Sind Gutmenschen geistig krank?

@satansschuh

Keine Ahnung dafür hab ich keine Bezeichnung, ich denke selber von mir diese Werte zu vertreten.

Darum ging es ja aber auch nicht oder?

@Bruderchorge

Das mit der Massentierhaltung verstehe ich noch, also die Ambivalenz im Verhalten. Aber was Satansschuh anspricht, wenn jemand behauptet, gegen Rassismus und Morden zu sein, bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass er Flüchtlingsheime anzündet oder dergleichen? Wenn man von dem Begriff "Moralheuchler" ausgeht.

@BlueVelvet

Nein es gibt sicher auch Bereiche da ist es schwierig möglich derartiges Verhalten zu zeigen. ZB bei Mord.

Bei Rassismus würde es denke ich häufig eher in die Richtung laufen; Klar sollten wir alle Flüchtlinge aufnehmen aber die sollen bitte nicht in meiner Nachbarschaft untergebracht werden. Das heisst ja nicht dass die Leute aktiv rassistisch werden zB durch Brandstiftung.

Oder ein Beispiel. Es gab ja die Möglichkeit zu bürgen für Flüchtlinge manche Leute haben das getan und anschließend geklagt als sie von den Ämtern zur Zahlung aufgefordert wurden. Das war ja medial präsent, bei Bedarf such ich nen Artikel raus.

Es gibt einfach Leute die bestimmte soziale Themen mit einer Mischung aus "Heuchelei" und vielleicht auch Naivität angehen und diese Personen würde ich als Gutmenschen bezeichnen, was schon auch negativ gemeint ist.

Damit will ich allerdings nicht die Werte kritisieren für die diese Menschen vermeintlich eintreten.

satansschuh schrieb:Und das weißt du woher...?

Ein funktionsfähiges Hirn bringt da viel. Womit wir auch wieder beim Thema wären.

Tripane schrieb:Ein funktionsfähiges Hirn bringt da viel. Womit wir auch wieder beim Thema wären.

Wenn es denn auch wirklich richtig funktioniert. Eine beliebige Meinung zu äußern ist noch kein Beleg für ein voll funktionsfähiges Hirn.

BlueVelvet schrieb:Ist das jemand, der verkündet, er sei gegen Atomkraft, gegen Massentierhaltung, gegen Ausländerfeindlichkeit oder was auch immer, aber eigentlich ganz anders handelt? Oder wie soll man sich das vorstellen?

Ich glaube nicht, dass es viel Sinn ergibt, für derartige Begriffe eine absolut exakte Definition finden zu wollen.
Für mich ist es eben jemand, der mit übermäßiger Inbrunst (oft auch Aggressivität) eine moralische Führungsrolle beansprucht, in der Realität aber zu wenig tut, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
Da dies (speziell in Deutschland sehe ich es zumindest) teilweise epidemieartige Auswüchse annimmt, scheint man dafür einen eigenen Begriff geprägt zu haben.

Nein ich denke nicht das Gutmenschen Krank sind.
Ich habe den Eingangspost grade mehr oder weniger überflogen aber es scheint im Kern um das Flüchtlingsproblem zu gehen?
Das ist ein sehr komplexes Thema, da kann man (meiner Meinung nach) nicht die Menschen verantwortlich machen die sagen : "Wir müssen helfen und soviele aufnehmen wie es nur irgendwie möglich ist!".

Die haben Recht und die andere Seite auch, nur das jetzt zu Diskutieren wäre quasi wieder ein neues Thema :D
Gutmenschen sind Leute die Helfen wollen, daran ist nichts schlimmes zu sehen.
Du würdest sicherlich auch dankbar für Hilfe in einem fernen Land sein, wenn du geflohen wärst.

Doch das alles muss immer in einem Gesunden Maßstab sein...
Es gibt (leider) Limits. Ich kann so hart es ist nicht 10 Leute auf sagen wir 10m² leben lassen. Die Alternative wäre sie auf die Straße zu schicken was aber auch keine Lösung ist...da müsste Europa besser zusammenarbeiten aber zurück zum Thema.

Die Menschen die helfen wollen tun das Richtige nur falsch. Leider ist das nicht deren Schuld sondern das der Politik.
Sie sind keineswegs Krank oder sonst was, eher das Gegenteil - sie sind Menschlich.
Ein weiteres Problem ist dass dir keiner wirklich sagen kann, was ist gut und was ist naja "böse".

