Vergeben und vergessen

"ich gehe von einen einmaligen vertrauensbruch aus und keiner ewigen lügerei "

Das ist ja gerade der springende Punkt ! Es gibt keinen "einmaligen" Vertrauensbruch... einmal ist für immer. Jemand, der das einmal fertig bringt, wird es immer wieder tun, weil er ist, wer er ist.
Entweder Du bist ein Mensch, der es tatsächlich fertigbringt, einen guten Freund arglistig zu hintergehen, oder oder eben nicht.

"dazu brauche ich kein buch"
Nein, natürlich nicht.... aber Informationen schaden nur dem, der sie nicht hat. Sei offen dafür.

Wir kommen vom Thema ab...sorry. Deshalb schlage ich nochmal den Bogen
=> "Entweder Du bist ein Mensch, der es tatsächlich fertigbringt, einen guten Freund arglistig zu hintergehen, oder oder eben nicht."..... und das hat mit VERGEBEN nichts zu tun. Man kann niemandem vorwerfen, was er ist. So etwas wie die große Vergebung gibt es eigentlich nicht. Vergebung erfährst Du nur beim Herrn allein, so heißt es.

Und zu dem Punkt mit dem "Ich vergebe Dir, wenn Du Dich von nun an änderst", zitiere ich mal etwas von einer anderen Stelle. Ich meine, es gibt zu denken


"Hallo !

Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht wirklich möglich ist, einen Menschen grundliegend zu ändern. Man kann vielleicht Kleinigkeiten (an sich und anderen) ändern, doch nie den Menschen selbst. Somit liegt in der ursprünglichen Fragestellung schonmal ein (Formulierungs- ?) Fehler vor.

Der Mensch an sich "ändert" sich sein ganzes Leben lang in gewisser Weise immer wieder. Nur, dass sich dieser Mensch nicht ~wirklich~ ändert, sondern lediglich seine Verhaltensweisen und/oder seine Ansichten. Das ist meines Erachtens nach ein riesiger Unterschied. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch ein gewisses Grundprinzip in sich trägt, das abzulegen ihm unmöglich ist.

Ich selbst halte auch nichts davon andere in irgendeiner Hinsicht zu ändern. Das ist mir selbst vor einigen Jahren im Zuge einer Beziehung mal passiert. Ich habe mich ändern lassen. Nicht in meinem mir ureigenen Grundprinzip, sondern in meinen Verhaltensweisen etc.
Jedoch funktionierte das nicht dauerhaft. Ich habe mich meines damaligen Freundes zu liebe geändert. Habe Dinge, die ich vorher gern gemacht habe, nicht mehr gemacht. Ich habe damals viele Dinge aufgegeben. Ich war eigentlich nicht mehr ich selbst. Doch das verrückte an der ganzen Sache war, dass ich das sogar freiwillig gemacht habe. Wir waren ziemlich verschieden. Aber anstatt den Weg der Kompromisse zu gehn, habe ich mich ihm komplett angepasst. Das war jedoch ein Fehler. Jedoch "musste" ich diesen Fehler machen, um ihn als solchen zu erkennen.
Jedenfalls kam nach einiger Zeit das, was zwangsläufig kommen musste. Ich war nicht mehr glücklich, mir fehlte plötzlich so viel in meinem Leben. Also musste ich so einige Änderungen zwangsläufig wieder rückgängig machen. Das kam für meinen damaligen Freund natürlich sehr plötzlich, weil ich ja nie vorher was in die Richtung gesagt hatte. Von einem Tag auf den anderen (so musste es für ihn wirken, auch wenn sich das über einen längeren Zeitraum angebahnt hatte, nur merkte das keiner von uns wirklich) wollte ich dies das und jenes anders haben und machen.
Das konnte natürlich nicht gut gehn und wenige Monate später folgte dann auch die Trennung.

Man sieht, man ~kann~ einen Menschen nicht dauerhaft ändern. Man kann sich "schlechte Angewohnheiten", wie z.b. Rauchen, abgewöhnen, aber auch nur dann, wenn man selbst das wirklich will.

Ein anderes Beispiel ist z.b. mein Mutter. Sie hat versucht, sich zu ändern. Man muss dazu sagen, dass sie eine sehr schwierige Person ist. Aber auch sie hat es nie geschafft, bestimmte Verhaltensmuster komplett abzulegen. Sie hat vor einigen Jahren mal gesagt, sie habe sich geändert. Verstünde jetz viele Dinge, die sie vorher nicht verstanden hat. Würde mich verstehn etc. pp ..
Zuerst wirkte es auch so, als wäre es wirklich so .. als hätte sie wirklich verstanden und wäre ein anderer, ein besserer (?) Mensch .. doch weit gefehlt .. es dauerte nicht wirklich lange und sie fiel komplett wieder in ihre alten Verhaltensmuster zurück .. seit dem weiss ich, dass sich ein (erwachsener) Mensch nicht wirklich ändern kann .. nicht in seinem Grundprinzip und nicht dauerhaft.

