Taschenkontrolle im Supermarkt - wie kann man sich wehren

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Jeder hat gute und schlechte Tage und Situationen eskalieren oft unnötig, wenn es zu Missverständnissen kommt oder wenn eine oder beide Parteien es auf eine persönliche Ebene bringen.

Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und rege mich sehr selten auf. Das hat auch schon dazu geführt das ein Kunde sich dann noch mehr aufregt, weil ich nicht ausflippe.
Es ist halt jeder anders.

Mit dem rufen der Polizei habe ich kein Problem wenn dies der Wunsch des Kunden ist.
Da muss nichts eskalieren, es kristallisiert sich ja in Fall des TE schnell heraus das er sich auch weiterhin weigern wird, also gebe ich nach indem ich die Polizei hole.

Das ist ja dann der Wunsch den der Kunde hat.

Ob ich dies unnötig oder gar unsinnig finde, muss ich dabei aber nicht in das Gespräch mit einbringen. Auch meine persönliche Meinung über den Kunden hat in dem Gespräch nichts zu suchen.

Sicher ich wurde auch schon persönlich angegangen und hatte das Gefühl das viele ihren Frust an mir auslassen.

Meine Erfahrung hat aber gezeigt das man schon viel erreicht wenn man den Leuten die ein Problem mit der Vorgehensweise des Verkäufers haben, erst mal aktiv zuhört und die Leute ernst nimmt.
Das klingt einfach ist aber gar nicht so selbstverständlich.
Wenn ich verstanden habe wo das Problem liegt mache ich Vorschläge wie man vorgehen kann und das Problem löst. Dann lasse ich den Kunden entscheiden wie wir nun vorgehen sollen.


So eskaliert eine solche Situation eigentlich nur in den seltensten Fällen. In den letzten Jahren habe ich das jedenfalls nicht mehr erlebt.

@univerzal
Aha.. dafür fehlt die Motivation, aber auf meine Frage, die nach der rechtlichen Situation zielte, nimmst du trotzdem Bezug?! Naja, die Motivation das zu verstehen fehlt mir auch..^^

Rahmenbedingungen werden wohl ohne Zweifel eine Rolle spielen.. jep.

Meinetwegen können sie mir in jeder meiner Handtaschen gucken bevor ich 3 Stück Butter kaufen gehe.
In manchen Wohngebieten wäre ich davon sogar ein Fan.

Wie hier einige schon schrieben, man wird beim feiern gehen kontrolliert, im Stadion, bei Konzerten usw. Da macht keiner Stress wegen... dann kann man mir auch bei REWE in die Tasche gucken.
In manchen Filialen tummeln sich hier auch mindestens 100 käufer darin - Wäre also irgendwie sogar logisch

@vincent
Exakt, ich nehme soweit Bezug, wie ich dir Erklärungen liefern kann, denn Rest kannste selbst ergoogeln, sofern die Motivation vorhanden ist :D

univerzal schrieb:wie ich dir Erklärungen liefern kann

Also null.. ja, das ich googeln kann, war mir auch bewusst. Aber auch für die Neuigkeit ein Dankeschön! :troll:

@vincent
Nix null -> Prävention. Immer der beste Vorschubgrund. *fg

Manchmal sind Verkäufer auch sehr gechillt drauf. Einmal erwischten die einen Mann der 2 Schachteln Kippen mitgehen lassen wollte. Er hatte sie in ne Einkaufstüte versteckt und zur Ablenkung 2 Wasserflaschen gekauft. Der Verkäufer hatte anscheinend den Vorgang beobachtet, bat um die Tüte, die ihm anstandslos gegeben wurde. Er meinte zu ihm, das nächste mal rufe er die Polizei. Der Mann bekam nicht mal Hausverbot.

Snowman_one schrieb:Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und rege mich sehr selten auf. Das hat auch schon dazu geführt das ein Kunde sich dann noch mehr aufregt, weil ich nicht ausflippe.

