Uni-Präsident fordert Arabisch als Pflichtfach für alle Schüler

Arabisch soll für alle Kinder an Schulen in Deutschland verpflichtend sein - für diese Idee setzt sich der Präsident einer Hamburger Privat-Uni ein: "Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland zu sein."

http://www.focus.de/politik/deutschland/bis-zum-abitur-verpflichtend-bildungsexperte-fordert-arabisch-als-schulsprache-fuer-deutsche-kinder_id_5259248.html

http://www.n-tv.de/politik/Experte-fordert-Arabisch-als-Pflichtfach-article16923231.html


Das ist ein interessanter Gedanke, jedoch äußerst diskriminierend Denjenigen gegenüber, die aus anderen Sprachräumen immigrieren.

Was ist eure Meinung zu diesem Vorstoß?

Ohne der Diskussion eine Richtung verleihen zu wollen würde ich die akademische Qualifikation des Herrn Professor und Präsidenten der Privat Universität zu Hamburg Strothotte in frage stellen. Die Wissenschaftssprachen sind neben Englisch, Deutsch, Französisch und Russisch. Welchen Beitrag bringt die arabische Sprache in den Wissenschaften?

Ein weiteres Argument des Herrn Professors: "Mit dem Erlernen der arabischen Sprache empfehlen wir uns und unsere Kinder als wirtschaftliche, kulturelle und politische Partner, die diesen Transformationsprozess begleiten können“.

Welchen Transformationsprozess? In der arabischen Welt sehen wir fast nur autokratische Staaten mit Gesellschaftssystemen, die keine Vorbildfunktion erfüllen - zumindest für westliche Demokratien.

Last but not least werden wirtschaftliche Gründe genannt, weshalb unsere Kinder frühzeitig die arabische Sprache erlenen sollen, damit der hohe wirtschaftliche Stellenwert des Handels mit der arabischen Welt für unsere Wirtschaft berücksichtigt wird.

Diese Forderung ist nicht neu. Bereits vor zwei Jahren hatte zudem der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Christian Wiesenhütter, ähnliches gefordert. "Wir müssen endlich anerkennen, dass Arabisch eine Weltsprache ist, und wir müssen Schritt halten", hatte er dem "Tagesspiegel" gesagt. Wenn die Geschäftsbeziehungen so weiterwachsen würden "wie im Augenblick", dann sei "die Sprache natürlich ein Faktor".

Nach dem statistischen Bundesamt sind unser 5 stärksten Exporthandelspartener Frankreich, USA, UK, China und die Niederlande.
Beim Import sind es die Niederlande, China , Frankreich, USA und Italien.

Das erste arabische Land beim Import ist Lybien auf Rang 48 und bei Export die VAE Emirate auf Rang 20
Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Aussenhandel/Handelspartner/Tabellen/RangfolgeHandelspartner.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 29.01.2016)

Wenn es eine Weltsprache gibt, dann ist das chinesisch als meist gesprochen Muttersprache.
Auf Rang 2 folgt Hindi, danach englisch. Arabisch ist auf Rang 7.

Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/150407/umfrage/die-zehn-meistgesprochenen-sprachen-weltweit/

Mir fällt nun wirklich kein Grund ein, weshalb man arabisch als Plichtfach für unsere Schulen einführen sollte, außer man wolle später einmal Arabistik studieren. Der Hauptgrund "Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland zu sein." kann durch längst überfällige Gesetze besser und viel fokusierter definiert werden.

Wer in unser Land immigriert hat die deutsche Sprache zu erlernen. Wer das nicht will, der wird sich hier niemals integrieren können und hat hier keine Zukunft. Prof. Strothotte, der selbst kanadischer Staatsbürger ist, sollte mal in Kanada, einem klassischen Einwandererland die Idee vortragen. Soweit ich weiß gibt es in Kanada signifikant viele Chinesen. Seiner Logik folgend müsste chinesisch als Pflichtfach in kanadischen Schulen eingeführt werden. Völlig unvorstellbar für Kanadier, aber hier in Deutschland arabisch als Pflichtfach?

yenredrose schrieb:Was ist eure Meinung zu diesem Vorstoß?

Es ist eine Meinungsäußerung einer Einzelperson. Ich würde das nicht gerade als "Vorstoß" betrachten.
Mit etwas Recherche würde man vermutlich ähnliches für chinesisch, hindi o.ä. finden.

yenredrose schrieb:Mir fällt nun wirklich kein Grund ein, weshalb man arabisch als Plichtfach für unsere Schulen einführen sollte

Mir auch nicht. Aber wie gesagt, das ist eben die Meinung eines Einzelnen.
Dass arabisch mehr angeboten wird, fände ich vernünftig.