Ich kann versuchen, ordentlicher, pünktlicher, toleranter zu werden, meine Aggressionen zurück zu halten bzw. kontrollierbar machen, doch ich werde immer dazu neigen, unordentlich, unpünktlich, wenig tolerant oder aggressiv zu sein.

"








novus ordo seclorum

logisch kann man sich ändern
aber... nicht die anderen können dich ändern, sondern nur du selbst,
aber du must es auch wollen. das geht dann nicht von heut auf morgen , aber es geht, nach und nach und immer mehr.

man kann lernen agressionen abzubauen, ängste abzubauen

man kann sich ändern, indem man anfängt sport zu machen, weniger zu essen oder bewusster. weniger fernzusehen und mehr zu lesen oder zu schreiben.. es gibt so vieles was man ändern kann... nur ,man muß es wirklich wollen...... es geht wirklich.

Ich habe schon öfters gehört-
Frauen können vergeben, aber vergessen tun sie nie...und das trifft auf mich um die Situationen die ich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt habe haarscharf zu. Manchmal habe ich wohlauch schon zuviel vergeben, da ich ein sehr vertrauenseeliges Herz habe, denke ich jedenfalls, ist das um so schmerzhafter, wenn das dann ausgenützt wird.

LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!

Ich kann vergeben wenn der Wille da ist.
Manche Sachen sind es nicht Wert eine wichtige Verbindung sofort zu beenden.
Ob nun in der Liebe oder in einer Freundschaft.

Aber ein starker Vertrauensbruch ist mit einem "es tut mir leid - nagut ich vergebe dir" nicht einfaxh aus der Welt geschafft.
Ich werde sowas nie vergessen können, nur versuchen damit zu Leben.

Und wenn es irgendwann nicht mehr geht, weil der Verursacher kein Verstandnis dafür hat, das man nicht vergessen kann weil man so verletzt wurde, dann verzieh ich mich eben doch entgültig.

Meistens verstehen diese Menschen sowieso erst was sie verloren haben, wenn es denn für immer weg ist. Und wenn sie es soweit kommen lassen, dann sind sie selbst Schuld.
Mein Maß am vergeben von Chancen findet auch irgendwann ein Ende

Streuselchen schrieb:Aber ein starker Vertrauensbruch ist mit einem "es tut mir leid - nagut ich vergebe dir" nicht einfaxh aus der Welt geschafft.
Ich werde sowas nie vergessen können, nur versuchen damit zu Leben.

Und wenn es irgendwann nicht mehr geht, weil der Verursacher kein Verstandnis dafür hat, das man nicht vergessen kann weil man so verletzt wurde, dann verzieh ich mich eben doch entgültig.

Meistens verstehen diese Menschen sowieso erst was sie verloren haben, wenn es denn für immer weg ist.

Sehr schön und treffend geschrieben @thanks .
Was mich betrifft, vergeben kann ich...vergessen nicht.

Gruß, Dumas

Das sind mmer wieder diese Sprüche: ich kann vergeben, aber nicht vergessen.
So stimmt das nicht, vergeben HEISST vergessen, in dem Sinne, man kann wohl an diese Person, Begebenheit denken, aber ohne den "berühmten Stich in der Magengrube"...^^

Letztendlich ists egal, ob man nun der Person vergibt oder nicht, wenn man vergibt, vergibt man eigentlich nur sich selbst und das ist das Wichtige, eine Person kann dich noch so sehr hassen, solange du ihr keine Aufmerksamkeit widmest, ist es deren Sache und schließlich ist diese Person voller Groll und wird oftmals damit net fertig. Das muß einem selbst aber dann nimmer tangieren..

Edit: Ignoranz bzw. Gleichgültigkeit der Sache, der Person gegenüber, ist das Beste..^^

Für mich persönlich gibt es im Alltag nichts schlimmeres, wie Lug und Betrug. Besonders schrecklich ist es, wenn mir ganz vertraute Menschen so gegenüber treten. Und da bin ich für gewöhnlich auch sehr konsequent und distanziere mich von solchen Menschen. Die werden einfach aussortiert.

Es macht keinen Sinn, Menschen nicht zu vergeben, da jeder Konflikt, den man mit anderen hat, einen selbst auch belastet.
Es gibt jedoch Menschen, die einfach nicht für einander "geschaffen" sind.
Denen sollte man einfach mitteilen, dass es kein böses Blut gibt, aber man keinen Kontakt mehr mit ihnen haben will.
Abschließend wünscht man ihnen viel Glück in ihrem weiteren Leben.

Draiiipunkt0 schrieb:Es macht keinen Sinn, Menschen nicht zu vergeben, da jeder Konflikt, den man mit anderen hat, einen selbst auch belastet.

Word ! auch der Rest deines Textes.

Es ist einfacher zu vergeben wenn man Sachlich an die Dinge geht und sich selbst dabei genau so kritisch begutachtet wie die anderen Beteiligten.

