Kevins der Welt! - Vereint euch! - Gegen den Faschismus!

Wikipedia: Kevin

Kevin von Glendalough ( Wikipedia: Kevin von Glendalough ), der Mann, der Pate für den Namen vieler verarschter Vollidioten stand, war einst ein irischer Heiliger aus dem 6.-7. Jahrhundert. Er soll ein asketisches Leben im Einklang der Natur gelebt haben und gilt heute als Patron der Stadt Dublin.
Der Name "Kevin" beduetet so viel wie: anmutig; hübsch von Geburt - doch wir sollten diese Bedeutung wohl abändern:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/ungerechte-grundschullehrer-kevin-ist-kein-name-sondern-eine-diagnose-a-649421.html

In diesem Artikel geht es um Namen und welche Assoziationen diese bei Lehrkräften wecken. Es wurden dazu Grundschullehrer befragt und dabei fand man heraus, dass Lehrer genauso engstirnig und vorurteilsbehaftet sind, wie wir alle in unserer Kindheit immer angenommen haben.

Namen wie Hanna, Philip oder Johann wecken Erinnerungen an große und wichtige Denker der Affenheit. Lehrer denken bei einem Wolfgang automatisch an Goethe. Daher liegt der Schluss nahe, dass die Eltern auch akademisch unterwegs sind.

Wohingegen bei Modenamen wie Kevin, Jacky und Chantal eher negative Aspekte assoziiert werden. Kevins seien von Geburt an Störenfriede, dumm und überhaupt nicht fleißig. Eltern, so die Studie, die ihre Kinder so nennen würden, gehörten zur "unteren Bildungsschicht", da ein "Vorbild" von einem "Kevin" vermehrt im Fernsehen, aber nicht in der Literatur zu finden sei.
Darüberhinaus erklärt man sich den NUR IN DEUTSCHLAND VORKOMMENDEN NAMENSFASCHISMUS mit der Wiedervereinigung. Zu dieser Zeit sind massenhaft kulturelle Güter in die DDR eingeflossen und haben für eine neue Prägung der Kultur gesorgt.
Das, so vermutet man, sorgte im Westen unter anderem für eine gewisse Abneigung gegenüber diese Modenamen.

Allmy-Interne-Beweisumfrage:
Was sind die schlimmsten Kindernamen in Deutschland?

Die Erklärung klingt logisch - die Auswirkungen sind jedoch verheerend.

Denn es ist tatsächlich so, das viele Lehrer einem Kevin mal eben hier und da ein paar Notenpünktchen abziehen kann, ohne dass das irgendwo gerechtfertigt und begründet werden muss und kann.
Und ich spreche aus Erfahrung, denn in meiner Schulzeit war ich der Kevin und die Hanna saß drüben auf dem Schoß vom Lehrer; rein subjektiv (Erfahrungswert), das könnt ihr natürlich nicht beurteilen :)

Viel mehr noch: Es ist ist verdammt faschistoid!
Macht ihr das gleiche bei einer "Sara" oder einem "David", dann wird ganz schnell klar, auf welcher Ebene man das einmal betrachten sollte!

Wie kann es denn sein, dass man Namen als Witz benutzt?
Wie kann es sein, dass man sich für seinen Namen schämen muss?
Wie kann es sein, dass eine ganze Gesellschaft die Engstirnigkeit von Rassisten und Faschisten, am besten lachend, beweist?

Was möchte ich diskutieren?
Erfahrungswerte, Ideen zur Herkunft, Ideen zur Bekämpfung des Phänomens.

Was möchte ich appellieren?
Hört bitte auf! Es reicht! Wirklich!
Im Namen eines jeden Menschen, der wegen seines Namens, für den er einfach mal GAR NICHTS KANN, belächelt, diskreditiert und verarscht wurde, im Namen von Kevin, Ali, David und Ahmed, im Namen von Chantal, Munise, Sara und Aische, im Namen der Menschlichkeit:
HÖRT AUF!

Ab jetzt begegne ich dieser Leid- und Schmähkultur nur noch mit dem Nazi-Argument.
Denn das ist der Anfang der unterbewussten und unbewussten Ausgrenzung!

