Arbeitsrecht: Abmahnung ungerechtfertigt?

@Apoplexia

Du solltest gegen eine Abmahnung vorgehen, evtl. mit Hilfe des Arbeitsgerichts? Aber würde das mit dem Anwalt erstmal lassen, schenk dir fürs erste mal die Kosten, kannst ja immer noch dahin gehen. Warte mal ab, ob sie ihr Versprechen auch hält.

@AgathaChristo

Ich denke, dass eine Pflegekammer deutlich mehr Erfahrung bzgl. Medikamentendiebstahl hat, als die Polizei. Weiß nicht, kannst ja mal googeln ob die Beratung bie einer Kammer kostenlos wäre.

@Maaggie
Es war halt so gemeint von mir das, wenn die Chefin das inziniert hat, um eine Videoüberwachung zu installieren, @Apoplexia ihr zuvor kommen könnte, wenn sie den Diebstahl/Abmahnung der Polizei schildern würde. Die wären jetzt erstmal neutral, wird auf jeden Fall protokolliert und geben auch Auskunft.

Anwalt anbimmeln und danach zum Chef marschieren und ihm freundlich und mit netten Worten den Stinkefinger zeigen..

Quelle Internet ;)

Das sind Ihre Rechte
Sie können Rücknahme und Beseitigung der ungerechtfertigten Abmahnung aus der Personalakte verlangen. Dies ist ständige Rechtsprechung des BAG. Wenn die Abmahnung aus der Personalakte entfernt ist, kann Ihr Arbeitgeber eine evtl. später beabsichtigte Kündigung mehr auf die entfernte Abmahnung stützen. Die Rechtsprechung stützt diesen Anspruch u.a. auf die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers und das Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers.

Musterformulierung
Die Abmahnung vom … ist ungerechtfertigt, weil …. Ich fordere Sie auf, diese Abmahnung zurück zu nehmen und aus meiner Personalakte zu entfernen und mir dies bis zum … schriftlich zu bestätigen.
Um zu vermeiden, dass Ihr Beseitigungsanspruch verwirkt ist, sollten Sie weder den Eindruck erwecken, dass Sie die Abmahnung hinnehmen noch lange abwarten.
Kommt Ihr Arbeitgeber dieser Aufforderung nicht nach, können Sie ihn vor dem Arbeitsgericht auf Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte verklagen. Dabei muss Ihr Arbeitgeber die Berechtigung der Abmahnung beweisen.

Die ungerechtfertigte Abmahnung im Arbeitsrecht
Eine Abmahnung dient als Vorstufe zu einer verhaltensbedingten Kündigung und muss daher wichtige Kriterien erfüllen, damit sie vor Gericht auch anerkannt wird. So müssen alle Beanstandungen klar und mit Datum bezeichnet werden. Im Weiteren muss vom Arbeitgeber dem Arbeitnehmer unmissverständlich aufgezeigt werden, welche Folgen es hat, wenn er seine Verfehlungen nicht beendet.
Fehlt nur einer dieser Punkte oder ist ein Sachverhalt nicht explizit genug formuliert, führt dies dazu, dass die ganze Abmahnung ihre Gültigkeit verliert, somit auch nie Eingang in die Personalakte findet und später auch nicht zu einer Kündigung führen kann..

@tic
Dann biste aber schnell deinen Arbeitsplatz los?

will man denn überhaupt in so ner Firma arbeiten?
weiß nich @AgathaChristo, möglich ^^ jedoch liegt der Fehler eindeutig beim Chef, sollte aus dem Fehler dieses eine Kündigung resultieren, geh ich mal von einer "Wiedergutmachung" seitens des Chefs aus, auch wenn blos durchs Gericht durchgesetzt/erzwungen..

@tic
Auf jeden Fall sollte man sich schon wehren, leider haben die meisten Angst um ihren Arbeitsplatz.
Und die Sozial/Arbeitsgerichte sind total überlastet, weil meine kostenlos.
Pfleger werden allerdings immer gebraucht und @Apoplexia könnte desshalb schnell einen anderen Arbeitsplatz finden.
Schlimm finde ich es, dass viele Arbeitnehmer nicht nur im sozialen Bereich wie Sklaven behandelt werden.
Geh doch, an der nächsten Ecke steht schon ein anderer, der auf deinen Arbeitsplatz scharf ist.

ja @AgathaChristo kenn ich selbst auch, bei uns hört man ständig so Klamotten wie
- pass auf das du nicht fällst... ach egal... dann kommt nen neuer..
und genau so isses dann auch und seit dem ganzen Leiharbeiterscheiß und Subunternehmen zeigt der Staat uns sehr deutlich was wir sind.

