Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

Syrah schrieb:für was wirst du denn so kritisiert? Ich kenne Kritik eigentlich nur von meiner Mutter, auf der Arbeit oder vom Ex. Aber von Freunden und Bekannten nicht wirklich.

Wenn du unnötige Kritik nicht kennst,freue ich mich für dich.Ich werde wegen meiner Kinderlosigkeit oft kritisiert,ich wurde kritisiert weil ich mal nicht gut kochte(was ich hier schon erzählte),ich wurde wegen meiner Männerwahl kritisiert oder auch nur weil ich keinen Zopf tragen wollte.....
Meine Eltern konnten mich kritisieren,weil sie mussten mich ja erziehen,ist was anderes,wenn mich jemand bei der Arbeit kritisiert-wenn es keine Schikane ist,ist auch okay.
Nur hatte ich einige "Freunde"die mit meiner Wahl,dies oder jenes zu tun oder nicht zu tun nicht einverstanden waren.Und das war eher Stänkerei und keine gerechtfertigte Kritik,und dann ist es aus,dann traue ich ihnen nicht mehr,weil manche Sachen zu privat sind!
Und lieber mache ich meine eigenen Fehler bevor ich Fehler durch andere mache!

Manche Sachen sind vielleicht auch einfach gedankenlos daher gesagt wie zum Beispiel das mit dem Topf oder Essen. Aber eigentlich sind Freundschaften ja unter anderem dazu da dass man sich gegenseitig unterstützt und aufbaut. Das Leben ist ja schon hart genug.

@Syrah
Gedankenlos würde ich es nicht nennen,es gibt halt sogenannte Freunde,die beleidigen dich nur aus dem Grund,weil ich andere Ansichten habe.Bei meinen männlichen Kumpels habe ich ja das Problem nicht.
Aber da war so eine Situation,da konnte ich eine Nacht nicht schlafen,schlief um 16h.Eine Freundin kam, hörte,dass ich die Nacht wach war,ihre Antwort war:"Selber Schuld!"und das nicht genug sagte sie noch:"Ihr seid eine verpennte Gesellschaft!(meinte mich und meinen Freund)
Sie stellt mich hin,als wenn ich selbst Schuld wäre und weiß die Hintergründe nicht mal warum ich nicht schlafen konnte!
Bei ihr hatte ich nicht das Gefühl,dass sie in irgendweiner Weise auf mich und meine Bedürfnisse eingehen will.
Wenn du das Problem nicht kennst,dann sei froh!

Ne das kenne ich so nicht. Dafür hatte ich schon andere Probleme mit "Freundinnen". Vielleicht liegts auch daran dass ich solche Leute gleich aussortiere. Deshalb hab ich nicht viele Freundinnen aber dafür handverlesene :-)

@josie321
Also meine beste Freundin und ich kennen uns jetzt seit 15 Jahren.
Ich bin sehr wohl in der Lage ihr zu sagen, was ich von ihrer Männerwahl halte oder auch sonst zu sagen was mir nicht passt und sie macht das auch.

Ich finde es kommt halt immer darauf an, wie man es sagt, dann auch was man sagt und aus welchem Beweggrund.
Wir halten das schon von Anfang an so, hatten auch ein paar Mal Streit, waren aber beide in der Lage uns zu entschuldigen und auch in der Lage sind einfach Mal Schwamm drüber zu sagen.

@troublerin77

das ist gut bei euch so.Wenn man sehr gute Freunde ist,kann man offener darüber reden.
Bei mir war es so,dass ich sie paar Monate kannte,sie aber stänkerte,mein Partner wäre nichts für sie,da er krank sei(Morbus Bechterew),er nicht mehr arbeiten könnte,nichts was sie direkt über seinen Charakter sagen konnte sondern nur weil sie halt keinen Kranken will.Wenn ich antworte,er hat seine Frührente,sagte sie nur,naja trotzdem.........

