige, nachdem der Mensch handelt.

Manchmal tuen wir (Menschen) Dinge, wo man sich von aussen fragt "Bekloppt?!". Ja, vielleicht. Ist es bekloppt, dass Pawlows Hund beim Klingeln sabbert? Man sollte auch Konditionierung nicht unterschätzen. Die funktioniert auch bei Menschen. Schau dir religiöse Fundamentalisten an, denen von klein auf Scheiß erzählt wird. Die sind darauf konditioniert. Natürlich bedeutet das nicht, dass solche Menschen absolut rein und unschuldig sind. Ganz und gar nicht. Grundsätzlich ist man als Erwachsener in der Lage sein Verhalten zu reflektieren. Aber je nach persönlicher Geschichte, ist das nicht immer so einfach. Psychische Störungen spielen da sicher auch eine Rolle, die es einem manchmal nicht möglich machen anders zu handeln. Da muss man dann das Rückgrat haben und sich Hilfe suchen, bevor andere womöglich zu Schaden kommen.

Der Mensch als solches, sein Verhalten, seine Psyche...das sind sehr komplexe Dinge. Die laufen nicht immer offensichtlich verständlich ab.

@Flaschenpost

(Wenn ich heute Abend etwas mehr Zeit habe, werde ich mir die vorhergehenden Seiten etwas genauer durchlesen)

Ich bin mir sicher das der eine oder andere User bereits ähnliches geschrieben hat wie ich gleich...

Erst einmal: Innerhalb von nur 10 Minuten erhält man selten die ultimative einleuchtende und perfekt zugeschnittene Antwort (zumindest wenn es nicht grade um Rezepte, Gesetze, Verkehrsregeln geht). Manches ergibt sich im Laufe des Informationsaustausches zwischen den verschiedenen beteiligten Usern. Man ergänzt einander, verbessert einander, bringt Gedankengänge ein, baut aufeinander auf.

Nun zu deiner Überlegung:
Kinder übernehmen, unbewusst, das vorgelebte Verhalten ihrer unmittelbaren sozialen Umgebung (in erster Instanz der Leute mit denen man im selben Haushalt lebt, mit denen man aufwächst).
Egal ob es um Ernährungsgewohnheiten, um Höflichkeit, um verbale/ nonverbale Kommunikation geht. Egal ob es dabei um die Partnerwahl geht oder um den Umgang mit dem Nachwuchs (Erziehung).

Dieses Verhalten übernimmt man automatisch und wendet es später unbewusst selbst an.
Es sei denn, man hat daraus gelernt und arbeitet an sich selbst laufend um dieses ungewollte Verhalten garnicht erst zu zeigen.
Beispiel: Streitverhalten - Mutter kann nicht konstruktiv streiten. Sie beharrt grundsätzlich auf ihr Recht, das Recht des Älteren, das Recht als Mutter alles ganz genau zu wissen. Alternativen und andere Meinungen werden nur bedingt zugelassen (zumindest nur wenn sie von einer Respektperson bzw. einem anderen Erwachsenen erfolgen). Schimpfen und "böse Worte" benutzen dürfen nur Erwachsene, wenn der Nachwuchs selbst schimpft wird er bestraft. ... Nun ist der Nachwuchs selbst erwachsen und stellt eines Tages fest "Oh, in der vergangenen Streitsituation habe ich mich genauso verhalten wie meine Mutter damals." Im Idealfall stellt sich dieser erwachsene Nachwuchs nun folgende Fragen:
Finde ich das gut? Finde ich das schlecht? Wie ging es mir damals als Kind damit? Könnte ich ein solches Verhalten einer anderen erwachsenen Person mir gegenüber respektieren?
Man setzt sich also im ersten Schritt gedanklich mit diesem Verhalten auseinander, analysiert, rekapituliert, ersinnt Alternativen. Im zweiten Schritt geht es an die Umsetzung. Dazu gehört eine immer wiederkehrende innere Rekapitulation des angewendeten Verhaltens.
Im Endeffekt lernt also der Nachwuchs im Idealfall aus dem vorgelebten Verhalten der Eltern wie man es nicht macht.

@Flaschenpost
Wie viele andere hier schon geschrieben habe, lernt man aus dem, was in der Familie vorgelebt wird.

Vielleicht hilft es Dir in diesem Zusammenhang dich mit der Systemtheorie auseinander zu setzen. Simpel ausgedrückt ist die Familie ein miteinander verbundenes System von Individuen. Das Verhalten jedes einzelnen Familienmitgliedes wirkt sich auf die gesamte Familie aus.

