Persönlichkeitsstörungen: Diskussion, Erfahrungen, Fragen

@troublerin77

Ich kann deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen.
Waren die Erlebnisse in deiner Kindheit mit deiner Mutter der Ursprung für deine Krankheit gewesen?
Hast du eine Therapie in Anspruch genommen oder Medikamente?

@KleineBlume
Ja, ja und ja.
Naja mein Vater und meine Oma und die generelle Familiensituation haben dazu auch beigetragen.
Mittlerweile brauche ich keine Therapie mehr, auch keine Medikamente.
Klar habe ich immer noch Kriesen. Die sind aber kleiner und nicht mehr so intensiv.
Auch lässt mein Mann sich auch auf keinen Streit ein, wenn ich im Schub bin.
Früher hat mich das schier wahnsinnig gemacht. Er hat dann einfach den Raum verlassen. Ich hatte keine Konfrontation, er ließ mich einfach ins Leere laufen. Er sagt immer, so lange du nicht anfängst zu weinen oder bis ich wieder runter gekommen bin, hat es Null Zweck mit mir zu diskutieren. Ich drehe ihm jedes Wort im Mund rum und bin völlig unlogisch, halt Borderliner.

Heute akzeptiere ich, dass er nicht mit mir diskutieren möchte und renne ihm auch nicht mehr hinterher.
Ich bin sogar selbst in der Lage die Situation zu verlassen und beruhige mich schnell wieder.
Auf ner vernünftigen Grundlage ist mein Mann dann auch bereit mit mir zu diskutieren, aber vorher hat das gar keinen Sinn.

@troublerin77
Wäre es denn nicht sinnvoll die Medikamente weiterhin zu nehmen, da es noch solche Schübe gibt?

@KleineBlume
Ne, sie sind ja selten und kürzer, manchmal nur ne halbe Stunde. Dafür lohnt es einfach nicht, so viele Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Ich habe es ja so weit unter Kontrolle. Da sehe ich für mich keine Notwendigkeit.

Ich schließe ja gar nicht aus, dass wenn ich eine lange andauernde Krise oder eine Depression hätte, nicht wieder Medis zu nehmen und oder Therapie zu machen.

@troublerin77
Das verstehe ich. Danke für deine Ehrlichkeit und Offenheit zu diesem Thema :)

@KleineBlume
Klar, warum nicht. Solche Gespräche triggern im Normalfall nicht mehr. Warum sollte ich da dann nicht drüber reden. Es gab auch Zeiten, da war es nicht möglich.

Ich bin einfach zufrieden mit der Gesamtsituation. Vor zehn Jahren hätte ich nicht im Traum daran gedacht so weit zu kommen.

In den letzten Jahren habe ich es geschafft mir ein stabiles Umfeld zu schaffen, Menschen die mich mögen, die auch schon seit fast fünfzehn Jahren zu meinem Leben gehören. Die einfach für mich da waren und mir zugehört haben, mich getröstet und wieder aufgebaut haben, mir aber auch den Kopf gewaschen, wenn es nötig war.

Klar sind manche Menschen wieder aus meinem Leben raus, aus verschiedensten Gründen, aber ein harter Kern ist seit dem geblieben. Auch sind erst später Leute dazu gekommen.

Ich glaube ohne diese Stabilität hätte ich es nicht geschafft.
Vor allem tut mein Umfeld etwas, was ich bis heute nicht hin bekomme. Sie akzeptieren mich so wie ich bin.

@troublerin77

Das hört sich auf jeden Fall nach einen stabilen Leben an, das könnte ich mir selber im Moment nicht vorstellen, der Wunsch ist da, aber ich habe noch einen weiten Weg vor mir

@KleineBlume
Ja, der Weg ist echt weit, aber es lohnt sich.
Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg auf deinem Weg.

@troublerin77
Vielen Dank, wünsche ich dir auch

Suche auch schon länger nach einem Thread in dem diese Thematik behandelt wird und man sich als betroffener austauschen kann.

Ich leide, wie du im EP als Beispiel genannt hast, unter einer schweren depressiven Störung, PTBS und einer Anpassungsstörung verbunden mit meiner strukturellen Persönlichkeitsstörung.

Ich bin seit einem Jahr in Therapie und seit 6 Monaten krank geschrieben, ich leide unter fast allen Ängsten die man so kennt, seit neuestem habe ich Angst in Bus und Bahn.

Es ist schwierig damit zu leben, da ich einen Hang zu Alkoholismus habe, lehne ich die erforderlichen Antidepressiva ab.

