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Kopftuch aus Solidarität?

1.039 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Kopftuch, Solidarität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Lessy Diskussionsleiter
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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:26
Guten Morgen Allmy-Gemeinde

Vorhin bin ich meine "News" auf FaceBook durchgegangen und bin dabei (wieder einmal :nerv: ) auf ein Video gestoßen, worüber sich ein Österreicher über den unsrigen (also österreichischen) Bundespräsidenten Van der Bellen (kurz VdB) aufregt. In dem Video ist (nur!) ein Ausschnitt zu sehen in welchem VdB folgendes sagt: 

"Es ist das Recht der Frau - tragen Männer auch Kopftücher? - sich zu kleiden, wie auch immer sie möchte. Das ist meine Meinung dazu. Im Übrigen nicht nur muslimische Frauen. Jede Frau kann ein Kopftuch tragen. Und wenn das so weitergeht bei der tatsächlich um sich greifenden Islamophobie wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun"

Nicht mehr- und nicht weniger. 

Hier ein paar Links: 
http://www.krone.at/oesterreich/kopftuch-fuer-alle-frauen-aus-solidaritaet-kritik-an-vdb-sager-story-566406
https://kurier.at/politik/inland/wirbel-um-kopftuch-sager-von-bundespraesident-van-der-bellen/260.526.277
http://diepresse.com/home/innenpolitik/5207179/Wir-werden-alle-Frauen-bitten-muessen-ein-Kopftuch-zu-tragen-aus
Den Beitrag des ORF finde ich leider nicht auf YouTube - ich werde einen Link zum (gesamten) Beitrag posten, wenn ich einen brauchbaren finde, und nicht nur den Ausschnitt über den sich Österreich gerade aufregt. 

Natürlich, wenn man nur den Ausschnitt sieht, regt man sich auch auf. Vor allem als Frau die in dem Land lebt wo der Bundespräsident sowas sagt. Da dies aber nur ein Ausschnitt war, hab ich mir ein Video gesucht, wo zumindest auch die gestellte Frage zu hören war. Aber auch da geht hervor dass diese Aussage, selbst im Kontext, immernoch das gleiche: Er redet von "Bekleidungsfreiheit" welche muslim. Frauen erlauben soll ihr Kopftuch in der Arbeit zu tragen. Er redet davon dass sich jede Frau (und hoffentlich auch jeder Mann) kleiden dürfe, wie er bzw. sie möchte, aber sagt einen Atemzug später dass der Tag kommen würde, an dem alle Frauen Kopftuch tragen müssten. 
Er mag dabei mit dem Argument recht haben, dass früher auch in Österreich Frauen ein Kopftuch getragen haben - aber das war nicht aus religiösen Gründen. Es war wegen der Arbeit. 

Nun würde ich gerne von euch wissen; was haltet ihr (speziell die Frauen) davon?
Würdet ihr ein Kopftuch tragen, "nur" um Solidarität zu zeigen? 
Was haltet ihr davon, dass es Frauen (egal welcher Religion) gestattet ist sich zu verschleiern, während z. B. Motorradfahrer an einer Tankstelle den Helm abnehmen müssen, es aber verschleierten (zumeist) Frauen (wer weiß was so manchen Männern noch einfällt) gestattet ist, so die Tankstelle zu betreten? 


