Ich werde immer konservativer, oder: Änderungen der eigenen Ansichten

Chiliast schrieb: Erklärung Nr. 2: Die Person ist eine jener definitiv zu kritisierenden ewigen Selbstverwirklicher, welche auch mit Anfang 40 gerne noch in der Mensaschlange anstehen und schamlos den Studentenausweis auf die Kassentheke klatschen, wenn es darum geht eine Vergünstigung von 1,50 Euro zu erlangen. Ich kenne etliche solcher linksliberalen Pädagogen, Kunsthistoriker"Innen", welche mit über 40 Jahren noch keinen Cent Steuern gezahlt haben und dieses System frech bis zum Letzten ausnutzen. Es stellt sich mir die Frage: Ist es wirklich im Interesse der Gesellschaft, diesen Personen sprichwörtlich "lebenslange Bildung" zu ermöglichen? Wie wird diese Bildung eigentlich finanziert?

-.-
Ja, ich finde durchaus, dass das im Interesse der Gesellschaft ist. Oder anders herum: Was spricht denn eigentlich dagegen, so schlau und umfassend gebildet als möglich zu sein?

Steuern werden sowieso die ganze Zeit gezahlt, auch von diesen "Systemausnutzern", wie du sie so charmant bezeichnest.
Man könnte ja fast meinen, durch die sogenannten Langzeitstudenten (oder Doppel-, bzw. Dreifachstudierenden) sei der wirtschaftliche Ruin dieses Landes besiegelt.

Überall und ständig werden öffentliche Gelder in den Sand gesetzt, das stört auch niemanden groß.
Aber nein, wenn jemand ganz unproduktiv noch mal Philosophie studiert, oder meinetwegen Kunstgeschichte (die dir ja offenbar besonders verhasst ist) dann ist das ein volkswirtschaftliches Desaster.
Alles klar.

AliceT schrieb:Ja, ich finde durchaus, dass das im Interesse der Gesellschaft ist. Oder anders herum: Was spricht denn eigentlich dagegen, so schlau und umfassend gebildet als möglich zu sein?

Na ist doch logisch:
Es geht auf Kosten derer, die sich ihren Buckel krumm schuften, anstatt die Chance zu nutzen sich zu bilden. Und weil diese nicht das Vergnügen haben "lernen zu dürfen" sind sie niedisch.

@Zerox

Es geht noch einiges auf Kosten derer, die sich ihren Buckel krumm schuften. Ein paar Akademiker machen den Braten nicht fett.

Wenn man von extrem links kommt und nach rechts rückt, ist man in der Mitte. Das bin ich jetzt auch. Ich sehe die Welt sehr viel realistischer und ohne Ideologie.

Ahja und du warst also extrem links.

Wie gesagt, das gilt für politische Ansichten. Aber mittlerweile bemerke ich, wie ich auch im Privatleben konservativer werde. Oder vielleicht einfach nur realistischer? Ich lege sehr viel mehr wert auf Pünktlichkeit, Leistung, gute Manieren, ein gepflegtes Äußeres usw.

Welcome to the "One Dimensional Society"

paranomal schrieb:Wie gesagt, das gilt für politische Ansichten. Aber mittlerweile bemerke ich, wie ich auch im Privatleben konservativer werde. Oder vielleicht einfach nur realistischer? Ich lege sehr viel mehr wert auf Pünktlichkeit, Leistung, gute Manieren, ein gepflegtes Äußeres usw.

das sind alles eigenschaften die in der arbeitsgemeinschaft wichtig sind, und wenn du es da zu was bringen willst, sind sie auch unabdingbar. also veränderten sich wohl deine prioritäten, und dein charakter bildet eben andere facetten aus, die hier nützlich sind

ist ansich ganz normal

@praiseway

:D ach ne jetz is google auch noch mein freund? mysteriös ;)


@allmotlEY
klar kann man alles googeln, aber leute denen die argumente ausgehen verweisen gern mal drauf den dann müssen sie nicht darüber reden wie sie ihre schlüsse ziehen. ..

zb unter anderem das es der charakter eines menschen ist der eltern zu guten eltern werden lässt und nicht ihr geschlecht, es ist egal ob eltern mann+frau sind oder mann+mann/frau+frau.. es ist die liebe die sie ihrem kind geben und nicht die rollenbilder die ihnen eingetrichtert werden.

@Valkyre

Ich bin da genau deiner Meinung. Mir geht der Verweis auf Google auf den Zeiger. So kann man jede Diskussion abwürgen.
Es geht um Erfahrungsaustausch, nicht nur um nackte Fakten, wie sie natürlich jeder über Google nachlesen kann.

So jetzt hab ich alles gelesen, sehr interessante Ansichten.

