Mief-Mensch

Heijopei schrieb:Es ist doch das gleiche mit den Markenklamotten , mache den Trend mit oder du fällst gnadenlos hintenrunter und bist ein Assi .

Ist nicht pauschal so. Kommt darauf an in welche Clique man sich begibt. Es gab schon immer und gibt auch heute noch solche und solche. Das A und O ist, dem eigenen Kind ein gesundes Selbstbewusstsein mitzugeben.

@Alarmi

Alarmi schrieb:Ist nicht pauschal so. Kommt darauf an in welche Clique man sich begibt. Es gab schon immer und gibt auch heute noch solche und solche. Das A und O ist, dem eigenen Kind ein gesundes Selbstbewusstsein mitzugeben.

Ok , dann will ich dir das mal glauben ^^

Ich habe selbst keine Kinder und ziehe diese folgerungen nur aus den Erzählungen von bekannten und Kollegen die welche haben , und da ist es eben so das die alles bekommen um mithalten zu können . Ok das mag auch an dem Ego der Eltern liegen das die sich nix nachsagen lassen wollen ...

Sagen wirs mal so , der Druck den eine selbsternannte Elite ausüben kann ist schon immens wenn man sich da keine "Insel" erschafft auf dieser man dem entkommen kann .

@Heijopei
Was die Markensachen betrifft, habe ich zur Schulzeit unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Auf dem Gymnasium wars ganz schlimm, da gabs auf jeden Fall Mobbing etc. wegen Klamotten oder weil z.b. ne Klassenkameradin nen alten Schulranzen hatte.. Habe dann die Schule gewechselt und dort wars zum Glück ganz anders.

@Türkis

Türkis schrieb:Was die Markensachen betrifft, habe ich zur Schulzeit unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Auf dem Gymnasium wars ganz schlimm, da gabs auf jeden Fall Mobbing etc. wegen Klamotten oder weil z.b. ne Klassenkameradin nen alten Schulranzen hatte.. Habe dann die Schule gewechselt und dort wars zum Glück ganz anders.

Es wäre mal wirklich intressant zu ermitteln ab wann das angefangen hat , zu meiner Zeit war das noch nicht so , da hat man noch ganz selbstverständlich selbstgestrickte Klamotten "Made by Mutti" getragen .
Ich mein es muss ja irgendwann mal der Stein des anstosses ins rollen gekommen sein , der uns allen vorschreibt wie wir zu sein haben .
Ich habe die vermutung das es die Medien sind , zu meiner Kindheit war man nämlich mehr draussen als drinnen vor der Glotze und hat das Leben so genommen wie es kam ,im grossen und ganzen .

@Heijopei
@Türkis

Ich glaube so richtig angefangen hat das in den 80er Jahren..mit Markensachen .
Herrje..da kam auch der erste Walkman.^^



Ihr seid Urgestein, gabs da schon Licht ? :D

@Heijopei
Was meinst du denn in etwa mit ,,zu meiner Zeit"? :) Kann dir nur sagen, dass es vor etwa 20 Jahren schon so war, jedenfalls halt teilweise.

@Hornisse
Pöh, bin kein Urgestein. :D

@Hornisse

Hornisse schrieb:Ich glaube so richtig angefangen hat das in den 80er Jahren..mit Markensachen .

Intressant , hatten da nicht auch die ersten Privatsender ihren Start ?
Die haben dann angefangen rund um die Uhr senden und uns mit Werbung vollzumüllen , da hatten die öffentlichrechtlichen noch Sendepause von morgends um 10 bis Nachmittags um 17 Uhr und ab 12 uhr Nachts war dann Wieder Sendepause bis morgends .
Rundumbespassung seitens der Medien gibts doch erst seit es die Privatsender gibt , oder liege ich da falsch ?

