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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

2.132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Narzissmus, Narzisst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 11:39
@lysanne

Es gibt ja nicht nur schlechte Ratgeber. Ein wertvolles Buch war für mich 'die Masken der Niedertracht'. Da wird der Blödsinn mit dem Co-Narzissmus doch mal deutlich hinterfragt. Es ist einfach eine Modeerscheinung, dass in einer Beziehung immer 'beide irgendwie schuld' sein müssten. Dann kann man auch die Behandlung von zwei Personen abrechnen. Ne, müssense nicht. Das folgt wohl einfach dem Abschaffen der schuldhaften Scheidung, was allerdings richtig war.

Ne, für die verlorene Zeit bin ich auch ausdrücklich nicht dankbar. 20 Jahre das Klo runterzuspülen, nur um mich danach besser schützen zu können, ist wohl etwas ineffektiv, wenn man bedenkt, dass die eigene Lebenszeit endlich ist.
Dann müsste ich mir ja auch wünschen, gleichzeitig von einem Bären angefallen und vom Blitz getroffen zu werden. Das wäre sicher auch sehr lehrreich.

Und so ganz folgenlos bleibt das nicht: Die groben Trümmer habe ich wohl auch beiseite geräumt, aber es bleibt ein 'weisses Rauschen' zurück, das sich gerne in stillen Momenten anschleicht. Auch dafür bin ich nicht ausdrücklich dankbar. Allerdings gibt es eine Menge anderer Dinge, für die man dankbar sein kann:

Beim Einkaufen etwas vergessen zu haben und es gibt hinterher keine Schreierei, Freunde einladen zu können ohne dass es zu peinlichen Ausfällen kommt, eine ruhige aufgeräumte Wohnung, Zeit für den Garten, eine tolle Frau an meiner Seite die auch akzeptieren kann dass ich mal etwas mit Freunden machen, sich auf einen gemeinsamen Urlaub freuen können, aus der Wagenburg rauszusein, die meisten Menschen nett finden dürfen ... ich könnte die Liste endlos fortsetzen


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 12:12
@sacredheart

Im Austausch mit einigen "NPS-Opfern" habe ich festgestellt, dass viele sagten, neee, so was habe ich nicht erlebt.... die kamen dann von alleine drauf, dass es wohl lediglich narzisstische Züge waren beim Partner.
Das Buch "Masken der Niedertracht" ist eigentlich Pflichtlektüre, finde ich.
Den Zeitverlust bedaure ich auch. Deshalb versuche ich auch nach Möglichkeit ganz viel Lebensqualität in die Tage zu packen. Manchmal gibt es Glücksphasen, die gleichen ein ganzes Jahr aus.
Meine Highlights: ich finde alles wieder. Früher gab es nichts, was nicht irgendwie verschwunden war, ich habe bestimmt täglich 20 Minuten durchschnittlich gesucht. An manchen Tagen auch Stunden. Geld, Papiere, Dokumente, Schlüssel, Werkzeug, Lebensmittel, einfach alles. Und die Organisation klappt. Nichts ist mehr "über Nacht" zerstört oder kaputt (na ja, okay, die letzte Attacke dahingehend durfte ich nach seinem Geburtstag im letzten Sommer erleben - eine Sanktion, weil ich ihm nicht gratuliert hatte - mal eben die Radmuttern am Auto gelöst und die Radkappe hübsch wieder drauf, aber seit er nicht mehr mobil ist und in meine einsame Wohngegend kommen kann, habe ich endlich dahingehend Ruhe).
Keine generelle Anspannung mehr wie damals, wenn er in der Nähe war oder sich auch nur angekündigt hatte.
Keine verängstigten Tiere mehr, sondern viel Spaß mit ihnen.
Und ich kann wieder ungestört Musik hören (für mich ein wichtiger Entspannungsfaktor), die ich nicht ständig an- und ausschalten musste, weil er etwas zu sagen hatte.
Ach ja, und die Feiertage und Familienfeste sind endlich wieder schön! Mein Sohn, unsere Freunde und ich hatten zuletzt tolle Weihnachten.

Ja, die Trümmer.... auch finanziell hat er mich komplett ruiniert, aus dem Schlamassel wieder rauszukommen (etliche versteckte und unbezahlte Rechnungen) wird noch dauern. Aber dafür habe ich immerhin mein Leben und mich selbst zurück, da zahlt man das gerne. LG


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 12:45
@lysanne

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Ich bin noch oft dankbar dafür, was sich dann doch noch wieder verändert hat im Leben.

