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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

400 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Einzelgänger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 06:40
Der Mensch ist von Natur aus ganz klar ein soziales Lebewesen. Jedoch gibt es eben Ausnahmen. Es gibt doch auch einige Haustier-Arten, die man ja niiiieeemals alleine halten sollte, die dann aber ohne Artgenossen viel glücklicher und ausgeglichener sind. Das habe ich selbst schon erlebt und ich denke, beim Menschen ist das genauso.
Jeder Mensch kann doch für sich am besten entscheiden, welche Lebensweise für ihn am angenehmsten ist.

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19.06.2017 um 13:42
@Hyphaema

Danke!!! Dein Beitrag heute 02:49 zum Einzelgänger-sein ist wirklich gut. Ich bin ja normalerweise nicht schlecht darin, mich schriftlich auszudrücken (dann wenn nicht in einem persönlichen Gespräch jemand da ist, der einem fast unter Druck setzt, auf Anhieb die richtigen Worte und Vergleiche zu finden ... oder ich mich zumindest unter Druck gesetzt fühle), aber das was du da geschrieben hast, tut selbst mir gut und hätte ich nicht so schön beschreiben können.

Ich hadere manchmal damit, diese Einzelgängerin zu sein. Ganz viele Jahre war ich es nicht, erst nach der Trennung von meinem Ex-Mann vor 4 Jahren habe ich mich dazu gemausert - langsam aber stetig. Und je länger es dauerte, je mehr fand ich die Ruhe welche ich 45 Jahre vorher nicht gefunden habe. Die Ruhe so sein zu können wie ich bin. Je länger je mehr ist mir aufgefallen, wie viele Jahre ich in meinem Leben mit Schauspielerei verbracht habe. Sogar vor mir selbst.

Trotzdem frage ich mich manchmal, wie gesund mein Einzelgängertum ist. Und hin und wieder sehne ich mich sogar nach etwas Gesellschaft. Aber dann ... nach einer Stunde reisst es mich wieder nach Hause, reisst es mich, wieder alleine zu sein und die Gesellschaft erschöpft mich unglaublich, ich könnte mich dann jeweils direkt ins Bett legen und schlafen.

Ich frage mich, ob es auf dieser Welt noch einen Menschen gibt, der mich nicht ermüdet, mit dem ich stundenlange diskutieren kann, mit dem ich auch einfach schweigend dasitzen und geniessen kann. Einen Menschen dessen Gesellschaft ich dem alleine-sein bevorzuge. Solange ich diesen Menschen nicht treffe, solange fühle ich mich letztendlich wohler alleine. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Seele seit meiner Geburt von den meisten Menschen nicht Ernst genommen wurde. Ueber Jahre wurde ich immer und immer wieder leichtfertig verletzt und jedes Mal, jedes Mal habe ich wieder an das Gute im Menschen geglaubt. Bis dann der Punkt kam, als ich schlicht nicht mehr vertrauen konnte ... und seither habe ich mich zurückgezogen und seither ist diese ewige Angst weg, dass wieder mit mir und meinen Gefühlen gespielt wird. Vielleicht ist es auch nur das was mir diese Ruhe gibt die ich jetzt als so angenehm empfinde.

Aber was ich schlussendlich möchte ... ich weiss es nicht. Ich habe mich noch nicht damit abgefunden bis ins hohe Alter alleine zu bleiben, mehrheitlich für mich zu sein. Ich fühle mich eigentlich noch jung und denke regelmässig, dass da draussen doch noch jemand sein muss ... da passt der Text von "ist da jemand" von Adel Tawil. Offenbar gibt es noch andere die so denken?!


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 14:01
Warum ist es für manche Menschen so schwer zu akzeptieren, dass es eben Menschen gibt, die gerne alleine sind, aus was für Gründen auch immer, egal ob Missbrauch in der Kindheit, schlechte Erfahrungen oder einfach nicht kompatibel.

Es ist dich völlig egal, warum Menschen lieber alleine sind, wenn sie damit glücklich sind.