In diesem Sinne: Let's fetz.

Selbstverständlich ist das eine Art von Diskrimminuerung und gehört so eigentlich verboten. Aber das kann man nicht verbieten, wie sollte man auch überprüfen, ob ein Lehrer die mündliche Mitarbeit eines Kevins anders bewertet als die eines Phillips.

Einfach zu schreien "hört auf" reicht nicht, das hat noch nie funktioniert. Leute, die nicht wissen wie so etwas ist, wie man sich in der Haut desjenigen, der wegen seines Namens gehänselt wird fühlt, können das nicht nachvollziehen.
Empathielosigkeit ist allerdings ein grundlegendes Problem der Gesellschaft, aber das wäre in der Tat ein bisschen Offtopic.

Da es für geistige Ergüsse meinerseits noch zu früh ist, poste ich mal spontan dieses Bild was veranschaulicht, wieso gerade diese Namen so 'In', für unglaublich humorvolle und einfallsreiche Witze sind... nicht.

@Zerox
"Hört auf!" zu schrei(b)en bringt nichts, stimmt, zumindest, wenn ich alleine schreie.
Aber wenn du das nächste Mal jemanden auf seine dumme, dumme Art hinweißt, wenn über einen Kevin hergezogen wird, dann kannst du Teil der Kette sein und den Teufelskreis durchbrechen.
Mehr erwarte ich doch nicht von euch mündigen Mitbürgern... :)

@Ratatoskr
Da wären wir wieder bei so einem gesellschaftlichem füereinander-Einstehen, Zusammenhalt, dem Stoppen von Diskrimminierung, Mobbing und was sonst noch alles so 'cool' ist, um jemand Anderem zu zeigen, was für ein wertloser Müll er ist.
Dabei ist es eigentlich nur derjenige wertloser Müll, der Andere als eben jenen bezeichnet, irgendwie komisch.

Ratatoskr schrieb:Mehr erwarte ich doch nicht von euch mündigen Mitbürgern...

*hust* Achtung, hemmungslose Pauschalisierung Incoming:
Ja, mündige Bürger. Das sind sie im Gesetz vielleicht, in der Tat halte ich die meisten meiner Mitmenschen nicht für geistig reif genu um tatsächlich 'mündig' für irgendwas zu sein, außer einem Kreuz alle 4 Jahre.
Und selbst das ist Vielen ja schon zu anstrengend...

Ich gebe zu, ich assoziiere auch mit Vornamen. Der Kevin und der Pascal sind im Kindergarten schon die "Bandenanführer", der Dustin ist ihr kleiner Handlanger, und zusammen terrorisieren sie den etwas langsameren Lars und den hyperaktiven Pädagogensohn Jan-Ole....
Entsprechend schwer fand ich es, für mein eigenes Kind einen Namen auszusuchen. Ich wollte keinen Namen, mit dem man sofort etwas assoziiert, aber was völlig abgehobenes sollte es auch nicht sein. Die Namensfindung hat dann auch nahezu neun Monate in Anspruch genommen.
Es gibt eine Studie aus den USA, die besagt, dass die Oberschicht sich versucht, von der Unterschicht abzugrenzen, unter anderem durch die Namenswahl bei den Kindern. Setzt sich dann ein Namenstyp bei der Oberschicht durch, wie jetzt die "alten" Namen, zieht die Unterschicht damit irgendwann nach, woraufhin sich die Oberschicht wieder versucht abzugrenzen....
Demnach trifft es früher oder später jeden Namen.

Ilvareth schrieb:Der Kevin und der Pascal sind im Kindergarten schon die "Bandenanführer", der Dustin ist ihr kleiner Handlanger, und zusammen terrorisieren sie den etwas langsameren Lars und den hyperaktiven Pädagogensohn Jan-Ole....

