Missgunst, Intoleranz, Mobbing? Warum passiert so etwas?

@Venom

Könnten sie, und das wäre sehr schön, aber dafür braucht man schlichtungsstrategien und das ist nicht so einfach.

Zum Rest:

Für mich hört sich das was du da gemacht hast auch eher nach rachenehmen an für eine versiegte freundschaft unter jugendlichen. Aber das musst du wissen.

@shionoro

shionoro schrieb:Für mich hört sich das was du da gemacht hast auch eher nach rachenehmen an für eine versiegte freundschaft unter jugendlichen. Aber das musst du wissen.

Moment, meinst du jetzt das mit dem damaligen besten Freund? Ja, ich habe mich sowohl an ihn als auch an die anderen gerächt. Oder meinst du es anders?

@Venom

Ich meine damit dass sich das so anhört als wärest weniger du gemobbt worden als wärst du vor den kopf gestoßen gewesen dass dein ehemals bester freund dich enttäuscht hat und hättest ihn dann mit anderen nieder gemacht, was man auch mobbing nennen könnte.

@Venom
Würde es dir was ausmachen diese Vorkommnisse etwas ausführlicher zu erläutern ?

@shionoro
Ich wurde zuerst gemobbt, weil ich vom Charakter her nicht dem entsprach was die sich gewünscht haben. Sie waren eben Möchtegern harte Kerle. Daraufhin habe ich mich nach einiger Zeit entschieden was dagegen zu unternehmen und bin dann der anderen Gruppe beigetreten. Was wir dann mit denen gemacht haben war natürlich Mobbing, das habe ich nicht bestritten.

@Venom

Na was haben denn die gemacht jetzt konkret und was hast du gemacht?

Wenn es nämlich überhaupt sowas wie gruppen gibt die dich unterstützen dann fällt ja beim thema mobbing schonmal weg dass die viel stärker waren als du.
Es war ja dann offenbar eher so dass din ehemelas bester freund und ein paar seiner freunde was gegen dich hatten, aber...was ham die denn nun genau getan außer 'möchtegern harte kerle' zu sein.

@shionoro
Du, ich werde jetzt ganz sicher nicht ins Detail gehen wenn es um so private Sachen geht, und ich hoffe du respektierst das.

Ob du mir da was glaubst oder nicht, bleibt dir überlassen, aber die Tatsachen weiß hier nur ich, weil ich sowas erlebt habe und nicht du oder sonst wer. (also mit erleben meine ich nicht Mobbing allgemein, sondern nur meinen Fall)

@Venom

Klar, musst du nicht.

Hey.
Ich habe intensive Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Das war damals in der Schule.
Das hat mich fast kaputt gemacht. Und es hat mich verändert. Sehr grundlegend. Ich wäre nicht der Mensch, der ich jetzt bin, wenn ich die Erfahrungen nicht gemacht hätte.
Zu der Frage, was Menschen dazu treibt. Ich glaube, die Menschen wollen Macht ausüben. Das Streben nach Macht ist in jedem Menschen tief verankert. Vielleicht ist es einer der elementarsten menschlichen Züge. Damit schützen wir uns. Wir beanspruchen unseren "Platz" im Leben. In einer heutigen Welt hat alles automatisch seinen Platz, glaube ich, aber es ist ein Bedürfnis des Menschen, Macht auszuüben. In der heutigen Gesellschaft wird dieses Bedürfnis sozusagen "pervertiert", durch den Kampf um Anerkennung in der Schule, in der Arbeit, durch das Aufkommen von Geld (Geld ist Macht) und anderer Dinge. Gewisse Menschen sehen sich also bedroht durch andere, suchen deren Schwächen und machen sie nieder.
Zu der Frage, wie man mit solchen Menschen umgeht:
Jeder hat seine eigene Art, "Krieg zu führen". Keiner hat auch nur im Geringsten das Recht, anderen eine Vorgehensweise vorzuschreiben oder die Methoden des anderen zu verurteilen. Wäre ich früher dafür gewesen, das zu ignorieren, so bin ich heute dafür, mich aktiv zur Wehr zu setzen, den Menschen das Leben schwer zu machen, die versuchen, mir das Leben schwer zu machen. Ob das die ultimative Lösung ist, weiß ich nicht, aber es ist die Lösung, die mich am besten schlafen lässt. Und nur darum geht es. Das man seine Lösung findet. Ich habe große Bewunderung für jene, die sich friedlich mit dem Problem auseinandersetzen, Aber ebenso sehr bewundere ich Menschen, die es schaffen, den Spieß umzudrehen.
So viel zu meiner Ansicht.
Einen lieben Gruß.

