Lehrlingsmangel

@Aether

Jepp und dazu kommt, dass heutzutage soooovieles nur noch über Zeitarbeit geht, dass es sich schlichtweg nicht mehr lohnt einen 50km anfahrtsweg in kauf zu nehmen.

Jetzt mache ich in den Augen meiner Freunde "ne arbeit für doofe" aber wenn man die Gehaltsabrechnung vergleicht bin ich der jenige der lachen kann.

Ich habe zwar spass an der arbeit (was halt ein vorteil ist) aber im Endeffekt geht man nur für den 1sten bzw. den 15. des Monats arbeiten. Und wenn sich das lohnt isses mir scheiss egal was ich für mein Geld tue!

Ich glaube, wir entfernen uns ein wenig vom Thema.

Was den Lehrlingsmangel im Handwerk angeht denke ich, dass viele nicht körperlich arbeiten wollen.
Es ist die Generation PC, die das natürlich auch nutzen wollen, was ja auch verständlich ist. Dazu noch die eher geringe Bezahlung.

Meine Frau hat damals IT-Systemkauffrau gelernt, zu der Zeit ein frischer, gefragter, gut bezahlter Beruf. Mit der Masse der Leute war er danach überfragt und die Löhne gingen tendenziell auch nach unten, weil es halt viele Fachkräfte dafür gab.
Das ist der Nachteil des technischen Wandels / Fortschritts. Ist aber in jeder Branche so. In neuen, gefragten Berufen lässt sich gut verdienen, zumindest solange, bis er Normalität ist.

@Backspast

ist das wirklich so? Belügst du dich nicht selbst? Wenn man im Job nicht zufrieden ist, dann kann das schnell auf das ganze Leben auswirken.

@gewitterhexle

nee ich belüge mich nicht, da ich ja zufrieden bin :-)
Und ganz ehrlich: was habe ich von ner Arbeit wo ich zwar zufrieden bin, aber SONST alles mist ist.
Wenn man sich im leben ausserhalb der arbeit NICHTS leisten kann... da kann die arbeit noch so schön sein. Das würde mich genauso unglücklich machen

@Backspast

dann ist ja alles in Ordnung. Aber das sollte man immer wieder überprüfen. :)

Natürlich... unzufrieden arbeiten und morgens mit Bauchschmerzen aufstehen ist das schlimmste was es gibt. Aber genau so schlimm ist halt ne arbeit die spass macht, wovon du aber nach abzüge deiner fixkosten nix mehr hast und von da an 30 tage auf das nächste geld warten musst :-)

Ich stecke eher in der Arbeitswelt zurück, im sinne von "ich find die arbeit nicht sooo toll aber verdiene gut", als nach dem Motto "mhmm ich bin zwar ne arme sau aber ich geh gerne arbeiten".

Denn wichtiger als die Arbeit ist mein Privatleben.

Ich kann es verstehen.

Da Handwerk eben nicht mehr so nen "goldenen Boden" hat, wie noch vor paar Jahren.

Man macht Heute ne Lehre verdient dabei fast nichts.
Sobald man Geselle ist, wird man zu teuer und ist raus.
Und kann sich dann als Zeitarbeiter abkämpfen, mal hat
man Arbeit und mal eben nicht.
Ein fehler, ein Krankenstand und man ist raus.

Immer schmutzig. Im Winter friert man sich den Popsch ab.
im Sommer schwitzt man sich halb zu tode, auf dem Bau.

Und andere pupsen den ganzen Tag in den Bürostuhl
und spielen im Internet oder Chatten rum. ^^

Also..besser was anständiges lernen.. :)

Auch ein Grund wieso ich froh bin das ich direkt an der Luxemburger grenze wohne!
Der Mindestlohn ist knapp 1905 Euro. Die muss man auch als ungelernter bekommen.
Nach den geringen Steuern hier hat selbst die Klofrau von nebenan also Mindestens 1580 Euro Netto.

@jimbo
Es ist nicht nur das "Desinteresse". Was manche Betriebe auch für Vorstellungen haben alleine von den Schulnoten oder schon der schulischen Qualifikation.
Lieber jemanden mit weniger guten Noten nehmen, der aber was auf den Kasten hat, als einen mit guten Noten dem man immer auf die Finger schaun muss.

