Partnerschaften ohne Liebe

Hab mal mit einer eine Beziehung geführt.

Haben alles so gemacht wie in einer richtigen Partnerschaft, mit der Ausnahme, das ich sie nicht geliebt habe, was sie von anfang an wusste.

Diese Beziehung war einiges schöner als die mit jener, welche ich geliebt hatte.

Sagt man ja immer, dass Vernunftehen glücklicher verlaufen als Liebesheiraten. Was ich mir auch gut vorstellen kann.

Die Fronten sind geklärt, Sinn und Zweck der Sache auch, Gefühle, die verletzt werden können, nicht vorhanden.

Was da alles an Reibungspunkten wegfallen muss, unvorstellbar. Wenn ich verliebt bin, bin ich nicht ich selber. Und ich wundere mich auch, wenn mich in dem Zustand überhaupt jemand leiden kann.

Ich hab's noch nie probiert. Aber ja, ich denke durchaus, dass reine Zweckgemeinschaften gut funktionieren können.

Ich persönlich halte nichts von einer reinen Vernunftbeziehung (aus rein praktischen Gründen, ohne Liebe/ Zuneigung/ Anziehungskraft/ Zärtlichkeiten).
Warum?
Weil ich so etwas ähnliches - also eine Art Zweckbeziehung - vor etlichen Jahren hatte (das ging über mehrere Jahre). Ursprüngliche ine normale Beziehung, verkam es immer mehr in eine Art "geschwisterliche Freundschaft". Nur das wir uns das damals noch sehr lange Zeit schön redeten, Ausflüchte suchten weshalb wir noch beisammen bleiben sollten, das es doch noch gaaanz viel Liebe ist und vielleicht ja alles mal irgendwann so wird wie früher.
Bullshit wars, Ende vom Lied: Beide haben wir ein paar Jahre fortgeschmissen. Jahre, in denen wir hätten frei sein können für wirkliche Gefühle.

Eine Zweckbeziehung a la "Wir sind zusammen weil wir ein Kind haben und ein Haus noch dazu" käme für mich auch nicht in Frage. Über kurz oder lang würde einer von uns verletzt werden, spätestens dann wenn sich der andere jemand Neues verlieben würde.

Eine Zweckgemeinschaft hätte, meiner Meinung nach, eher Erfolg wenn beide von Anfang an die Beziehung als Zweckgemeinschaft eingehen. Wenn von beiden Seiten keine Liebesgefühle entstehen (a la "ich liebe X und will deshalb X nicht teilen" ).
Nun, auch da gibts keine Garantie auf Langlebigkeit dieser Zweckgemeinschaft. Denn, was ist wenn sich einer von beiden dann doch noch irgendwie verliebt (also gegen die ursprüngliche Regelung verstößt) oder wenn derjenige sich in eine dritte Person verliebt und mit dieser dritten Person eine Beziehung führen möchte.
Naja, wie gesagt .... Garantien gibts nie

Finde das Konzept an sich nicht so verkehrt; man gewöhnt sich dran.
Für Menschen, die mit echten Gefühlen nicht umgehen können, wohl die einzige Alternative dazu, für immer alleine zu bleiben.

Allerdings würde ich auf dieser Basis keine Familie gründen wollen.

Ich hatte schon mal eine zweckbeziehung und das war definitiv die erste und letzte .. unvorstellbar wie anstrengend das ist wenn man mit jemandem zusammen lebt den man nicht liebt..

Meine Mutter hat auch nochmal geheiratet nur um nicht allein zu sein .. kann sie ja schon irgendwie verstehen ..
Erst hat man immer volles Haus und hat Kinder um die man sich kümmern kann ; da dann alle mal das Haus verlassen um selbst Familien zu gründen bleibt da nur noch leere und stille..
Trotzdem kann ich euch sagen das sie noch nie so unglücklich wie jetzt war...

@kellogg
Krass. Hätt ich jetzt nicht vermutet.
Wenn man nicht involviert ist, stellt man sich das recht unkompliziert vor.

@Mariposa27

Wie gesagt ich dachte auch sowas ist super..
Aber irgendwie fand ich das ganze am ende sogar wiederlich..

Vielleicht gibt es aber solche Partnerschaften die durchaus funktionieren... ??

Partnerschaften ohne Liebe? Käme für mich nicht in Frage. Kann es ja nachvollziehen, dass man nicht gerne alleine sein möchte, aber was bringt mir das für den Rest meines Lebens an eine Person gebunden zu sein, für die ich gar kein romantisches Empfinden habe? Genau das ist es doch was eine Partnerschaft ausmacht, das man jemanden hat bei dem man sich geborgen, sicher, heimelig fühlt und nicht nur die reine physikalische Präsenz.
Wenn das was ich oben aufgezählt habe da ist, jedoch der sexuelle Aspekt wegfällt, ist das in meinen Augen eher Freundschaft als Partnerschaft.

Sex ohne Liebe? Jederzeit gern. Partnerschaft ohne Liebe? Nie.

moric schrieb am 28.03.2014:Partnerschaften ohne Liebe

Kann man getrost vergessen, wenn man hohe Ansprüche hat. Extase und so. ;) Oder auch (mit)spielen, bleibt aber natürlich immer ohne Tiefgang.
Bei anderen kritisieren würde ich es trotzdem nicht.

Seltsam.

Aber, ich glaube, das gibt es öfter, als man so vermuten würde. Zum Beispiel ja auch, wenn jemand sagt, es wäre für ihn nicht die große Liebe, aber, eine schöne Zeit könne man sich ja trotzdem machen.