Meine Therapeutin prognostizierte mir eine 3 bis 5 jährige Therapie, in der ich erlernen soll, eine innere Struktur bzw. Halt, zu entwickeln.

Es mangelt mir an allem, hätte ich meinen Partner nicht, würde ich im Bett vor mich her vegetieren.

@warmerfebruar
Wie äußert sich bei dir eine Persönlichkeitsstörung?
Weißt du woher du das hast? Kommt das aus der Kindheit oder ist es vererbt worden?

@KleineBlume

Es liegt an meiner Kindheit, ich bin emotional vernachlässigt worden, meine Eltern sind beide ebenfalls psychisch krank und da hat sich so einiges auf mich übetragen.

Momentan äußert sich das durch meine Panikattacken und den depressiven Phasen alle paar Wochen, ich bin kraft- und emotionslos. Ein einziger Termin stresst mich so sehr, dass ich danach wieder 2 Tage Ruhe brauche. Das schlimmste dabei ist: ich bin erst 18 Jahre alt, habe vor ein paar Monaten mein Abitur angefangen als mein "Kartenhaus" eingestürzt ist. Im Februar habe ich ein Gutachten, ich werde wohl noch 1-2 Jahre arbeitsunfähig sein..

@KleineBlume

Aber dieser Auslöser war mehr oder weniger ein Burnout, zu viel stress, ein hartes leben. Ich bin einfach zusammengeklappt und seitdem ein Wrack. Die Depression hatte ich schon vorher, die Therapie hatte mir auch weiter geholfen, aber dieser eine stressige Lebensabschnitt hat mich zu Fall gebracht.

Meine 20 Persönlichkeiten finden diesen Thread toll :D

Lucifer ✘ broken inside

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Because they stole it from me :/

@Lightwarrior

Nicht schlecht :'D liebe Grüße an deine 20 Persönlichkeiten.

@AzuraAstraea

Aufjedenfall möchte ich diese wichtige Erfahrung trotzdem nicht mehr missen.

bei mir läuft gerade ziemlich viel schief mit meiner Störung

irgendwie ist es so als würde sich ein Glaube immer mehr festsetzen
und daraus folgend negative Emotionen

das ist ziemlich ungünstig wenn der Glaube auf einer paranoiden
Shizophrenie aufgebaut ist und eigentlich so gar nicht stimmt

gestern war ich einkaufen für die Feiertage und beim Wandern
durch den Laden hatte ich ständig das Gefühl von andern Leuten
die da auch waren attackiert zu werden - oder aber ich wurde
von Gefühlen übermannt die ich nicht steuern kann und die einfach
so auftreten - so ähnlich wie ein Assoziationsfeuerwerk - nicht nur
zu Gedanken und solchen Trampelpfaden sondern auch zu Emo-
tionen..

ich glaube meine Krankheit hat sich die letzten Monate verändert
zu einer bipolaren Störung - leider die letzten Wochen mit mehr
negativen Impulsen und Triggern als positiven.. :(

RayWonders schrieb:hatte ich ständig das Gefühl von andern Leuten
die da auch waren attackiert zu werden

Hast du das jetzt zum ersten Mal gehabt?
Wie äussert sich denn dein Glaube?

@warmerfebruar

das geht jetzt schon seit ein paar Monaten so, das starke Gefühl
eine 'Gewalttat' gegen mich ist aber noch nich ganz so alt..

das seltsame ist - es sind einzelne Personen gewesen im Laden
und eigentlich laufen diese auch nur dort herum und suchen etwas
ich habe aber das Gefühl sie sind wegen mir dort und wollen mir
mit Zeichen zu verstehen geben dass ich verschwinden soll oder
nie wieder dort hin gehen.. dass ist vor allem ungünstig wenn es
der Bäcker oder der Aldi um die Ecke ist.. ohne Einkauf lässt sich
schlecht leben..

Glaube war vor noch 2Jahren ab und zu mal dass Leute sich gegen
mich verschwören und mir was antun wollen - dass ist durch einige
Ereignisse jetzt immer schlimmer geworden - geht so weit dass ich
glaube man möchte mich in den Tod treiben..

gerade gestern dann beim entspannen und runterkommen zu so
Meditationsmusik viel mir auf - vielleicht sind es gar nicht alle Leute
sondern nur ein paar die mich nicht leiden können und irgendwie
auch Gründe haben zu versuchen mich zu steuern..
ich hoffe das hilft wenn ich das mir noch mehr verinnerliche..