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Die Jugend von Heute

226 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gleichberechtigung, Emanzipation, Feministen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Jugend von Heute

04.02.2015 um 13:42
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer im Sportverein mit Kindern turnt, in caritativen Einrichtungen alte Menschen besucht, Behinderten hilft, Nachhilfe für Kinder gibt, sich bei der Jugendfeuerwehr, in der Kirchengemeinde, im Tierschutzverein, in der Geschichtswerkstatt, in einer politischen Partei oder in einem Chor, einer Tanzgruppe oder sonstwo betätigt, für den müssen solche pauschalen Abwertungen a la "In der Jugend ist nix drin und das muss raus" schon eine Beleidigung darstellen.
Genau so ist es, besser kann man es nicht mehr sagen.

Wenn man natürlich, wie du schon richtig angesprochen hast, nur diesen RTL Dreck sich anschaut und diesen Mist, was noch schlimmer ist, auch noch ernst nimmt, dann ist die persönliche Meinungsbildung ohnehin abgeschlossen.

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Die Jugend von Heute

04.02.2015 um 16:12
@moric

Irgendwann, vor ein paar Jahren, lief im "Unterschichtsfernsehen" (Harald Schmidt) eine Pseudo-Doku über minderjährige Mütter. Prompt wurde das eine Woche drauf in einer Schulversammlung thematisiert und skandalisiert "Da muss unbedingt was gemacht werden, Ärzte müssen her, Hebammen, Pro Familia, Pastoren, Sozialarbeiter, Exorzisten..." Auf Nachfrage meiner Frau, die das Problem minderjähriger Mütter aus dem stockkatholischen Irland kennt, wie viele Fälle von Teenie-Schwangerschaften es dann an dieser Schule im letzten Jahr gegeben hätte, konnte sich niemand so recht dran erinnern. Eine ältere Lehrerin wusste von einem Fall "vor über zehn Jahren" zu berichten. Aber etliche Mütter waren trotzdem nicht davon abzubringen, dass das "ein zunehmendes, riesiges Problem" sei und schnellstes Handeln erforderlich wäre. Ist schon so etwas mit der subjektiven, mediengefütterten Wahrnehmung.


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Die Jugend von Heute

04.02.2015 um 16:38
Die Jugend ist immer noch so wie sie schon immer war wild und "jugendlich" nur heutzutage erreichen einen eher Nachrichten div Fehltritte von ihnen durch die digitale Vernetzung des Internets welches es damals im Gegensatz zu heute nicht gab


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Die Jugend von Heute

04.02.2015 um 16:40
In meiner Jugend musste man sich seinen schlechten Ruf noch hart erarbeiten.


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Die Jugend von Heute

04.02.2015 um 17:52
Zitat von DoorsDoors schrieb:Auf Nachfrage meiner Frau, die das Problem minderjähriger Mütter aus dem stockkatholischen Irland kennt, wie viele Fälle von Teenie-Schwangerschaften es dann an dieser Schule im letzten Jahr gegeben hätte, konnte sich niemand so recht dran erinnern. Eine ältere Lehrerin wusste von einem Fall "vor über zehn Jahren" zu berichten. Aber etliche Mütter waren trotzdem nicht davon abzubringen, dass das "ein zunehmendes, riesiges Problem" sei und schnellstes Handeln erforderlich wäre. Ist schon so etwas mit der subjektiven, mediengefütterten Wahrnehmung.
Oh man, da fällt einem wirklich nicht mehr viel ein... das ist schon eher subjektive, mediengefütterte Panikmache... deine Frau hat da sehr gut reagiert, finde ich. Das war genau die richtige Frage... und als Antwort kam ja dann nur noch albernes, wie ich finde. "vor über 10 Jahren" gab es vielleicht da mal einen Fall. ...oh man...

...aber, mensch, das weiß doch jedes Kind, dass RTL & Co. nur Müll sendet, insbesondere was "Dokumentationen" und "Reportagen" angeht. Eigentlich, so wie ich das sehe, bezeichnen die verantwortlichen Sendemacher in diesem Privatfernsehbereich das, glaube ich, selber nicht mehr so... vielleicht nennen sie das noch Reportage und DAS ist schon nicht mehr das richtige Wort.

Wie kann man sich nur, selbst bei einem Elternabend, auf solche Sendungen berufen... die spiegeln vielleicht noch das Sehverhalten der Fersehkonsumenten wieder, aber niemals die allgemeine Realität.