Thema war ja mal konservativer zu werden.
Ich würde mich als sehr links beschreiben und ich habe auch immer gesagt, dass ich keine Kinder in diese Welt setzen will.
Nun bin ich schwanger (dachte immer ich wäre unfruchtbar, deswegen doch schon ganz glücklich darüber) und mir stellt sich die Frage was ich meinem Kind mitgeben möchte. Ob ich es "formen" möchte oder ob es seine Entwicklung ganz allein bestreiten muss.

Es prasseln soweiso zwei Welten auf sie/ihn ein. Ich als linker, mitfühlender Mensch und der Vater des Kindes, Selbstständig im Job, kapitalistisch in seinem Lebenswandel, Egoist.

Bin gespannt ob es da Reibungen geben wird, oder ob der Vater überhaupt Interesse hat dem Kind etwas "mitzugeben" gedanklich. Sein Kind aus erster Beziehung hinterfragt nix, lebt wie er, liebt den Konsum. Die Mutter ebenso.

@CanisDei

CanisDei schrieb:Ob ich es "formen" möchte oder ob es seine Entwicklung ganz allein bestreiten muss.

Also das wäre ja eigentlich schon wieder fast ein eigenes Thema Wert .

Aber alleine kann man sie nicht lassen dabei .

Ich bin der Meinung man sollte sie an die Hand nehmen und ihnen die Welt zeigen, es schützen , aber gleichzeitig alle möglichkeiten offenlassen .Es auch mal zurückpfeifen wenn über die Sränge schlägt , aber ihm dann auch erklären warum das so ist .

Du musst da einen Mittelweg finden es zu führen/formen , aber du musst unbedingt darauf achten was dein Kind für vorlieben hat und es darin unterstützen .

Aber das ist ein sehr weitläufiges Thema.

Ich wollte ja immer mal was ruhiger und konservativer werden, das reicht dann jetzt aber auch, hoffe es wird nicht noch schlimmer. *gg*

@Heijopei

Perfekt beschrieben! Ich denke das ist der richtige Weg!

@CanisDei

CanisDei schrieb:Perfekt beschrieben! Ich denke das ist der richtige Weg!

Aber leider nur sehr vage Theorie , da ich selbst keine Kinder habe .

Diese begründet sich nur auf die wenigen Tage /Stunden wo ich mal auf Kinder von Bekannten oder so aufgepasst habe und denen ich eben so begegne im täglichen Leben.
Aber bisher hat das immer gut geklappt .
Wie es ist wenn man 24//7 also quasi in Vollzeit ein Kind hat kann ich nicht sagen , weil da ja auch eigene befindlichkeiten mit reinspielen.

@CanisDei
Lass Dein Kind einfach mal laufen. Unterstütze es in seinen Interessen und erkläre Deinem Kind die Welt. Ich versuche objektivauf meine Tochter einzugehen und ich zeige ihr verschiedene Wege bzw. Ansichten auf. Sie kann sich dann ihres selbst zusammenbauen.
Worauf ich allerdings großen Wert lege, sind Werte zu vermitteln. Das äußert sich eben so, dass man sowas den Kindern vorlebt. Sie schauen sich das ab und man kann hoffen, dass sie sich das annehmen. Ich selbst gehörte auch mal in das linke/alternative Spektrum nur hat sich mein Blickwinkel etwas geändert. Die Welt ist groß und bunt und es gibt nicht nur eines, was richtig ist. Und das sollte man auch sehen können. Man entwickelt sich eben auch. Was Du vermeiden solltest, sind Verbote in verschiedenen Denkweisen. Und akzeptier, dass der Vater eben einen anderen Standpunkt hat und diesen irgendwie auch einbringen möchte. Ist ja sein gutes Recht.



Offtopic: Du hast mit dem Klassenfeind gepennt ? :D :D :D

@Badbrain

Badbrain schrieb:Worauf ich allerdings großen Wert lege, sind Werte zu vermitteln.

Genau , das ist auch sehr wichtiger Punkt , aber dieser wird leider allzuoft damit verwechselt das man Kinder in eine Ideologie herreinerzieht .

Werte haben nichts mit einer Ideologie zu tun.

@Badbrain

Badbrain schrieb:Werte haben nichts mit einer Ideologie zu tun.

Habe ich was anderes behauptet ?
Falls ja winke mal mit dem Zaunpfahl , dann werde ich das korregieren .

Das mit der Ideologie ist eh unvermeidbar.

@paranomal

paranomal schrieb:Das mit der Ideologie ist eh unvermeidbar.

Wie meinst du das , wenn ich fragen darf ?

@paranomal
Ideologie betreibt der Kindergarten, die Schule als auch wir als Eltern, ergo alles im Lot oder? ;)

@Badbrain

Badbrain schrieb:Ideologie betreibt der Kindergarten, die Schule als auch wir als Eltern, ergo alles im Lot oder? ;)

Sorry , aber das habe ich ganz anders in Erinnerung .