Eine Form sich mit dieser Systemtheorie auseinander zu setzen ist die Systemische Familienaufstellung. Diese geht davon aus, dass sich nicht nur Deine Herkunftsfamilie, also Vater, Mutter und Geschwister, sondern auch vorangegangene Generationen auf das Familiensystem auswirken. Das kann bedeuten, dass z. B. Deine Mutter etwas von ihrer Mutter oder Großmutter übernommen hat ohne sich dessen bewusst zu sein. Oftmals geht es da um schwerwiegende, schuld- oder schambehaftete Dinge, denen sich die Person, die es eigentlich betrifft, nicht stellen konnte oder wollte (aus Angst, Scham oder auch aus Ignoranz, Überheblichkeit).
Man spricht in diesem Fall von Verstrickungen. Dieses „übernommene Problem“, also die Verstrickung, wirkt sich bei der verstrickten Person im Handeln und Denken aus, kann sich sogar in Krankheiten äußern.

Jedes Familienmitglied hat aber die Möglichkeit sich sein Familiensystem zu betrachten und sich über seine Verstrickungen klar zu werden und diese Stück für Stück zu lösen. Das schöne ist, dass sich dies immer auf das ganze System, also die ganze Familie auswirkt.

Es gibt da einiges an Literatur und auch Wikipedia weiß was zu erzählen.

Diesem Thema kannst Du Dich von vielen Seiten nähern. Familienaufstellung ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Vielleicht wäre generell eine Gesprächs-/ Verhaltenstherapie sinnvoll? Das könntest Du dann mit weiteren (nicht kassenärztlich abgedeckten) Therapiemöglichkeiten kombinieren und hättest zusätzlich den Vorteil, dass Du das Erlebte, in die Therapie einbinden könntest und Dir zusätzliches Feedback beim Therapeuten holen kannst.

@amerasu
Ich war schon in Therapie deswegen.die Lösung für mich ist folgendes.das ganze Familien leben basiert auf Lügen und Intrigen.ich hab eine paar aufgedeckt und nun bricht die Fassade .ich hab jetzt komplett den Kontakt abgebrochen.mir geht es viel besser .achso ich bin weiblich! Nicht männlich! Zur Info.weiß nicht wie manch einer auf männlich kommt?

@Flaschenpost
Ein Kontaktabbruch kann oftmals die einzige Lösung sein.
Geht mir mit meinem Vater auch so.
Achte aber bitte auch Dich. Auch wenn Du Dich jetzt ganz klar von der Familie distanzierst, ist die "Arbeit" damit nicht erledigt.
Du hast Dich auf einem für Dich negativen Umfeld befreit. Jetzt solltest Du Dir die Verhaltensmuster und Strukturen, die Du aus Deiner Familie mitgenommen hast, ansehen.
Und zum Thema Therapie hatte ich schon: Naja, das darf man auch wiederholen :D
Viel Erfolg weiterhin und pass gut auf Dich auf!

Also bitte das klingt für mich alles nach einen gigantischem zufall nicht mehr :D

@reher
Zufall ist das nicht.das ist gekonnt umgesetzt von denen.weil die nie in einen anderen Umfeld waren und das als "normal" empfinden.zumindest war alles andere für die unnormal.lies lieber den ganzen Therad bevor du Zufall schreibst....

@amerasu
Das ist ja das gute schon als ich kleiner war war ich fast nur bei Freunden.hab also früh gesehen wie es nicht laufen sollte.und mir immer Vorbilder gesucht die nicht aus der Familie kommen bzw.mich immer verbessert wenn ich doch mal in die Schiene gerutscht bin.

@Flaschenpost

erstmal Entschuldigung. aber. deine satztstellung macht. nich sonderlich, viel Spaß deinen Text weiterzulesen und es auch recht kompliziert ihn zu verstehen (ohne Spaß ich hab den jetzt 5 mal gelesen und glaub ich immernochnicht ganz versganden...)
jetzt nochmal: klar ist das Zufall, in dem sinne das du es ja nicht genauso machen musst... villeicht wurde es weitergegeben das heißt nicht das es so weitergehen muss... merkste, Zufall :)

@reher
Dein Satz ergibt genauso keinen Sinn! wenn du nur auf Streit aus bist dann lass es doch? Was bringt ein das wenn man sich nicht ein mal damit beschäftigen will? Dann sollte man es doch lassen?

@Flaschenpost
Entschuldigung wenn du dich durch meinen post angegriffen findest ich wollte dir nurmal vor augen führen, das die ganzen punkte am falschen ort verwirrend sind und nein ich bin nicht auf streit aus also ganz ruhig ja :)

Familienfluch, oder merkwürdige Zufälle?

Das hat wohl was mit Meme zu tun @Flaschenpost.
Schau Dir mal das folgende Video an, vielleicht denkst Du dann anders.

https://www.youtube.com/watch?v=XY60DBP4UQk