Meine Meinung dazu:
Ich respektiere den Islam und die meisten ihrer Gebräuche, allerdings bin ich strikt gegen die Verschleierung - gegen das "herkömliche" Kopftuch habe ich allerdings nichts, es bedeckt schließlich "nur" die Haare. Tragen würde ich es allerdings nicht. 
Dass ich keines tragen würde hat aber nichts mit Rassismus  oder ähnlichem zu tun. Ich bin nicht mit Kopftuch groß geworden, wieso sollte ich dann mit ~20 damit anfangen, nur weil unser Präsident meint wir sollten dadurch Solidarität zeigen? Ich trage mein Haar gerne offen und für alle sichtbar, schließlich ist es ein Teil von mir. In Österreich haben "wir" ja ein Kopftuchverbot in der Arbeit erwirkt - finde ich nicht schlecht, aber nur, wenn es auch für die Arbeit relevant ist. Ob eine Köchin ein Kopftuch oder eine Kochhaube trägt, ist mir ziemlich schnuppe. Ob die Angestellte im Büro die Termine mit Kopftuch oder irgendeiner Frisur ausmacht, ist mir egal. Ob die Kassiererin im Supermarkt um die Ecke das Geld nun mit Kopftuch oder Pferdeschwanz entgegennimmt - ist doch egal, bezahlen muss ich meine Waren sowieso. Bei Berufen wie Richtern, Polizisten sehe ich es allerdings ein wenig anders - denn dort herrscht eine Uniform und die sollte schon gleich sein, da sich manche durch religiöse Symbole eventuell benachteiligt fühlen könnten, wenn die Richterin Kopftuch trägt oder der Richter ein Kreuz. Natürlich sagt ein religiöses Symbol nichts über die Kompetenzen einer Person aus, in solchen Berufen finde ich es jedoch angebracht, wenn alle die gleichen Kleiderbedingungen einhalten würden. 




Das hier soll kein Hetz-Thread werden, also achtet bitte darauf was ihr schreibt, danke. :) 

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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:42
@Lessy

Ich habe das Interview mit ihm am Dienstag (?) auf ORF 2 gesehen, ich glaube im Report mit der Fr. Schnabel.

Aber ja, er kann die österr. Frauen darum bitten, die wenigsten werden dem Aufruf folgen, wieso sollten sie auch?

Wenn ich eine Moschee betrete oder auf den Istanbuler Friedhof gehe, ist es für mich absolut klar und bedarf keiner Diskussion, dass ich mich passend kleide bzw. meinen Kopf bzw. Haare bedecke, aus Respekt.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:44
Solidarisieren möchte ich mich mit diesen Frauen nicht und ihnen auch keine Extzrawürste zukommen lassen. Religiöse Kleidung gehört auch nicht ins Berufsleben und gerade wenn es um Berufe mit Kinderkontakt oder staatliche Stellen geht, will ich diesen beleidigenden Lappen nicht sehen. 


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Lessy Diskussionsleiter
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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:46
@nanusia
Natürlich, das ist aber auch was ganz anderes wenn man von sich aus eine islamische Stätte (Friedhof, Moschee) aufsucht. Da gehört es sich aus Respekt vor deren Glauben. 

@cassiopeia88
Zitat von cassiopeia88cassiopeia88 schrieb: gerade wenn es um Berufe mit Kinderkontakt oder staatliche Stellen geht
richtig. Als beleidigend würde ich das Kopftuch nun aber auch nicht bezeichnen :D


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:50
@Lessy
Deswegen meinte ich ja, wenns erforderlich ist dann schon. Ansonsten sicherlich nicht, ganz egal wer darum bittet.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:52
@Lessy

Ehrlich gesagt finde ich an der Aussage des Bundespräsidenten nichts verwerfliches. Er spricht von der Solidarität unseren muslimischen Mitbürgern gegenüber. Das finde ich so völlig in Ordnung. 

Problematisch wird es jedoch dann, wenn man einem bestimmten Merkmal einer Religion eine übermäßige Unterstützung im Namen der Freiheit zuspricht und dieses Merkmal in den Herkunftsländern dieses religiösen Symbols gleichzeitig ein Instrument des Zwangs und Unterdrückung ist. 

Ich würde so etwas niemals unterstützen wollen. 


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 08:56
@doree
Natürlich, aber wäre es wirklich Solidarität? Du sagst es nämlich, es steht für Zwang und Unterdrückung (nicht bei allen Frauen, aber sehr sehr sehr vielen) - würde man also in Österreich dazu aufrufen dass alle Frauen es tragen müssten, um Solidarität zu zeigen, würde man die Frauen doch auch sozusagen unterdrücken, oder ihnen zumindest die Freiheit nehmen sich so zu kleiden wie sie wollen, wofür sich VdB ja ausgesprochen hat.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 09:02
Ich grätsch hier direkt mal dazwischen.
Wenn hier jetzt die hetzende Meute hier aufläuft und versucht in dem Thread ihre pauschalisierenden Hetztheorien über andere Menschen zu verbreiten, wird das hier unangenehm.