Sind jetzt die Menschen keine "Gutmenschen" welche die Negativen Seiten sehen? Und ja leider gibt es auch die (siehe Köln).
Es sind einfach nur besorgte Menschen, natürlich haben die Angst.
Meine Meinung dazu ist, dass mehr geredet werden sollte. Es müssen Arrangements getroffen werden.

Da ich auch zu der Sorte Menschen gehöre, denen dieser Begriff immer mal wieder entgegen schallt (oder auch weltfremder Weltverbesserer), kann ich eigentlich nur sagen, dass ich ihn als Unverschämtheit empfinde. Ich sehe durchaus nicht alles rosarot und weiß um die vielfältigen Probleme, die Flüchtlingswellen, verschiedene Kulturen und meinetwegen auch andere Themen, wegen denen man als Gutmensch beschimpft wird, mit sich bringen. Dennoch kann es doch nicht falsch sein, sich grundsätzlich eine bessere, friedlichere und sozialere Welt zu wünschen und zu versuchen, an deren Verwirklichung mitzuarbeiten.

Tripane schrieb:Für mich ist es eben jemand, der mit übermäßiger Inbrunst (oft auch Aggressivität) eine moralische Führungsrolle beansprucht, in der Realität aber zu wenig tut, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Dafür braucht es das Wort 'Gutmensch' nicht, dafür gibt es bereits 'Heuchler'

Woran nochmal erkennst du, ob ein Diskutant oder sonst jemand nur redet und sonst nichts tut?

BlueVelvet schrieb: dass ich ihn als Unverschämtheit empfinde.

Genau so ist er ja auch gemeint: Als Beleidigung

Tripane schrieb:Ein funktionsfähiges Hirn bringt da viel. Womit wir auch wieder beim Thema wären.

Also fassen wir zusammen: jemand, der für Menschenrechte einsteht, ist in deinen Augen ein Moralheuchler.

Ich mag das Wort auch nicht, kann aber seine doppelbödige Verwendung irgendwie verstehen, wenn man damit folgendes zum Ausdruck bringen möchte:

Menschen zu helfen, ist erst mal gut. Ob aber die Aufnahme von Millionen Menschen mit unbekanntem Hintergrund wirklich eine friedlichere Welt bewirkt, kann man schon anders betrachten. Das würden auch die Hinterbliebenen des Amri Attentates vielleicht nicht so sehen, dass ihre Welt durch diese Menschen ausschließlich friedlicher geworden wäre.

Gleichfalls kann ich verstehen, dass es Menschen wütend macht, dass es ziemlich privilegierte Menschen gibt, die aus erheblichem persönlichen Wohlstand sich engagieren, aber in ihrem persönlichen Wohlstand ja tagtäglich nicht mit den Problemen, die in ärmeren Stadtteilen auftreten, konfrontiert werden. Es ist ja auch leicht zu sagen: Ihr Kinderlein kommet, wenn sie nicht in die direkte Nachbarschaft kommen.

Und erst recht kann ich den Ausdruck verstehen, wenn ihn zB ein Polizist benutzt, der Nacht für Nacht mit den Folgeproblemen einer riesigen Einreisewelle konfrontiert wird, während sich die chicci micci Teddybärenwerferinnen in ihrer Luxusvorstadt längst gemütlich hingelegt haben und deren Solidaritätsbekundung jeweils an bequemen Orten und zu bequemen Zeiten erfolgte.

Ich könnte ihn erst recht von jedem italienischen Hafenstadtbürgermeister verstehen, dem alle paar Tage ein volles Schiff voll Menschen angekarrt wird von NGOs, die denen letztlich sagen: So, jetzt kümmerst Du Dich, während diese Städte von allen anderen im Stich gelassen werden.

Nicht verstehen kann ich ihn gegenüber Menschen, die sich wirklich tagtäglich unter größtem persönlichen Einsatz für Menschen einsetzen und nicht nur ein chices Foto auf einem Flyer zieren.

satansschuh schrieb:Also fassen wir zusammen: jemand, der für Menschenrechte einsteht, ist in deinen Augen ein Moralheuchler.

Nicht zwingend. Wenn er wirklich dafür "einsteht", ist es sogar eher unwahrscheinlich.
Jemand der anderen sinnentfremdeten Unsinn absichtlich in den Mund legt, muß auch kein Moralheuchler sein, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn für einen solchen halte, anstatt für einen, der für "Menschenrechte einsteht", steigt dadurch deutlich.