Anders sähe es aus, wenn jemand mit der Einsamkeit unglücklich ist, dann sollte er/sie etwas an der Situation ändern.

Wenn jemand nur mit sich alleine glücklich ist, ist das doch vollkommen in Ordnung.

Ich mag ja beide Situationen aber nach der letzten Woche sind Menschen mir einfach zu viel.
Da war der 18. Geburtstag meiner Tochter. Zuerst waren wir bei einer Freundin, die uns die Haare schneidet. In ihrem Leben ist immer was los.
Das musste mein Hirn erst mal verarbeiten.
Dann die Geburtstagsfeier von meiner Tochter und ihrer besten Freundin. Das war okay, wir waren nicht lange da. Es war mir einfach zu anstrengend. Diese Musik, so viele Kids und alles hektisch.
Dann kam natürlich noch die Feier mit Verwandten und Freunden, alles gut, aber doch eine sehr hohe Geräuschkulisse und viele unterschiedliche Menschen.
Dann am Wochenende noch unser Stammtisch, toll, ich freu mich immer auf diese Menschen, da ich sie seit Wochen nicht mehr gesehen habe.

Aber letztendlich alles zusammen war mir einfach viel zu viel und bin jetzt froh noch zwei Stunden alleine in meinem Wohnzimmer zu sitzen und keinem Menschen zu begegnen.

In solchen Situationen mach ich dann auch einfach die Klingel aus, damit mich keiner mehr nerven kann.

Ich mag Menschen, aber echt nur in geringen Dosen, wenn wie in der letzten Woche alles auf einander kommt ist es mir einfach zu viel!


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19.06.2017 um 14:03
@Hyphaema

Deinem reflektierten und vernünftigen Text kann ich fast komplett zustimmen und glaube, dass du je nach Bedingungen und Umfeld oder in Ausnahmesituationen auch nicht stur auf dieses Lebensmodell fixiert wärst.

Der Thread-Titel fragt, ob Einzelgänger das bessere Leben führen. Das würde ich klar verneinen, ansonsten wäre das ja die favorisiert anzustrebende und empfehlenswerteste Lebensform für alle Menschen. Dass es für einen reflektierten Einzelgänger das bessere Leben sein kann, habe ich bereits in meinem ersten Post gesagt.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 16:00
Jeder von uns, ob Einzelgänger, Paargänger oder Hordengänger, führt ein anderes Leben. Wäre ja auch schrecklich, würden wir identische Leben leben. Jeder wählt für sich sein Leben - und das ist für ihn dann das beste. Dadurch wird es allerdings für andere nicht besser oder schlechter.

Daher bin ich der Meinung, dass Einzelgänger genau das für sie richtige Leben leben - und das hat andere, sofern es sie nicht unmittelbar und negativ betrifft, herzlich wenig zu interessieren.