Ich möchte hier eine sachliche Diskussion ohne Anfeindungen sehen. Das ist wohl auch im Sinne des TE.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 09:04
@cassiopeia88

ich stimme dir zu!
und frage mich, was diese solidarisierung soll!
wenn diese frauen probleme in ihren heimatländern
durch ihre religion erfahren, sollte es auch dort und
nirgend woanders gelöst, oder verändert werden.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 09:20
@Lessy
Zitat von LessyLessy schrieb:Natürlich, aber wäre es wirklich Solidarität? Du sagst es nämlich, es steht für Zwang und Unterdrückung (nicht bei allen Frauen, aber sehr sehr sehr vielen) - würde man also in Österreich dazu aufrufen dass alle Frauen es tragen müssten, um Solidarität zu zeigen, würde man die Frauen doch auch sozusagen unterdrücken, oder ihnen zumindest die Freiheit nehmen sich so zu kleiden wie sie wollen, wofür sich VdB ja ausgesprochen hat.
Wenn die muslimischen Mitbürgerinnen (und ihre Familien) voll in die Gesellschft integriert sind und es ihre persönliche Entscheidung ist ein Kopftuch Aufgrund ihrer religiösen Überzeugung zu tragen, dann ist die Solidarität tatsächlch angebracht. Solche Muslimas gibt es mit Sicherheit. Deswegen sehe ich auch einen Solidaritätsaufruf zu ihrer Unterstützung durchaus als gerechtfertigt an. 

Trotzdem bleibt es leider eine Tatsache, dass das Kopftuch ein Symbol für die Unterdrückung der Frauen in vielen muslimisch geprägten Ländern ist. Aus diesem Grund würde ich dieses Symbol auch niemals für eine Solidaritätskampagne nutzen wollen. 

Es ist zudem sehr zweifelhaft, dass die Mehrheit der Muslime in Europa (vor allem nach der Flüchtlingswelle) überhaupt selbst für eine freie Entfaltung der Persönlichkeit einzutreten bereit ist. Damit meine ich vor allem die familiären Umstände und die Verbindung zu ihrer jeweiligen (u.U. alten) Heimat in der andere Vorstellungen gelten.

Das ist m.M.n. auch nicht unterstützenswert. 


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 09:29
Da wird es erklärt
"Immer wieder sind diese Frauen in Österreich öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt. Diesen inakzeptablen Umgang mit Frauen hat der Bundespräsident in zugespitzter Form kritisiert. Zu den Grund- und Freiheitsrechten unserer Demokratie zählt für den Bundespräsidenten insbesondere auch die Meinungsäußerungsfreiheit. Diese betrifft auch die Art und Weise, wie wir uns kleiden. Ein Kopftuchverbot ist laut Van der Bellen nur dann sinnvoll, wenn das Tragen eines Kopftuches - wie z.B. bei Richterinnen - ihre berufliche Neutralität infrage stellt. Das müsse dann aber für alle religiösen Symbole gelten", heißt es weiter.
http://www.krone.at/oesterreich/vdb-hofburg-verteidigt-jetzt-kopftuch-sager-alles-nur-ironie-story-566463

Es geht also darum, Anfeindungen entgegen zu wirken, von daher ist die Aussage - wie ich finde - nachvollziehbar


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 09:56
@Tussinelda
Finde es trotzdem völlig übertrieben. Es gibt gegen so ziemlich alles auf der Welt Anfeindungen.
Gegen Homosexuelle, gegen HIV-Infizierte etc. 
Dann sind wir bitte bei allem für Soldarität.
Lassen uns einen Davidstern auf"s Handgelenk tätowieren, tragen alle ein Kreuz um den Hals, passend zum Kopftuch, welches ein Regenbogentuch ist und statt den Stecknadeln nehmen wir Red-Ribbon Anstecker um das Tuch zu befestigen.

