Der Mensch Jens Söring

calligraphie schrieb:Ich hätte erwartet, daß sich JS mit seiner gewaltigen Crew nun mal anderen Themen zuwendet . Sie wissen doch jetzt wie es geht. Warum verwendet man nicht die ganze kraftvolle Energie mal auf sinnvolle Projekte . Nun wo er frei ist könnte er doch etwas für die tun , die er zurückgelassen hat . Es gibt so viele Fälle offensichtlicher fragwürdiger Urteile , dort wo er einsaß . Er weiß wie man Geld " besorgt " , welche Knöpfe man drücken muss , wen man vor die Karre spannt usw.

Aber er hat doch gesagt, dass er erst mal ein paar Wochen in Ruhe ankommen will. Er hat viel aufzuholen, das kann man ihm
schon zugestehen erst mal Orientierung und Halt zu finden.

Es ist gerade mal 1 Monat her , war erwartest Du?
Ausserdem weißt Du doch gar nicht ob sich da schon etwas tut.

Einerseits soll er nicht in die Öffentlichkeit, er ist ja schliesslich ein verurteilter DM, andererseits spekuliert man wild herum, was nicht passiert.

Wie hätte man ihn denn gerne, jetzt hier als freier Mensch in Deutschland?
Das ist eine ernst gemeinte Frage.

@Venice2009
Das werd ich gleich mal lesen. Geht mir genauso wie dir, ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

@calligraphie
Sehr guter Beitrag da bin ich voll bei dir. Er hätte soviele Möglichkeiten gehabt, aber nein er kann es nicht sein lassen. Spätestens als ich den Artikel las das seine amerikanischen Anwälte weiter machen wollen, war mir klar er wird nicht aufgeben. Ich denke er kann einfach nicht damit leben nicht frei gesprochen worden zu sein, das ist für ihn scheinbar ein Makel. Da hätte doch der Unterstützerkreis eingreifen können, sie hätten doch sagen können: komm Jens lass gut sein jetzt. Genieße deine Freiheit und dein restliches Leben und konzentrier dich auf andere Sachen. Aber vielleicht sind die alle genauso verbissen wie er.

@Bluelle
Ich erkläre dir persönlich gerne meine subjektive Sicht. Für mich ist JS in erster Linie ein Mensch . Der jedes Recht hat , zu tun was er jetzt möchte . Niemand wird einem Menschen missgönnen , sich nach einem derartigen Kraftakt zurückzuziehen und zu tun, was jeder tun würde .
Und ich denke jeder , auch kritische Betrachter , der Causa Söring , wird einer Meinung mit dem parole Board sein. Es war genug .
Es reicht für beide , als auch für die Öffentlichkeit .
Ich denke subjektiv betrachtet , es gibt doch keinerlei Anlass momentan , derartig medial seltsam noch weiter zu insistieren . Oder nachträglich Geschichtsrevision zu betreiben . Was wird da aus dem Urlaub heraus vorbereitet ?
Wozu ?
Urlaub und Privatsphäre muss nicht dokumentiert werden mit News zu seinem Fall. Weil es keine News mehr gibt . Alles ist durch, der Zug ist abgefahren .
Und deshalb denke ich , ist es eben keine gute Strategie für ihn , weiter und weiter zu zetern . Sogar in seiner Ruhephase werden toxische Pfeile gesendet . Warum ?
Ich befürchte manchmal, dass das was jetzt da hinter den Kulissen passiert, eher nicht sein Interesse sein kann, sondern mehr im Interesse seiner Freunde . Denen würde nämlich ihr Lebensinhalt wegbrechen , wenn Jens nicht mehr mitspielt .
Er ist relativ abhängig , von den m. Meinung nach , falschen Leuten .
Punkt . So sieht meine Meinung aus .
Und glaub mir , es würde ihm und seinem ramponierten Image sehr gut tun , wenn er die " PR Agentur " wechselt .
Es ist nie zu spät die Richtung zu ändern . Ein Cut reicht aus und schon wäre dieser Thread hier überflüssig .

Venice2009 schrieb:Kein Wunder wenn der seriöse Zeuge sich erst 24 Jahre später meldet.

Diese "24 Jahre" geistern schon seit Wochen hartnäckig durch den Thread, jetzt kann ich es nicht mehr verheben: Tony Buchanan hat sich 2011 gemeldet, 26 Jahre nach der Tat, auch wenn es für die Glaubwürdigkeit des Zeugen keinen großen Unterschied mehr macht.

(2009, nach 24 Jahren, da war die Nachanalyse auf DNA-Spuren)

synthia schrieb:Angeblich hat er das ja schon vorher getan.

Ja, aber weder die Ermittler noch Sörings Anwältin können eine Kontaktaufnahme Buchanans bestätigen.

synthia schrieb (Beitrag gelöscht):An Stelle von Sörings Anwalt hätte ich Buchanan den Test für einen Lügendetektor finanziert.

ich weiß nicht ob die Anwälte wirklich die Wahrheit erfahren wollten. Vielleicht war es ihnen lieber, nicht genauer zu hinterfragen.