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Die Jugend von Heute

05.02.2015 um 13:53
@moric

Realität ist eine Sache - deren Wahrnehmung eine andere.


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11.03.2018 um 10:18
Ich habe mir so einiges von der heutigen Jugend abgeschaut.

Jugendliche lassen sich zum Glück nicht mehr in starre Schemen pressen. Sie tun das, was ihnen Spaß macht und es ist ihnen ziemlich egal, was andere darüber denken.

Mit dieser Einstellung lebt man freier und zufriedener.


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Die Jugend von Heute

12.03.2018 um 13:06
@FerneZukunft

Das taten Jugendliche doch eigentlich schon immer.


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Die Jugend von Heute

12.03.2018 um 22:29
Ich arbeite selbst schon mehr als ein Jahrzehnt an einer Schule (Brennpunktschule). Ich kann nicht so wirklich bestätigen, dass die Jugendlichen von heute besonders schlimm sind - sie sind oft sehr anhänglich. Unser Schultag endet um 15.30 - einzelne Stunden gehen länger bis 17.10. Es ist total erschreckend, wie viele Schüler zwischen 15.30 und 17.10 noch im Schulhaus sind, weil es da (1) warm ist (2) sie Ansprache haben (3) daheim eh niemand ist oder die familären Verhältnisse so, dass es sie nicht heimzieht.


Fehlender Respekt
Zitat von CrusiCrusi schrieb am 03.02.2015:Vor allem hat die heutige junge Generation tatsächlich keinen bis Minusrespekt. Tiere zertritt man aus Spaß oder wenn man sich abreagieren will ( hier in der Stadt mussten letztens eine Katze und ein großer Hund dran glauben. War ein einzelner Neunzehnjähriger, der Hund vorher gesund. Frag mich, wie er das geschafft hat).
Das beobachten wir auch, aber nur bei einem gewissen "Klientel" - und bei deren Eltern. Ich hatte beispielsweise kürzlich den Fall, dass Mitten in meinem Unterricht die Tür aufgerissen wurde (Klopfen?) und eine Mutter in meinen Unterricht stürmte, mich ignorierte und ihrem Kind mitteilte, es müsse nun mit zum Zahnarzt. Macht man ein Elterngespräch für 13 Uhr aus, kommen die Eltern um 13.20 und motzen, falls du nicht mehr da bist. So Geschichten kann dir jeder Lehrer erzählen.

So formale Dinge klappen eindeutig schlechter - wie Grüßen oder Zurückgrüßen. Oft ist es inzwischen so, dass ich als Lehrer grüße - und der Gruß einfach ignoriert wird. Formale Dinge, wie aufstehen für alte Leute im Bus etc. gibt es nur noch sehr selten. Auch "Danke" oder so ist selten geworden. Aber auch bei den Eltern und bei den noch Älteren. Da ist die gesamte Gesellschaft abgedriftet.


Reizbarkeitsschwelle

Was du ansprichst, stimmt für manche Schüler auch - die kennen nur Schule (langweilig) und das Zuhause, das mit modernsten Unterhaltungsmedien vollgestellt ist - und sie finden schnell Sachen "cool", die gar nicht cool sind - für "normal sozialisierte" - vor unserer Schule brach eines Tages ein Rentner tot zusammen, da wurde auch das Handy gezückt und man wollte "voll nah eh" ein paar Aufnahmen machen und einige Schüler fanden es total lustig, den Rettungshubschrauber mit dem Notarzt, der auf dem Schulhof landen wollte, zu behindern. Das ist ein kleiner Teil, der "einfach den Schuss" nicht gehört hat.

Im Gespräch nachher waren sie eigentlich eher erschrocken - der Notarzt hat sich auch die Zeit genommen, ihnen zu erklären, dass ihr Verhalten wirklich ein Menschenleben hätte kosten können (Reanimationserfolge). Ihnen war -erschreckenderweise- gar nicht klar, dass das nun Realität ist - waren mit der Situation überfordert und dachten an das, was sie am besten können "cool agieren und Filmchen drehen".

Allerdings sind sie auch wirklich mitfühlend und in der Theorie auch sozial eingestellt, wir haben einen Rentner, der regelmäig die Mülleimer auf dem Schulhof nach Pfandflachen durchsucht, dem geben sie mitunter welche und machen sich im Winter auch Gedanken, ob er es wohl warm genug hat.