Verstehst du was ich meine? Wenn man sagt man zeigt Solidarität für EINE Gruppe, kommt die nächste daher. 


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:00
@Lessy
was ist das denn bitte für eine Argumentation? Lieber nicht solidarisch sein mit Minderheiten, denn dann könnten andere Minderheiten ja auch Solidarität fordern? Außerdem brauchen Minderheiten "Verbündete", denn sie haben nicht die Lobby, die die Mehrheit hat, so haben sich Veränderungen ergeben, weil man Interessen von Menschen unterstützt. Man sollte ja wohl IMMER gegen Anfeindungen, Diskriminierungen sein, alle Menschen sind gleich und auch gleich zu behandeln, das sagt das GG, zum Beispiel. Und wenn Gruppen mehr auf Schutz angewiesen sind, als andere, dann muss man ihnen diesen Schutz gewähren, auch das sagen unsere Gesetze, sollte aber auch einfach menschliches Handeln sein.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:02
Zitat von LessyLessy schrieb:Wenn man sagt man zeigt Solidarität für EINE Gruppe, kommt die nächste daher
Solidarität zu zeigen ist eine eigene, höchstpersönliche Entscheidung. Sofern man aus Solidarität eine rote Schleife tragen möchte, tut man das. Sofern man ein Kopftuch tragen möchte, tut man das auch.

Solidarität kann nicht erzwungen werden.


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Lessy Diskussionsleiter
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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:07
@Tussinelda
Hast mich wohl wegen meiner wirren Aussage falsch verstanden :D

ich bin nicht gegen Solidarisierung - aber ich bin dagegen dass man mir als Österreicherin weiß machen will, dass ich als Zeichen meiner Solidarität gegen weiß-Gott-was ein Kopftuch tragen soll. (Sollte es dazu kommen)

und @SergeyFärlich hat das gerade richtig gesagt: Wer will, der tut.

Deswegen spreche ich in der Schule mit Klassen über HIV und AIDS usw. und trage am Welt-Aids Tag eine rote Schleife […] 

Aber ein Kopftuch kommt für mich nicht in Frage.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:13
Also, ich (M) werde keinen Kopftuch tragen - ich denke nicht dass es den Frauen hilft, wie denn?
Es ist auch weiter anzumerken dass jemand der gegen Frauen Unterdrückung ist, nicht islamophob ist.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:18
Zitat von LessyLessy schrieb: wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen,
Solidarität ist ein freiwilliger Akt aus Überzeugung heraus, also darf hier von müssen erst gar nicht
die Rede sein.

Seine Solidarität kann man auf vielerlei Arten bekunden.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:20
Ich dachte eigentlich, nur in Deutschland wird es mit diesem Gutmenschentum immer schlimmer. Schön, dass es auch in Österreich so ist ;)

Mir persönlich ist es ehrlich gesagt egal, ob jemand ein Kopftuch trägt. Wenn jemand das möchte, soll er, oder besser gesagt sie, das gerne machen. Aber warum sollte man aus Solidarität auch eins tragen?! Mit der Aussage will der doch nur zeigen, wie "toll" weltoffen er ist, und was er für ein herzensguter Mensch ist.
Also ich bin nun wirklich nicht gegen Fremde oder so, aber mal ganz ehrlich... man kann es auch übertreiben oder nicht? Das ist ja schon fast Arschkriecherei.


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Kopftuch aus Solidarität?

27.04.2017 um 10:29
Zitat von Mark1086Mark1086 schrieb:Mir persönlich ist es ehrlich gesagt egal, ob jemand ein Kopftuch trägt.
Wenn es von den muslimischen Frauen oder wem auch immer freiwillig getragen wird, teile ich Deine Ansicht.

Egal-Mentalität find ich auch nicht so klasse...


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