Heijopei schrieb:Es wäre mal wirklich intressant zu ermitteln ab wann das angefangen hat

Auch wenn´s OT ist - ich denke ab dem Wirtschaftswunder..es haben sich eben nur die"Gesellschaftsschichten" die "Altersgruppen" und die materiellen Symbole differenziert - und vervielfältigt...

@Heijopei

Mitte der 80er.

Ich denke auch, dass die Medien einen großen Teil dazu beitrugen / beitragen.

Funzl schrieb:Auch wenn´s OT ist - ich denke ab dem Wirtschaftswunder..es haben sich eben nur die"Gesellschaftsschichten" die "Altersgruppen" und die materiellen Symbole differenziert - und vervielfältigt...

so OT ist das gar nicht wenn man mal darüber nachdenkt ....

Wer prägt eigentlich unser Weltbild und unsere Ideale ? ich habe immer mehr den Verdacht das es nicht mehr wir selbst sind .

soweit ich mich erinnere hat das mit dem Aufkommen der "Popper"

Wikipedia: Popper (Jugendkultur)

so um 1980 angefangen.

Zu der Zeit war ich wohl schon aus dem Alter raus und für mich wäre das sowieso nichts gewesen. Ich stand damals mehr auf Lederjacken und Bikerklamotten- natürlich keine Buntkombi von Langnese.

Vor der Bundeswehrzeit gab es zuhause eher Diskussionen, dass ich mich "ordentlich anziehen" solle, wenn ich rausging. Wer in Jeans und Pullover oder T-Shirt rumlief, galt als cool (obwohl es das Wort damals noch nicht gab) und brauchte keine Angstzu haben gemobt zu werden. Die Gefahr bestand wohl eher bei denen, die sich nach dem Dafürhalten ihrer Eltern "ordentlich anzogen" - und das war meistens teurer.

Heijopei schrieb:Wer prägt eigentlich unser Weltbild und unsere Ideale ? ich habe immer mehr den Verdacht das es nicht mehr wir selbst sind .

Wäre eine neue Diskussion.

Ich weiß nicht mehr ob es seinerzeit Wolfgang Neuss oder der Pestallozzi war - der in einem legendären TV-Auftritt damals zu Anbeginn der " Deo-Welle" einen Feldzug gegen den Reinlichkeitswahn der deutschen starten wollte.....verlief leider im Sande.

Heijopei schrieb:Wer prägt eigentlich unser Weltbild und unsere Ideale ? ich habe immer mehr den Verdacht das es nicht mehr wir selbst sind .

Sind es nicht bis zu einem gewissen Alter unsere Eltern und das Umfeld in dem wir groß werden?

Zurück zum Thema: Wenn es jemand nie gelernt hat sich regelmäßig zu waschen - egal wie und wie oft, wenn demjenigen beigebracht wird das es eben normal ist zu riechen ( stinken ), ist es da dann nicht verwunderlich das er diese Einstellung / Gewissheit oder wie immer man das nennen mag, mit in sein weiteres Leben nimmt, dann - salopp ausgedrückt sowas wie "Milieu-geschädigt" ist?

Ich kann mich an ein Mädel aus meiner LZT erinnern, für die war es "normal" beim Sex geprügelt - aber richtig geprügelt zu werden....^^

Funzl schrieb:Wenn es jemand nie gelernt hat sich regelmäßig zu waschen - egal wie und wie oft,

Gibt es soetwas in unserer heutigen Gesellschaft denn eigentlich noch ?
Ausser bei Menschen die auf der Strasse Leben , und die haben ehr nicht die möglichkeit dazu als die es verlernt hätten .

Heijopei schrieb:Gibt es soetwas in unserer heutigen Gesellschaft denn eigentlich noch ?
Ausser bei Menschen die auf der Strasse Leben ?

Dazu etwas aus eigener, langjähriger Erfahrung - die ich in der freiwilligen Obdachlosenhilfe machen durfte:

Die Menschen, die auf der Strasse leben und im Freien schlafen sind zum Großteil mehr auf Hygiene bedacht als mancher in "gefestigten, sozialen Umfeld".