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19.06.2017 um 16:03
Zitat von Sector7Sector7 schrieb: und glaube, dass du je nach Bedingungen und Umfeld oder in Ausnahmesituationen auch nicht stur auf dieses Lebensmodell fixiert wärst.
Ja, das denke ich ebenso. Natürlich gestalten wir alle bis zu einem gewissen Grad den Verlauf unseres Lebens selbst, aber sehr, sehr Vieles ist eben leider auch davon abhängig, ob wir das Glück hatten, eine gesunde Psyche entwickeln zu können, auch wenn das keine Entschuldigung für jede Fehlentscheidung im Leben ist. Aber Menschen entwickeln sich eben in Richtungen und die Ursachen lassen sich fast immer in der Vergangenheit finden, manchmal mehr und manchmal weniger verschüttet.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Der Thread-Titel fragt, ob Einzelgänger das bessere Leben führen. Das würde ich klar verneinen, ansonsten wäre das ja die favorisiert anzustrebende und empfehlenswerteste Lebensform für alle Menschen. Dass es für einen reflektierten Einzelgänger das bessere Leben sein kann, habe ich bereits in meinem ersten Post gesagt.
Ja, im Grunde gebe ich dir vollkommen recht. Der Mensch ist als soziales Wesen normalerweise auf das Miteinander angewiesen, er sehnt sich nach Geborgenheit und Anerkennung und sucht in der Regel auch den Austausch mit anderen Menschen. Der Rückzug aus der Gesellschaft hat fast immer Gründe, die nicht unbedingt "gesunder" Natur sind, auch wenn es durchaus Einzelgänger gibt, die weder Leidensdruck verspüren, noch ein Gespür dafür haben, dass ihr Lebensstil möglicherweise "abnorm" ist. Das bedeutet nicht, dass diese Leute nicht auch Probleme haben, sondern im Grunde nur, dass ihre Abwehrmechanismen stark genug sind, um ihre wahren Bedürfnisse nach zwischenmenschlichem Kontakt (die eigentlich jedem Menschen inne wohnen) zu verschleiern.
Ich denke auch nicht, dass Einzelgänger per se das bessere Leben führen. Was heißt auch "besser"? Was gut ist, muss jeder für sich selbst wissen - für manche ist ein Leben als Einsiedler tatsächlich besser, für die Mehrheit sicherlich nicht.

Das einzige, was ich mich frage, ist, ob diese Frage des TE nicht auch auf einer augenscheinlichen Entwicklung der Gesellschaft hin zur Anonymität und zum Egoismus basiert. Kann es sein, dass "wir" das Miteinander verlernen? Dass es immer schwieriger wird, eine Verbindung zu anderen aufzubauen? Oder war diese "Hürde" schon immer da und letztlich nur hinter dem gesellschaftlichen Druck der Normalität versteckt? Schließlich gab es schon immer Eigenbrötler, Eremiten, Einsiedler, damals wie heute. Ich frage mich: Gibt es diese Entwicklung tatsächlich, oder ist es eher eine Frage der Wahrnehmung?

@svizzera

Danke!
Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Ich kenne es gar nicht anders und habe mich schon immer wie ein stiller Beobachter gefühlt, der zu anderen keinen Zugang findet. Ich habe auch mein Leben lang gehofft, irgendwann mal einen Menschen zu finden, den ich interessant finde, zu dem Sympathie entstehen und ein Austausch stattfinden kann. Ich habe so einen Menschen gefunden, als ich diese Möglichkeit für mich bereits aufgegeben habe. Das ändert an meinem allgemeinen Einzelgängertum nichts, denn ich reduziere den Kontakt zu meinen Mitmenschen auf das absolute Minimum - aber es gibt mir geistig sehr, sehr viel, vor allem Stabilität. Es wäre dir also zu wünschen, dass auch du so jemanden finden kannst - leider muss man wohl klar sagen, dass es einfach "Glück" ist. Aber es sei gesagt, dass es nicht unmöglich ist.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 17:00
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Das einzige, was ich mich frage, ist, ob diese Frage des TE nicht auch auf einer augenscheinlichen Entwicklung der Gesellschaft hin zur Anonymität und zum Egoismus basiert. Kann es sein, dass "wir" das Miteinander verlernen? Dass es immer schwieriger wird, eine Verbindung zu anderen aufzubauen? Oder war diese "Hürde" schon immer da und letztlich nur hinter dem gesellschaftlichen Druck der Normalität versteckt? Schließlich gab es schon immer Eigenbrötler, Eremiten, Einsiedler, damals wie heute. Ich frage mich: Gibt es diese Entwicklung tatsächlich, oder ist es eher eine Frage der Wahrnehmung?
Dass sich die Gesellschaft in Richtung Anonymität entwickelt sehe ich auch so, vor allem in reichen Ländern. Man kommt (relativ) gut alleine klar, ohne Großfamilie, Frau ohne Mann, ohne die Gemeinschaft zu unterstützen und ohne von der Gemeinschaft unterstützt zu werden.

