Ich werde immer konservativer, oder: Änderungen der eigenen Ansichten

Puschelhasi schrieb:Man hat eben irgendwann keine Lust mehr von jedem Jungspund seine achso neuen kreativen und welterschütternden erkenntnisse schulterklopfend vorgekaut zu bekommen.

been there, done that, had that...das ändert eben die Sicht auf die Welt.

Ja und das alles schützt vor Torheit nicht. Dieses ganze "Je jünger, desto schlimmer" Gequatsche dient den meisten nur um ihre Kapitulation vor dem Opportunismus zu rechtfertigen.

@ramisha
:D

Ich hab mich mit 15 tatsächlich um die Schule gekümmert, weil die für mich absolute Priorität hatte und hatte meinen ersten Freund nach Erlangen der allgemeinen Hochschulreife; das ist übrigens auch der, den ich dann paar Jahre später geheiratet habe.

Aaaaber: Das schließt nicht aus, dass ich mir mit 15 vorgestellt habe, wie eine Beziehung für mich aussehen sollte, genauso, wie ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie später mein Berufsleben aussehen sollte, was ich alles von der Welt sehen will etc.

@ramisha
Leben dann erst mit 30 oder wie? :D Ich finde, mit 15 ist man nicht zu jung für eine Beziehung und deswegen muss auch nichts auf der Strecke bleiben. Meine Schwester hatte in dem Alter auch einen Freund und ihre schulischen Leistungen haben nicht darunter gelitten. Gibt einige, die sich jahrelang auf ihre Schule und Ausbildung usw. konzentrieren und dann später feststellen, sie haben gar nicht gelebt. Das finde ich ziemlich traurig.

@Daenerys
Seh ich auch so.

@paranomal

Ach weisste, wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz, wer mit 40 immernoch links ist, der hat kein Hirn. Da ist viel wahres dran.

@Puschelhasi
Son langweiliger Spruch, der 1. ein verdrehtes Zitat ist und 2. keinerlei logische Argumente enthält.

@paranomal

Ja aber es stimmt nunmal. Es gib wenig daran auszusetzen.

@Puschelhasi
Naja, außer das nicht-reflektierte Erfahrungen und steigende Antriebslosigkeit im Alter ebenfalls als Erklärung für dieses Phänomen herhalten können :D

@paranomal

Eher eine Weiterentwicklung im Alter, und keine Stagnation in pubertaeren Phantasien. Gibt es etwas armseligeres als einen 40 jährigen Punk? ;)

@paranomal
Sehe ich genauso. Der Spruch hält sich deswegen so hartnäckig, weil die meisten im Alter resignieren und ihre Träume begraben haben. Das finde ich keine erstrebenswerte "Weiterentwicklung".

@Puschelhasi
Wenn ich an linke denke, denke ich nicht an Punks, sondern an Kultur- und Gesellschaftskritisch Denkende Personen. Dafür kann man nun wirklich nicht zu alt sein. Für gewisse kritische Erkenntnisse muss man sogar erst ein gewisses Alter haben (man denke an Marx, Bakunin, Kropotkin, quasi alle marxistischen und oder anarchistischen Theoretiker seit den 50ern), es kann also auch genau andersherum sein.
Dieses Gerede ist einfach nur eine dumme Ausrede dafür, das man jeden Anspruch an Kritik und Vision verloren hat. Die meisten waren aber sicher schon von vorne herein im Kern Konservative und offenbaren dann im Alter ihr eigentliches Wesen ;)

@Daenerys
Ich sehe das auch eher als Armutszeugnis.

Achja, irgendwann lernt man Menschen eben nicht mehr zu idealisieren und wer die Natur des Menschen erkannt hat, der träumt nur noch in Albträumen von Revolution und Kommunismus.

@Puschelhasi
Ach und du hast die alte Frage nach der Natur des Menschen durch subjektive Erfahrungen, in einer von Sozialisation durchdrungenen Umwelt, geklärt? Na herzlichen Glückwunsch, dann wundert mich nichts mehr.

