Kevins der Welt! - Vereint euch! - Gegen den Faschismus!

Zum Glück wurde dieser Faschismusrelativierer gesperrt. Das sollte man auch mit dem Thread machen.

@UncleBens

UncleBens schrieb:Aus Interesse fragte ich meine Mutter warum, genau diesen Namen? Antwort, benannt bin ich nach Kevin Keegan, ein englischer Fußballspieler, den meine Mutter zu deren Zeit anhimmelte.

Was sagt denn der Papa dazu, dass der Sohnemann mit dem Namen des Schwarms seiner Frau rumläuft ?

@slider
ich glaube das dürfte ihm ziemlich egal sein

Es tut mir aufrichtig Leid, ich weiß das ist Offtopic und Spam und Idiotie in einem.
Aber als ich folgendes sah konnte ich nicht anders als an diesen Thread zu denken...

Spoiler

:D

@Topic - Gegen Faschismus und Namens-Nazi's!

Ich muss sagen, ich bin froh, dass ich von meinen Eltern einen 0815-Namen bekommen habe, über den sich nie jemand lustig gemacht hat. Denn klar, niemand hat es verdient, wegen seines Namens gehänselt zu werden, aber wie will man das verhindern?

Zumal doch mittlerweile eigentlich erwiesen ist, dass den meisten Menschen bei Namen sofort gewisse Assoziationen in den Kopf kommen. und das betrifft noch nicht mal solche explizit negativen wie bei Kevin, Justin und Chantal. Kurze Namen wie Mia, Lars und Co. werden wohl automatisch als dynamischer und jünger wahrgenommen, wohingegen man mit einem Otto oder einer Waltraud vermutlich eher ältere Menschen in Verbindung bringt.

Aber ich muss sagen, auch wenn ich sicherlich niemanden bewusst wegen seines Namens diskriminiere, frage ich mich manchmal schon unwillkürlich, wie die Eltern ausgerechnet auf den Namen gekommen sind. Das betrifft wiederum nicht nur die Kevins dieser Welt, sondern auch Luna, Lilith, Legolas und die ganzen Namen, die auf den ersten Blick normal aussehen, aber dann bitte bitte englisch ausgesprochen werden und nicht anders. Da kannte ich dann einen Patrick, der partout Peeedrig ausgesprochen werden musste und hatte bei jeder Erwähnung des Namens Mitleid mit ihm.

Klar, einiges ist sicherlich eine Imitation des Promitrends, die Kinder mit besonders ausgefallenen Namen zu individualisieren. Aber muss das sein, nur weil es gerade in ist? Klar, die Kinder kann man nach der Geburt nicht fragen, ob sie lieber Clara statt Cheyenne oder Walter statt Wilson werden wollen - aber kann man sich nicht denken, dass manches in späteren Jahren nicht als Zeichen des Besonderen angesehen, sondern von manchen Idioten gnadenlos dazu ausgenutzt werden wird, um auf den Namensträgern herum zu hacken?

Und ein großes Sorry an alle, deren Namen ich hier im negativen Kontext benutzt habe. Ich habe nichts gegen euch als Menschen. Ich kenne euch ja schließlich gar nicht. :)

Sterntänzerin schrieb:Kurze Namen wie Mia, Lars und Co. werden wohl automatisch als dynamischer und jünger wahrgenommen

Auf mich wirken diese Namen keineswegs dynamisch. Die Kinder, die diese Namen tragen, wirken vielmehr wie die Opfer ihrer Eltern. Ich gehe sogar so weit: Eltern, die sich keine Mühe bei der Namenssuche geben, geben sich auch keine bei der späteren Erziehung. Die Namen Mia & Co. klingen als Kürzel für einen Radiomoderator zwar ganz nett, aber Ernsthaftkeit der Eltern ist da nicht zu erkennen. Also zähle ich auch diese Namen hinzu zu den Oberbegriffen Kevinismus/ Chantalismus.

Auch im Streit benutze ich diese gezielte Beleidigung als eine empfindliche Waffe: meinem Bruder habe ich gestern für eine sagenhaft dumme Fehlentscheidung ein despektierliches Alpha-Kevin entgegengebrüllt.
Benutzt wird es von mir jedoch nicht (nur) als Diffarmierung, darin ist auch meine Erwartungshaltung enthalten, die Grund des eigentlichen Streits ist.

@niurick

Ich habe hingegen eher die Befürchtung, dass sich Eltern von bestimmten Kindern mit, ich nenne es mal exotischeren Namen (vor allem, wenn die Namen mit Bindestrich daherkommen) zu sehr in der Erziehung engagieren. Allerdings nicht im positiven Sinn. Was bringt Mia-Emily die beste Frühförderung mit Reitunterricht, Ballett und Chinesisch für Kindergartenkinder, wenn das Kind abends total erschöpft ist und lieber mal einfach so auf dem Rasen getobt hätte. Also mal als ganz überzogenes Beispiel.

Wobei Mia einfach so ein Modename ist und oft auch als Pia daher kommt und ich an Lars spontan so gar nichts auszusetzen habe. :D

Letztens konnte ich mir übrigens ein Lachen nicht verkneifen. Dorffest, eine Gruppe 10-12 jähriger Mädchen, vier Stück an der Zahl, hat eine Tanznummer aufgeführt, war auch ganz toll. Danach bedankt sich der Sprecher bei den Mädchen und nennt ihr Namen. Da standen also Lara (soweit so unspektakulär), Lena, Anna-Lena und Lena-Marie. Da ist der Wunsch nach Individualität glatt mal nach hinten losgegangen. :D

Ich weiß im Übrigen schon seit ich 12 bin, wie ich meine Erstgeborenen nennen möchte und seitdem hat mir auch niemand die Namen austreiben können. Ich gehöre aber vermutlich auch tatsächlich nicht zur Sorte die denkt, dass Erziehung nebenbei geschieht.

Sterntänzerin schrieb:Da ist der Wunsch nach Individualität glatt mal nach hinten losgegangen.

An Motiven ist garantiert alles dabei: vom Wunsch nach Individualität über das Verlangen nach Beliebtheit bis hin zum Streben, ja niemals aufzufallen.

Ein Name ist mehr als das Wort, mit dem ein Kind gerufen wird; er beeinflusst, wie es wahrgenommen wird. Hier steht die Verantwortung der Eltern im Vordergrund, die sich die Frage stellen müssen, ob das Kind mit dem Namen des Lieblingsschaupielers tatsächlich glücklich werden kann. Damit wird ein Teil des Werdegangs festgelegt.

niurick schrieb:An Motiven ist garantiert alles dabei: vom Wunsch nach Individualität über das Verlangen nach Beliebtheit bis hin zum Streben, ja niemals aufzufallen.

Welches Motiv steckt denn dann wohl hinter Lilly-Fee und Matt-Eagle (sprich: Mettigel)?

Das kann nur die nackte Dummheit sein, der selbst der vernünftigste Standesbeamte bei der Eintragung des Namens nichts mehr entgegenzusetzen hat.

@Ilvareth

Das wird das Streben nach Individualität sein, gewürzt mit einer kräftigen Prise Dummheit. Und ja, mir tun die Standesbeamten auch leid. Wobei ich mich da bei manchem schrägen Namen schon frage: Hat das der Beamte wirklich einfach so durchgehen lassen oder hat er wenigstens noch versucht, den Eltern ins Gewissen zu reden?

Es müssen ja nun nicht gleich die strengen Regeln der vergangenen Jahrzehnte sein. Die, die die Eltern verpflichteten, Kai, Toni und Kim noch einen Zweitnamen zu geben oder die, die bestimmte Namen von außen betrachtet relativ willkürlich verboten haben (ich kenne z.B. jemanden, den die Eltern nicht Marius nennen durften - zwei Jahre später wäre es wohl wieder kein Problem gewesen). Aber so ein bisschen Rücksichtnahme auf das Wohl des Kindes wäre ja schon fein.

Horst.
Detlev.
Adolf.
Thekla.
Maja.
Heidi.
Gruß, sandra

Auf der einen Seite wird sich über Namen, Aussehen und oder Verhalten lustig gemacht, auf der anderen Seite wird Weltfrieden gefordert.

Wie das einhergehen soll, ist mir ein Rätsel.

@Ilvi


Naja, es ist ja noch mal ein Unterschied, ob man sich öffentlich über Leute mit exotischen bzw. klischeebelasteten Namen lustig macht oder ob man für sich denkt "Da haben die Eltern dem Kleinen aber einen ungewöhnlichen Namen verpasst". Gedanken sind da, die lassen sich nun mal nicht unterdrücken. Wichtig ist doch nur, dass sie nicht zu hässlichen, ausgrenzenden Taten werden.

@Sterntänzerin

Nein, jemand der im stillen Kämmerchen keinen Frieden kennt, braucht ihm von der großen weiten Welt voller stiller Kämmerchen nicht fordern.

@Sterntänzerin
Also bei Matt-Eagle bin ich mir ziemlich sicher, dass das sogar eingeklagt wurde. Und da fasse ich mich an den Kopf, dass das erlaubt ist, das Kind ein Leben lang, wenn auch mit einem Augenzwinkern, lächerlich zu machen mit seinem Vornamen. Der kann sich doch nirgendwo vorstellen. Lily-Fee genauso. Das ist auch einfach nicht lustig. Kinder heißen dich auch nicht Barbie oder Pippilotta oder Grisou. Hoffe ich zumindest....

Ich hab mal von einem Fall in den USA gelesen (okay, da ist das Namensrecht anders), dass Eltern einen ihrer Söhne "Winner" nannten. Die hatten offensichtlich ein richtig gutes Gefühl, dass aus dem Bengel was wird. Dann kam noch ein Nachzügler, da war das Gefühl nicht ganz zu gut, und der Junge bekam den Namen "Loser".
Wie übel muss man denn eins am Brett haben für sowas?
Der Vollständigkeit halber: Loser ist Polizist geworden, Winner hingegen sitzt im Bau.

