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Plastination

101 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Moral, Plastination ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Plastination

23.11.2014 um 18:58
Zitat von illikillik schrieb:gibt auch Begräbnisse mit den Angehörigen wo dann die Medizinstudenten mit anwesend sind wenn erwünscht von den Angehörigen.
Dazu musst du mir mal einen link senden, wo ich das nachlesen kann. Soweit ich informiert bin, weiss die Familie ja nicht einmal, in welches Institut der Leichnam gebracht wird.
Der Körper kann dann bis zu sieben Jahre benutz werden. Wie soll ich mir das denn vorstellen? Nach sieben Jahren, das Erlebte verarbeitet, ruft mich jemand an, um mich zur Beerdigung meiner Schwester einzuladen?
Nee, das kann nicht sein, da bist du womöglich falsch informiert oder hast etwas falsch verstanden.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Im Leben sind wir niemals frei. Darum sollten wir wenigstens im Tod frei sein.

Mit Freiheit meine ich, dass niemand mehr "verfügen" kann. Vielleicht verstehst du mich jetzt.
Ich verstehe dich voll und ganz, kann lediglich nicht nachvollziehen, was du schreibst.

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nodoc ehemaliges Mitglied

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Plastination

23.11.2014 um 19:04
@DerFremde
Zitat von DerFremdeDerFremde schrieb:Wer sich für sowas entscheidet, der sollte halt auch darüber nachdenken wie er es seinen Kindern mal vermittelt, sodass die eher verständnis dafür haben können.
Denke auch, das dies ein guter Ansatz ist. Ich weiß nicht wie alt DER ;) @Laucott ist.
Für jemanden der sich mit der ganzen Thematik noch nie auseinander setzen musste, ist es erst mal schwer zu verdauen, wenn der Vater sich nach seinem Tod plastinieren lassen möchte. Für Kinder erst mal schwer vorstellbar, denke ich. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Der Vater könnte seinen Wunsch sicher besser vermitteln und ein Gespräch würde Klarheit für alle bringen.
Die Entscheidung trifft der Vater ohnehin selber, hat er ja schon.


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Plastination

23.11.2014 um 19:07
Mir fällt noch ein Aspekt ein: die Entscheidung nach dem Tod etwas sinnvolles zu leisten macht auch das Leben bis dahin lebenswerter.


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Plastination

23.11.2014 um 19:09
@nodoc

Ich habe eh den Eindruck, für den großteil der Menschen kommt sowas eh nicht in Frage. Vielleicht für Menschen mit übergroßem Geltungsbedürfnis? Da kann man nur vermuten. Am Ende muss sowieso jeder selbst wissen, was nach seinem Ableben mit den Überresten passieren soll. Wird ja dann sicher auch so im Testament verankert sein. Eine Grabstätte könnte doch von der Sache her trotzdem eingerichtet werden, als eben jener Ort wo man zum trauern hingehen kann.


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Plastination

23.11.2014 um 19:23
@DerFremde
Zitat von DerFremdeDerFremde schrieb:Vielleicht für Menschen mit übergroßem Geltungsbedürfnis?
Was hat denn das mit einem übergroßen Geltungsbedürfnis zu tun, wenn man seinen Körper nach dem Ableben der Wissenschaft zur Verfügung stellt? Wäre da nicht eine monströse und prunkvolle Grabstätte passender?


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Plastination

23.11.2014 um 19:24
Also ehrlich, ich finde, daß das eine Entscheidung des Betreffenden ist, in die sich niemand - letztendlich auch nicht die Familie - einzumischen hat. Eine solche Entscheidung trifft man nicht zwischen Tür und Angel, sondern wohlüberlegt.
Wer weiß denn, was 10 Jahre nach einer eventuellen Beerdigung ist?
Ich kenne Fälle, wo nach einem Todesfall der Rest der Familie in alle Winde verstreut war, wegen Heirat, Umzug, neuer Arbeitsstelle usw, usf.
Keiner konnte mal eben so das Grab pflegen gehen und letztendlich war es verwildert und sah jämmerlich aus :( .
Dann schon lieber so eine Entscheidung!