Spoiler

@Apoplexia
Du kannst ja mal einen Brief aufsetzen das durch dieses Verhalten der Betriebsfrieden gestört ist. Ich als Betriebswirt kann Dir versichern das die Abmahnung keinen Bestand hat. Eine Abmahnung muss sich immer auf ein konkretes Fehlverhalten beziehen. Das ist hier nach Deiner Darstellung nicht gegeben.
In der Pflege herrscht ein Mangel an Fachkräften. Schon dieses Gespräch sollte Dir zeigen das ein Umschauen auf dem Arbeitsmarkt viele Alternativen bietet. Dieses würde ich Dir wirklich empfehlen. Eine gewisse soziale Kompetenz ist von Heimbetreibern durchaus zu erwarten. Sollte es sich so zugetragen haben vermisse ich sie hier aufs gröbste.

Also bis jetzt ist keine Abmahnung in Schriftform bei mir gelandet. Und au bei sonst keinem meiner Kollegen meines Wissens. Ich denk vielleicht war es mal wieder nur heiße Luft von dieser Frau. Große Klappe nichts dahinter.
Mal sehen ob da jetzt noch was kommt. Vielleicht dann am Montag. Heute war sie nichtmal da. Nur ihr Lebensgefährte.

Also ich möchte ungern den Arbeitsplatz wechseln. Da das Team toll ist und wir nen starken zusammenhalt haben. Gerade unter uns Fachkräften. Und ich sowas bei meinen alten Arbeitgebern stark vermisst habe. Der einzige Störfaktor ist wie gesagt unsere Chefin. Und die is so verbittert und unzufrieden das sie das an allen auslässt.
Aber irgendwie schweißt uns das als Fachkräfte nurnoch mehr zusammen. Weil wir ausnahmslos alle gleich über diese Schreckschraube denken und uns eigentlich auch kaum noch was gefallen lassen.

Wenn ich so drüber nachdenke, glaub ich langsam echt das sie das selbst insziniert. Zutrauen würde ich es ihr. Die macht alles bzw lässt nichts unversucht um einen Keil zwischen uns zu treiben.
Sie muss privat echt ein ganz furchtbares verbittertes und erbärmliches Leben haben.

Sie hat hier sogar zwei Pflegehelfer eingestellt als "spitzel" ... Sind private freundinnen von ihr. Echt arm...


Aber das ist OT.

Mal sehen ob die Abmahnung kommende Woche nun kommt.

@Apoplexia
Als Pflegefachkraft kannst du zur Zeit stündlich einen neuen Arbeitsplatz antreten. Ich weiß nicht in welchem Bundesland du wohnst, vermute aber das es überall gleich angespannt ist.

Angst um einen Job brauchst jedenfalls nicht haben. Also wehr dich wenn diese Abmahnung dir übergeben wird.
Einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst ist besser als in einer privaten Einrichtung. ;)

Apoplexia schrieb:Also ich möchte ungern den Arbeitsplatz wechseln. Da das Team toll ist und wir nen starken zusammenhalt haben. Gerade unter uns Fachkräften.

Ich glaub nicht das es die Chefin war, denn sowas fällt allgemein negativ auf ein Haus zurück, und die privaten haben es eh schon schwer weil sie keinem großen Dachverband angehören.

Man muss in Betracht ziehen das es ein Arbeitskollege ist, dann ist das Arbeitsklima von misstrauen durchzogen und das Kollegiale ist dahin.

Sowas kommt wohl öfter vor, eine Freundin hat dies letztes Jahr so erlebt, und es war eine gute Kollegin von der es niemand gedacht hatte.
Die Polizei war involviert und hat besagter Person die Tat nachweisen können.

@Apoplexia
Sowas ist erstens nicht gerechtfertigt und zweitens auch nicht zulässig. Rein theoretisch könnte man auch prüfen lassen, inwieweit der Tatbestand der Verleumdung/Üble Nachrede (Zivilrecht) als auch eine Störung des Betriebsfriedens (Arbeitsrecht) vorliegt.

mfg
Eye

@Apoplexia

Apoplexia schrieb:Also bis jetzt ist keine Abmahnung in Schriftform bei mir gelandet.

Wäre es möglich, dass die gar nicht weiß, was eine echte Abmahnung ist? Und denkt, Euch alle zu verdächtigen, wäre eine? Verwechselt es einfach mit "Ermahnung"?