@Funzl

Funzl schrieb:Die Menschen, die auf der Strasse leben und im Freien schlafen sind zum Großteil mehr auf Hygiene bedacht als mancher in "gefestigten, sozialen Umfeld".

Das ist ein Gerücht und stimmt ganz und gar nicht , meine Erfahrungen sind eher das diesen Menschen teils die Unterwäsche rausgeschnitten werden muss weil sie eingewachsen ist , viele haben in fast jeder Körperfalte eine Infektion .
Diese Menschen sind leider nur soweit unten das es sie nicht mehr intressiert , und sie ihr dasein nur im alkoholrausch fristen .

Sorry aber ich habe den Eindruck von dir das du gar nicht so genau weisst was sich "Draussen" abspielt "

Heijopei schrieb:Sorry aber ich habe den Eindruck von dir das du gar nicht so genau weisst was sich "Draussen abspielt "

Und wieder freue ich mich darüber wie genau du über mich und meinen Lebenswandel Bescheid zu wissen glaubst .;)


*Seufz*

Funzl schrieb:Viele Jahre in der freiwilligen Obdachlosenhilfe haben mich Sachen sehen und riechen lassen - wo andere wegrennen und kotzen würden.

Heijopei schrieb:meine Erfahrungen sind eher das diesen Menschen teils die Unterwäsche rausgeschnitten werden muss weil sie eingewachsen ist , viele haben in fast jeder Körperfalte eine Infektion .
Diese Menschen sind leider nur soweit unten das es sie nicht mehr intressiert , und sie ihr dasein nur im alkoholrausch fristen .

Habe ich abgestritten das es solche Fälle gibt?

Aber an Hand einer gewissen Häufigkeit von solchen Extremfällen pauschal über den Großteil aller Betroffenen zu urteilen halte ich ebenso für nicht richtig.

Es ist mir schon klar das in entsprechenden Kreisen solche Extrem-Fälle eher und mit mehr Begeisterung diskutiert und in Umlauf gebracht werden als die unauffälligen, unspektakulären.

Heijopei schrieb:meine Erfahrungen sind eher das diesen Menschen....

Lass mich nicht in Unwissenheit...woher hast du diese Erfahrungen? Bist du Sanitäter,ehrenamtlicher Helfer einer Wohltätigkeitseinrichtung? Feuerwehrler?

@Funzl

Funzl schrieb:Lass mich nicht in Unwissenheit...woher hast du diese Erfahrungen? Bist du Sanitäter,ehrenamtlicher Helfer einer Wohltätigkeitseinrichtung? Feuerwehrler?

Wieso muss man dafür irgendeiner Organisation angehören ?
Mann kann ja auch einfach mal so auf diese Menschen zugehen und sich mit ihnen auseinandersetzen .
Das passt zwar nicht in jedermans Weltbild , weil dafür gibts ja die Organisatioenen die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen .
Moderner Ablasshandel quasi .
Ich brauche kein Sani oder sonstwas zu sein um mich auch mit Menschen zu beschäftigen denen es schlechter geht als mir , ändern kann ich nicht viel aber ich kann ihnen zumindest vermitteln das sie noch ein Mensch sind und nicht das Abfallprodukt unserer "Deogesellschaft ".

Heijopei schrieb:Wieso muss man dafür irgendeiner Organisation angehören ?
Mann kann ja auch einfach mal so auf diese Menschen zugehen und sich mit ihnen auseinandersetzen .
Das passt zwar nicht in jedermans Weltbild , weil dafür gibts ja die Organisatioenen die wir mit unseren Steuergeldern bezahlen .
Moderner Ablasshandel quasi .
Ich brauche kein Sani oder sonstwas zu sein um mich auch mit Menschen zu beschäftigen denen es schlechter geht als mir , ändern kann ich nicht viel aber ich kann ihnen zumindest vermitteln das sie noch ein Mensch sind und nicht das Abfallprodukt unserer "Deogesellschaft ".

