Geschlechtsangleichungen

Doors schrieb:Grundsätzlich sollte jeder Mensch das Recht haben, über seinen eigenen Körper zu verfügen und damit zu tun oder zu lassen, was er/sie will.

Es geht auch um die unveräußerlichen Menschenrechte, das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das sind Dinge, die ich gar nicht aufgeben kann, selbst wenn ich wollte.

Dass im hier und heute eine andere Rechtsauffassung gilt heißt nicht, dass diese richtig ist.

Was viel zu oft ausgeklammert wird sind die Neben- und Nachwirkungen einer Transition. Die Natur lässt sich nicht bescheissen, nicht von Wilhelm, und nicht von Wilhelmine.

Doors schrieb:Was verschlechtert sich für mich konkret, wenn Wilhelm zur Wilhelmine wird - oder umgekehrt?

Geht mir da etwas verloren? Nehme ich dadurch Schaden? Bin ich dadurch bedroht?

Nö!

Vielleicht fehlt es dir ein wenig an Emphatie und Sorge um diese Menschen.

gruselich schrieb:Als Mann kann man aber doch auch penetriert werden. Dazu musst du dich nicht angleichen lassen

Da hast du absolut recht, aber meine ERfahrung mit einem Mann war diesbezüglich vor Jahren, wie soll ich sagen, enttäuschend. Vll. bin ich zu einfallslos, kann absolut sein. Ich hab eine stark angeregte Vorstellung als Mann davon, als Frau von einem Mann durchgenommen zu werden, vermutlich fantasier ich mer rein, als da ist, ist halt nur Sex, keine Wunderdroge. ;)

Aber die Vorstellung, als Man mit weiblichen Geschlechtsorganen herumzulaufen, irgendwie gefällt mir das.

Cpt.Germanica schrieb:Vielleicht fehlt es dir ein wenig an Emphatie und Sorge um diese Menschen.

Ich gehe davon aus, dass Menschen, die derart "einschneidende" Veränderungen in ihrem Leben vornehmen, sich das vorher gut überlegt haben. Ist ja nun nicht so, dass man(n) sich mal eben zwischen 12 und Mittag umbauen lässt, nur, um in Karneval mal die andere Seite zu erleben und hinterher wieder einen "Rückbau" vornimmt.

Erstaunlich finde ich allerdings immer wieder, dass sich vermutliche CIS-Männer "Sorgen" um Menschen machen, wie es Menschen geht, die nicht so leben und fühlen wie sie selbst.

Das von Dir zitierte Recht auf körperliche Unversehrtheit heisst aber eben auch, dass nicht andere darüber bestimmen, was ich mit meinem Körper mache.

Cpt.Germanica schrieb:Also du hast das Gefühl, dass die Normalen (wie du sie nennst) wahr genommen werden wollen, und das geht Dir auf den S...k?

Ne? Lies nochmal langsam, meinetwegen auch rückwärts. Es ist anders gemeint.

Doors schrieb:Ich gehe davon aus, dass Menschen, die derart "einschneidende" Veränderungen in ihrem Leben vornehmen, sich das vorher gut überlegt haben. Ist ja nun nicht so, dass man(n) sich mal eben zwischen 12 und Mittag umbauen lässt

Eben doch, sonst gäbe es diese Detrans-Problematik nicht.

Früher wurde eingehender beraten, keinesfalls wurden bereits größere Kinder und Jugendliche hormonbehandelt.

Das ist ein Problem weil verantwortungslos.

Also hat die Sorge sehr wohl ihre Berechtigung und muss nicht verlächerlicht werden:

Doors schrieb:Erstaunlich finde ich allerdings immer wieder, dass sich vermutliche CIS-Männer "Sorgen" um Menschen machen, wie es Menschen geht, die nicht so leben und fühlen wie sie selbst.

Bücherwurm schrieb:als Frau von einem Mann durchgenommen zu werden, vermutlich fantasier ich mer rein, als da ist, ist halt nur Sex, keine Wunderdroge. ;)

Naja, das kann ich schon irgendwie verstehen und mit manchen Männern ist es auch einfach wie eine Droge. Vielleicht hattest du nen langweiligen Typen erwischt. Dachte schon, dass man als Mann auch so ähnlich empfinden könnte, wenn der Topman eben alles gut beherrscht und Mann sich einlässt darauf. Ich glaube, dass einzige, was ein Mann dann nicht noch haben kann ist, „doppelt bedient“ also quasi im Sandwich zu sein, weil eben keine zwei körperöffnungen so dicht beieinander liegen.

gruselich schrieb:Vielleicht hattest du nen langweiligen Typen erwischt.