Tripane schrieb:Ich glaube nicht, dass es viel Sinn ergibt, für derartige Begriffe eine absolut exakte Definition finden zu wollen.
Für mich ist es eben jemand, der mit übermäßiger Inbrunst (oft auch Aggressivität) eine moralische Führungsrolle beansprucht, in der Realität aber zu wenig tut, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
Da dies (speziell in Deutschland sehe ich es zumindest) teilweise epidemieartige Auswüchse annimmt, scheint man dafür einen eigenen Begriff geprägt zu haben.

Ich denke er meint die Extremfälle. Er schreibt ja auch eindeutig : ...

Tripane schrieb:eine moralische Führungsrolle beansprucht, in der Realität aber zu wenig tut, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Daher gehe ich davon aus dass er Menschen meint die etwas Verändern wollen ohne Nachzudenken wie es am besten funktionieren würde.
Also sie sehen einen Lösungsweg (in Ihren Augen den richtigen) und dann wird alles andere ausgeblendet.

satansschuh schrieb:tripane schrieb:
Ein funktionsfähiges Hirn bringt da viel. Womit wir auch wieder beim Thema wären.

Das meine ich, hört sich für mich eher an als sei er Wütend auf die gerade beschriebenen Menschen, welche nicht zu einem Nachdenken bereit sind bzw. sich keine anderen Meinungen anhören wollen.

Groucho schrieb:Nur um das klar zu stellen: Deine Beleidigungen in meine Richtung ärgern mich kein Stück, die sind bedeutungslos.

gut, das zu lesen!

ist mir aber auch total rille.

:-))




du musst aber auch auf meine beiträge nicht eingehen...


.

@Alienpenis
@Groucho
Nehmt euch von mir aus ein Zimmer, aber haltet das bitte aus dem Thread raus.
Es langweilt.

@emanon

wird so geschehen!

emanon schrieb:Es langweilt.

Du findest die Frage, ob eine Aussage (zum Threadthema über User dieses Forums) eine belegbare Behauptung, oder nur eine infame, diffamierende Lüge ist, langweilig?

Das wundert mich jetzt ein wenig, aber gut, lassen wir das mal ruhen....

Wenn es einem ein inneres Bedürfnis ist nach links abzubiegen, weil einem links das attraktivere Ziel erscheint, ist daran nichts krank oder verwerflich. Das gleiche gilt für die Gegenrichtung. Krank wäre irgendwie, wenn man eigentlich nach links will, dann aber rechts abbiegt, weil man meint links rauszukommen. Das wäre tatsächlich sehr bedenklich.

Ansonsten kann jeder in die Richtung in die er eben will, ohne sich von der Gegenseite irgendeinen Unfug attestieren lassen zu müssen. Nur weil man die Beweggründe des anderen nicht verstehen kann, ist er noch lange nicht krank.

@josie321 @emanon @Tussinelda @Perli


Sorry falls ich es nochmals kurz aufgreife, aber lässt mir jetzt keine Ruhe nach der Diskussion. Ich denke worauf Josie321 hinausmöchte ist, dass man damals Psychische Störungen in Neurosen und Psychosen eingeteilt hat. Zu den Psychosen zählte man die Krankheiten welche Denkstörungen, Ichstörungen, Wahrnehmungsstörungen, weiß nicht ob ich was vergessen habe zählen. Auch hieß es, dass Psychosen eher körperliche Ursachen haben, bei den Neurose, z.B. Depressionen, Zwänge, Ängste, hier ist liegt keine Störung des Denkens, der Wahrnehmung oder dergleichen vor. Als Beispiel Zwangsstörungen, der Patient weiß dass seine Gedanken unlogisch sind, während Menschen aus dem Krankheitsbereich der Psyschosen seine Gedankengänge für logisch und echt hält. Heute wird aber nicht mehr in Neurosen und Psychosen eingeteilt, sondern in Gruppen

Die Gruppe der F20 bis F29 gehören, so wie ich verstanden habe, die Krankheiten an, die man damals zu den Psychosen gezählt hat.

BlueVelvet schrieb:Zwangsstörungen fallen übrigens auch unter Persönlichkeitsstörungen.

Nein du irrst, die anankastische, also Zwanghafte Persönlichkeitsstörung findet sich in der Gruppe der Persönlichkeitsstörungen, ab F60, die Zwangsstörung ist aber nicht mit der Zwanghaften Persönlichkeitsstörung zu verwechseln, diese findet man in der Gruppe der neurotischen, belastungs- und somatoforme Störungen.


Wikipedia: Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10#F60–F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen


Wikipedia: Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10#F40–F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen