Ausgangszeiten/Ausgangssperren für Kinder und Jugendliche

kilroy90 schrieb:auch in den 60ern und 70ern wurden Kinder vergewaltigt

Nicht nur in den 60ern und 70ern, auch schon davor. Ich erinnere mich an die Erzählung meiner Oma, dass eine 13jährige in der Nachbarschaft schwanger war, als meine Oma selbst noch Jugendliche war. Die sagte niemandem, wer der Vater des Kindes sei - erst viele Jahre später rückte sie damit raus, dass es ein Nachbar gewesen war - allerdings hat sie das auch erst nach seiner Beerdigung gebeichtet.

Ich kann mir vorstellen, dass es uns eben so vorkommt, als sei es heute mehr, weil wir heute mehr Informationen erhalten. Das Internet macht es möglich. Wer erfuhr denn noch vor 15 oder 20 Jahren die Nachrichten aus den kleinen Orten am anderen Ende des Landes?

Außerdem: Sex sells - die Medien verbreiten eben das, was die Leser lesen wollen. Und das sind leider heute die schlimmen Dinge: Mord, Vergewaltigung, Raub, ... - das wollen die Leute lesen.

Außerdem: heute sind die Mädchen und Frauen auch etwas selbstbewusster und zeigen Vergewaltigungen an. Sowas wurde noch vor nicht allzu langer Zeit verschwiegen, das war nichts, was man weiter erzählte, da schämte man sich - und die Täter konnten weiter machen, weil eben keine Anzeige erstattet wurde.

@Cathryn

meine Mutter zeigte ihren zweiten Mann damals auch nicht an, noch meldete sie es seinem Bewährungshelfer!

Denke in den Generationen unserer Eltern und Großeltern wurde viel verschwiegen, was Übergriffe auf Kinder innerhalb der Familien betraf, denke sogar dass es in der Genereation meiner Großeltern noch in sehr, sehr vielen Familien vorkam!

Sorry wir driften ab, also ich würde es glaub fast halten wie einer der Vorschreiber, bei uns gibts noch ne Kirche und 18:00 zuhause sein, ja denke das ist im Winter auf jeden Fall angezeigt, im Sommer kanns a bissele länger sein, aber wenns dunkel wird, sollten sie daheim sein. Als Mutter hätte ich Aufenthalt und Fürsorgepflicht, der würde ich versuchen nach zu kommen bis 16, ab da würde ich langsam lockerer werden und mich auf Absprachen einlassen, sie müsste ihr Handy dabei haben und immer nen Notschein fürs Taxi!

@Cathryn

Das Mädchen könnte meine Tochter sein. Und wenn sie das wäre, dann wäre sie um diese Uhrzeit nicht mehr draußen gewesen. Da ich jedoch keine Kinder habe, würde es mich interessieren, wie ihr das seht: um welche Uhrzeit sollten Kinder und Jugendliche zuhause sein?

Woher weißt du denn, dass sie sich nicht raus geschlichen hat?
Also ich habe mit ich glaube 15 "rauschende Feste" bis zum Morgengrauen gefeiert, das weiß meine Mutter 20 Jahre später immer noch nicht.

@Deepthroat23

Ich kenne das Mädchen nicht persönlich und auch die Mutter nicht und du hast Recht: ich weiss nicht, ob sie sich heimlich raus geschlichen hat.

Wenn dem so wäre, wäre es doppelt schlimm: denn dann würde sich die Mutter Vorwürfe machen "Warum hab ich es nicht gemerkt und warum hat sie mir nicht vertraut?" und das Mädchen macht sich sicherlich auch Vorwürfe: "Warum habe ich mich raus geschlichen und warum habe ich nicht auf meine Mutter gehört?"

@Cathryn

wobei ich sagen muss, ich weiß nicht ob das wirklich objektiv betrachtet ist, aber ich denke es wird für viele Eltern höchste Zeit Mal genauer zu schauen was sie ihren Kindern für Regeln/Grenzen setzen!

Wenn ich da an den U-Bhan Treter denk, oder den umgekippten Rollifahrer...ich fürchte unser öffentlicher Umgang miteinander verroht immer mehr.

Wir alle sollten mehr darauf achten wo und in welchem Zustand Jugendliche uns begegnen und einschreiten, wenn wir was beobachten wo rauh miteinander umgegangen wird...

@Cathryn

Cathryn schrieb:Wenn dem so wäre, wäre es doppelt schlimm: denn dann würde sich die Mutter Vorwürfe machen "Warum hab ich es nicht gemerkt und warum hat sie mir nicht vertraut?" und das Mädchen macht sich sicherlich auch Vorwürfe: "Warum habe ich mich raus geschlichen und warum habe ich nicht auf meine Mutter gehört?"

Das ist leider ziemlich normal, aber dafür gibt es Hilfe.
Opfer und Angehörige geben sich sehr oft die Schuld, aber die Schuld hat nur ein einziger Mensch, der Täter.

@DieSache

Aber was macht man als Elternteil, wenn sich die Kinder nicht an die Regeln halten?
Wie viele Eltern haben vielleicht sogar Angst vor ihren Kindern/Jugendlichen?
Natürlich jetzt nicht in dem Fall vom Samstag, das ist klar, aber wer will sich denn dann ans Jugendamt wenden, weil er sein Kind nicht mehr im Griff hat? Da schämt man sich dann vielleicht auch als Elternteil ...

@Deepthroat23

Das ist sehr wahr. Weder die Mutter, noch das Mädchen sollten sich die Schuld daran geben. Der Mann hätte das Mädchen nicht anfassen dürfen, selbst wenn sie im Bikini (was natürlich nicht so war!) vor ihm gestanden hätte.

@DieSache

DieSache schrieb:wobei ich sagen muss, ich weiß nicht ob das wirklich objektiv betrachtet ist, aber ich denke es wird für viele Eltern höchste Zeit Mal genauer zu schauen was sie ihren Kindern für Regeln/Grenzen setzen

das nehm auch ich mir zu herzen.
schliesslich kommen meine zwei auch mal ins teeniealter - "reineachsen" wäre wohl einfacher als von jetzt auf gleich div. "neuerungen" durchsetzen zu wollen.

DieSache schrieb:Wir alle sollten mehr darauf achten wo und in welchem Zustand Jugendliche uns begegnen und einschreiten, wenn wir was beobachten wo rauh miteinander umgegangen wird.....

ansich auch ein guter vorschlag.
allerdings könnte man mit viel pech selbst zum opfer werden - also vorm reagieren doch lieber abwägen inwieweit man reagiert/agiert?

@Cathryn

Jugendamt, schade dass man da noch immer meint, die würden einem sofort die Kinder wegnehmen, oder man hätte das Geschmäckle nach Sozialfall, aber das Amt kann bei vielen Konflikten behilflich sein, allerdings hat das Amt auch schon jämmerlich versagt. Würde mir von unserer Politik wünschen, dass man stabilere Familienhilfsprojekte fördert bei denen man Familien wirklich zeitnah und unbürokratisch hilft, wenns echt akut ist!

Ausgangssperre für Jugendliche ? Ist das gleich zu setzen mit "Stubenarrest"?
wie @Deepthroat23 schon schrieb, wer unbedingt raus will, der schafft das auch schon irgendwie.
Das habe ich früher Zuhause auch schon geschafft, aber auch nur weil mein Zimmer im Erdgeschoss war, und das Schlafzimmer der Eltern im Obergeschoss. Nur wenn ich leicht angetrunken war (damals war ich 16-17 Jahre alt) kam man mir drauf.
Außerdem war ich immer nur wenige Häuser entfernt bei Kumpels, und war schnell wieder Zuhause, denn ich hatte das Zimmer durch das Fenster verlassen.

Cathryn schrieb:Nicht nur in den 60ern und 70ern, auch schon davor.

Ich bezog mich auf die XY-Folgen.
Ich schätze mal, das Thema Vergewaltigung ist so alt wie die Menscheheitsgeschichte. In Krisenzeiten tritt es sogar häufiger auf.
Man denke nur an den Zweiten Weltkrieg. Generell in jedem Krieg kommt es gehäuft vor.