ahriman95 schrieb: Ich habe große Bewunderung für jene, die sich friedlich mit dem Problem auseinandersetzen, Aber ebenso sehr bewundere ich Menschen, die es schaffen, den Spieß umzudrehen.

Ergänzung: Mit einem feinen Sinn für Humor und Sätzen, die den anderen zum Nachdenken und zur Verhaltensänderung zwingen. Noch besser, wenn die Sätze sehr kurz und prägnant sind.

Frei nach Wilhelm Busch. " Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß"

Es passiert, weil es funktioniert und einige Menschen halt noch dem Affen näher sind als Gott.

@Bauli

Bauli schrieb:Ergänzung: Mit einem feinen Sinn für Humor und Sätzen, die den anderen zum Nachdenken und zur Verhaltensänderung zwingen. Noch besser, wenn die Sätze sehr kurz und prägnant sind.

Frei nach Wilhelm Busch. " Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß"

Das mag durchaus richtig sein, aber die Leute neigen dazu, die Botschaft nicht ernstzunehmen, wenn man sie in Späße verpackt. Außerdem scherze ich nicht gern mit Menschen, die mir an den Hals wollen.

@gottnah

gottnah schrieb:Es passiert, weil es funktioniert und einige Menschen halt noch dem Affen näher sind als Gott

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber die Erklärung ist doch etwas dürftig, oder?

@ahriman95

ahriman95 schrieb:Das mag durchaus richtig sein, aber die Leute neigen dazu, die Botschaft nicht ernstzunehmen, wenn man sie in Späße verpackt. Außerdem scherze ich nicht gern mit Menschen, die mir an den Hals wollen.

Ich schätze auch keine Leute, die nichts Gutes im Schilde führen, was meine Person angbelangt, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie mich und mein Umfeld nicht kennen. Ich kann es auch nicht leiden, wenn unwahre Geschichten erzählt werden und du dich nicht wehren kannst, weil du gerade nicht anwesend bist. Ich kann auch sehr stinkig werden und benutze dann dieselbe Öffentlichkeit wie mein Gegenüber.

@Bauli

Bauli schrieb:Ich schätze auch keine Leute, die nichts Gutes im Schilde führen, was meine Person angbelangt, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie mich und mein Umfeld nicht kennen. Ich kann es auch nicht leiden, wenn unwahre Geschichten erzählt werden und du dich nicht wehren kannst, weil du gerade nicht anwesend bist. Ich kann auch sehr stinkig werden und benutze dann dieselbe Öffentlichkeit wie mein Gegenüber.

Ich habe gelernt, mich bei diesen Dingen auf den Faltor Öffentlichkeit zu verlassen. Die Menschen sehen sich erniedrigt, wenn sie in der Öffentlichkeit bloßgestellt werden. Finden einige daran Vergnügen, Mitmenschen sozusagen als Freizeitsport bloßzustellen, greife ich nur zu diesem Mittel, um es meinem Gegenüber mit gleicher Münze heimzuzahlen. Das zwingt die Leute eher zum Nachdenken, als dass man ewig freundlich und geduldig ist. Irgendwann geht mir für soetwas die Puste aus.