Im 'in-fight' kann man Dinge nicht hinbekommen, da bin ich mir sicher.

Aber danach kann man wieder 'Grund' in sein Leben bringen und sei es nur in die Papiere, in den Haushalt.

Alleine schon all die Jahre, in denen es nicht möglich war, Besuch zu haben, weil von anderer Seite nicht gewünscht. Das hat mir ein paarmal sehr weh getan, dass ich das immer irgendwie abbiegen musste. Umso schöner, jetzt eine Frau zu haben, die auch Wert auf die Gesellschaft anderer Menschen legt und wie ich auch gerne die Voraussetzungen dafür schafft, wie zB ein Zuhause, in dem eigentlich immer Gäste kommen können, ohne dass man sich für den Zustand der Wohnung entschuldigen muss oder für den Zustand der Partnerin...

Leider erfordern es gemeinsame Kinder, dass ich sie ab und zu treffe, zB beim JA. Nach diesen Stunden frage ich mich jedes Mal: Wie konnte ich nur? Da bin ich von einer Stunden dann so kaputt und hab das mal auf die 20 Jahre vorher hochgerechnet.

Im Rückblick habe ich mal mit einer sehr guten Freundin gesprochen (ein paar Jahre älter als ich und viele Jahrzehnte weiser als ich). Die sagte mir damals schon, als sie meine damalige Frau für 2min kennenlernte: Junge, wo hattest Du Deine Augen?
Und im Rückblick sagte sie: Als ich Dich kennenlernte, warst Du fast tot.

Stimmt.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 13:58
@sacredheart
Da haben wir wieder eine gleiche Erfahrung: hätte ich mich nicht getrennt und die Distanz geschaffen, hätte ich keine 6 Monate mehr geschafft. Es ging wirklich um die Frage weitermachen oder (knapp) überleben - und das keinesfalls nur psychisch.
In den Jahren mit ihm wurde ich körperlich immer kränker. Herzprobleme, chronische Muskel-Entzündungen (sehr schmerzhaft, wenn die Wirbelsäule betroffen ist), Knochenapparat, vieles mehr. Das ging soweit, dass ich einen Rentenantrag stellen sollte - mit 47 Jahren. Ich habe es nicht getan. Heute bin ich belastbar wie ein junger Mensch.
Und eins wurde mir dabei auch klar. Hätte ich den Löffel abgegeben: er würde nichts weiter empfinden als Selbstgerechtigkeit und Genugtuung, es geschafft zu haben. Ich könnte darauf wetten, das wäre sein ultimativer Höhepunkt gewesen.

Das hört sich so dramatisierend an, aber es ist die Wahrheit. Das kann sich keiner vorstellen, der so eine Lage noch nie hatte. Ich glaube, da trennt sich auch die Spreu vom Weizen, was generell Erfahrungen mit echtem Narzissmus angeht. Wenn dann solche Aussagen kommen, wieso ich denn dann nicht viel früher gegangen bin, dann weiß ich, dass derjenige keine Ahnung von all diesen Mechanismen hat.

LG


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 14:08
Zitat von lysannelysanne schrieb:Wenn dann solche Aussagen kommen, wieso ich denn dann nicht viel früher gegangen bin, dann weiß ich, dass derjenige keine Ahnung von all diesen Mechanismen hat.
Naja, aber im Nachhinein stellt man sich die Frage ja auch selbst, also ich zumindest. Von daher kann ich solche Aussagen von anderen Leuten auch ein Stück weit nachvollziehen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 14:17
@Hailey25
Das wollte ich wirklich nicht in Abrede stellen - ich kann das auch nachvollziehen, ganz klar. Menschen, die eine solche Erfahrung nie hatten, sind zu beglückwünschen und ich freue mich für sie, wenn sie diese Lasten der Vergangenheit nicht tragen müssen - und ihr vermeintlicher Narzisst doch keiner ist.
Die Frage habe ich längst für mich geklärt - und daraus gelernt.
LG