@paranomal

Dann ist das ja geklärt.

Puschelhasi schrieb:Gibt es etwas armseligeres als einen 40 jährigen Punk? ;)

Ich selbst werde in weniger als 2 Jahren 40 und bin vom Denken her heute mehr "Punk" (um diesen Begriff der Einfachheit mal zu übernehmen) als ich es mit 18 oder 20 war ...

Was is daran armseelig ...?

Armseelig is für mich eher die verdummte Masse die draussen rumläuft ...

Konservativ ist auch eine Ideologie bzw. ein Konzept.

Ich persönlich habe mich weitgehend aus allen Konzepten gelöst, sprich ich lasse mich nicht so schnell mehr einfangen. Ich bin weder links noch rechts noch Mitte, noch intelligent oder dumm, etc. Wichtig ist das Maß zu finden, die innere Mitte. Alles andere wird man zu schnell zum Spielball der Polarität. Aber diese Mitte ist nicht zu verwechseln damit, dass ich nicht mal "linke" oder "rechte" Positionen einnehme. Ich tue dies eher aus den Erkenntnissen und da kann schonmal ein Treffer dasein.

Ich habe gelernt auf mein Herz zu hören, deshalb schaue ich kaum bis kein TV mehr, weil es mich manipuliert, ich höre auf keinen Politiker, weil er sich auf meinem Rücken bereichert, ich traue keiner Bank mehr, weil sie mich in die Sklaverei führt; das Einzige wonach ich mein Handeln orientier ist, dass ich niemanden schade - zumindest bewusst.

Wenn es einem Kind gut tut, das die Mutter 5 Jahre zu Hause bleibt, dann soll sie es tun. Wenn eine Frau Karriere machen will, soll sie das tun. Wenn der Mann den Haushalt schmeissen will, soll er das tun. Zwingt man andere Menschen zu etwas, schadet man ihnen. Man sollte sie aufklären, ihnen zuhören und Hilfe geben. Ist zwar auch ne Ideologie, aber die rührt aus dem heraus, was weniger Leid in die Welt trägt.

Ich handle so gut ich kann aus den Prinzipien Freiheit, Frieden, Liebe und Wahrheit heraus. Zumindest ist das die Richtung in die ich mich orientier. Und Prinzipien sind etwas, was man erkennen muss; es sind keine Konzepte oder Ideologien.

Und was Du als "konservativ" verstehst, sind vielleicht Erkenntnisse die zeigen, dass nicht Alles was man uns heute in die Köpfe pflanzt uns Menschen nützt, eher denen die wir nicht kennen und die uns lenken.

In diesem Sinne - guten Rutsch! :)

@x-ray-2

Ja die dumme Masse, die...jaaa da hast du recht. ach diese Roboter, geistlos und angepasst, in ihren BMWs ihren Häuswrn mit ihren Frauen, Kindern, Hunden und Segelbooten...diese Systemsklaven. Ja verachtenswert ;)

@Puschelhasi

Puschelhasi schrieb:Ja die dumme Masse, die...jaaa da hast du recht. ach diese Roboter, geistlos und angepasst, in ihren BMWs ihren Häuswrn mit ihren Frauen, Kindern, Hunden und Segelbooten...diese Systemsklaven. Ja verachtenswert ;)

Von "verachtenswert" hab ich nichts gesagt ...

Aber du hast die Frage nicht beantwortet, was denn an einem "40jährigen Punk" so furchtbar "armseelig" sein soll ...

@x-ray-2

Das ist meine Meinung, ich empfinde das so. Reicht dir das als Begründung?

Ich kann da gerne ausholen, aber mit 40 schnorren, obdachlos oder verwahrlost, oder gar alkoholisiert mit 14-18 jaehrigen das System hassen...das finde ich nunmal armseelig.

Aber vll gibt es ja auch andere Punks mit 40