Richtig. So machte ich das damals auch mit meiner Gruppe.Wer glaubt für solche Arbeit Hilfe vom Staat zu bekommen ist entweder blauäugig oder...aber lassen wir das.

Dennoch interessiert es mich, woher du das

Heijopei schrieb:eils die Unterwäsche rausgeschnitten werden muss weil sie eingewachsen ist , viele haben in fast jeder Körperfalte eine Infektion .

weisst. Hast du das selbst live gesehen, gemacht - oder sind es nur Erzählungen die dir zugetragen wurden?

Das ändert natürlich nichts an den Umstand das solche Fälle nicht all zu selten sind.Wollte nur wissen ob du selbst direkt mit daran beteiligt warst.

Ist doch kein Geheimnis, oder?

Ich kann dir ruhigen Gewissens versichern, das es genug "Obdachlose" ( was für ein Wort ^^) - oder um beim "amtsdeutsch" zu bleiben "Personen ohne gemeldeten Wohnsitz" gibt, die sehr wohl darauf bedacht sind, stets möglichst gepflegt und sauber aufzutreten - weil sie schlichtweg nicht wollen das ihre Lebensumstände auffallen.

Allerdings gebe ich dir Recht - hat erstmal der Alkohol die Oberhand gewonnen ist es nicht selten, das sich derjenige - was das Bestreben betrifft sich möglichst sauber und halbwegs ordentlich zu geben - keine Mühe mehr gibt, das er sich restlos aufgibt.



Das hat man aber bei Menschen die ne Wohnung/Unterkunft haben auch nicht all zu selten.

Man braucht ja nur mal darüber nachdenken wo man sich sicher duschen könnte, oder halbwegs sicher seine Wäsche waschen könnte wenn man keine Wohnung / Freunde mehr hätte.

Je nach dem wo man lebt wird es da sehr schnell "eng".

Funzl schrieb:Man braucht ja nur mal darüber nachdenken wo man sich sicher duschen könnte, oder halbwegs sicher seine Wäsche waschen könnte wenn man keine Wohnung / Freunde mehr hätte.

Das gewähre ich jedem Obdachlosen wenn er mich darum fragt , wenn das jeder machen würde wäre das alles halb so schlimm .

Heijopei schrieb:wenn das jeder machen würde wäre das alles halb so schlimm .

Das mag sein - aber es sind eben nur kurzfristige Hilfen - aber auch die sind besser als keine.

Nur wirst du so ein Bewusstsein in der breiten Masse nicht wecken können. Nicht solange Geld, und Habgier unsere Gesellschaft regiert.

Schau dir nur mal die "Offiziellen Unterkünfte" an......ich kann nach vollziehen warum sie viele meiden - und lieber unter der Brücke nächtigen.

Wie sagte einst ein Beamter vom Arbeitsamt zu mir warum man solche Menschen nicht besser unterstützt:

" Weil sie keinen wirtschaftlichen Wert mehr haben. Warum sollen wir in einen 55 jährigen Alkoholiker noch zigtausende DM Therapiekosten stecken, wenn wir nicht mal wissen ob er es danach schafft wenigsten einen Teil davon wieder über seine Lohnabgaben zurück zu zahlen?"

Das war 1984.

Wir sind von eigentlichen Thema ziemlich weit weg gekommen.

Klar dürfte sein - habs ja schon mal erwähnt - das jeder Fall von - man verzeihe mir die lockere Formulierung - ..von " Stinker am Arbeitsplatz" ( war ja eigentlich das Kernthema vom TE ) individuell behandelt werden muß.

Allerdings....der Fairness halber frage ich mich das - kann man von jeden Durchschnittsmenschen das bzw. soviel Wissen und Feingefühl erwarten um den richtigen Umgang mit dieser für beide Seiten schwierigen Situation auf Anhieb zu finden?

Eine Pauschal-Lösung wird es dafür mit Sicherheit nicht geben.