Mr.Stielz schrieb:Diese "24 Jahre"

was somit noch weniger für ihn spricht. Von der Dauer her auf jedenfall lange genug, dass man seine Zeugenausgabe berechtigt anzweifeln kann.

Ich habe selten einen unglaubwürdigeren Zeugen gesehen als Buchanan, nicht nur wegen der Wartezeit von einem Vierteljahrhundert. Dass man Buchanan trotzdem immer wieder diskutieren muss, sagt eigentlich alles über die Qualität von Sörings Argumenten.

calligraphie schrieb:Es reicht für beide , als auch für die Öffentlichkeit .
Ich denke subjektiv betrachtet , es gibt doch keinerlei Anlass momentan , derartig medial seltsam noch weiter zu insistieren . Oder nachträglich Geschichtsrevision zu betreiben . Was wird da aus dem Urlaub heraus vorbereitet ?
Wozu ?

Ich verstehe Deine subjektive Meinung nicht. Es wird weder was veröffentlicht ausser ein paar banale, nette Alltagssituationen, noch in irgendeiner Form Pressearbeit gemacht.
Ausserdem wie kommst Du denn da drauf dass was gemacht wird.
Sorry ich stehe etwas auf dem Schlauch, ich verstehe nicht was Du meinst.
Er TUT doch nix derzeit.

Erst schreibst Du, er sollte sich für gute Dinge einsetzen,(weißt aber gar nicht ob er das vorhat) dann mutmaßt Du dass im Hintergrund der Kampf weitergeht.
Ehrlich gesagt ist mir das zu viel Phantasie.

Damit meine ich diese zwei Sätze von Dir:

Was wird da aus dem Urlaub heraus vorbereitet ?
Wozu ?

Ist das jetzt ein Behauptung, Deine Meinung dass es so wäre oder ist, oder wie muss man das verstehen.

Und um das mal klar zu stellen - im bin nicht im Kreis der Unterstützer zu finden, auch wenn wahrscheinlich geschaut wurde wer bei der Ankunft in Frankfurt hier gerade on oder nicht online war. ;)

Eine Mutmaßung von mir.

Mr.Stielz schrieb:man Buchanan trotzdem immer wieder diskutieren muss, sagt eigentlich alles über die Qualität von Sörings Argumenten.

aber genau damit hat er scheinbar Zweifel gestreut. Kaum zu glauben, es ist ihm jedoch gelungen. Er hat Menschen davon überzeugt, dass dieser Zeuge, obwohl wirklich unglaubwürdig, trotzdem geglaubt worden ist (zumindest von einigen). Das muss man erst einmal schaffen.

Judith123 schrieb:Ich habe mir auf YouTube mal ein Video der Unterstützer angeschaut. Es war schon sehr, sehr befremdlich; die Frauen in dem Video haben Sörings Aussagen wörtlich und ich meine wörtlich, wie auswendiggelernt, wiedergegeben. Kein eigener Gedanke, alles kritiklos übernommen. Fand ich wirklich sehr seltsam.

Gibt es dazu einen Link? Danke.

@helwa
es kann sein, dass dieses Video gemeint ist:

https://www.youtube.com/watch?v=pbijXzXex7s

@Lesende

Die rothaarige Anna Utzerath in dem von dir verlinkten Video scheint nicht mehr aktiv zu sein und sie war auch nicht beim Empfang am Flughafen dabei, was mich sehr gewundert hat, denn sie war eine der aktivsten Unterstützer der ersten Stunde.

In https://www.tagesspiegel.de/politik/jens-soering-kommt-aus-us-haft-frei-ich-habe-2008-meinen-glauben-verloren/7053122-all.html
sagt JS:

Im Übrigen habe ich das der Polizei damals gesagt, dass ich bereit wäre, mich für schuldig zu erklären, obwohl ich die Tat nicht begangen habe. Das ist keine Ausrede, die ich mir später ausgedacht habe

Was macht das denn für einen Sinn? Wenn seine Motivation zu dem Zeitpunkt war, EH zu retten (und er ja auch angibt, so verzweifelt das Geständnis glaubhaft machen zu wollen, dass er eine alte Narbe als bei der Tat entstanden angab) - wieso sollte er der Polizei dann sagen, dass er auch gestehen würde, ohne es begangen zu haben, das würde EH doch gefährden.

Was ich jetzt auch widersprüchlich finde: Im Interview mit Kerner (das ja leider nicht mehr online ist) sagte er doch, er habe EH nie gefragt, was genau passiert sei. In "Das Versprechen" sagt er vor Gericht aber auf die Frage, er solle den Geschworenen ein Bsp geben, wie das Gespräch mit EH ablief:

was war im Haus passiert. Was machte ihre Mutter. Worüber habt Ihr Euch unterhalten.

Lesende schrieb:er habe EH nie gefragt,

das hat er so auch in einem seiner Bücher geschrieben. Dass sie nur oberflächlich darüber gesprochen hätten. Es sei zu grausam für ihn gewesen, die Details des Verbrechens zu hören.
Aber genau diese hätte er wissen müssen, um sich als Täter auszugeben. Das ist letztlich auch ein Widerspruch.