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

27.01.2020 um 15:14
Ich kann es teilweise nachvollziehen was ich hier lese aber oft, wirklich oft übertreiben einige Menschen , da wird ein sich anderen Dingen zu wenden als Ablehnung oder ein "sich zu sich selbst zuwenden" interpretiert also hier unterstellen einige Schreiber anderen eine Persönlichkeitsstörung, Narzismus ist nichts anderes als so eine. Ich war schon öfters in der Psychiatrie weg. psych Erkrankung und hab mich in eine junge Frau verliebt, die mich seit dem ersten Tage an sehr mochte und ohne Kompromisse liebte.
Ich muss sagen, ich bin schon sehr früh in meiner Jugend erkrankt, Paranoide Schizophrenie mit Depressionen.
Die ersten 2 Wochen ging es mir immer besser, trotz Gabe schwerer Neuroleptika so gut fühlte ich mich lange nicht, es schien aber einige Dinge falsch zu interpretieren, sie fragte mich mehrmals täglich ob ich sie liebte, obwohl ich sie Küsste und streichelte und ihr zu hörte, all das was in meiner Macht stand und meine Kraft zuließ , eben alles was zwischen 2 Patienten der Kriseninterventionsstation der Psychiatrischen Klinik möglich war, andere Patienten in offenen Stationen wurde sowas untersagt, sie sollten das in Wochenendurlauben machen aber nicht im Krankenhaus aber die Pfleger und Ärzte tollerierten es, weil sie mich schon Jahre kannten und wussten dass es mir und ihr half. Sie wurde von Tag zu Tag unerträglicher, sie fing an halb 6 Uhr morgens in meinem Patientenzimmer zu stehen und mich zu wecken und noch andere Dinge, sie steigerte sich in irgendetwas hinein.
Sie wurde aggresiv und unterstellte mir indirekt Narzismus, obwohl es mir wieder von Woche zu Woche schlechter ging und ich mich ihr nur schwer zuwenden konnte, ich ging mit den anderen Patienten die Morgenrunde mit und den Frühsport und war immer bei ihr aber ihr war es nicht genug, sie begriff nicht, dass ich gegen meine Krankheiten ankämpfte, ich fing an wieder Sinnestäuschungen zu bekommen, ich hörte Nachts im geschlossenen Zimmer Vogelgezwitscher und lautes flüßtern, wogegen ich auch Spezialmedikamente bekam.
Sie hielt zu mir, trotz der schlimmen Unterstellung aber sie fing an mir zu schädigen, sie wurde plötzlich aggresiv, dann wieder depressiv und leicht wahnhaft, ich kannte dieses Verhalten schon von anderen Patienten, sie war ja nicht aus Spass in der Psychiatrie.
Es wurde dann immer schlimmer, mir ging es psychisch immer schlechter und die Mitpatienten haben mich heimlich aufgesucht und mir gesagt, dass sie mich kaputt macht, ich wollte trotzdem zu ihr halten aber ich verstand urplötzlich etwas,
ich habe zwar jetzt eine Liebe endlich im Leben aber die Person versteht selbst wahrscheinlich garnicht, dass sie mir schadet mir ihren Unterstellungen und ständigen Vorwürfen.
Sie fing dann plötzlich an zu sagen, dass ich die falsche Therapie mache und in die tiefenpsychologie gehen sollte ich habe dass bei der Visite angesprochen aber die Ärzte sagten mir, dass das nicht gut für mich wäre.
Ich konnte dann nicht mehr das ganze ertragen und habe schluss gemacht, was mir heute noch auf der einen Seite leid tut aber es mich auf der einen Seite gerettet hat, sie hätte mich vermutlich kaputt gemacht, ich vermisse dennoch ihre Nähe aber die schlimmen Unterstellungen sind heute noch nicht zu ertragen, wenn ich zurück denke.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

29.01.2020 um 04:33
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Der Eigenanteil war auch lange Zeit ein großes Thema für mich. Was hatte ich falsch gemacht? Warum habe ich all das zugelassen? Dann gibt es noch die ganzen tollen Ratgeber, die einem den 'Co-Narzissten' andrehen wollen.

Wenn das stimmen würde, wäre der Schalterbeamte der Bank, der bei einem Überfall verletzt wird, ja auch ein Co-Bankräuber und hat den Überfall wohl auch selbst durch seine nonverbale Kommunikation ausgelöst. Watt ein Quatsch.
Was ich falsch gemacht habe ist, dass ich früher sehr offen und ohne arg auf Menschen zu gegangen bin.
Eigentlich ein ganz gesundes Verhalten.