Oder hat der Lebensgefährte ihr inzwischen gebeichtet? :D

@Apoplexia

Ich klinke mich ungern arbeitsrechtlich ein, aber ich ale Laie würde bedenken, das eine Abmahnung sowieso nicht kommentarlos stehen gelassen werden kann, weil sie im Wiederholungsfall möglicherweise einen fristlosen Rauswurf begründen kann. Der steht dann in deinem Arbeitszeugnis.

Die Frage ist: Wann wiederholt sich dieser Vorgang? Kann zukünftig etwas ähnliches geschehen? Denn im Prinzip ist das Vertrauenverhältnis dahin.

Unterschreiben würde ich garnichts. Wenn du in einer Rechtschutzversicherung bist, die Arbeitsrecht einschliesst, ist es gut.

Ich kenne aber nicht die Fristen, die man ab Erhalt der Mahnung zur Gegendarstellung einhalten muss. Ich weiss nur was von einer zeitnahen Stellungnahme.

Aber auch hier müßte sich deine Chefin im Klaren darüber sein, das eine anwaltliche Anwort auf ein Rechtsanwaltsschreiben auch bis zu 300,00 Euro kosten kann -pro Brief-. Aber wenn ihr das Unterfangen das wert ist..?

Man hätte das auch anders handhaben können und billiger. Darüber stolpere ich.

@Apoplexia

als erstes, eine gemeinschaftliche abmahnung gibt es nicht!

gegen abmahnung sofort vor zugehen, ist strategisch unklug. man kann gegen abmahnungen auch noch vorgehen wenn sie relevant wird, z.B. bei einer kündigungsklage.

eine abmahnung kann im wiederholungsfall zur kündigung führen, hierbei muss es sich aber um das gleiche fehlverhalten halten.
also eine abmahnung wegen zu spät kommen im wiederholungsfall.

was muss der arbeitgeber man bei einer abmahnung beachten

http://www.business-wissen.de/artikel/abmahnung-fuenf-regeln-fuer-arbeitgeber/

@Apoplexia
Diebstahl am Arbeitsplatz kann zur fristlosen Kündigung führen.
Wenn du es nicht selbst warst, dann solltest du die anderen beobachten und schauen ob du den Täter herausfinden kannst. Und dann halt der Chefin sagen wer es war.
Wenn du es selbst warst (und du hier nicht die ganze Wahrheit erzählst), solltest du es zugeben.

@Durchfall

dich möchte ich nicht als kollegen haben, der ständig hinter einen herschnüffelt ob er was verkehrt gemacht hat und dann schnell zum chef läuft um dieses zu melden.

Erfolgt denn bei Übergabe des Schlüssels keine Kontrolle des Inhalts, insofern müsste dies ja schnell auffallen? Da müsste der Täter ja schon ein enormes Risiko eingehen wenn er schon wusste es besteht ein Anfangsverdacht, war dieses Medikament denn so teuer?

@taren

taren schrieb: Da müsste der Täter ja schon ein enormes Risiko eingehen wenn er schon wusste es besteht ein Anfangsverdacht, war dieses Medikament denn so teuer?

Es geht nicht darum, ob es teuer ist oder nicht. Es geht um mögliche Konsequenzen, befürchte ich.

Das entwendete Schmerzmittel ist wahrscheinlich auf Rezept eines Patienten, (Pflegebedürftigen) erhalten worden. (So wird es bei meinem Vater auch gehandhabt) ( Muß hier in diesem Fall nicht genauso gelagert sein) Wenn er jetzt extra dieses Schmerzmittel verordnet bekommen hat und das Medikament ist nicht da ( es muß auch Buch über die Einnahme geführt werden), ist es nicht hinzunehmen, wenn es extra für ihn gelagert wird.
Kurz: Ein Vorschuß an Vertrauen, dem das Pflegeheim nicht gerecht wird.

Wäre ich Angehörige und er hätte seine Patientenverfügung verfasst, das er keine Schmerzen erleiden will, klagt bei Besuchen dennoch über Schmerzen, ( allerdings würde ich mir vorher seine Akte, die alles beinhaltet, kopieren lassen) würde ich ihm bei berechtigten Fehlleistungen ein anderes Pflegeheim besorgen. Auch würde ich mich persönlich um die Rezepte kümmern, mit Datum. So habe ich es bei meiner Mutter auch gehandhabt - um eine Übersicht zu haben.