@josie321
Mensch, so was sind Leutz, dir echt keiner braucht.

Ich habe mittlerweile einen Recht großen Freundes und Bekanntenkreis.
Mein Mann und ich organisieren einen Stammtisch und wenn uns solche Leute unterkommen, die sortieren wir dann auch ziemlich schnell wieder aus.

Es wird leider immer wieder passieren, dass man auf Menschen trifft, die sich selbst für unwahrscheinlich wichtig und für den Nabel der Welt halten.
Eine Zeitlang sind mir solche Menschen andauernd über den Weg gelaufen und ich wollte schon den Glauben an nette Menschen begraben.
Aber ich habe nicht aufgegeben und dadurch viele nette Menschen getroffen.

Mittlerweile bin ich auch alt und selbstbewusst genug, um sofort was zu sagen, wenn mir was nicht passt oder ich mich angegriffen fühle. Entweder es wird als Missverständnis aus der Welt geräumt, oder aber ich gehe weiterhin meinen Weg aber ohne diesen Menschen.

Manchmal ist es auch einfach so, dass sich Lebenswege im Laufe der Zeit auseinander entwickeln und die Wege trennen sich, ohne dass es vorher zu Konflikten kam.

Aber genau so genieße ich es alleine zu sein, wie jetzt gerade im Moment. Sitze mit Kaffee und Hörbuch alleine in meinem Wohnzimmer und stricke an einem Socken. Bin sogar Grad echt auch froh, dass die Fellnasen oben im Schlafzimmer sind.

Ich fühle mich auch furchtbar selten einsam, aber wenn, dann ist es egal, ob ich alleine bin oder in Gesellschaft.

Ich kann mit anderen Menschen kaum bis gar nichts anfangen.

Bin auch der Meinung mein Wissen über andere und ihre Verhaltensweisen sind zu groß.

Alleine bin ich niemanden was schuldig, brauche mich nicht verarschen lassen, mir das elend was sich bei manchen Freundschaft und Spaß haben nennt nicht anschauen, etc.pp . Schon ganz gut so.

Ich habe eine Sozialphobie.....seit ungefähr 20 Jahren. Bin jetzt 45.

Ich habe unzählige Therapien hinter mich gebracht. Und habe auch 2 mal versucht mich umzubringen, weil ich einfach nicht mehr konnte.

Ich lebe nun so vor mich hin, arbeite.....komme so einigermaßen klar. Aber bin am liebsten alleine, da ich nur dann wirklich ich sein kann und mich wohl fühle.

Es ist verzwickt. Ich bin gerne alleine, kann nur dann wirklich ich sein. Fühle mich aber dann immer selber so anders, wenn man mir mitteilt, dass ich komisch bin. Seltsamerweise mögen mich sehr viele Menschen in meinem Umfeld und wollen etwas mit mir unternehmen. Ich mach ja auch mit, aber es gibt mir so garnichts......außer das ich völlig fertig hinterher bin. Ich mache das nur, um nicht noch komischer zu wirken. Aber Spaß ist anders und immer bin ich in Hab Acht Stellung was mein Gegenüber von mir erwartet.

Und das ist total anstrengend und es ist ein ewiger Spagat.

Es gibt ja das Buch:die Wand. Eine Frau fährt in die Berge auf eine Hütte und ist dort plötzlich eingeschlossen durch eine unsichtbare Wand. Sie kommt da nicht mehr raus und lebt mit einem Hund nun allein auf dieser Hütte. Das Buch handelt von ihrer Einsamkeit und ihrem Versuch zu überleben.

Für mich wäre das ein absoluter Traum. Ich habe mein Umfeld, dann noch mit einem Hund. Ich hätte die absolute Gewissheit, dass keiner plötzlich etwas von mir wollte, einfach da steht....anruft, mailt. Nur ich. Und der Hund. Endlich atmen und keine Angst mehr haben.