Paradoxerweise ist es durch Facebook und Konsorten deutlich leichter geworden, (neue) Verbindungen aufzubauen. Das Problem ist, dass diese virtuellen Verbindungen der Realität oft nicht standhalten. Man verbindet sich mit (s)einer Vorstellung von einem Menschen, die im RL quasi gar nicht existiert. (bereits bestehende persönliche Verbindungen aus dem RL können durch SocialMedia natürlich durchaus intensiviert und gepflegt werden)

Darin sehe ich auch einen Grund für ein eher unfreiwilliges Einzelgängertum, nämlich dass der Schritt von virtuell nach real im Grunde unmöglich ist und nur selten gelingt, man aber ggfs. seine ganze Zeit / sein Leben damit verplempert, ständig platzenden Seifenblasen nachzujagen.


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19.06.2017 um 17:27
@Lightfoot

Ich habe dem wenig hinzuzufügen, denn meine subjektive Einschätzung ist da ähnlich.
Aber ich frage mich natürlich auch oft, wie andere Menschen das sehen, denn ich bin als jemand, der mit anderen noch nie so richtig warm werden konnte, in solchen Fragen meiner Meinung nach nicht der passende Vergleichswert.

Ich wüsste manchmal auch gern, ob die Menschen früher tatsächlich so "gesellig" waren, wie wir uns das häufig vorstellen. Ich könnte mir denken, dass Vieles auch einfach nur auf Zweckgemeinschaft beruhte und die Menschen sich auch nicht wirklich verbundener miteinander fühlten als heute. Sie mussten eben zusammenarbeiten, weil ihr Leben davon abhing und sie es nicht anders kannten. Aber ob sie in dieser Konstellation glücklich waren? Wenn man sich mal unsere Geschichte anschaut, könnte man fast meinen, der Mensch war zu keiner Zeit (der Zivilisation) so wirklich glücklich.

Vielleicht haben wir heutzutage auch einfach nur eine verschobene Vorstellung davon, was gute Beziehungen zu anderen Menschen ausmachen - durch soziale Netzwerke und andere Medien wird, wie du schon angedeutet hast, gerne ein Idealbild präsentiert. Die perfekte Freundschaft, der perfekte Partner, die perfekte Familie. Das schafft mitunter überzogene Ansprüche an andere, überzogenen Druck auf sich selbst, diesen Ansprüchen auch anderen gegenüber gerecht zu werden und stört möglicherweise auch das Bewusstsein dafür, was wir wirklich in unserem Leben wollen und brauchen.


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19.06.2017 um 18:14
Ich hasse Menschen


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19.06.2017 um 18:29
@Tim1982
interessant. hasst du dich auch selbst?

Und alle, die hier von einzelgängertum schreiben......Warum treibt man sich, wenn man von sich behauptet, ein absoluter Einzelgänger zu sein, niemanden zu brauchen und Menschen zu meiden, in einem Internetforum herum?
hä?


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 18:35
@fantasia78
Du kennst aber schon den Unterschied zwischen Inet und Realität.
Wenn ich in nem Forum bin, bestimme ich den Kontakt zu hundert Prozent.
Im echten Leben kann ich aber nicht einfach so zu meinem Kind sagen ' es du, verpiss dich Mal für zwei Monate ins Kinderheim, hab grad keinen Bock auf Menschen'.
Aber schön, dass du so herablassend zu anderen bist, hab mich deiner Art einfach Mal angepasst.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