@Ilvareth

Mhm, ich würde ja fast sagen, dass Matt-Eagle vom Hintergedanken schon eher in Richtung Claire Grube geht. Bist du dir sicher, dass der Name eingeklagt wurde? Für mich würde sich es wahrscheinlicher anhören, wenn später ein naher Verwandter geklagt hat, um dafür zu sorgen, dass das Kind eben nicht so heißt. Lily-Fee hingegen würde ich als Grenzfall ansehen. Und als Kind, dass den Namen trägt, ab dem Moment, in dem ich mich negativen Konsequenzen ausgesetzt sehe bzw. die Reife dazu habe, so etwas zu verlangen, fordern, einfach nur als Lily angesprochen zu werden. Denn klar, da ist ein Bindestrich dazwischen, aber ich kenne auch genug Leute, die mit ihrem zweiten oder sogar dritten Vornamen angesprochen werden sollen, weil sie den ersten, der von den Eltern als Rufname festgelegt worden ist, schrecklich finden. Oder die den Namen hinterm Strich tatsächlich wegfallen lassen. Andrererseits gibt es auch Kinder, die mit ihren ungewöhnlichen Namen glücklich sind. Ich meine, entsprechendes über Pepsi-Carola gelesen zu haben, die nach einer Werbeaktion des Brauseherstellers so genannt worden ist. Wahrscheinlich zählt nur, welche Erfahrungen man in jüngeren Jahren mit dem eigenen Vornamen gemacht hat.

Da müssen dann irgendwann auch die Wünsche der Eltern hinten an stehen. ich mag meinen Namen z.B., andererseits ist er aber auch so lang, dass ich mich selbst im privaten Kreis häufiger Mal nur mit der Abkürzung vorstelle und von den meisten in diesem Umfeld auch so gerufen werde. Meiner Mutter gefällt das nicht so ganz, sie ist der Meinung, dass sie mir den Namen nicht gegeben hat, damit er jetzt immer abgekürzt wird - da hätte sie mir ja gleich einen kurzen geben können und so was. Aber da hat sie einfach Pech. Zumal sich das Ganze schon ab der Grundschule verselbstständigt hat.

Und die USA lassen wir besser mal ganz außen vor, da kann man ja Kinder eh nennen, wie man lustig ist. Allerdings würde ich mir da in manchen Fällen dann nicht nur Gedanken machen, sondern tatsächlich die Klappe aufreißen gegenüber den Eltern. Allerdings nur bei solchen Extremen wie der kleinen Aryan Nation und ihrem Bruder Adolf Hitler. Da bin ich wirklich froh, dass so etwas in Deutschland gar nicht geht. denn damit schadet man den Kindern nun wirklich und drängt sie in eine Ecke, aus der sie allein nur schwer rauskommen dürften.

Stellt euch mal die globale Langeweile vor, wenn es niemand mehr gäbe, denn man fertig machen oder diskriminieren könnte, z. B. die Nazi's die Juden, Kevin's die Lukas's'ss'e :troll:
oder reiche Konzernchefs die Hartz4'ler und die IS alle anderen....

Die ganze Diskussion und das Wort Diskriminierung und alles was ähnlich ist oder damit zu tun hat, wäre überflüssig, wenn.... - .... - fortlaufende Seriennummern statt Namen vergeben würden, z. B. 001A001, 001A002 usw. - also mehr Richtung "Die Körperfresser kommen" :trollking:

Manchmal muss man sich halt einfach fragen, ob es für manche Menschen keine wichtigeren Probleme auf der Welt gibt oder wie begrenzt das menschliche Denken trotz unserer achja so hochentwickelten und zivilisierten Gesellschaft ist, betrachetet man einige grundlegende Dinge, die die Menschheit in den letzten Jahrtausenden geprägt haben, sind wir eigentlich nicht mehr als wilde Tiere, nur viel schlimmer als diese, Tiere sind bis auf Ausnahmefälle nicht egoistisch, schadenfroh, grausam oder gelangweilt. :D

Wer in diesem Beitrag Sarkasmus oder Ironie entdeckt, darf sie gern behalten. ;P

@Ilvareth

Bei mir läuft das in der Rubrik: Verniedlichung in der Hoffnung auf Beliebtheit.

Im Eltern-Kind-Verhältnis kann zwischenmenschlich etwas nicht stimmen, wenn Töchter nach Püppchen benannt werden.

@Sterntänzerin
Beim Bindestrich gibt es keinen Rufnamen und Zweitnamen. Mit dem Bindestrich werden ja gerade zwei Namen zu einem verbunden und der Vorname ist dann Klaus-Dieter oder Margot-Bärbel oder eben Matt-Eagle und eben nicht Matt oder Eagle.

@Ilvareth

Was da auf dem Perso steht und wie es in der Realität aussieht, sind ja oftmals zwei Paar Schuhe. Ich kenne zumindest genug Leute, die sich trotz Bindestrichs im Namen nur mit einem der beiden Namen - meistens dem ersten - ansprechen lassen.