Bildungsstand
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb am 03.02.2015:Aber der Ausweg daraus heißt Bildung. Ich besuche öfter mal meinen alten Realschullehrer - und wenn ich seine neuen Klasse sehe, bin ich total schockiert. Wir waren auch schlimm damals, aber das war im Rahmen. Wenn es ernst war, konnten wir uns benehmen. Viele gehen mit einem schlechten Abschluss. Die, die wirklich mitmachen, haben dann einen sehr guten.
Das ist -wieder bei einem kleinen Teil- wirklich so. Denen ist das total egal. Wir haben Schüler, die so oft wiederholen, dass sie mit dem Realschulabschluss 18 sind, es extrem stressig finden und, wenn es keine Ausbildung gibt, erst mal "ein Jahr chillen wollen". Die haben oft Eltern, die auch arbeitslos sind oder in prekären Arbeitsverhältnissen - wir haben eine Mitarbeiterin des Arbeitsamtes, die mit jedem Schüler ein Beratungsgespräch führt - aber von daheim wird das total oft boykottiert, so im Sinne von "was willst du machen?". Schüler: "Unternehmensberatung". Beraterin: "Du hast nicht mal Noten fürs Gymnasium. Für sowas braucht man ein Studium. Wie wäre es mit Maler? Da hätten wir noch etwas frei!" Schüler: "Nö, das interessiert mich nicht". Lässt sich der Schüler zu einem Probetag überreden, dann reden es ihm die Eltern wieder aus.

Bei Teilen unseres "Klientels" ist es so, dass sie sehr schlechtes Deutsch sprechen und daher in Deutsch beim Lesen und Schreiben riesige Schwierigkeiten haben - und das, obwohl sie Deutsche sind. Du kannst eigentlich gar nichts voraussetzen - auch nicht, dass Stoff daheim gelernt wird. Gehen die Noten in den Keller, werden oft die Lehrer verantwortlich gemacht "Sie mögen mich halt nicht!", "Sie sind ausländerfeindlich" ... Man schätzt die eigene Leistung falsch ein - und überschätzt sie maßlos. Es ist auch keine "Grundbildung" verhanden, so bildungsbürgerliche Werte zählen nicht. Es kann z.B. sein, dass man Verwandte in Hamburg besucht und heimfährt, ohne dass man eine Sehenswürdigkeit auch nur von außen gesehen hat. Dass es beispielsweise die Elbphilharmonie gibt, weiß man gar nicht. (Traurig, aber wahr).


Bildungsstand 2
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb am 03.02.2015:Die Schere zwischen guter und kaum vorhandener Bildung zieht sich immer weiter auseinander. Mein Lehrer sagte, sie können inzwischen gar nicht mehr das eigentliche Realschulniveau unterrichten, weil 2/3 dann gar nicht mehr mitkämen mit dem Stoff. Und wir reden hier nicht von einem Elitegymnasium...
Das Problem ist, dass du endlos Zeit mit Disziplinierung verbringst und sinnlosen Diskussionen - Schüler kommen zu spät (da gibt es an unserer Schule, wenn nicht gerade Schnee fällt, ein Zero Tolerance Programm), Schüler haben keine Hausaufgaben, Schüler reden, Schüler machen nicht mit, Schüler haben kein Material, Schüler fragen nach, weil sie nicht zuhören, Schüler äußern ihren Unmut ... all das nimmt deine "Unterrichtszeit" und frisst sie auf.

Dann haben wir ca. 1/3 Schüler, die genau wissen, was sie wollen, fleißig sind, Hausaufgaben machen, gezielt nachfragen - die leiden unter der vorherigen Gruppe. Kürzlich wolle ich in einer 10. Klasse Hausaufgaben besprechen (in sechs Wochen ist Prüfung (!) - da hatten 4 von 27 die Hausaufgaben. Habe es dann trotzdem durchgezogen - die anderen fingen an zu reden, zu stören und die vier als Streber zu betiteln. Das kostet dann total viel Energie, die Kontrolle in der Stunde zu behalten.