@yenredrose

auf freiwilliger basis für eventuelle spätere berufliche angelegenheiten total normal.


pflichtfach = unsinn!

was denn noch alles?

wir haben 'grad mal im team das kollektive kopfschütteln praktiziert...

:-(

yenredrose schrieb: "Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland zu sein."

Deutschland hat auf vielfältige Art bewiesen, das hier jeder willkommen ist, hängt bestimmt jetzt nicht davon ab, ob arabisch als Pflichtfach an Unis angeboten wird oder nicht.

So ein Unsinn.

Ist evtl. i.O., das es angeboten wird, für diejenigen, die die Sprache lernen möchten.

Damit die Einwanderer dann noch weniger Anreiz haben unsere Sprache zu lernen? Geht doch komplett in die falsche Richtung die Idee.

Halte das auch für den falschen Weg, ganz sicher nicht als Pflichtfach. Davon abgesehen wird das wohl kaum eine Partei durchgekommen, halte ich für politischen Selbstmord.

Mag ja sein, dass Arabisch eine Weltsprache ist, auch dass es nicht schlecht wäre, wenn man ein wenig darin sprechen kann, aber nicht als Pflichtsprache im Unterricht an den Schulen.

Schwachsinn, Schwachsinn, Schwachsinn!

Kann kein Bildungsexperte gewesen sein, denn als Pflichtfach ist das vollkommener Irrsinn.
Es ist ja nicht mal bei Englisch möglich, ein breites und gutes Niveau zu erreichen und einige Schüler mit Migrationshintergrund verlassen Schulen ohne richtig Deutsch sprechen zu können.

Zur Kommunikation, z.B. im internationalen Handel reicht Englisch bzw. ist es Pflicht. Zumal das ohne Englisch nicht geht, denn in den Golfstaaten leben und arbeiten so viele Dienstleister aus so vielen Nationen, die mit Sicherheit auch nicht alle Arabisch aber eben sehr gut Englisch können.

Im aktuellen Kontext sehe ich solche Forderungen als vollkommen kontraproduktiv. Für Integration steht an aller erster Stelle die Sprache und die Lust und Bereitschaft, diese Sprache zu lernen. Der Sprachunterricht ist reiner Integartionsunterricht, da dort Sprache, Land und Leute zusammen kommen.

Wenn, dann sollte Russisch angeboten werden. Das halte ich für wichtiger. Wohlgemerkt: Anbieten. Nicht vorschreiben. Oder mal bei den arabisch sprechenden Ländern anfragen, was sie von Deutsch als Pflichtfach halten.

Ich als Sprachenliebhaber würde Arabisch sogar freiwillig wählen. Nächste Woche beginnt mein Türkischkurs. Wie alles, was man nicht in der Schule nachge.. also angeboten bekommt, kostet es später ordentlich Geld.

Also anbieten und die Schüler motivieren und sensibilisieren für den Nutzen schulischer Angebote.

Wahrscheinlich eine Aussage eines Selbstdarstellers der seine Bühne gesucht und gefunden hat.

Jesus! Nicht das wir noch alle russisch oder englisch lernen müssen. Bibber Bibber :{

@allmotlEY

Ich finde japanisch zurzeit sehr interessant, da die sehr höflich sein können, gibt es da auch so viele nette Wege unhöflich zu sein. :D

yenredrose schrieb:Privat Universität zu Hamburg Strothotte

Das ist die KLU, Kühnes Logistikschmiede. Kühne kennt man vor allem anderen für seinen Senf. Als genau das würde ich diese Aussage einordnen.
Netter Senf, könnten wir uns nun wieder sinnvolleren Themen widmen?

Arabisch ist die Sprache des Korans und damit, mehr oder weniger, die Sprache aller Muslime weltweit. Allerdings so wirklich funktioniert das auch nicht, weiß nichtmal ob alle in der Türkei arabisch lernen.

nocheinPoet schrieb:

Ich finde japanisch zurzeit sehr interessant, da die sehr höflich sein können, gibt es da auch so viele nette Wege unhöflich zu sein. :D

Dafür reicht auch Schwitzerdütsch. Die beherrschen das freundliche Umschreiben suboptimaler Vorgänge auch in Perfektion :D

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Es ist eine Meinungsäußerung einer Einzelperson. Ich würde das nicht gerade als "Vorstoß" betrachten.