Cathryn schrieb:Weder die Mutter, noch das Mädchen sollten sich die Schuld daran geben. Der Mann hätte das Mädchen nicht anfassen dürfen, selbst wenn sie im Bikini (was natürlich nicht so war!) vor ihm gestanden hätte.

Leider gibt es immer noch die Behauptung: "Sie ist selber schuld!"
Nein, nur der Täter ist schuld.

[...]wer unbedingt raus will, der schafft das auch schon irgendwie.

Wohl wahr.

@fauchi

ich meine ja auch nicht dass man gleich auf Konfontation gehen muss, sondern schon deeskalierend handeln könnte, wenn wir wieder etwas bewusster unsere Umwelt wahrnehmen, darauf achten was um uns herum geschieht, kann man eventuell auch frühzeitig schlichtend eingreifen!

@DieSache

dass des jugendamt kläglich versagt hat in dem es zu lange abwartet bevor man sinnvolle hilfe bekommt,hab ich selber erleben müssen.
in meinem fall war zwar der grund für des hilfegesuch ein völlig anderer,aber eben auch sehr dringend.
ich musste ewig betteln und etliche zettelchen ausfüllen/unterschreiben eh sich was sinnvolles tat.
da hätte ich mir wirklich einen kürzeren weg gewünscht.....

es gibt aber auch ämter/mitarbeiter die auf zack sind und einem schnelle hilfe zu kommen lassen.
die sollten natürlich nicht vergessen sondern positiv erwähnt werden.

@fauchi

die Bürokratie verhindert leider oft, dass wirklich zeitnah und fallbezogen richtig reagiert werden kann. Einen Abgleich und eine nahtlose Zusammenarbeit aller beteiligter Ämter und Behörden gibt es nicht, mit jedem Antrag der separat gestellt werden muss verlängert es die Zeit der Bearbeitung!

Bei allen sozialen Hilfen ist die erste Frage, wer Kostenträger ist, da muss man dann einen Antrag auf Kostenübernahme beantragen, leider wird immer nur nach Aktenlage entschieden und viele den Alltag betreffenden Probleme der Familien ist da dann nicht bekannt, also wird viel zu oft auch viel zu schnell abgelehnt!

Einspruch kann man einlegen ja, aber der verlängert dann nur nochmals die Zeit bis Hilfe gewährt wird!

@DieSache
wenn ich da mit konkreter bitte hingehe,quasi direkt sag was ich möchte,dann ist des rumgeeier und wiederholte nachfragen ob es den wirklich nötig ist enorm nervig.
sicherlich müssen sie die einzelfälle abwägen/prüfen,allerdings sollten sie einem dabei nicht des gefühl geben lästig zu sein.

@fauchi

einigen wir uns darauf, da muss noch ordentlich nachgearbeitet werden, wenn man wirklich verhindern will, dass ganze Jugengenerationen in soziale Nöte abrutschen, die man verhindern hätte können, wenn wirklich alle zum Interesse der Kinder handeln würden!

@DieSache

ok - handschlag - damit kann ich leben/was anfangen.

inzwischen liegt des thema/theater gott sei dank hinter uns.

Mit vierzehn hatte meine Tochter noch nicht so stark den Drang so lange draußen bleiben zu wollen. Wir haben uns auf 21.00 Uhr in der Woche geeinigt und am Wochenende 22.00 Uhr. Aber meist war sie schon früher zu Hause und sie war eigentlich nie alleine unterwegs. Meist hat mein Mann sie auch abgeholt, da hier aufm Dorf die Busse nicht so oft fahren, grad Abends.
Jetzt mit siebzehn hat sie eigentlich freie Hand. Ich mag nur grob wissen, wo sie ist. Wenn sie auf einem Fest oder so ist, richtet sie meistens ein, dass sie dann da im Ort auch bei jemandem übernachten kann. Wenn es hier im Ort ist, übernachten sie halt bei uns. Wenn's keine Möglichkeit zur Übernachtung gibt, holt ihr Vater sie auch mitten in der Nacht ab. Hauptsache sie trampt nicht oder fährt nicht mit jemandem, der was getrunken hat.