Gesundheitszustand
Zitat von knopperknopper schrieb am 03.02.2015:Wenn man nun immer nur vor der Spiele-Konsole oder Smartphone hängt kann davon ja noch kaum die Rede sein. Da sind gesundheitliche Beeinträchtigungen ja vorprogrammiert.
Bei unseren Problemschülern ist das Problem noch vielschichtiger. Da ist es oft so, dass nur noch ein Elternteil verantworlich vorhanden ist und das arbeitet. Geld ist immer knapp - da wird oft am Essen gespart. Mensaessen ist zu teuer - es gibt Schüler, die trinken am Tag 1,5l Eistee und essen einen weißen, ungetoasteten Toast mit Billigbelag (Butter, Erdnussbutter). Also: Ernähungszustand schlecht. Das ist v.a. bei den deutschen Schülern so. Ich habe immer den Eindruck, dass in den türkischen Familien sehr viel gesünder gekocht wird, mit viel mehr Gemüse, etc.

Dann ist die Freizeit nicht anregungsreich gestaltet, oft hat das Kind häusliche Verantwortung (z.B. kleine Geschwister vom Kindergarten holen). Ist das kleine Geschwisterkind krank und die Mutter oder Vater muss arbeiten, schreibt man dem großen eine Entschuldigung, dass sie daheim bleiben - den Stoff holen sie nie auf.


Generelles Verhalten und Kleidung
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb am 03.02.2015:Nichtsdestotrotz finde ich es auch erschreckend wie sich viele der Jungen Leute, also ich meine in dem Alter 14-20 so verhalten. Das mit dem "gehen nicht mehr raus", ja das ist bei mehr Jugendlichen der Fall als es früher, noch so vor 15-20 Jahren war. Auch damals gabs Technik. Die Frage ist aber wie man damit umgeht.
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass die gesamte Verbindlichkeit einfach durch alle Bevölkerungsschichten abnimmt und alles unverbindlich und lockerer ist. Als ich an meiner Schule anfing zu unterrichten, war es undenkbar, dass man T-Shirt und Jeans trägt - ich habe mein ganzes Erspartes damals ausgegeben, mir eine "Lehrerarbeitskluft" zuzulegen, mit netten Blusen, Stoffhosen, ... heute wäre ich damit völlig overdressed. So kommen auch unsere Schüler (und die dazu gehörigen Eltern) - in Jogginghose, Hotpants, bauchfreien Tops. Auch das gilt v.a. für die deutschen Schüler - und muslimische Jungs.

Generell werden Abmachungen nicht eingehalten - und das hat mit Jugendlichen nichts zu tun - das passiert bei Ebay Kleinanzeigen, bei Handwerkern, ... die gesamte Welt ist sehr unverbindlich geworden.


Verhalten von Erwachsenen - Egozentrik und Markenwahn
Zitat von CthulhusPrisonCthulhusPrison schrieb am 03.02.2015:Das sind nicht nur Eigenschaften der Jugendlichen. Erwachsene sind auch keinen Deut besser. Hab gestern von dem schrecklichen Unfall gelesen wo die doch alle nur dran vorbeigefahren sind und Fotos geschossen haben aber keiner hat geholfen.
Diese ganze Handykultur trägt dazu bei ... Irgendwie hat sich die Gesellschaft dahingehend verändert, dass jeder in erster Linie nach sich selbst und seinem Wohlbefinden schaut. Das färbt auf die Kinder ab. Konsum spielt eine riesige Rolle - mein Sohn (heute 12) schaute bis vor ca. 1 Jahr überhaupt kein Fernsehen, wusste aber schon in der 3. Klasse dass Nike Air Max die coolsten Schuhe des Planeten sind. Ich habe ihm dann ein paar ungetragene gebrauchte gekauft - und prompt wurde er gemobbt, weil die vom Vorjahr waren.

In der Schule erlebe ich bei Schwierigkeiten zwei Arten von Eltern: Das eine sind die Eltern, die die Bedürfnisse der Kinder über ihre eigenen stellen. Heißt: Hat das Kind Probleme bei den Hausaufgaben, wird geschaut und geholfen, auch wenn die Mutter gerade übermüdet von der 12 Stunden Schicht heimkommt oder wenn die Familie eine Woche nur Nudeln isst, dass das Kind mit ins Schullandheim kommen kann. Der zweite Typ Eltern sieht das Projekt Kinder als WG und ist auf dem Standpunkt, das Kind müsste Probleme jeder Art alleine lösen. Punkt.