19.06.2017 um 20:40
Zitat von fantasia78fantasia78 schrieb:Und alle, die hier von einzelgängertum schreiben......Warum treibt man sich, wenn man von sich behauptet, ein absoluter Einzelgänger zu sein, niemanden zu brauchen und Menschen zu meiden, in einem Internetforum herum?
hä?
Nun ja, ziemlich einfach. Weil ein intellektueller Austausch nur mit sich selbst auf Dauer nicht nur langweilig wäre, sondern auch schnell an seine Grenzen stößt.
Ich hatte es in einem anderen Thread bereits erwähnt - die Kommunikation via Internetforum und der persönliche Kontakt zu einem Menschen sind für mich zwei ganz verschiedene Dinge. In einem Internetforum steht es mir frei, mich zu Themen auszutauschen, die mich interessieren, während ich Dinge, für die ich kein Interesse aufbringen kann, einfach ignorieren kann. Zudem kann ich selbst entscheiden, mit welcher Person ich mich austausche, worüber ich mich austausche und habe in der Regel einen distanzierten und auf der Sachebene ruhenden Kontakt, welcher auf die Beschäftigung mit konkreten Inhalten (Sachthemen) fokussiert.
Im persönlichen Kontakt mit einem Menschen kommen noch viele andere Dinge dazu - Mimik, Gestik und die Beherrschung dieser, Smalltalk, uninteressante Gesprächsthemen und "Seelenmüll", den es zu ertragen gilt, wenn man nicht bereits nach 5 Minuten als unhöflich gelten möchte. Persönlicher Kontakt ist oft anstrengend und - für mich - ohne geistigen Mehrwert, da mich 99% der gesagten Dinge nicht interessieren.
Wenn ich mich aber in einem Forum über spezifische Themen austauschen kann, zu denen ich mir allein in meinem stillen Kämmerchen bereits meine Gedanken gemacht habe, dann gibt mir das eine gewisse Sinnhaftigkeit und macht mir schlichtweg Spaß. Und vor allem erweitert es meinen Horizont. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich ein sonderlich großes Interesse an der Person hinter ihrem Avatar habe, geschweige denn diesen Kontakt für mein Seelenheil brauchte.
Bücher antworten eben nicht, da ist es manchmal ganz erfrischend, auch mal die Meinung anderer zu bestimmten Themen zu hören, statt immer nur um den eigenen Standpunkt zu kreisen.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

20.06.2017 um 11:52
Tja, manchmal bescheicht mich auch der Verdacht, das Internet sei für Soziophobe erfunden worden. Inzwischen kann sich sogar jeder hinter seinem Smartphone verschanzen wie Mutti Afghani hinter der Burka.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

20.06.2017 um 20:52
Zitat von HyphaemaHyphaema schrieb:Im persönlichen Kontakt mit einem Menschen kommen noch viele andere Dinge dazu - Mimik, Gestik und die Beherrschung dieser, Smalltalk, uninteressante Gesprächsthemen und "Seelenmüll", den es zu ertragen gilt, wenn man nicht bereits nach 5 Minuten als unhöflich gelten möchte. Persönlicher Kontakt ist oft anstrengend und - für mich - ohne geistigen Mehrwert, da mich 99% der gesagten Dinge nicht interessieren.
Dann wirst Du wohl nie eine tiefere Wahrheit und Erkenntnisse erlangen, denn 99% aller Informationen erfährt man nonverbal, 99% der geschriebenen und gesagten Informationen sind uninteressant, da subjektive Interpretationen, reine Selbstdarstellungen oder gar schlichte Lügen.

Wenn ich jemanden über etwas reden oder referieren höre, interessiere ich mich weniger für die dargestellten Fakten und Zusammenhänge. Nein, ich sehe mir den Menschen in seinem ganzen Kontext an, seine ganze Prägung und seinen Habitus. Seine Mimik, Gestik, Ausdrucksweise, Gestalt, Herkunft, Styling usw. Da ist die echte Quelle der interessanten Informationen. Das ist Informationsgewinnung auf der Metaebene, die reichhaltiger ist als auf der rein audiovisuellen Ebene.