Meine Eltern hatten ihr inzwischen eingeebnetes Urnengrab in einem anderen Stadtbezirk, mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine halbe Weltreise mit zig mal Umsteigen quer durch Berlin.
Ich brauche aber kein Grab, um an meine Eltern zu denken - sie sind in meinem Hezen und immer bei mir. Für dieses Gefühl brauche ich keine Grabstelle, die von den "Nachbarn" kritisch beäugt wird, wenn mal nicht gegossen wird oder am Todestag nicht ein Blumenmeer aufgestellt wird.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Plastination

23.11.2014 um 19:26
@DerFremde

Ach, ich finde die Möglichkeit nicht uninteressant. Würde aber auch nicht gerne als Ausstellungsstück bei den " Körperwelten " des G.v. Hagens landen wollen.
Ob vom Körper letztendlich noch Teile übrig bleiben, die beerdigt werden können? Keine Ahnung und fände ich nach Jahren auch merkwürdig. Wie hier schon geschrieben wurde, die Hinterbliebenen haben ihre Trauer dann schon mehr oder weniger verarbeitet. Dann, noch mal eine Trauerfeier? Würde ich nicht wollen.


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Plastination

23.11.2014 um 19:28
Zitat von DerFremdeDerFremde schrieb:Vielleicht für Menschen mit übergroßem Geltungsbedürfnis?
Was du für einen Müll schreibst, ist schon allerhand. Ein Schlag ins Gesicht für all die, die ihren Körper gespendet haben, ebenso wie für die Angehörigen. Respektlos ohne Ende!
Zitat von nodocnodoc schrieb:Ob vom Körper letztendlich noch Teile übrig bleiben, die beerdigt werden können?
Ja, auch das kleinste Überbleibsel wird ehrenvoll begraben.
Zitat von nodocnodoc schrieb:Wie hier schon geschrieben wurde, die Hinterbliebenen haben ihre Trauer dann schon mehr oder weniger verarbeitet. Dann, noch mal eine Trauerfeier? Würde ich nicht wollen.
Eben! Ich hätte keine Lust, in 7 Jahren zur Beerdigung meiner Schwester zu gehen.


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Plastination

23.11.2014 um 19:29
@KicherErbse

War ja nur eine vermutung, kann viele Gründe haben warum jemand sowas möchte.

@nodoc

Naja das weis ich auch nicht. Für mich klingt das ja so, als ob der Körper dann für immer im Besitz einer Wissenschaftlichen Einrichtung verbleibt.


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Plastination

23.11.2014 um 19:32
@nodoc
Zitat von nodocnodoc schrieb:Würde aber auch nicht gerne als Ausstellungsstück bei den " Körperwelten " des G.v. Hagens landen wollen.
Und nochmal: Genau dies kann man in seiner Körperspende-Verfügung auch ablehnen.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Plastination

23.11.2014 um 19:40
Ich setze mal diesen Link, der die Hinterbliebenen betrifft.

http://www.bodymobil.de/Downloads/Deutsch/Downloads/Leitfaden/DE_Leitfaden_2013.pdf (Archiv-Version vom 06.03.2015)


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Laucott Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Plastination

23.11.2014 um 19:57
Möchte mich jetzt für heute verabschieden und bedanke mich für die rege Beteiligung an diesem Thema. Werde mir noch einige Beiträge durch den Kopf gehen lassen. Hat mir hier aber auch wieder gezeigt das man mit heiklen Themen als TL vorsichtig sein sollte und manche Formulierungen im Eingangspost besser überlegt sein sollten. Aber man lernt nie aus. In diesem Sinne eine gute Nacht


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Plastination

23.11.2014 um 20:10
@Laucott
Plastination hört sich etwas skurril an finde ich. Aber ich finde es spricht nichts dagegen wenn er beschließt seinen Leichnam der Ausbildung von Medizinstudenten zur Verfügung zu stellen. Das hieß bei uns allerdings Präparation und nicht Plastination, und war im Rahmen des Präparierkurses der anatomischen Ausbildung wichtiger Teil unserer vorklinischen Ausbildung an der Universität.

Wenn ihr aus Heidelberg kommt, würde ich es hier probieren: http://www.ana.uni-heidelberg.de/index.php?id=126 (Archiv-Version vom 23.04.2015)

Da landet der tote Körper ganz sicher nicht in den Händen von Gunther von Hagens sondern dient jungen Medizinstudenten als Lehrobjekt. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten, dass man einen sehr würdevollen Umgang mit den Präparaten pflegt. Es ist für die Studenten oftmals auch eher überwältigend eine Leiche zu sehen, als dass man Angst haben müsste dass es an nötigem Respekt mangeln könnte. Nach der Präparation wird der Leichnam in der Regel verbrannt und dann wird (zumindest ist es an meiner Uni so gewesen) in Anwesenheit einiger Studenten und meines Wissens auch des Dekans der Fakultät, die Beisetzung abgehalten. In meinem Semester wurden Reden durch Dekan und Dozenten gehalten, in denen die Körperspender dankend erwähnt wurden, und einige Studenten führten musikalische den Umständen entsprechend gestaltete, Beiträge auf.