Ich finde Groll gut solange es nicht blinder Hass ist.

ackey schrieb:Letztendlich ists egal, ob man nun der Person vergibt oder nicht, wenn man vergibt, vergibt man eigentlich nur sich selbst und das ist das Wichtige, eine Person kann dich noch so sehr hassen, solange du ihr keine Aufmerksamkeit widmest, ist es deren Sache und schließlich ist diese Person voller Groll und wird oftmals damit net fertig. Das muß einem selbst aber dann nimmer tangieren..

Aber Ackey,
manchmal bauen Menschen doch grosse scheisse ohne das Tatmotiv "Hass" dahinter.
Und vergeben heisst für mich "ich gebe dir weiterhin die Chance Teil meines Lebens zu sein" deswegen muss ich noch lange nicht gleich vergessen können was der Mensch mir emotional angetan hat.
Fehler machen vorsichtig.
Ob man sie nun selber macht, oder jemand anderes.

Und vergessen wäre in solch einem Fall verdrängen.
Offen drüber reden - vergeben

@thanks
Nein so gesehen ist es falsch. Vergeben in dem Sinne heißt vergessen, wie ich schrieb, ich muß doch dieses Ereignis nicht vergessen, oder was mir jene Person antat, aber ohne Emotionen der Person gegenüber, erst dann habe ich wirklich "vergessen", bzw vergeben. Das soll auch nicht heißen, daß ich mich weiterhin mit der Person abgeben muß, diese zu meiden, ist dann wohl das Beste.

Nein, denn mit "vergessen" meinte ich nicht "verdrängen". Sehr wohl wird man sich darüber in Gedanken auseinandersetzen und das ist auch gut so, aber dann sollte man abschließen können und von mir aus, der Person alles Gute wünschen und man geht seinen Weg weiter. Nur so, hast du deinen eigenen Seelenfrieden.

Solange man das nicht kann, wird es einem selbst immer wieder belasten, egal wohin du gehst, deine Gedanken darüber, folgen dir überall hin. Eben WEIL man indirekt noch nicht vergeben hat, weil man es eben nicht "vergaß"..^^

Also, wenn ich etwas "vergeben" soll - im Gegensatz zu entschuldigen - dann muß es schon etwas Gravierendes und Schwerwiegendes sein, und da tue ich mich echt schwer mit.
Das würde bedeuten, daß mich jemand zutiefst enttäuscht haben muß, in welcher Art und Weise auch immer, und damit wäre mein Vertrauen weg, ein für allemal.

@ackey

Aber nicht zu jeden will man sofort den Kontakt abbrechen "nur" weil er einem sehr weh getan hat.
Und der Prozess des Vergebens ist doch einer, der lange andauert. Weil man gebau schaut ob der jenige das nochmal mit einem tun würde.
Und solange kann ich auch nicht vergessen

ackey schrieb:vergeben HEISST vergessen,

Nun, ich setze das nicht gleich. Aber jedem seine Ansicht.

Gruß, Dumas

Streuselchen schrieb:Aber nicht zu jeden will man sofort den Kontakt abbrechen "nur" weil er einem sehr weh getan hat.

Hm - wenn es irgendeine Sache wäre, bei der ich nicht mehr sagen könnte: "Ok, Schwamm drüber und gut", dann hätte es sich für mich persönlich erledigt.
Habe ich übrigens schon öfter mal praktiziert!

Ich kann so schlecht vergessen, wie sollte ich dann vergeben können?

Manche Dinge kann und sollte man einem nicht einfach vergeben.. Das wäre eher ein Zeichen von wenig Selbstwertschätzung statt Charakterstärke.

@Thalassa

Und ich bin bereit Menschen eine zweite Chance zu geben, wenn mir der Mensch sehr viel bedeutet.
Ich muss nicht immer alles komplett wegschmeissen, wenn es vllt eine Möglichkeit gibt, daran zu arbeiten ,das sowas nicht nochmal vorkommt.

Allerdings muss ich dann eben auch spüren das der Mensch bereut mir weh getan zu haben.
Ich muss spüren das ich ihm wichtig bin !!
Und er müsste eben extrem an sich arbeiten und akzeptieren das ich noch sehr vorsichtig bin im vertrauensvollen Umgang.
(Wenn das Fehlverhalten nur einmal vorkam)

Die Reissleine zieh ich eigentlich erst dann, wenn ich merke, das sich nichts ändern wird.
Einige Menschem brauchen aber erst ein Klickerlebnis um zu begreifen das sie sowas nie wieder tun werden. Andere wiederum werden es nie begreifen.

Filtern statt alles aussortieren

@thanks

Streuselchen schrieb:Und ich bin bereit Menschen eine zweite Chance zu geben, wenn mir der Mensch sehr viel bedeutet.

Das macht es ja noch viel schlimmer, wenn ein Mensch, der weiß, daß er mir soviel bedeutet, mich so schwer verletzen würde. Das wäre dann erst recht unverzeilich :) !
Wenn mich jemand, dem ich so vertraue, hintergeht, beweist derjenige ja, daß ich ihm/ihr nichts bedeute, und das wäre es dann für mich gewesen.