Wie mir einfach das Essen aus dem Mund gefallen ist, während ich das gelesen habe.
Danke für diesen frühen Lacher! :D

@Ilvareth
Danke für deinen Beitrag!
Haha, zum Glück hat uns die Evolution neun ganze Monate zur Namenswahl gegeben - nicht auszudenken, wie es mit weniger Monaten auf der Welt abgehen würde - Holla, die Waldfee! :)

Aber deine Theorie erscheint mir plausibel. Es wird wohl wahrscheinlich wirklich eine Art Wechsel sein, der sich durch die Generationen zieht (müsste man mal nach Studien zu suchen, äußerst interessant!).

Namen sind halt irgendwie wichtig gewesen, denn die Namensvetter waren ja meist auch große Leute; damals waren es Karl oder Friedrich der Große -heute sind es die Namen von Stars und Sternchen, von Filmfiguren, die inspirieren.

Ich las erst kürzlich von einem Trend in den USA, wo die Kids "Khaleesi" genannt werden, nach der "großen Führerin des Kahalsar" Daenerys Stormborn... wobei Khaleesi nur der Titel, nicht mal der richtige Name der Figur ist.
(Okay, hier muss ich auch ein Facepalm anbringen, aber ich werde mich hüten, eine Khaleesi zu beleidigen - das kostet mir nur den Zopf!)

http://www.dailymail.co.uk/femail/article-2601753/Would-call-baby-Khaleesi-How-Game-Thrones-inspired-common-U-S-Betsy.html

Kevin muss nicht zwingend "asozial" oder "unterschicht" sein. Ich kenne einen Kevin, der hat sein Abitur mit einem NC von 1,8 geschafft und studiert nun erfolgreich Maschinenbau.

Trotzdem verstehe ich nicht, wie man jetzt, wo klar ist, dass sie diskriminiert werden, noch Kinder entsprechend nennen kann.

Die Eigenschaften die man mit Namen in Verbindung bringt, dürfte auch mit "Kunst" (Filme, Bücher...) in Verbindung stehen. Deswegen sollte man so gut wie möglich Kunst als Märchen betrachten und dies nicht auf die Realität übertragen.

Ratatoskr schrieb:Ab jetzt begegne ich dieser Leid- und Schmähkultur nur noch mit dem Nazi-Argument.

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Wer sagt denn, dass die "guten Kritiker" nicht irgendwann selber zum sogenannten Bösen werden?

@Albert3345
Stimmt. Doppelt.
Siehe meinen kleine Khaleesi-Wink mit dem Zopf; habe das schon beim schreiben gemerkt und mich trotzdem für den Witz entschieden, auch wenn es etwas nach Doppelmoral stinkt.
Verzeiht, ihr Khaleesis da draußen. Ich kämpfe auch für euch! :)

Ich hoffe, dass der Fred auch leicht humoristisch betrachtet wird.
Es ist nicht die Hölle auf Erden - aber manchmal nervt es schon, ein wenig; ein wenig sehr doll, wenn man drunter leiden muss und fürs Leben gestraft wird (siehe Noten).

Ilvareth schrieb: Der Kevin und der Pascal sind im Kindergarten schon die "Bandenanführer", der Dustin ist ihr kleiner Handlanger, und zusammen terrorisieren sie den etwas langsameren Lars und den hyperaktiven Pädagogensohn Jan-Ole....

:D Danke für den herzlichen Lacher :D

Lieben Gruß an dich von einem Pascal. :D :D :D :D

Ich finde das ewige Herumreiten auf Namen wie Kevin oder Jaqueline auch nervig und dumm. Ich kenne persönlich einige Menschen mit ähnlichen Namen, die alle studiert haben und beruflich sehr erfolgreich sind.
Allerdings finde ich, dass man mittlerweile nicht mehr aufgrund der Namen zwischen den "Schichten" unterscheiden kann. Ich kenne Mias aus Unter- und Oberschicht und der Trend geht eher zu alten Namen wie Johann, Elisabeth etc.

Ratatoskr schrieb:Darüberhinaus erklärt man sich den NUR IN DEUTSCHLAND VORKOMMENDEN NAMENSFASCHISMUS mit der Wiedervereinigung.

Das stimmt nicht, dass das nur in Deutschland so ist. Ich bin gebürtige Polen und weiß, dass dort Ähnliches geschieht. Englische/Amerikanische Namen sind auf dem Vormarsch und werden zudem auch noch ganz anders geschrieben als die Originale. Der polnische Kevin heißt "Brajan" (angepasste Schreibweise für Brian) und wird vorwiegend Eltern aus der weniger gebildeten Schicht zugeschrieben.