Eine schöne Vorstellung.

@luxlisbon

Den Film hab ich auch mal gesehen, ist sehr interessant.

luxlisbon schrieb:Seltsamerweise mögen mich sehr viele Menschen in meinem Umfeld und wollen etwas mit mir unternehmen.

Das war bei mir auch so. Inzwischen hab ich nichtmal mehr ein Umfeld.
Aber ich treffe oft zufällig fremde Menschen, die mich mit interessanten Infos versorgen i.B. auf meine Zukunft, wie ich mit was umgehen kann z.B. Erst kürzlich ist das wieder passiert. Hatte auch im Gegenzug genau die richtigen Infos für die Person. Er meinte, Gott hätte mich ihm geschickt. Aber ich sehe das eher so als Resonanzprinzip. Ich glaube schon, dass es das Leben gut meint mit einem. Früher habe ich das System eher als Feind gesehen, und es ist auch nicht einfach darin. Aber es kommen auch immer hilfreiche Botschaften.

Einzelgänger sein weil man mit anderen nicht klar kommt ist keine gesunde Einstellungen.
Da sollten manche schon an sich arbeiten

luxlisbon schrieb:Es gibt ja das Buch:die Wand. Eine Frau fährt in die Berge auf eine Hütte und ist dort plötzlich eingeschlossen durch eine unsichtbare Wand. Sie kommt da nicht mehr raus und lebt mit einem Hund nun allein auf dieser Hütte. Das Buch handelt von ihrer Einsamkeit und ihrem Versuch zu überleben.

Das hört sich sehr interessant an. Ich glaube von dem Buch oder Film habe ich schon mal gehört.

luxlisbon schrieb: Ich mache das nur, um nicht noch komischer zu wirken. Aber Spaß ist anders und immer bin ich in Hab Acht Stellung was mein Gegenüber von mir erwartet.

Ich denke man sollte Abstand nehmen von dem, was einem nicht gut tut. Die Erwartungshaltung von anderern ständig erfüllen, kann meiner Meinung nach einen psychisch kaputt machen.

Single für Einzelgänger:

I Am a Rock - Simon & Garfunkel Lyrics

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Es ist ja niemand gezwungen, ein soziales Wesen zu sein. Macht einfach Euer Ding und lasst Euch von anderen nichts dreinquatschen.

Ihr habt nur dieses eine kurze Leben. macht das daraus, was ihr daraus machen wollt. Leben - nicht gelebt werden.

Ein EInzelgänger kann so lange Einzelgänger sein, wie er lustig ist. Warum versuchen die einen den anderen ständig aufzuzwingen so zu sein wie sie? Der gemeinsame Konsens sind die Gesetze, ansonsten kann jeder machen was er will. Vielleicht fühlen sich viele Einzelgänger nur komisch, weil ihnen eingeredet wird, dass sie falsch wären. Jeder Jeck ist anders.

Objektiv gesehen, gibt es kein besseres, selbstausgesuchtes Leben.

Durchfall schrieb:weil man mit anderen nicht klar

naja...oder die anderen kommen halt nicht mit einem klar und denken alle falsch bzw.- haben die falsche Einstellung.
Kann doch sein?
Alles ne Frage der Sichtweise.

Wenn ich ein echter Einzelgänger bin, dann sind mir die anderen höchstens lästig, aber nicht wichtig.

Doors schrieb:Es ist ja niemand gezwungen, ein soziales Wesen zu sein. Macht einfach Euer Ding und lasst Euch von anderen nichts dreinquatschen.

Ihr habt nur dieses eine kurze Leben. macht das daraus, was ihr daraus machen wollt. Leben - nicht gelebt werden.

@Doors

Danke für deine Message und schönes Lied.

Gibt eh so viel Druck vom System, da muss man sich von anderen nicht auch noch unter Druck setzen lassen.