Man kann natürlich auch jemanden auf diese Weise provozieren und sich auf den Standpunkt stellen "ich bin ja ruhig geblieben". Mit Deeskalation meine ich eher, das man die Situation versucht zu entspannen und den Gegenüber auch auf dessen Position abholt.

Snowman_one schrieb:Meine Erfahrung hat aber gezeigt das man schon viel erreicht wenn man den Leuten die ein Problem mit der Vorgehensweise des Verkäufers haben, erst mal aktiv zuhört und die Leute ernst nimmt.

Eben. Zuhören und versuchen, die Position des anderen zu verstehen, bringt die Situation in der Regel voran.

Das einzige was ich noch nicht klären konnte: Wenn ein Hausverbot ausgesprochen wird, kann ich dann dagegen juristisch vorgehen? Oder kann ein Laden ein Hausverbot auch unbegründet erlassen? Bitte keine Spekulationen sondern schreibt nur wenn ihr es wirklich wisst.

Warum holen sich Menschen kompetente Rechtsauskünfte nicht bei Juristen, sondern in einem Mystery-Forum? Manche Dinge werde ich nie verstehen.

Um das mit dem Hausverbot mal aufzugreifen: sinngemäß heißt es, dass ein Laden ja regelmäßig jedermann zugänglich ist und sich keine Zugangskontrollen stattfinden. Der Ladeninhaber möchte ja vom Prinzip her, dass Kunden seinen Laden betreten. Im Gegensatz zu einer Wohnung zum Beispiel. Deshalb sagt die herrschende Rechtsmeinung, dass bei einem solchen Hausverbot ein Grund vorliegen muss. Das muss nicht das Vorliegen einer Straftat sein, aber zum Beispiel das Stören der Betriebsabläufe. Wer also aus Jux und Tollerei ständig Waren umräumt oder in den Regalen schläft oder auch Mitarbeiter belästigt oder sonstwie gegen die Hausordnung verstößt, fliegt mit Fug und Recht raus, auch wenn er keine Straftaten begeht. Und darf auch erstmal nicht wiederkommen.

man kann sich so wehren, indem man alles online bestellt und liefern lässt. Bofrost, Rewe-Online ist eine gute Option. Damit erspart man sich den ganzen Einkaufsstress. Menschen mit Ängsten oder Einschränkungen, alte Menschen, gehbehinderte fühlen sich dort nicht wohl. Auch ohne Taschenkontrollen sind Supermärkte für die meisten Menschen purer Stress.

kleinundgrün schrieb:Der arme Mitarbeiter. Ich finde das ein recht unsoziales Verhalten.
Wie gesagt, Du kannst ja auch die Tasche draußen lassen oder eben nicht einkaufen. Das auf den Mitarbeiter eines Kaufhauses abzuwälzen ist eben nicht die feine Art.

Warum ist es sozialer und feiner, diese Angelegenheit allein zu meinem Problem zu erklären und damit auf mich abzuwälzen?

@gerhard86
Du musst es ja nicht auf dich abwälzen. du kannst die tasche auch zuhause lassen. ;)

oder mit einer großen Waschbütt in den Markt. Aber geht auch nicht, weil man ja damit von der Norm abweicht und auffällt.

kleinundgrün schrieb:Manchmal (nicht immer!) muss man auch zurück stecken, auch wenn das Ego kratzt. Es ist ziemlich bescheuert, wenn aus einer Sache, die ein paar Sekunden dauern würde, ein Rechtsstreit ensteht, der in einem Vergleich endet und hunderte von Euro und eine Menge Zeit und Nerven kostet.
So etwas lohnt sich eigentlich nie. Auch nicht, wenn "der andere" sonst mit einer Unhöflichkeit davon kommt.