Werte ...
Zitat von KcKc schrieb am 03.02.2015:Das zum Teil miese Benehmen von Teenagern, Kindern und jungen Erwachsenen haben sich die älteren Generationen auch zu guten Teilen selbst zuzuschreiben. Kinder und Teenager testen aus, was sie machen dürfen und was nicht, wie weit sie gehen dürfen und wo Grenzen überschritten werden. Und sie orientieren sich an Wertvorstellungen, die ihnen die älteren Generationen beibringen und vorleben.
Es gibt generell einen Werteverfall - nicht nur bei der jüngeren Generation, finde ich und nicht bei allen. Wir müssen Werte in der Schule oft nicht nur mit Kindern, sondern auch mit den Eltern diskutieren und werden dabei oft als "spießig" und "streng" empfunden. Zudem werden oft Grenzen überschritten -meine Kollegin bekam letzte Woche morgens um 4:45 einen Anruf einer Mutter, die ihr Kind krank melden wollte - vor der Frühschicht und die meinte, meine Kollegin sei doch selbst Schuld, dass sie das Handy nachts nicht auf lautlos stellt.


Gewaltbereitschaft
Zitat von moricmoric schrieb am 03.02.2015:Sehr guter Einwand... obwohl ja die Lehrer an sich auch behaupten, dass die Gewaltbereitschaft zugenommen hätte... also unter den Schülern und so... ich weiß nicht, was ich davon halten soll, ich kann es nicht beurteilen.
Wir haben immer wieder gewalttätige Schüler, aber habe nicht den Eindruck, dass die körperliche Gewalt zunimmt. Was definitiv zunimmt ist die Verrohung der Sprache "Alta, komm fick deine Mutta" oder so ... und wenn du das sanktionierst kommt immer "war doch nur Spaß".


Diskussionen
Zitat von AbudawiAbudawi schrieb am 03.02.2015: Mit welchen Lehrern wir mehr oder weniger gut klar kommen dürfte offensichtlich sein. Jedoch bemühen wir uns bei Diskussionen ect. einen angemessenen Ton zu bewahren. Natürlich kommt es auch mal vor, dass sich ein Schüler in Ton und/oder Wortwahl vergreift. Auch hier ist wieder der Unterschied zwischen entspannteren und strengeren Lehrern deutlich. Während ein lockerer Lehrer sowas mit einem Hinweis auf die richtige Wortwahl oder einem lockeren Spruch ablegt, droht der auf seine Meinung verbissene Lehrer mit Strafaufgaben, einem Gespräch mit dem Direktor oder Eltern und schlechten Noten. Solche Maßnahmen sind zwar nicht vollkommen unberechtigt, bei einem einmaligen Fehltritt jedoch leicht überzogen.
Als Lehrerin finde ich diese Endlosdiskussionen mit Schülern (und immer den gleichen Schülern) sehr schwierig. Schüler greifen einen auch mal persönlich an - ich komme im Großen und Ganzen gut mit den Schülern aus, habe aber ein paar, wo es jede Stunde den gleichen Affentanz gibt.


Schule früher
Zitat von niurickniurick schrieb am 04.02.2015:Mein Schwiegervater hat mal gesagt, er sei früher nur zur Schule gegangen, um die Lehrer zu ärgern. Wer so ehrlich und selbstkritisch ist, wird schnell erkennen, dass früher nicht alles besser war.
Ich weiß nicht ... mein Vater (Kriegsgeneration) hat genau erkannt, was Bildung wert ist - das Gymnasium kostete viel Geld und es war für meine Großeltern fast unmöglich, das zu finanzieren, sie haben an sich gespart, wo es ging, auch für das Studium - da war er schon moralisch verpflichtet, das Maximum rauszuholen.

Bei uns im Dorf gab es eine formal sehr ungebildete ältere Frau, die "alles konnte" und alles können musste, um die Familie über Wasser zu halten - die konnte aus Gardinen Kommunionskleider nähen, oder aus alten Hochzeitskleidern, hat gegen Bezahlung die Wohnung strahlend gewienert, Hochzeitstorten gebacken, Kräuter im Wald gesammelt, eingekocht -egal, welches Gemüse man ihr vorbeibrachte, sie konnte damit was anfangen. Das war ziemlich cool. Sie litt aber immer unter ihrer mangelnden Bildung und las sehr viel, um diese auszugleichen.