@ahriman95

Ich lasse mir in der Regel immer etwas Zeit. Die gleichen Mittel wende ich nie nicht an. Da wird mit gerechnet. Ich gehe manchmal subtiler oder "großräumiger" vor. Ja nachdem. In der Regel sind die dann sehr baff und dann fangen die Drohungen auf ganz primitive Weise an, das wenn man angeknackst ist, der andere Schuld hat. Da könnte ich dir ein paar nette Beispiele erzählen, aber ich brauche den Kopf momentan für andere Dinge. Ich schiebe aber dann immer hinterher. Ich wwill dir aber auch sagen, das es ganz oft daran liegt, wie der andere auftritt.

@Bauli
Hm. Ja.
Subtilität ist der größte Verbündete. Oft verstehen es die Peiniger, subtil vorzugehen. Ein argloses Opfer ohne Strategie ist da schnell am Ende. Aber es gibt Methoden, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Wer neue Menschen kennenlernt, muss die richtige Körpersprache beherrschen. Richte dich auf, mach den Rücken gerade, streck die Brust ein wenig raus. Und die Leute werden einen guten ersten Eindruck von dir bekommen und es wird ihnen sehr viel schwerer fallen, dich anzugreifen. Dazu noch so kleine Regeln wie "sprich laut, sprich nicht zu schnell, sag nicht zu viel... " Das ist schon ungemein hilfreich. Ich habe oft genug den Fehler gemacht, mir meine Nervosität deutlich anmerken zu lassen. Die Leute interpretieren das als Schwäche und stürzen sich wie die Raubtiere auf einen.

@ahriman95
Gute Tips. Allerdings sollte man das nicht erst bei der befürchteten Mobbing-Situation beherzigen. Könnte etwas gestellt und albern wirken und ein willkommener Anlass für den Mobber sein..

@cango
Das stimmt auch wieder, danke für den Anstoß.
Sollte man das nicht von Anfang an beherzigt haben, ist es natürlich komplizierter. Ruhe bewahren ist da eine der obersten Regeln. Wer aus der Haut fährt und anfängt, einfach auszurasten, macht sich auch albern. Musste ich leider auch am eigenen Leib erfahren.
Also, Ruhe bewahren und genau überlegen, was man sagt. Sollte man keine Verbündeten haben, muss man sich welche schaffen. Kein General gewinnt eine Schlacht ohne Armee. Und Verbündete finden kann man immer. Oft an Stellen, wo man sie nicht erwartet.

@cango
Das stimmt auch wieder, danke für den Anstoß.
Sollte man das nicht von Anfang an beherzigt haben, ist es natürlich komplizierter. Ruhe bewahren ist da eine der obersten Regeln. Wer aus der Haut fährt und anfängt, einfach auszurasten, macht sich auch albern. Musste ich leider auch am eigenen Leib erfahren.
Also, Ruhe bewahren und genau überlegen, was man sagt. Sollte man keine Verbündeten haben, muss man sich welche schaffen. Kein General gewinnt eine Schlacht ohne Armee. Und Verbündete finden kann man immer. Oft an Stellen, wo man sie nicht erwartet.

@ahriman95
Ah, ich weiß nicht so recht. Ruhe bewahren und nichts unüberlegtes tun, ist sicher richtig. Aber im Sinne von sich dies und jenes gefallen lassen auch nicht immer super.

Mit dem aus der Haut fahren, habe ich auch erlebt. Ein Klassenkamerad der lange psychisch gemobbt wurde, ist einem anderen dann im wahrsten Sinne des Wortes an die Gurgel gegangen. Über die ganzen Monaten bzw. Jahre verständlich eigentlich, aber der Anlass in dem Moment war ein blöder harmloser Witz. Die Folge war, dass er den meisten anderen neutralen Kameraden aber insbesondere auch der Lehrerschaft dann noch "suspekter" erschien.