Aber das Vertrauen in Menschen ist bei mir irgendwie dahin.
Ich habe ja auch Borderliner-Missbrauch erfahren in frühem Jugendalter.
Und alles nicht professionell aufgearbeitet.

Als verträumter ADSler bekomme ich auch schwer mit, wer Freund und Feind ist, Lag auch an meiner Naivität.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

29.01.2020 um 04:49
Der Definition "Narzist" nach war ich ebenfalls mit einer zusammen die nebenbei noch Asperger oder sowas gehabt haben muss.

Ich bin an allem schuld gewesen, ich habe alles falsch gemacht, Argumente wurden nicht angenommen... Eigentlich bin ich sehr froh von ihr getrennt zu sein!


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

29.01.2020 um 05:02
Zitat von RainloveRainlove schrieb:also hier unterstellen einige Schreiber anderen eine Persönlichkeitsstörung,
Wer unterstellt hier was wem?

Wir berichten über unsere Erfahrungen mit Menschen, die wir gemacht haben die unter dem Narzisstischen Personenkreis zu zählen sind.

Eine Unterstellung ist eine PersönlicheFALSCHE BEHAUPTUNG.

Ich verwende weder Namen noch greife ich hier im Forum jemanden direkt und Persönlich an.
Damit das mal klar ist.

Wenn sich dennoch hier Menschen Persönlich angegriffen fühlen, ist das weder Beabsichtigt noch von Relevanz.

Auch wurde von mir nie das Wort Monster benutzt.
(Bitte Suchfunktion benutzen)

Ich verwahre mich allerdings dagegen, das hier in einigen Kurztreads Victimblaming und Opfer-Täter-Umkehr betrieben wird, ohne gross Inhaltlich am Diskussionsverlauf dieses recht heiklen Themas beteiligt zu sein.
Siehe auch die Foren Nettiquette.
Danke.

Ich bin ein freier Mensch und darf frei über meine Erfahrungen im Leben berichten, auch wenn es einigen nicht gefällt.
Damit muss man leben in einer Demokratie.
Und auf Allmy ...


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

29.01.2020 um 10:56
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Damit muss man leben in einer Demokratie.
Und auf Allmy ...
Ganz klar. Dann muss man aber auch damit leben, dass es kritische Rückmeldungen gibt, wenn gewisse Co-Anteile als Blödsinn hingestellt werden und immer mal wieder, mMn ziemlich inflationär die Narzissmus Keule geschwungen wird. Wenn @Rainlove seine reichhaltigen Erlebnisse schildert und eigener Erfahrung darauf aufmerksam macht, dass manchmal zu schnell stigmatisiert wird, dann ist das doch völlig in Ordnung. Da narzisstische Kränkungen gesellschaftlich weit verbreitet sind, ist die Abgrenzung zu einer diagnostizierten NAP-Erkrankung gerade für die Opfer von seelischen Mißbrauch sehr relevant. Soweit meine Meinung.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

29.01.2020 um 20:34
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:gewisse Co-Anteile als Blödsinn hingestellt werden
Interessant.
Heisst das für dich, das Missbrauchsopfer hat also einen Anteil daran, wie der Narzisst reagiert?

Verstehe ich das richtig?

Bitte erkläre mir etwas genauer was du damit meinst.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:ziemlich inflationär die Narzissmus Keule geschwungen wird.
Sehe ich hier nicht.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

30.01.2020 um 17:28
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Interessant.
Heisst das für dich, das Missbrauchsopfer hat also einen Anteil daran, wie der Narzisst reagiert?
Was ist eigentlich mit dir los? Würdest du das gerne hören?
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Bitte erkläre mir etwas genauer was du damit meinst.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ganz klar. Dann muss man aber auch damit leben, dass es kritische Rückmeldungen gibt, wenn gewisse Co-Anteile als Blödsinn hingestellt werden und immer mal wieder, mMn ziemlich inflationär die Narzissmus Keule geschwungen wird.
Was ist daran nicht zu verstehen?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 27.01.2020:Da wird der Blödsinn mit dem Co-Narzissmus doch mal deutlich hinterfragt. Es ist einfach eine Modeerscheinung, dass in einer Beziehung immer 'beide irgendwie schuld' sein müssten.
Es war darauf bezogen, dass Co-Narzissmus mit Sicherheit kein Blödsinn oder eine Modeerscheinung darstellt, sondern ein guter Weg ist, um sich den eigenen Verstrickungen mit der Erkrankung des Partners bewußt zu werden und das Dilemma so zu überwinden. Was das wiederum mit Schuld zu tun hat, erschließt sich mir eher nicht.
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Sehe ich hier nicht.
Wundert mich nicht...