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Die Jugend von Heute

12.03.2018 um 23:48
@MissMary

Was heutzutage an Schulen fehlt ist Aufklärungsarbeit, gerade bei Themen, wo Emotionen eine Rolle spielen. Leider haben die heutigen Schulen nur ihren Lehrplan, den du erfüllen musst. Themen wo auch Eigenschaften weiterentwickelt werden auf reale Ereignisse wie
Krieg, Not, Hunger und Armut werden kaum behandelt, wo dann Eigenschaften wie Empathie(Mitgefühl) entwickelt werden. Deshalb
machen sich viele Schüler darüber lustig und keine Gedanken. Für meinen Fall war es auch so gewesen. Durch Eigeninitiative, indem
ich mich mit einzelnen Themen befasst habe, habe ich eine krasse Empathie entwickelt. Ich war auch auf einer "Brennpunktschule"
gewesen.


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 06:19
@MissMary

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2011-12/schule-strenge-berlin

Davon gibt es eine in hamburg, und diese schule sind beliebt.

Bei Schüler am meisten. Komisch nicht wahr?


Und lass uns doch mal ehrlich sein, wenn alles erlaubt ist, macht es kein spaß blödsinn zu machen. Es stumpft ab. Nur positiv? Bleibt erst mal abzuwarten vielleicht.
Ich denke da an passende blödsinn. Was 'nettes ausfressen'.

Dinge woran man sich dran erinnern kann später. Drüber schmunzeln kann.

Dinge wofür man respekt hat, die sind spannender, nach hause zu kommen wenn man zittert, sich auch mal verteidigen lernt, auseinandersetzungen lernt. Nehme an die dinge werden wieder spannender, lustiger, nur nicht so hart mehr!

Sie rufen emotionen hervor, nicht wenn alles erlaubt ist oder sehe ich dies falsch?


Kann sein das ich dies falsch sehe, dann melden :-)


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 10:44
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Bei uns im Dorf gab es eine formal sehr ungebildete ältere Frau, die "alles konnte" und alles können musste, um die Familie über Wasser zu halten - die konnte aus Gardinen Kommunionskleider nähen, oder aus alten Hochzeitskleidern, hat gegen Bezahlung die Wohnung strahlend gewienert, Hochzeitstorten gebacken, Kräuter im Wald gesammelt, eingekocht -egal, welches Gemüse man ihr vorbeibrachte, sie konnte damit was anfangen. Das war ziemlich cool. Sie litt aber immer unter ihrer mangelnden Bildung und las sehr viel, um diese auszugleichen.
Aus dieser Frau wäre heute eine Topmangerin geworden, könnte ich mir vorstellen... alles da... Ehrgeiz, Intitiative, Intelligenz, Flexibilität und gaaanz wichtig: "proaktivität" (Lieblingswort bei McKinsey)... ganz im Ernst... das sind Powerfrauen.

Und die Jugend von heute ist wie die von früher und die von morgen sind ähnlich denen von heute... das die Sprache immer im Wandel ist, ist auch völlig normal... und nicht jeder Jugendliche redet "komm' *** deine Alte, ey" ... manche machen es so, manche nicht.

Ich finde das immer so müßig, dieses Thema "früher vs. heute"... das ist so ein Ringkampf der Nichtigkeit.


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 10:48
Zitat von moricmoric schrieb:Ich finde das immer so müßig, dieses Thema "früher vs. heute"... das ist so ein Ringkampf der Nichtigkeit.
Bingo.


Die Jugend hat sich nicht groß verändert. Wir waren anders als unsere Eltern in ihrer Jugend und die heutige Jugend ist anders, als wir es damals waren.
Je älter wir werden desto suspekter erscheinen uns diese Pubertiere aber das ging allen anderen Generationen vorher nicht anders.


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13.03.2018 um 11:13
Zitat von KFBKFB schrieb:Die Jugend hat sich nicht groß verändert. Wir waren anders als unsere Eltern in ihrer Jugend und die heutige Jugend ist anders, als wir es damals waren.
Je älter wir werden desto suspekter erscheinen uns diese Pubertiere aber das ging allen anderen Generationen vorher nicht anders.
So ist es... was sich verändert (und zwar ständig) ist der Rahmen um die Menschen. Also... die Technik, die Kommunikationsmittel und auch manche sozialengesellschaftliche Bedingungen und Grundsätze... vor 40 Jahren war es ungeheuer schwer, sich bspw. seiner sexuellen Orientierung zu 'outen', und heute geht es (fast) problemlos. Da ändert sich dann schon auch viel.