Wahrscheinlich hat er es aus dem Grund so dargestellt, weil er Fehler entweder bewusst oder aus fehlender Erinnerung heraus, in seinem Geständnis hatte. Da er scheinbar unter einem Zwang leidet, alles bis ins kleinste Detail erklären zu müssen, kam es zu dieser Aussage, er hätte quasi kaum Details von EH erfahren, sondern hätte sich das alles selber zurechtgelegt, wie er dachte, dass es passiert sein könnte.

Auf der einen Seite schwingt man die Keule, weil ein Söring nicht in der Versenkung verschwindet.
Bietet ihm aber durch gefühlt ewiges darauf herum reiten quasi eine Bühne.
Ergibt genauso wenig Sinn.

Vielleicht kämpft er, weil er tatsächlich nicht der Haupttäter ist.

Shanara schrieb:Vielleicht kämpft er, weil er tatsächlich nicht der Haupttäter ist

er hat doch gar keinen Grund mehr zu kämpfen. Er ist frei, warum weiterhin für etwas Kraft verschwenden, das sinnlos ist. Für die einen wird er immer unschuldig sein, für die anderen der brutale Doppelmörder. Daher sehe ich wenig Sinn darin, weiter für etwas zu kämpfen, was sowieso aussichtslos ist.

@Venice2009

Natürlich ist es unglaubwürdig
Besonders bei einer solchen unglaubwürdigen Geschichte.
dass man seine Zeugenausgabe berechtigt anzweifeln kann.

Was ist er denn jetzt für Dich? 100% unglaubwürdig oder zweifelhaft mit Berechtigung?
Ich bin mir recht sicher, dass TB dieses Auto tatsächlich auf dem Hof hatte. Daran wird er sich auch noch bis an sein Lebensende erinnern. Das er bei einem blutigen Messer plus blutige Fußmatte nicht sofort zur Polizei rennt, ist mit seiner Jagdassosziation auch gut erklärt. Niemand und so auch hier, würde denken, dass ein "normaler" Täter eindeutige Mordspuren plus Tatwaffe in einem Auto zurücklässt.
Aber selbst wenn es Haysom war, die bei ihm 26J zuvor im Laden sass, ist das Auto nur verdächtig und noch nicht das Tatauto. Es kann ja auch das Auto von einem ihrer Lover sein und der war nur auf der Jagd.

Venice2009 schrieb:er hat doch gar keinen Grund mehr zu kämpfen. Er ist frei, warum weiterhin für etwas Kraft verschwenden, das sinnlos ist. Für die einen wird er immer unschuldig sein, für die anderen der brutale Doppelmörder. Daher sehe ich wenig Sinn darin, weiter für etwas zu kämpfen, was sowieso aussichtslos ist.

Der Kachelmann leidet heute noch darunter, dass ein Makel an ihm haftet und der wurde frei gesprochen. Mit einer Urteilsbegründung, die gar nicht zulässig ist. "Freispruch aus Mangel an Beweisen"

Und so gibt es dann Universitätslesungen, wo eine Frauenrechtlerin diesen Makel unterhält und es gibt sicherlich zig Frauen die in Foren über den Makel schreiben, weil die sich an das ABER in der Bildzeitung erinnern.

synthia schrieb:Daran wird er sich auch noch bis an sein Lebensende erinnern. Das er bei einem blutigen Messer plus blutige Fußmatte nicht sofort zur Polizei rennt, ist mit seiner Jagdassosziation auch gut erklärt.

darum ging es meines Erachtens doch gar nicht.
Er will EH erkannt haben, die dieses Auto in die Werkstatt gebracht hat, mit einem Mann der nicht jS war. Er wusste, dass man JS für dieses Verbrechen anklagt und da hält er still? Geht lieber nicht zur Polizei? Immerhin wäre es 1 Jahr später möglich gewesen, als JS in die USA ausgeliefert worden ist. Die Zeitungen waren voll von der Geschichte, das wird auch zu Buchanan durchgedrungen sein. Er hat es also in Kauf genommen, dass man einen "Unschuldigen" für diese Tat bestraft hat? Wow....

synthia schrieb:Ich bin mir recht sicher, dass TB dieses Auto tatsächlich auf dem Hof hatte. Daran wird er sich auch noch bis an sein Lebensende erinnern.

Warum wird es sich denn bis an sein Lebensende daran erinnern??? Er hatte es doch scheinbar zwischendurch auch schon mal so 26 Jahre lang vergessen.

Morpheus1PB schrieb:Warum wird es sich denn bis an sein Lebensende daran erinnern??? Er hatte es doch scheinbar zwischendurch auch schon mal so 26 Jahre lang vergessen.

Weisst Du noch, was Du an Deinem Abiball anhattest? Bestimmt. Wie oft hast Du die letzten Jahrzehnte drüber nachgedacht? :)