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

30.01.2020 um 19:47
Um noch einmal zum "Co"-Narzissten zu kommen.
Oder besser, Komplimentär-Narzisst:

Der Narzisst sucht sich ja Opfer, die wie er, ein nicht sehr ausgeprägtes, stabiles Ich haben.
Meist sehr sensible Charaktere.
Diese suchen nach Halt und Stabilität, nach Liebe und Geborgenheit.
Erst mal völlig OK.
Und in einer gesunden Beziehung kann das Ich des Opfers geschützt werden.

Leider "Simuliert" der Narzisst nur die Erfüllung der Wünsche des Sensiblen, oder schlechter, er nutzt diese Bedürfnisse aus und destabilisiert noch mehr sein Opfer, muss es isolieren und verunsichern, damit es den Betrug nicht bemerkt.

Da ist die Analogie vom Anglerfisch wirklich zutreffend.

Der Narzisst ist ein Täuscher.

Ich vergleich die Beziehung Narzisst-Partner mit zwei schlechten Schwimmern auf offener See die ertrinken.
Aber anstatt dass sie sich gegenseitig helfen an Land zu kommen (der Sensible lernt etwas mehr "Egoistischer , Selbstsicherer zu sein und der Narzisst Emphatischer, so die Hoffnung des Opfers, Synergieeffekt,) drückt der Narzisst seinen Partner unter Wasser um selbst länger überleben zu können, und gelingt das nicht, zieht er den anderen mit in die Tiefe.

Ob die Tatsache dass der Partner von Narzissten bewusst eigene Anteile an seinem Missbraucht hat, bezweifel ich.

Eher ist es so, dass das Opfer schon viel früher die Erfahrung gemacht haben muss, nur Akzeptanz und Zuneigung zu bekommen, wenn es seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückstellt.
Daher hat schon viel früher in der Kindheit ein Missbrauch, oder eher ein Fehlverhalten seitens der Eltern stattgefunden und das Opfer Reinszeniert und wird Retraumatisiert bei jedem neuen Täterkontakt.
Wohlgemert geschieht das Unbewusst.
Kein Opfer sagt, "Hey komm und Verarsche mich bitte, (wieder)!

Es gibt aber auch viele Selbstbewusste Menschen, die auf Narzissten hereinfallen und erst in der Beziehung destabilisiert werden.
Ist wie Krebs -kann jeden treffen.

In einer nicht Kranken Beziehung kann das Opfer lernen, dass man um seiner selbst willen geliebt, geachtet wird.
Und dass es richtig ist, mit all seinen Fehlern und Schwächen.

In einer Narzisstischen Beziehung verfestigt sich die Erfahrung, nicht richtig zu sein.
Man ist ständig im Abwehrmodus, um nicht noch den Rest an Selbstvertrauen und zum Schluss nicht den Verstand zu verlieren.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Es war darauf bezogen, dass Co-Narzissmus mit Sicherheit kein Blödsinn oder eine Modeerscheinung darstellt, sondern ein guter Weg ist, um sich den eigenen Verstrickungen mit der Erkrankung des Partners bewußt zu werden und das Dilemma so zu überwinden
Die Verstrickungen entstehen ja durch die undurchsichtige Täuschung des Narzissten.
Verstrickt sein heisst, da in ein undurchschaubares Geschehen involviert zu sein.
Und wer verstrickt ist,ist erst mal sowas von wenig Bewusst.
Das kann man niemandem vorwerfen.

Erst nach Kontaktabbruch ist es möglich, das ganze aufzudröseln und unanhängig vom Einfluss des Narzissten eine andere, neue Perspektive einzunehmen.
Zu sehr ist man in diesen Konstrukten von Manipulation und Suggestion gefangen.
Da ein "Selber Schuld" zu postulieren wäre einfach Zynisch.

Meine Narzisstische Beziehung meinte mal, die Psychologen haben mich

Umgedreht.

