Warum ist unser System so wie es ist?
14.08.2014 um 10:48Anzeige
mistaz schrieb:Bissl kurz, nicht besonders aussagekräftig meiner meinung nach.Hättest du den ganzen Text gelesen, so wüsstest du, dass das System durch äußere feindliche Einflüsse, teilweise auch durch republikanische, ruiniert wurde.
mistaz schrieb:Bietet sich in diesem system denn die möglichkeit für das individuum (in friedenszeiten, denn in konfliktzeiten hält man leicht zusammen) sich ein größeres haus zu leisten als der nachbar?Selbstverständlich darf das eigene Haus größer sein als das des Nachbarn. Warum auch nicht? Nur weil die Produktionsmittel vergesellschaftet wären, hieße das noch lange nicht, dass Besitz generell abgeschafft werden würde. Man bekommt eine angemessene (monetäre oder materielle) Vergütung für die im genossenschaftlichen Unternehmen erbrachte Arbeitskraft, damit kann jeder machen was er will. Kein Kapitalist krallt sich mehr den Mehrwert und akkumuliert endlos Kapital, deren Ausbeuterdasein endete nämlich schon während der Revolution an der Wand
ladysarah schrieb:Weil es einfach so ist.Es ist nicht einfach nur so, wie es ist. Dieses System wurde extra so konstruiert, dass einige wenige das meiste einsacken können. Der Kapitalismus ist kein Naturgesetz!
ladysarah schrieb:An deinen Überstunden die die leisten musst kann unser System nichts sondern wohl eher dein Chef.Überstunden sind auch systemimmanent. Bei Zanon (Argentinien) arbeitet die Belegschaft im Durchschnitt 30 Stunden in der Woche und verdient dennoch genug, um gut leben zu können sowie ihren Bälgern eine universitäre Ausbildung zu ermöglichen. Die Firma ging zunächst Pleite, weil Kapitalisten den Laden dirigiert hatten, und sollte geschlossen werden. Daraufhin wurde der Laden von den Arbeitern besetzt, die Kapitalisten schickten ihre Schergen, doch die Schergen wurden verjagt, fortan gehörte das Unternehmen einschließlich aller Produktionsmittel der Belegschaft. Die Geschäftsleitung wird demokratisch gewählt und ist der Belegschaft in allen Fällen Rechenschaft schuldig. Die Gewinne werden nicht sinnlos verschleudert, sondern größtenteils reinvestiert, der Rest wird unter der Belegschaft aufgeteilt...so haben alle etwas vom gemeinsam erwirtschafteten Gewinn
ladysarah schrieb: wenn ich an das ganze Hartz 4 denke, welches ich den ganzen Leuten die wirklich nur faul zuhause rumliegenPffff...das Klischeedenken hast du anscheinend gut verinnerlicht. Die meisten wollen tatsächlich arbeiten, nur finden sie nix. Und es wird keineswegs besser werden, da insbesondere einfache Hilfsarbeiten bereits heute rar sind und zukünftig aufgrund der fortschreitenden Automatisierung ganz wegfallen werden. Auch anspruchsvolle Tätigkeiten bleiben von der Rationalisierung nicht verschont
collectivist schrieb:Der Kapitalismus ist kein Naturgesetz!Das vielleicht nicht, aber die Menschen, die an den Zügeln sitzen, und jene, denen sie durchs Maul gezogen werden, unterscheiden sich. Einer der Faktoren, über die Linke unzureichend nachdenken.
collectivist schrieb:Die meisten wollen tatsächlich arbeiten, nur finden sie nix.Wer momentan nichts findet, ist unflexibel oder hat ein Brett vorm Kopf. Das Problem ließe sich lösen, in dem man alle Gelder streicht - ja, ein unfreundlicher Gedanke - und sie wieder Schubkarre schieben lässt. Dann müssen, wie im Kommunismus, auch die kleinen Arbeitsabläufe gedeckt werden.
Edengefühle schrieb: Das Problem ließe sich lösen, in dem man alle Gelder streichtDamit wird nur ein Rattenschwanz an neuen Probleme erschaffen. Dann wäre gezwungen kriminell zu werden, außerdem würden sich die Leute weiter radikalisieren, was sogar zu Terrorismus führen kann. Die bürgerliche Kaste wäre sogar in ihren Gated-Communities nicht mehr sicher
Edengefühle schrieb:und sie wieder Schubkarre schieben lässt.Zwangarbeit...verstehe. Es dauert wohl nicht mehr lange und es wird die Restauration von Dachau gefordert
Edengefühle schrieb:Dann müssen, wie im Kommunismus, auch die kleinen Arbeitsabläufe gedeckt werden.Was hat das jetzt mit Kommunismus zu tun?? Zwang gäbe es im Kommunismus nicht, die richtig miesen, schmutzigen, schweren, knüppelharten Drecksarbeiten werden von Maschinen erledigt, zumindest so stelle ich mir den Kommunismus vor
collectivist schrieb: außerdem würden sich die Leute weiter radikalisieren, was sogar zu Terrorismus führen kann.Jap. Auch das.
collectivist schrieb:Zwangarbeit...verstehe.Die wiederum ist ein Naturgesetz. :P Arbeite oder stirb. Finde es auch nicht sinnvoll, dahin zurück zu kehren, aber dann haben alle Arbeit. Ich wollte nur mal kleinlicherweise klar machen, dass es gar nicht darum geht, dass alle Arbeit haben, sondern darum, dass sie im Flow sind.
collectivist schrieb:Was hat das jetzt mit Kommunismus zu tunMit selbstreproduzierenden Maschinen fällt die humane Arbeitskraft weg und Geld als Gegenwert wird sinnfrei. Bis zu diesem heiligen Tag gibt's Drecksjobs. Und im Kommunismus fällt es eher auf, wenn sich einer zurücklehnt, um die anderen machen zu lassen. Ob wir das Zwang oder Nachdruck nennen darfst du dir gerne aussuchen.