Also es geht wirklich alles sehr würdevoll von statten wenn man sich in vertrauenswürdige Hände begibt. :Y:


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Plastination

23.11.2014 um 20:47
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Möchte mich jetzt für heute verabschieden und bedanke mich für die rege Beteiligung an diesem Thema. Werde mir noch einige Beiträge durch den Kopf gehen lassen. Hat mir hier aber auch wieder gezeigt das man mit heiklen Themen als TL vorsichtig sein sollte und manche Formulierungen im Eingangspost besser überlegt sein sollten. Aber man lernt nie aus. In diesem Sinne eine gute Nacht
(Hervorhebung von mir)

Du hast auf Antworten gehofft wie: "Ja, völlig abwegig, was Dein Vater da entschieden hat. Wie kann er Euch nur so was antun."
Oder: "Das solltest Du ihm unbedingt ausreden. Notfalls setze Dich zu gegebener Zeit über seinen letzten Willen hinweg."

Sei ehrlich. So etwas in der Art wolltest Du hören, nicht wahr? Und dass die meisten hier Deinem Vater beipflichten, gefällt Dir nicht.


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Plastination

23.11.2014 um 20:58
Ich finde das gut was dein Vater da macht. Es ist seine Entscheidung und um ehrlich zu sein hat man nach seinem Tod noch einen Nutzen...
Besser als irgendwelchem Unkraut als Dünger zu dienen oder so...
Oder von Getier gefressen zu werden...
Ich fände es auch besser nicht von Maden zernagt zu werden :D

Was man aber statt nem Grab tun kann ist eine kleine Stätte selber einrichten. Ist es im Garten oder in der Wohnung selber als einen kleinen Altar mit Bildern, Kerzen oder ner hübschen Blume. Ist doch sowas wie ein Grab nur ohne ekel aussehender Leiche unter der Erde.


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Plastination

23.11.2014 um 20:58
Ach, na ja, ich kann das gut verstehen, würde ich auch nicht so gerne haben, den Körper einer geliebten Person zu verlieren und nicht zu wissen, wie er behandelt wird und wo er schlussendlich landet. Aber ich verstehe auch den Vater.


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Plastination

23.11.2014 um 21:28
Manche, die die Diagnose bekommen dass sie nicht mehr lange zu leben haben fangen an innerlich zu verhandeln, mit Gott oder mit dem Schicksal, je nachdem an was sie glauben. Gegenstand dieser Verhandlung kann sein dass sie zum Beispiel Gott versprechen ihrem Leben dem Glauben zu widmen sofern sie an Gott glauben, wenn er ihnen mehr Lebenszeit schenkt. Oder auch ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen wenn sie dadurch länger leben dürfen. Hört sich sehr bizarr an, aber im Angesicht des Todes denkt man nicht mehr rational.


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Plastination

23.11.2014 um 21:33
@Laucott
die Entscheidung deines Vaters solltest du respektieren. Es ist sein Körper und seine Entscheidung was er damit macht.


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Plastination

23.11.2014 um 21:37
Ich würds auch machen.


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Plastination

23.11.2014 um 21:38
Ich bin ganz eindeutig gegen eine Plastination. Hier geht es in erster Linie um kommerzielle Zwecke, was mit Wissenschaft überhaupt nichts zu tun hat. Wenn die Plastinate in reißerischen Posen ge-
zeigt werden, dann möchte ich den Bezug zur Wissenschaft erklärt haben. Der Tod ist nicht ver-
einbar mit dem Leben und daher sind die Plastinate keinesfalls dafür geeignet, den menschlichen Organismus im wissenschaftlichen Sinne zu erklären. Das ist heuchlerisch, verlogen und widerlich. Ich finde es daher abartig, Verstorbene zu diesen Zwecken auszustellen. Nein, das muss verboten werden. Es hat mit unseren moralischen Werten, d.h. mit Anstand, Sitte und Moral nichts mehr zu tun. Schade, dass Menschen auf solche findigen Geschäftsleute hereinfallen und sich benutzen lassen.


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