Ich weiß nicht, war halt 0815 von hinten in Doggy, wobei ich passiv war. Fand ihn den Abend ganz süß und hatte echt Lust auf Sex mit ihm, die Enttäuschung danach konnte man mir an den Lippen ablesen. Alles aufregender als in Wahrheit.

gruselich schrieb:Dachte schon, dass man als Mann auch so ähnlich empfinden könnte, wenn der Topman eben alles gut beherrscht und Mann sich einlässt darauf.

Ich hab auch schon mit Frauen getextet, die sagen jetzt mal gegenseitig die Kiste klappern, so rum gehts auch, auch wenn die besagten Frauen stockhetero waren, interessiert waren die dann doch.

gruselich schrieb:Ich glaube, dass einzige, was ein Mann dann nicht noch haben kann ist, „doppelt bedient“ also quasi im Sandwich zu sein, weil eben keine zwei körperöffnungen so dicht beieinander liegen.

Soweit hab ich gar nicht gedacht, sympathischer Gedankengang. In meinem Künstlerkollektiv haben wir ja oft mal etwas ordinäre Sexpraktiken, aber soweit dachte ich dabei noch nie.

Doors schrieb:Erstaunlich finde ich allerdings immer wieder, dass sich vermutliche CIS-Männer "Sorgen" um Menschen machen, wie es Menschen geht, die nicht so leben und fühlen wie sie selbst.

Das von Dir zitierte Recht auf körperliche Unversehrtheit heisst aber eben auch, dass nicht andere darüber bestimmen, was ich mit meinem Körper mache.

Das ist alles schön und gut solange es um die Körper von Erwachsenen geht die über sich selbst entscheiden können, aber wenn wir bei den z.B. sogenannten Pubertätsblockern sind geht's ja definitionsgemäß um die Entscheidung über die Gesundheit von Minderjährigen, die stellvertretend von den Sorgeberechtigten vorgenommen werden muss. Und da existiert natürlich ein enormes Spannungsfeld, übrigens auch in der ärtzlichen und psychologischen Beratung der Betroffenen und ihrer gesetzlichen Vertreter. Hier besteht das Problem, dass man als Berater schnell in eine Grauzone kommt was Konflikte mit dem relativ neuen Verbot von sogenannten 'Konversionstherapien' angeht, so dass die Wahrung der Interessen des Betroffenen gar nicht so einfach ist.

@bgeoweh

Bei allen medizinischen Massnahmen bei Kindern, von Zahnspange über Bluttransfusion bis Geschlechtsangleichungen sind allerdings die Eltern verantwortlich. Siehe dazu auch:

https://se-legal.de/einwilligung-beider-eltern-in-die-aerztliche-behandlung-ihrer-kinder-erforderlich/

Doors schrieb:Bei allen medizinischen Massnahmen bei Kindern, von Zahnspange über Bluttransfusion bis Geschlechtsangleichungen sind allerdings die Eltern verantwortlich. Siehe dazu auch:

Ja, sage ich doch. Das heißt nicht, dass die Entscheidung leicht ist - im Gegensatz zu z.B. einem gebrochenem Arm, einer notwendigen Impfung oder der Entfernung eines entzündeten Blinddarms ist hier die Sachlage doch deutlich komplexer, und man kann auch vor schwieringen Entscheidungen stehen wenn man es absolut gut meint. Man kann ja durchaus berechtigt erstmal hinterfragen ob die Entscheidung dem Betroffenen wirklich vollumfänglich klar ist oder es sich möglicherweise doch nur um eine Phase handelt oder 'Social Contagion', dafür wird man aber nur schwer therapeutische Unterstützung finden und viele der Eingriffe sind irreversibel. Ganz schlimm wird es dann noch wenn zwischen den Eltern die Ansichten auseinandergehen.

gruselich schrieb:Ich glaube, dass einzige, was ein Mann dann nicht noch haben kann ist, „doppelt bedient“ also quasi im Sandwich zu sein, weil eben keine zwei körperöffnungen so dicht beieinander liegen.

Bücherwurm schrieb:Soweit hab ich gar nicht gedacht, sympathischer Gedankengang. In meinem Künstlerkollektiv haben wir ja oft mal etwas ordinäre Sexpraktiken, aber soweit dachte ich dabei noch nie.