Die Frage ist, könnte man genau diese Zeit nicht genauso schön, oder schöner nicht auch allein verbringen?
Oder, eben mit jemanden, für den man wirklich tief empfindet?

Liebe, das ist doch überhaupt das Schönste, was man für jemanden empfinden kann und damit sollte man nicht leichtfertig umgehen.

Eine Partnerschaft ohne Liebe funktioniert bei mir gar nicht.

Abgesehen davon, dass ich zumindest glaube jemanden zu lieben, wenn ich mit ihm eine Partnerschaft eingehe, kann es natürlich sein, dass ich mich geirrt habe bzw. die Liebe nicht groß genug war um zu überdauern.

Sobald ich das begriffen habe, ist es spätestens dann vorbei mit der Partnerschaft. Denn es verkehrt sich alles, was man am Partner vorher mochte ins Gegenteil um: bestimmte Gewohnheiten gehen einen immer mehr auf die Nerven und ein Zusammenleben wird zur Tortur für beide.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ;) .

Never ever! Wäre ja wie lebendig begraben. Warum sollte ich mir sowas antun?

Es gibt doch die verschiedensten Gründe, warum und wie Menschen eine Partnerschaft führen. Niemand sollte über andere Partnerschaften urteilen und für sich definieren, wie er/sie eine Partnerschaft führen möchte.

Anmerken sollte ich noch, dass jeder das Wort "Partnerschaft" für sich definiert. Also am Ende wieder bei seinen eigenen Gründen landet, wie er/sie eine Partnerschaft führt. :)

Für mich nicht wirklich vorstellbar.
Möchte mit keiner Frau zusammen sein, ohne Gefühle für sie zu haben.

Liebe ist immer eine Frage der Definition.

Liebe ist nur ein flüchtiges Hochgefühl. In der Partnerschaft sind es andere Dinge, die
einen zusammenhalten.
Eine zweckmäßige funktionierende Partnerschaft ist besser als nichts.
Zudem wird bei der Suche nach der wahren Liebe eh zu hoch gegriffen.
In der Realität muss man viel mehr Kompromisse machen, als einem lieb ist.

So ich hatte bisher noch keine perfekte Symbiose mit einer Frau, aber ich bin auf dem
Weg dahin.

moric schrieb am 28.03.2014:Partnerschaften ohne Liebe

Hmmm da läuft irgendwie was Falsch.

Orbiter... schrieb:In der Realität muss man viel mehr Kompromisse machen, als einem lieb ist.

Trauriger Weise stimmt das.

Ich glaub, verliebtsein ist ein flüchtiges Hochgefühl.
Liebe ist das, was sich im Idealfall einstellt, wenn das Hochgefühl nicht mehr vorhanden ist. Und darauf würde ich nicht verzichten wollen. Liebe ist genau das, was es möglich macht, dem anderem zu vertrauen, sich bei ihm wohlzufühlen und hin und wieder einen Kompromiss einzugehen oder über Enttäuschungen hinwegzusehen.
Das mag bei einer reinen Zweckgemeinschaft wie einer WG auch funktionieren, aber Liebe erleichtert das enorm.

@Zippy

Wenn man jemanden liebt, auch nach ner langen Zeit, heißt das ja nicht das man jeden Tag Schmetterlinge im Bauch hat und sich nur verliebt anschaut, dass ist die Verliebtheitsphase am Anfang.

Liebe bedeutet das man gemeinsam die Dinge im Leben anpackt und gemeinsame Ziele hat.
Auch wenn bei mir das "Verliebtheitsgefühl" verflogen ist, liebe ich meinen Partner.
Es gibt immer wieder Momente des "Verliebt seins": Beim gemeinsamen Filmabend, oder bei einem Ausflug etc.
Die Liebe verändert sich, manchma scheint es von außen als sei keine Liebe mehr da weil man zu der Zeit vielleicht eine schwierige Phase hat, aber das heißt nicht das man sich nicht mehr liebt.
Ich würde mir nicht zutrauen zu sagen welche Paare sich noch lieben und welche nicht, nur weil es manchmal nach außen so aussieht heißt es nicht das es auch so ist.
Liebe bedeutet ja nicht das man sich dauerhaft gut versteht, und den andern immer toll findet.
Man muss sich als Paar immer mal wieder zusammen raufen und weiter an der Beziehung arbeiten wenns mal nicht so läuft.
Ich glaube viel zu viele Leute vergessen das, dass man für eine Beziehung die lang, bestensfalls ein Leben lang halten soll, auch dran arbeiten muss.
Frag doch mal die offensichtlich glücklichen Paare der älteren Generation, ich glaube nicht das du auch nur ein Paar findest in dem immer alles toll war ;)
Viele Leute geben zu früh auf und beenden die Beziehung zu voreilig, andere geben sich damit zufrieden das es eben nicht mehr läuft.
Aber dass ist falsch, und sicher nicht erstrebenswert.

Eine Zwecksgemeinschaft kann funktionieren aber mir würde die Liebe fehlen, auch wenn es mir manchen Schmerz vielleicht erspart, es wären auch die wunderschönen Momente die einem nur echte Liebe geben kann nicht da, und die sind es mir Wert für meine Beziehung zu kämpfen auch wenn es nicht immer einfach ist. Dafür wird man auch mit schönen Zeiten belohnt in denen es sehr wohl einfach ist :)

So ist es eben im Leben, jedes Glück bringt auch etwas Unglück mit sich. Wäre immer alles nur gut, könnte man die guten Zeiten ja garnicht mehr schätzen und empfinden.