Mag auch alles sein, dass es vorwiegend Menschen aus bestimmten gesellschaftlichen "Schichten" sind, die diese Namen bevorzugen aber mich kotzt an, dass sich die selbsternannte Bildungsschicht über Kindernamen lustig macht und sich daran hochzieht. Es ist für mich genauso albern, dass in meinem beruflichen Umfeld und der Nachbarschaft (man würde wohl Mittelschicht sagen) alle Kinder Jesper, Hannah und Thore etc. heißen.

Ich kann mit diesen ganzen Vorurteilen und Pauschalisierungen von Namen auch nichts anfangen. Aber eine Erfahrung mit einem Kevin hatte ich auch mal. In meiner Ausbildung gab es einen Kevin. Dieser ist nach 3 Monaten geflogen weil er unpünktlich war, nicht immer erschienen ist und schlechte Leistungen erbracht hat. Schade das genau dieser Kevin genauso war.

@Ratatoskr
@CthulhusPrison
@Emmeleia
@Gaap
@Albert3345
@Reliable
@Zerox
@Ilvareth


Ick will ja nix sagen, aber alle Kevins die ich persönlich kennen gelernt habe haben 1a auf das asoziale Bild gepasst. Trotzdem vorverurteile ich keinen Kevin direkt.
Ich habe da mit meinem Namen etwas Glück Björn ist ein Namen der anscheinend mit nichts assoziiert wird und das schon immer :)

@Cognition

Die Björns die ich kenne sind alle sehr gesellige Leute. Daher empfinde ich neue Björns die ich kennen lernen darf anfangs meistens sehr sympathisch. Leider bewahrheitet sich das aber auch nicht immer :D

@Cognition

Ich hoffe Pascal hat nicht soviel negativ behaftetes :D

Das dies gar nicht so verkehrt ist was der TE im EP postet zeigt dieses beispiel....

"Der Grund: Köln ist den Düsseldorfer völlig egal. Die Domstadt kommt ihnen vor wie ein pubertärer Asi, der aufgepumpt in Ballonseide aus der Muckibude kommt, sich vor den eleganten Klassenprimus stellt und ruft: ,Ich hab mehr Muckis als Du!?" Die Düsseldorfer würden das Kölner Gestänker gelassen ertragen wie eine "Kindergartenerzieherin den Kevin mit ADHS".

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/juergen-becker-duesseldorf-das-bessere-koeln-aid-1.3253506

@Gaap


Nö kenne keinen einzigen der mir negativ aufgefallen ist.
Wobei ich so bissel denke, dass da ein Wechselspiel stattfindet.Manche Kevins werden zu Kevins nicht weil sie Kevin heißen sondern von der vorverurteilenden Umwelt zu Kevins gemacht werden.

@kingpin

Das ist ja mal ein nettes Vorurteil :) ich würde schon sagen ich bin gesellig.

@Cognition

Ist wahrscheinlich wie mit dem Russischen Namen Boris. Ich weiß nicht wie es euch dabei geht aber man denkt da wahrscheinlich spontan an einen Mafiafuzzi.

Oder Ali. Obergangster.

Ich kann nur für mich sprechen und mir ist es relativ egal, wie ein Schüler heißt. Seine Leistung zählt und die ist ja nicht vom Namen abhängig. Von Kollegen habe ich jetzt auch noch nichts dergleichen gehört. Das einzige, was wir alle machen, ist die Augen verdrehen und "das arme Kind" denken, wenn wir bei den neuen Erstklässlern mal wieder total ausgeflippte Namen lesen. Aber da kann das Kind ja nichts für, wenn die Eltern ne Macke haben :troll:

Ich persönlich verbinde mit Namen wie Nancy, Cindy, Sandy, Mandy, Peggy, Ronny und René leider nur Negatives :D Aber das hat mehr was mit den neuen Bundesländern zu tun :D
Und ja, auch diese Menschen können nichts für ihre Namen.