@Niederbayern88

Habe ich schon was zu geschrieben:
Beitrag von OddThomas (Seite 4)

@OddThomas
Hab dennoch nur meine Meinung gesagt.

@Niederbayern88
Kein Thema ;)
Hab halt die Erfahrungen wiedergegeben, die ich gemacht habe. Meine Nachbarin ist Personalerin in einem recht großen Unternehmen in unserer Gegend.
Die machen das auch so.
Was die teilweise für Bewerbungen auf den Tisch bekommt ist wohl haarsträubend bis atemberaubend.
Habe mich neulich mit ihr noch über Bewerbungen unterhalten, da die bei mir in absehbarer Zeit auch anstehen, da kam das Thema auch wieder auf.
Die schreiben für Bürokaufleute auch Abitur aus, genommen haben sie 2 mit Realschulabschluss. Die Abiturbewerber waren von der Anzahl nicht so hoch, aber als sie nur Haupt- und Realschule ausgeschrieben haben, gab es eine Masse an Bewerbern und die Bewerbungen waren gespickt mit Rechtschreibfehlern. Nicht die besten Voraussetzungen für den Beruf.

Schwieriges Thema, da einige Faktoren zusammenkommen: Einerseits haben viele Schulabgänger, die sich für Ausbildungen bewerben, einen miserablen Bildungsstand und keinen Schimmer, was da eigentlich gerade auf sie zukommt. Wobei man das ausmerzen kann, war z.B. als jugendlicher Azubi auch ein ziemlicher Dulli und habs dennoch gerissen.

Schuld haben aber auch die Lehrlingsbetriebe, mit teils abenteuerlichen Voraussetzungen: Wenn man für übliche Ausbildungsberufe bereits Abitur fordert, muss man sich nicht wundern, wenn künftige Bewerber abgeschreckt werden und erstmal auf Schule statt Ausbildung setzen. Zudem fallen noch die oft miesen Arbeitsbedingungen ins Gewicht, weniger durch die Arbeit an sich, sondern durch den Umgang mit Azubis. Weiterhin nimmt auch der Respekt fürs Handwerk und somit für die Ausbildungen ab, Abitur und Studium sind allgemein höher angesehen, zumindest so mein Eindruck.

Zuletzt wäre da noch die Bevölkerungsentwicklung, der Rückgang der Geburten trifft natürlich auch den Ausbildungsmarkt von morgen. Aber: Für die Bewerber selbst ist dies ein Vorteil.

@OddThomas

Also müsste schon in der Schule der höhere Maßstab angesetzt werden. Eine vernünftige Schulbildung ist Voraussetzung für eine gute Ausbildung.

@gewitterhexle
Was nützt dir als Betrieb ein Abiturient der nichts arbeiten kann oder arbeiten will?

@Niederbayern88

Nix. Aber ein guter Haupt-/Realschüler der die Rechtschreibung beherrscht, mehr sagen kann als "Alder" und dazu noch Bock hat sich köperlich und geistig zu regen.

@gewitterhexle
Wenn jemand volles Interesse an einen Beruf hat, der lernt den Beruf auch richtig und "macht ihn nicht einfach mal so". Der, der es mag, setzt dich voll dahinter und lernt auch mal am Wochenende, wenn er sich eben mit den lernen schwer tut

@Niederbayern88

aber sollte er das dann nicht schon in der Schule tun um bessere Voraussetzungen zu haben? :)

@gewitterhexle
Wenn es so einfach wäre, hätte ich die Realschule machen können. Habe ich aber nicht.

Es spielen dabei einige Faktoren eine Rolle. Nicht weniger auch die Lehrer. In der Grundschule weiß ich noch, wie spezielle Mitschüler besser behandelt und bevorzugt wurden von den Lehrern, weil eben deren Eltern oft "Spenden" oder im Elternbeirat sind.
Das andere sehr wichtige Kriterium sind die Klassenkammeraden. Aber da will ich jetzt nicht genauer eingehen...

@Niederbayern88

Womit wir dabei wären was schon meine Oma zu mir, bestimmt auch jemand zu dir und ich heute meinen Neffen sage:

Man lernt nicht für die Schule oder den Lehrer...........man lernt für sich und sein Leben