Leider nein. Es ist eine Forderung, die von bestimmten Kreisen ernsthaft diskutiert wird. In meine Recherche bin ich auf

Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Christian Wiesenhütter gestoßen der ähnliches gefordert hat: "Wir müssen endlich anerkennen, dass Arabisch eine Weltsprache ist, und wir müssen Schritt halten", hatte er dem "Tagesspiegel" gesagt.

Außerdem ist Thomas Strothotte nicht irgendwer, er repräsentiert als Präsident eine Institution und ist Bildungsexperte.

Was meiner Meinung Sinn ergeben würde ich neben der Muttersparache noch 2 weitere Sprachen unserer Nachbarländer zu erlernen. Das ist auch eine Diskussion, die in de EU Kommission geführt wird. http://www.tagesspiegel.de/wissen/mehrsprachigkeit-in-der-eu-englisch-und-viel-mehr/10926958.html

Blöde Idee.

Naja man wollte mal was sagen. Die Sprache ist nicht nur schwer sondern weitesgehend nutzlos im Alltag.

Diejenigen die hier leben wollen sollen eh Deutsch lernen. Und für den Beruf? Wenn wir das so sehen sind Asiatische Sprachen sinnvoller.

Wie machen andere Länder das denn? Haben die auch die Sprachen von Hauptmigrationsgruppen als Pflichtsprache eingeführt? Denke nicht.

Wer Arabisch lernen will, kann das freiwillig und in seiner Freizeit tun. Niemand wird hier daran gehindert, irgendwelche Fremdsprachen zu lernen. Als Pflichtfach allerdings wäre - neben Englisch - Chinesisch die ideale Wahl. China ist ein Machtfaktor in internationaler Wirtschaft und Politik und wird es in Zukunft noch viel mehr sein, die arabischen Länder dagegen sind fast völlig vom Öl abhängig, um ihre boomenden Bevölkerungen zu ernähren, und sobald die Ölwirtschaft zusammenbricht - weil die Ölquellen versiegen und immer mehr Alternativen zum Öl als Energieträger und chemischem Grundstoff gefunden werden - wird der arabische Reichtum zu Ende sein und die ehemaligen Ölnationen des Nahen Ostens allmählich als Fußnoten der Weltgeschichte versanden. China wird noch bestehen und mächtig sein, wenn die vom Öl finanzierten arabischen Paläste längst in Ruinen liegen. Als reiner Kotau vor dem Islam ist ein Sprachen-Pflichtfach eh nicht akzeptabel, und ich schätze, auf das läuft es in Wahrheit heraus.

überlegen wir mal kurz, es wird pflicht arabisch zu lernen, welchen grund hätten die migranten unsere umgangssprache zu lernen, keinen, die deutschen sind ja so blöd und passen sich uns an.

noch fragen prof.?

@wuec

wuec schrieb:Das ist die KLU, Kühnes Logistikschmiede. Kühne kennt man vor allem anderen für seinen Senf. Als genau das würde ich diese Aussage einordnen.
Netter Senf, könnten wir uns nun wieder sinnvolleren Themen widmen?

Das können wir gene tun, nur sollten wir zunächst deinen geposteten Senf erklären.

Du verwechselst gerade einen der reichsten und angesehendsten Familien Kühne, dem das Speditionsimperium Kühne&Nagel gehört mit dem Senf und Sauerkonservenhersteller Kühne.

Erst Bildung, dann Meinung:

Wikipedia: Klaus-Michael Kühne

http://kuehne.de/unternehmen/geschichte

Vielleicht sollte man erst mal allen Leuten ordentliches Englisch beibringen und auch gratis Nachholkurse anbieten.
Kenne Leute um die 30, die aus der ehemaligen DDR stammen und dort ein bisschen Russisch, aber kein Wort Englisch, lernen mussten.
Was ihnen im jetzigen Leben natürlich enorm von Vorteil ist.

Zu Chinesisch und Verbreitungsraum einer Sprache:
Auch wenn chinesisch die weltweit meist verbreitete Sprache ist, wäre es eselhaft sie als Pflichtfach einzuführen, da sie in der internationalen Verständigung niemals das erste Mittel der Wahl werden wird. Vergleichsweise zum Englischen, was heute die Funktion einer Weltsprache erfüllt, ist es unnötig kompliziert zu erlernen, gerade was die Schriftzeichen anbelangt.

Beim Arabischen verhält es sich ziemlich genau so, nur dass es vergleichsweise von der Verbreitung her wesentlich unbedeutender ist.