Dann solltest Du vielleicht das Sandwich anders belegen, also von hinten penetriert werden, und vorne selbst penetrieren.

Auf diese Art sind auch vielschichtige Sandwiche denkbar, also größer drei.

Doors schrieb:Bei allen medizinischen Massnahmen bei Kindern, von Zahnspange über Bluttransfusion bis Geschlechtsangleichungen sind allerdings die Eltern verantwortlich. Siehe dazu auch:

Das ist wie bei Beschneidungen.

Mit welchem Recht stellen sich Eltern über das Recht der körperlichen Unversehrtheit ihres Kindes?

Es gibt Ärzte, die sich dem verweigern, nur der Grundgesetzgeber hat sich dieser Strömung aus falsch verstandener Toleranz gebeugt.

Ähnliches Theater beim Schächten, das nicht mehr ausnahmslos verboten ist.

Muss ich das gut finden? Nein.

Darf ich zu Geschlechtsveränderungen eine skeptische Meinung haben? Ja.

@Cpt.Germanica

Nya gibt ja auch schwule Praktiken, wo man von vorne genommen wird, Missionar ist ja auch möglich, aber ich glaub das Feeling ist einfach ein anderes aufgrund anderer anatomisdcher Vorgänge im Körper, man kann es glaub ich nicht 1:1 simulieren, das SExerleben von Mann und Frau.

Bücherwurm schrieb:man kann es glaub ich nicht 1:1 simulieren, das SExerleben von Mann und Frau.

@Bücherwurm:

Du kannst mit einer künstlichen Vagina aber auch nicht das gleiche Erleben haben wie mit einer originalen.

Original bleibt eben Original, selten ist die Kopie besser.

Cpt.Germanica schrieb:Du kannst mit einer künstlichen Vagina aber auch nicht das gleiche Erleben haben wie mit einer originalen.

Original bleibt eben Original, selten ist die Kopie besser.

Da hast du wahrscheinlich recht. Vll. malt man es sich auch ganz anders aus, aber liegt vll. näher dran als man denke. Das ist immer die Frage, Menschen sind ift auf der Suche nach nem anderen "Kick", da ist der Gedanke eben reizvoll.

Ich mag mich ja täuschen, bin auch nicht besonders gut informiert zu dem Thema, aber ich denke erstens, dass es super ist, das Menschen die Chance haben, sich umwandeln lassen zu können. Außerdem glaube ich, das rein optisch bestimmt super Resultate erzielt werden können. Allerdings funktional und gefühlsmäßig denke ich nicht, dass es 100% funktioniert. Eine künstliche vagina auf zu dehnen, oder einen künstlichen Penis zu errigieren mit Pumpe (?) stelle ich mir einfach etwas kompliziert und ggf. sogar unangenehm vor. Wenn der Beckenboden sich bei einer angeglichen Frau anspannt, wirkt sich das auf die Kunst-vagina aus? Hat man Kontraktionen? Vielleicht bin ich auch zu unwissend, was man alles verpflanzen und re-connecten kann :)

Wow ... Biologieunterricht par excellence ...

Na wer sagt's denn, so schlimm kann PISA bei den Deutschen ja doch nicht sein, wenigstens um die Eigenschaften von Penis und Vagina wissen'se Bescheid.

gruselich schrieb:Vielleicht bin ich auch zu unwissend,

Ja.

Der Focus von Transsexuellen richtet sich zuerst mal darauf, sich von ihrem falsch empfundenen Geschlecht zu veranschieden und mit ihrem für sie echt empfundenen Geschlecht öffentlich anerkannt zu werden.
Und dafür nehmen sie oft einschneidende gesundheitliche Probleme inkauf. Aber wenn Lebensglück das Fazit ist, ist es das allemal Wert.

Statt zu spekulieren, lieber mal die ExpertInnen zu Rate ziehen:

https://www.usz.ch/fachbereich/plastische-chirurgie-und-handchirurgie/angebot/nachsorge-nach-geschlechtsangleichung-m-f/

Oder Betroffene:

https://www.vice.com/de/article/3kxajw/so-geht-es-mir-ein-halbes-jahr-nach-meiner-geschlechtsangleichenden-op

Wer mobilisiert warum gegen queere Menschen? Lesenswert:

Ob über Homosexuelle, Dragqueens oder trans Personen: Desinformation über queere Menschen ist in den sozialen Netzwerken allgegenwärtig. Aus Sicht von Experten kann das verheerende Folgen haben.

Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/queerfeindlichkeit-desinformation-100.html