Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

@d.fense
@SergeyFärlich
ist halt so. ich weiß ja nicht wie viel ein Frisörbetrieber so an gewinn am tag macht.
aber mit 50-60 euro muss er schon kalkulieren. mach ich ja auch.

und er wird als gewinnorierntierter Unternehmer wohl mehr als 5 kunden haben um seine kosten decken zu können.
 

Serpens schrieb:Das ist einfach nur unverschämt und ich hoffe das du nie in eine derartige Situation kommst.

was ist den umverschämt? dass man ach einer langen zeit immer noch von hartz 4 lebt, obwohl man seinen Lebensunterhalt selber verdienen kann?

Samsaraa schrieb:Warum nicht? Was ist dein Stundenlohn? Auch so vielleicht um die 12 EUR?

Und wie lange sitzt er an einem Haarschnitt? So 30 min.

12 EUR für den Haarschnitt ist mehr als ok.

Und die Ladenmiete, die Lohnnebenkosten, die Utensilien etc. fallen vom Himmel? Und was ist mit Leerzeiten?

Magst Du noch mal rechnen?

Samsaraa schrieb:ich weiß ja nicht wie viel ein Frisörbetrieber so an gewinn am tag macht.

dann kannst du auch nicht beurteilen, ob 12 Euro/Haarschnitt zu viel oder zu wenig sind.

kleinundgrün schrieb:Und die Ladenmiete, die Lohnnebenkosten, die Utensilien etc. fallen vom Himmel?

die sind in den 12 euro mitberechnet?

wie viel willst du denen geben? 50?
Hast du einsicht in die Buchhaltung eines x-belibigen Frisörs?
Wie viele können sich nicht halten weil sie 12 Euro verlangen?

Ich denke mal die machen schon pro Haarschnitt 3 Euro Gewinn.
Mach 25 Kunden, hast du deine 75 Euro. Das sind ungefähr 1500 Euro.

Die sind ja nicht dumm. Umsonst würde das keiner machen.

SergeyFärlich schrieb:dann kannst du auch nicht beurteilen, ob 12 Euro/Haarschnitt zu viel oder zu wenig sind.

Du auch nicht.

@Samsaraa
Weißt du das?

@SergeyFärlich
Ich denke mal das ist auf jeden Fall genug^^

Samsaraa schrieb:die sind in den 12 euro mitberechnet?

Alle die genannten Kosten sind da drin? Wow. Wie machen die das?

Rechnen wir mal ehrlich:
Leerzeiten, wenn es gut läuft 20% (darin ist Saubermachen, kassieren, geplatzte Termine etc.): = 20 EUR Umsatz
20 EUR - 19% USt. = 16,81 Umsatz.
Miete: 1000 EUR/Monat brutto warm (im Dorf, wenn es sehr billig ist) sind 5 EUR/Std. macht bei 2 Frisören 14 EUR/Std. Geräte, Scheren, Reinigungsmittel, Regresse unzufriedener Kunden etc. inkl. Verschleiß noch mal 1 EUR/Std. Dann die Lohnnebenkosten weg, bleiben 8,60 EUR vorausgesetzt, alles läuft immer glatt und die getroffenen Annahmen - die eigentlich zu gering sind - treffen zu.

Samsaraa schrieb:Die sind ja nicht dumm. Umsonst würde das keiner machen.

Sie verdienen sehr wenig, sie leisten unbezahlte Überstunden und ggf. gibt es Quersubventionierungen.

Von 24 EUR die Stunde kann kein Handwerker leben.

In Deutschland arbeiten so viele Menschen wie jemals zuvor (seit der Wiedervereinigung).
Und gleichzeitig ist die Armutsquote auf einem Höchststand seit der Wiedervereinigung gestiegen.

Ein Schelm wer böses dabei denkt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-zahl-der-erwerbstaetigen-steigt-auf-43-millionen-a-1019238.htm

lhttp://www.heute.de/armut-erreicht-laut-bericht-von-sozialverbaenden-neuen-hoechststand-von-157-prozent-46674932.html

Und das geilste ist: die Leute die vom deutschen Staat gezwungen worden sind zu Armutslöhnen zu arbeiten sterben zum Ausgleich auch eher.

http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/sterben-arme-in-deutschland-wegen-ihrer-armut-frueher--134150016.html

LaDaya schrieb:Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Da muss man vorsichtig sein. Armut ist kein absoluter Begriff, sondern relativ zur Gesamtsituation.

@LaDaya
Mal als Einstieg, auch wenn es nur ntv ist:
http://www.n-tv.de/panorama/Wann-ist-jemand-in-Deutschland-arm-article19726675.html

Aber die Richtung ist einigermaßen ordentlich wieder gegeben.

Nachtrag da der link über die Armutsquote nicht funzt.

https://www.n-tv.de/panorama/Wann-ist-jemand-in-Deutschland-arm-article19726675.html

@kleinundgrün 

da die Berechnungsmethode gleich geblieben ist, ist bewiesen das die Armut steigt und steigt.
Der Begriff Armutsgefährdung sag mir leider nix = ist nur Realitätsverleugnung unserer Eliten, damit sie nicht dazu stehen müssen was sie angerichtet haben.
Währen ich mir unter Armut was vorstellen kann.