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 11:17
Zitat von moricmoric schrieb:Da ändert sich dann schon auch viel
Genau und früher war das Gras auch nicht unbedingt grüner. Da hatte Nachbar Müller den schöneren Garten und heute ist es halt der Schneider.
Dieses "die Jugend gegen die Erwachsenen" ist so albern. Lasst die doch alle mal über die Stränge schlagen, Hörner abstoßen und selber Fehler machen aus denen sie lernen können.
Umso eher wird aus den meisten dann ein "guter Erwachsener"


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 11:25
Zitat von KFBKFB schrieb:Dieses "die Jugend gegen die Erwachsenen" ist so albern. Lasst die doch alle mal über die Stränge schlagen, Hörner abstoßen und selber Fehler machen aus denen sie lernen können.
Und auch hier machen es manche und manche eben nicht... meine Töchter bspw. hatten darauf überhaupt keinen Bock, über die Strenge zu schlagen... die jüngere, die jetzt 20 Jahre alt ist, ist in ihrer Pubertätsphase ordentlich mit ihrer Mutter aneinandergerasselt... da ging es für einige Zeit hoch her... aber alles noch im Rahmen... normal halt. Daraus kann man dann ein Riesending machen und allgemein über die Jugend herhalten (weil man mit einem Jugendlichen ein wenig Probleme hatte für eine bestimmte Zeit) oder aber man kann das individuell sehen (was es ja auch ist) und jede Verallgemeinerung diesbezüglich als Bullshit ansehen.

Meine ältere Tochter (jetzt 24 Jahre alt) war immer völlig lieb und brav und ruhig... auch in der Pubertät... das ist einfach eine Sache der Persönlichkeit... die sind, früher wie heute, eben unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Manche rebellieren ein wenig gegen ihre Eltern (das hört sich nun wirklich völlig normal an) und die anderen setzen sich in ihr Zimmer und lesen... oder gehen halt mit ihren Freunden raus (ohne abzudrehen oder auch um abzudrehen).

Es gibt natürlich Fälle, die schwerwiegend sind... wenn ein Kind heftig mit Drogen in Kontakt kommt (ich meine jetzt nicht ein wenig Gras zu rauchen oder so) oder Einbrüche verübt oder alle zwei Wochen jemand richtig verprügelt... so Geschichten... das gibt es auch... DANN kann man jammern als Eltern, finde ich.

Ich meine, dazu braucht es nicht sehr viel... dein Kind kann nur unter diese Ultras bei den Fussballfans geraten, dann hast du deinen Sohnemann alle paar Wochen in Untersuchungshaft.


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 11:27
Zitat von moricmoric schrieb:Und auch hier machen es manche und manche eben nicht
Keine Frage, man sollte sie aber auch nicht vom rebellieren abhalten. Solange es im legalen Rahmen bleibt. Ich dachte eigentlich, das sei selbstverständlich.
Zitat von moricmoric schrieb:dein Kind kann nur unter diese Ultras bei den Fussballfans geraten, dann hast du deinen Sohnemann alle paar Wochen in Untersuchungshaft.
Nicht alle Ultras sind gewaltbereit und - tätig! Gehört zwar nicht zum Thema aber das muss mal gesagt werden.


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Die Jugend von Heute

13.03.2018 um 11:28
Zitat von KFBKFB schrieb:Nicht alle Ultras sind gewaltbereit und - tätig! Gehört zwar nicht zum Thema aber das muss mal gesagt werden.
Oh... tja... da habe ich wohl meine Vorurteile... ich dachte immer Ultras raufen sich jede Woche... aber da sind schon eine Menge Jugendlicher dabei, oder?


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13.03.2018 um 11:30
Zitat von moricmoric schrieb:ich dachte immer Ultras raufen sich jede Woche
Das ist auch das Bild in den Medien :(
Zitat von moricmoric schrieb:aber da sind schon eine Menge Jugendlicher dabei, oder?
Klar aber die meisten sind trotzdem friedlich, das ist wirklich nur eine kleine Randgruppe die so negativ auffällt


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13.03.2018 um 11:32
Zitat von KFBKFB schrieb:Klar aber die meisten sind trotzdem friedlich, das ist wirklich nur eine kleine Randgruppe die so negativ auffällt
Seufz... wie eigentlich immer, oder? Das Schlimme ist nur, dass die wenigen Brutalen so viel lauter sind als die mehrheitlich Friedlichen... und das Laute und Auffällige wird eben herausgestellt ohne das Friedliche mit zu beachten... das macht eben keine so gute Schlagzeile.


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