Edengefühle schrieb: Und im Kommunismus fällt es eher auf, wenn sich einer zurücklehnt, um die anderen machen zu lassenDie richtig krass faulen Leute, die wirklich zu keiner Zeit auch nur einen Finger krumm machen würden, sind in der absoluten Minderzahl. Die müsste man dann aushalten. Die meisten hingegen würden nach wie vor arbeiten gehen, aber halt nur das, was ihnen gefällt. Jeder könnte seinen Fähigkeiten und Begabungen entsprechend die individuell favorisierte Arbeit verrichten. Niemand müsste mehr gegen seinen Willen am Fließband stehen oder Klos putzen, diese Art von Arbeit wird dann vollständig automatisiert
Edengefühle schrieb: Glaubst du, unser systemkritischer Bevölkerungsteil ist derzeit fähig, einen Systemwandel einzuleiten?1 Mio - 2 Mio Leute, darunter 100.000 - 500.000 Bewaffnete reichen schon aus, um einen (sozialistischen) Umsturz herbeizuführen. Die Sicherheitskräfte wären mit der Situation absolut überfordert, möglicherweise würde auch das hier stationierte US-Militär gegen die Aufständischen eingesetzt werden, darüber hinaus würden auch blutgierige Söldner von Academi (Blackwater) aktiv mitmischen
collectivist schrieb:Die richtig krass faulen Leute, die wirklich zu keiner Zeit auch nur einen Finger krumm machen würden, sind in der absoluten Minderzahl.Du musst nicht richtig krass faul sein, um auf die Missgunst der anderen zu treffen. Da gibt es viele Berichte aus ehemaligen Kommune-Versuchen, das sowas in Konflikten gipfelte. Menschen finden da, zeigen die Steinzeitexperimente, erst auf einen Nenner, wenn sie wirklich müssen.
collectivist schrieb:Die meisten hingegen würden nach wie vor arbeiten gehen, aber halt nur das, was ihnen gefällt. Jeder könnte seinen Fähigkeiten und Begabungen entsprechend die individuell favorisierte Arbeit verrichten.Das setzt voraus, dass die Leute wissen, was sie machen wollen. (Dieses Jahr gab es in manchen Branchen sogar mehr offene Lehrstellen als Bewerber.) Leute wie wir gehen zwar davon aus, dass Menschen in einem menschenfeindlichen System Schwierigkeiten haben, dieses innere Wissen abzurufen, nur fehlt uns die empirische Gewissheit, dass es ohne anders ist.
collectivist schrieb:Niemand müsste mehr gegen seinen Willen am Fließband stehen oder Klos putzen, diese Art von Arbeit wird dann vollständig automatisiertDie wird so oder so vollständig automatisiert, sobald wir dazu in der Lage sind. Wir erreichen derzeit erst die Phase, wo selbst die billigsten Arbeitskräfte wertloser als Maschinen werden. (Beispiel: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/foxconn-will-arbeiter-durch-roboter-ersetzen-a-979819.html)
collectivist schrieb:1 Mio - 2 Mio Leute, darunter 100.000 - 500.000 Bewaffnete reichen schon aus, um einen (sozialistischen) Umsturz herbeizuführen. Die Sicherheitskräfte wären mit der Situation absolut überfordert, möglicherweise würde auch das hier stationierte US-Militär gegen die Aufständischen eingesetzt werden, darüber hinaus würden auch blutgierige Söldner von Academi (Blackwater) aktiv mitmischen...wir das überhaupt können. Wenn du in Deutschland einen unkontrollierbaren Notstand auslösen willst, reichen auch einige Tausende. Die Einsatzwagendepots der Behörden und Einheiten sind sprengbar, besetzt man die nötigen Funktürme und ähnliche Knotenpunkte der Infrastrukturen, wären landesweite Ausschreitungen unkontrollierbar.
Warum bin ich gezwungen arbeiten zu gehen um überleben zu können ? (Das gilt natürlich nur wenn man modern leben will, strom, wohnung etc..)Hast du die "Stimme" hier gehört, die sagt: "sei froh das du dir mit deiner Arbeit, dein essen bezahlen kannst?"
Ich finde die Arbeitszeit im Vergleich zum Verdienst grenzt schon an Sklaverei, meiner Meinung nach. Vor allem wenn einen der Chef zwingen kann unbezahlte Überstunden zu machen sodass ich an dem DRECKS Ort mehr als 10 Stunden verbringen muss oder ich werde gefeuert ?
Warum werden Menschen überhaupt zu irgendwas gezwungen ?
Habt ihr Ideen für alternative Systeme ? Was stört euch so am aktuellen System ?
FTS FTS FTS FTS und nochmal ein dickes fettes FTS.
Und der nächste der meint ohne Arbeit wäre es doch langweilig und Geld allein macht nicht glücklich.. den werd ich erstmal so dermaßen auslachen und ihm sagen wenn ihm Arbeit ja ach so viel Spaß macht kann er ja mein Geld verdienen, sonst ist es ja langweilig...
Agnodike schrieb:Mach mir einen wirklich guten Vorschlag, wie man deine Gedanken ohne Arbeit umsetzten kann und ich bin dabei. :) ;)