Gibt ja so n prima Indianerspruch:

"Urteile nicht über den anderen, bevor Du nicht eine Meile in seinen Mokassin gelaufen bist"

Ich bin auch so ein Einzelgänger. Mir war das schln immer irgendwie besonders unangenehm wenn ich Leute in mein Zuhause einladen "musste" (Geburtstagspartys, zum spielen oder abhängen etc) Ich fühle mich dann immer so für fremde Leute verantwortlich, dass ich denen was bieten muss usw...und da hatte ich oft kein bock drauf und deshalb hatte ich auch nicht besonders viele Freunde. Eigene Geburtstagspartys feier ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Finde das schrecklich.
Unsozial bin ich übrigens auch. Ich habe kein Mitgefühl für die Pseudo-Probleme anderer (zb Geheule von Freundinnen a la "Arschloch-Kerl hat mich zum x-ten mal verlassen und jetz bin ich die ganze Zeit depri" oder Haustier ist gestorben etc etc), tut mir leid für sowas hatte ich noch nie ne soziale Ader. Die Tiefsinnigkeit zu anderen aufbauen das konnte ich noch nie. Und deshalb bin ich Einzelgänger und auch ganz zufrieden damit ehrlich gesagt.

thropmisan schrieb:Bin auch der Meinung mein Wissen über andere und ihre Verhaltensweisen sind zu groß.

Ich glaub ich weiss, was Du meinst.

Ich hab einen Menschen kennengelernt, der sämtliche negative Facetten drauf hat und auch sonst macht man seine Erfahrungen^^

Daraus zieht man irgwann die (richtige) Konsequenz.

"Freiwillige" Einzelgänger machen imho aus der Not eine Tugend, indem sie sich die Lage schön reden und sich tatsächlich auch daran gewöhnen und diese unnatürliche menschliche Lebensform idealisieren, mMn. Selbstbetrug...

Sollen sie machen, ist nicht mein Leben. Das führt mMn. allerdings zu seltsamen Verhaltensweisen und Einzelkämpfer-Marotten, die der Betroffene - im Gegensatz zu seinem Umfeld - irgendwann einfach nicht mehr wahrnimmt. Der meistens doch irgendwann wieder vorhandene Wunsch nach Partner oder Freunden scheitert dann oft genau daran.
Auch "Wolfühlen" ist mMn. kein Kriterium pro Einzelgänger-Leben, sondern eher ein Zeichen für zu lange falsche Gewohnheit und eine schon weiter fortgeschrittene Persönlichkeitsveränderung.

Aus meiner subjektiven Erfahrung heraus sind solche "freiwillgien" Dauer-Einzelgänger ohne Partner / Freundeskreis oft extrem kritikunfähig und ungesund eigenwillig sowie das genaue Gegenteil von (welt)offen, kommunikativ, empathisch und anpassungsfähig. Alles Eigenschaften, die ein Einzelgänger in seiner selbst geschaffenen und beschränkten Eigenbrötler-Ego-Welt nicht braucht, weshalb es dann zu Satz 1 kommt, anstatt an sich zu arbeiten und seine Ansprüche ans Leben zu erhöhen.

Meine Meinung! Wie gesagt, kann jeder leben wie er will, ich finds nur traurig, wie man sich das eine Leben, was man hat, derart bescheuert und leichtfertig versauen kann. Zumindest sollte man erst mal 10 Erwachsenen-Jahre das Gegenteil gelebt haben, um sich ggfs. bewusst für ein Einzelgänger-Leben zu entscheiden, ansonsten habe ich wenig Verständnis und Respekt für so eine Entscheidung.

Ausgeprägte Schüchternheit bzw. sozialen Phobie, hohes Alter, Schicksalsschläge oder extrem schlechte Erfahrungen sind weitere Gründe für ein Einzelgänger-Leben. Das ist dann aber mehr unfreiwillig, ggfs. behandelbar und OT.