Unsere Eliten sollen uns vielleicht mal erklären: wie sowas sein kann (die meisten arbeitenden und gleichzeitig die meisten Armen). Ob das am 2005 eingeführten Armutslohnsektor liegt?

kleinundgrün schrieb:Alle die genannten Kosten sind da drin? Wow. Wie machen die das?

Durch Kalkulation? Wie jedes Unternehmen?

kleinundgrün schrieb:bleiben 8,60 EUR

Klar. Man kommt genau auf 8,60 € :D

kleinundgrün schrieb:Rechnen wir mal ehrlich:

"ehrlich" :D

Gib mir die Bücher eines Frisuerunternehmens , dann können wir weiterreden.

Samsaraa schrieb:Gib mir die Bücher eines Frisuerunternehmens , dann können wir weiterreden.

http://www.handelsblatt.com/infografiken/infografik-wie-friseure-kalkulieren/8078672.html (Archiv-Version vom 27.01.2017)

Zwar kein ganzes Kalkulationsbuch aber immerhin.

@Samsaraa

Du hast doch selbst keine Bücher und meinst die 12€ seien richtig so. Auf welcher Grundlage eigentlich? Hast gar keine Ahnung aber willst die Rechnungen anderer einfach weg wischen.
Von einem 12€ Haarschnitt wird kein Friseur leben können.
Das sind die Dinge die sie einfach anbieten, weil diese Leute, die sich da für 12€ die Haare schneiden lassen, erst gar nicht kommen würden wenn sie es nicht anböten.
Da aber meist genug Zeit ist geht das eben auch noch.
Meine Mutter zum Beispiel zahlt immer ca. 60€ für einen Friseurbesuch. Sicher aufwändiger als beim Mann, Kind mit der Haarschneidemaschine und einer Auszubildenden. Aber davon lebt ein Friseur und nicht von den 12€ Schnitten.

LaDaya schrieb:da die Berechnungsmethode gleich geblieben ist, ist bewiesen das die Armut steigt und steigt.

Die Methode ist gleich geblieben, aber nicht die Berechnungsgrundlagen. Außerdem ist ein Prozentsatz vom Durchschnitt nichts, das Armut definiert.

Samsaraa schrieb:Klar. Man kommt genau auf 8,60 €

Ja, war Zufall. Aber es fehlten noch einige Posten.

Samsaraa schrieb:"ehrlich"

Wenn Du konkrete Posten als nicht plausibel betrachtest, nur her damit.

Aber Du hast nur ein Bauchgefühl eingebracht, ich eine Rechnung mit plausiblen Annahmen. Das ist weitaus "ehrlicher", als Dein Vorgehen.

Hier noch eine interessante Statistik zum Thema.

: Einkommensreichtumsquote, Armutsgefährdungsquote
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164822/umfrage/einkommensreichtum-und-armut-in-deutschland-quoten/

@LaDaya
Was bedeuten Einkommensreichtumsquote, Armutgefährdungsquote und Mindestsicherungsquote in der Statistik?
So sind es doch nur irgendwelche Zahlen.

Ich will hier auch keine Armusrelativierungsdiskussion starten, aber die Grundlagen müssen halt stimmen. Wenn ich von Armut rede, muss ich auch benennen, was "arm" ist.
In meinen Augen ist das kein prozentualer Wert des Durchschnitteinkommens, sondern es hängt davon ab, was ich mir leisten kann. Und genau so wird es aber nicht gemacht.

@Samsaraa
das Ergebnis sind eben Friseure die unterbezahlt sind, Azubis die zu scherknechten missbraucht werden und jährlich durchwechseln.
Also es macht deswegen die Kette nicht dicht, aber die Arbeitsbedingungen sind anders, es gibt kaum festangestellte.

Und somit werden wieder H4ler, scheinselbständige und Zeitarbeiter produziert. Eine Masche war scheinbar kleinunternehmertum um die Ust zu sparen.

Unter Firmen untereinander werden ungegelernte Hilfsarbeiter auch mal mit 35€/Stunde abgerechnet... netto natürlich und ohne Laden drumrum.


Ein Tipp, ein guter Haarschnitt muß nicht so oft nachgeschnitten werden wie das was ein Anfänger der mit der Maschine einmal drüberwurschtelt fabriziert.
Dort kommen dann Fransen, Ecken und Dellen schnell zum vorschein.
Durch einen gelernten Facharbeiter an der Schere sieht es nicht nur besser aus, es  verringert sich die Anzahl der Friseurbesuche die notwenidig sind, ein höherer Preis relativiert sich und man spart sogar noch Zeit.

Bei mir zählt die Qualität, Lage, Terminverfügbarkeit und mit wieviel crossselling ich belästigt werde bei der Friseurwahl.
Der Preis ist mir im Rahmen bis 35€ egal.

Alarmierend sei im Zehn-Jahres-Vergleich insbesondere die Armutsentwicklung bei Rentnerinnen und Rentnern. Ihre Armutsquote stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 auf 15,9 Prozent und damit um 49 Prozent, ein völliger "Ausreißer in der Armutsstatistik". Durchgreifende Reformen in der Alterssicherung seien daher unausweichlich, um Altersarmut vorzubeugen.

49% mehr Altersarmut seit 2005.
Die sind doch gar nicht arm gell @kleinundgrün alles nur statistische Tricks.

Solange man selber nicht von Armut betroffen/bedroht ist kann man sie noch schönreden.