Allein diese Wortwahl lässt erkennen, dass ich auf dem richtigen Weg war und lässt die verquere Denke erkennen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 08:53
@MokaEfti

CoNarzissmus ist eingfach ein schöner Trick mit dem man den Partnern Paetnerinnen von NPS Personen einredet: Selbst schuld.

Das folgt einfach der Idee: Sie haben es so gewollt. Dem folgt dann ja logischerweise: Sie haben es verdient.

Das wiederum nennt man victim blaming. Das wird durch psychologische Verbrämung nicht besser.

Es passt halt in den gesellschatlichen Kontext nach dem Täter in Wirklichkeit Opfer einer kalten Welt sind und Opfer nach ihrem Anteil schauen sollen.

Dennoch ist es wellness Schwachsinn der vermeiden soll Täter zu sanktionieren.

Wee eine Beziehung mit NPS Menschen eingeht læsst sich von der Fassade täuschen und will ganz sicher nicht unterdrückt werden.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 09:24
@sacredheart

Da stimme ich dir zu.

Narzissmus ist zutiefst pathologisches Verhalten.
Das Opfer muss evtl. zur Traumatherapie und der Täter geht höhnisch lächelnd weiter.
War was?..
Da gibt es keine Disussion um Schuld.


Die Oma ist ja auch nicht Schuld wenn sie mit dem Enkeltrick oder auf einer Kaffeefahrt über den Tisch gezogen wird.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 11:54
Ich lasse das alles mal so stehen.
Allen die Lust haben sich dennoch mit Co-Narzissmus auseinanderzusetzen, möchte ich dazu ermutigen. Es lohnt sich!


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 13:24
Und genau das ist das Problem, was eine sachliche Diskussion, bezüglich der Problematik in toxischen Beziehungen mit Narzissten, hier unmöglich macht. Co-Narzissmus wird hier permanent mit "Schuld" gleichgesetzt. Logischerweise fruchtet dann auch keine Diskussion, wenn man sich keine Informationen dazu anlesen möchte und sich lieber an Eigendefinitionen klammert. Auch ist das keine Hilfe für Opfer, die solche Beziehungsmuster immer erleben und ständig an Narzissten als Partner geraten. Denn das Credo hier lautet "Opfer können sich davor nicht schützen, Muster können nicht durchbrochen werden, Narzissten haben alle Macht", es wird so getan, als gäbe es keine Gründe dafür, dass eine Person oft, immer wieder Opfer von Narzissten wird. Mit dieser Mentalität werden Opfer auch nachdem sie es geschafft haben, aus der Beziehung auszubrechen, alleine gelassen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 13:44
@Intemporal

Bei Opfern von Borderline-Beziehungen gilt ja im Prinzip das gleiche.
Aber bei Borderlinern gibt es noch ein gewisses Reflexionsvermögen.
Aber das ist hier nicht das Thema.

Schon ziemlich tricky das ganze.
Zitat von IntemporalIntemporal schrieb:Mit dieser Mentalität werden Opfer auch nachdem sie es geschafft haben, aus der Beziehung auszubrechen, alleine gelassen.
Nicht nur das, es wird ja auch das Umfeld vergiftet.
Ein Rundumschlag sozusagen.

UND:

Betroffene haben das Recht, sich zu äussern, sich zu empören, weil das ist mit ein Schritt solchen Verstrickungen demnächst zu entgehen.
Sonst bleibt ja immer ein waberndes Schuldgefühl, wenn man nach eigenen "Anteilen" bei sich sucht.
Ein Schuldgefühl was eingeimpft wurde.

Komisch nur, ich finde im ganzen Internet keine Seite, die sich mit Opfen von Emphaten beschäftigt. ;)


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

31.01.2020 um 14:00
Hallo allerseits!
Bin neu hier, also seid gnädig ;) und gebe nun auch mal meinen Senf dazu...
Verfolge die Diskussion schon länger.

Intemporal hat geschrieben, was ich vorhin schon sagen wollte.

Es geht NICHT um Schuld bei allen "Cos" (Co-Narzisst, Co-Alkoholiker ...).
Die hat da garnichts verloren!!
Es geht ums Prinzip der Interaktion.
Alles, was wir tun (und nicht tun!!) erzeugt eine Reaktion.
Ganz gemäß dem Watzlawickschen Axiom 1: "Du kannst nicht nicht kommunizieren".


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