Sicher nicht, aber irgendwann ist es eben die gefühlt zwanzigtausendste Widerlichkeit die sich irgendjemand dir gegenüber herausnimmt, und du hast die Schnauze davon voll dauernd zurückzustecken und Verständnis für die Situation der vielen Mitmenschen aufzubringen die dich ihrerseits behandeln als wärst du ein Vogelschiss auf ihrem neuen Auto. Vielleicht wäre in ettlichen von den letzten 19999 Fällen die Aufregung sogar deutlich gerechtfertigter gewesen. Aber gerade jetzt geht dir das alles zu sehr gegen den Strich, und die Kassiererin die ihre Nase in dein Zeug steckt, mit einem Gesichtsausdruck als wäre sie sich schon sicher irgendetwas zu finden, ist dir zuviel. Dann machst du vielleicht eine böse Bemerkung, bekommst eine zurück, und schon hat das ganze ein Eigenleben und eine Streiterei, die im Nachhinein unnötig wirkt aber es irgendwie nicht war, ist entstanden.

Huhu,

ich habe eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht und kann dementsprechend Tipps geben.

Wenn sie dich verdächtigen etwas mitgenommen zu haben und du tatsächlich nix einstecken hast, kannst du den Detektiv gescheit ignorieren und den Laden verlassen. Sollte er dich festhalten begeht er Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Er wird dich danach wahrscheinlich verfolgen bis die Polizei bei dir ist, aber das wird dann umso peinlicher für ihn.

Gegen Hausverbot kannst du nix machen, da Hausrecht gilt und der Befugte nach seinem Ermessen dich ausschließen kann, dazu benötigt es keiner Begründung.

Am besten ist es, wenn du dich einmal kontrollieren lässt. Wenn bei dir nix gefunden wurde, schreibst du einen Beschwerdebrief an den Geschäftsführer oder direkt in die Zentrale falls es sich um ein Fillialunternehmen handelt und du bekommst oft einen Einkaufsgutschein. Die Detektive werden dich auch kein zweites mal durchsuchen.

@gerhard86
ja genau das meine ich auch. Man fühlt sich persönlich angegriffen und von anderen Menschen bedrängt. Besonders an den Kassenbändern. Wenn dann zu allem Überfluss noch eine Kontrolle oder ein Detektiv kommt, werden nicht wenige aggressiv. Gerade wegen der vielen fremden Menschen ist schon eine Revierhaltung an den Kassenschlangen. Jeder möchte Distanz zu fremden Menschen, auch Kassiererin oder Wachmann sind fremde völlig unbekannte Menschen. Nachvollziehbar, wenn einige frech werden oder Panik bekommen.

@Salachrist
So ganz nach dem Ermessen des Befugten geht das nicht....da, wo Zugangskontrollen stattfinden, ja. In der eigenen Wohnung oder beim Konzert oder in der Disco.
Aber eben nicht in Bereichen mit offener Tür. Sagt die Rechtsmeinung. Klar kann man jedem ein Hausverbot erteilen, die Frage ist, ob das auch immer rechtlich belastbar ist. Schließlich ist ja die Konsequenz aus einem Hausverbot bei Nichtbefolgen eine Straftat, Hausfriedensbruch. Bei einen rechtlich nicht belastbaren Hausverbot geht eine anschließende Anzeige den Bach runter.

Diese Diskussion dreht sich, und dreht sich, und dreht sich.. Im Kreis. :D
Nochmal was zum "Ausspähen" der Mitarbeiter.
Auch das ist gängige Praxis. Wenn ein Anfangsverdacht vorliegt und, falls vorhanden, der Betriebsrat zustimmt, überhaupt kein Problem. Jedoch haben die Schwarz-Gruppe und Aldi da ziemlich über die Strenge geschlagen. Interessanter Weise haben beide Unternehmen keinen BR..

@Ilvareth
@-sickboy-

am besten sollte man bis zum EuGH gehen, um das zu klären. Meine Fresse.