Leider wirst Du mit Deinem Verhalten nur alles aus dritter Hand erleben und erfahren. Alles nur mehrfach reflektierte Scheinbilder, trockene Theorie, Fiktionales, Interpretationen und Selbstdarstellungen.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

20.06.2017 um 21:26
Zitat von PoorSoulPoorSoul schrieb:Dann wirst Du wohl nie eine tiefere Wahrheit und Erkenntnisse erlangen, denn 99% aller Informationen erfährt man nonverbal, 99% der geschriebenen und gesagten Informationen sind uninteressant, da subjektive Interpretationen, reine Selbstdarstellungen oder gar schlichte Lügen.
Sehe ich anders. Mal davon abgesehen, dass ich wohl schon in der Lage bin, Mimik und Gestik zu deuten, habe ich weder ein Interesse an "der Wahrheit", wie auch immer du sie definierst, noch strebe ich nach Erkenntnissen, die 99% aller Fakten in den Schatten stellen. Deine Aussage hat für mich stark spirituellen oder esoterischen Charakter, womit ich persönlich nichts anfangen kann. Darüber hinaus halte ich deine Prozentzahl für ziemlich willkürlich, es sei denn du zählst Bücherwissen zu "nonverbal". ^^
Zitat von PoorSoulPoorSoul schrieb:Wenn ich jemanden über etwas reden oder referieren höre, interessiere ich mich weniger für die dargestellten Fakten und Zusammenhänge.
Da geht es mir genau umgekehrt. Ich interessiere mich für belegbare Fakten, für wissenschaftliche Phänomene, Inhalte und Gesamtzusammenhänge. Sicherlich spielen dort in manchen Bereichen auch Gefühle und menschliche Schicksale eine Rolle, aber meine Abneigung gegenüber direktem Menschenkontakt tut meiner Fähigkeit einen Menschen als Ganzes zu betrachten, wie bereits gesagt, keinen Abbruch.
Zitat von PoorSoulPoorSoul schrieb: Nein, ich sehe mir den Menschen in seinem ganzen Kontext an, seine ganze Prägung und seinen Habitus. Seine Mimik, Gestik, Ausdrucksweise, Gestalt, Herkunft, Styling usw. Da ist die echte Quelle der interessanten Informationen.
Interessiert mich halt weniger. Ist nicht so, dass ich solche Dinge nicht wahrnehme bzw. wahrnehmen könnte.
Du darfst halt auch nicht vergessen, dass es immer darauf ankommt, womit man sich beschäftigt. Wenn ich ein Buch über theoretische Wissenschaften lese, über Quantenphysik oder Kernspaltung, jetzt als pures Beispiel, ist es schlicht irrelevant, welches Hemd der Autor trug, während er das Buch schrieb.
Betrachte ich soziologische Phänomene, menschliche Entwicklungen und psychologische Mechanismen, dann ist es selbstverständlich wichtig, den Menschen im Ganzen zu betrachten. Das stellt auch niemand in Abrede.
Zitat von PoorSoulPoorSoul schrieb:Leider wirst Du mit Deinem Verhalten nur alles aus dritter Hand erleben und erfahren. Alles nur mehrfach reflektierte Scheinbilder, trockene Theorie, Fiktionales, Interpretationen und Selbstdarstellungen.
Das ist halt deine Meinung. Ich finde Theorie nicht trocken, sondern spannend. Ich interpretiere gerne, ebenso wie ich gern Interpretationen anderer Menschen lese und in den Gesamtkontext setze.
Ein Leben als Einzelgänger schließt eine reflektierte und differenzierte Sicht auf die Welt und das eigene Leben nicht aus. Ich wäre eher bei Menschen vorsichtig, die behaupten "Die Wahrheit" zu kennen oder Weisheit und Erleuchtung durch ihre Menschenkenntnis zu erlangen.
Ich bin da recht bescheiden - ich muss nicht alles wissen, schon gar nicht "die Wahrheit". Ich interessiere mich für einige Dinge, für andere nicht und ich versuche, mich auf neue Informationen einzulassen und meine Weltsicht nicht allzu starr zu gestalten. Aber letztlich ist mir nur wichtig, dass mein Lebenskonzept mich glücklich macht und das tut es.


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

21.06.2017 um 18:02
Einzelgängerei ist heute auch nicht mehr das, was sie früher mal gewesen sein soll. Wir erinnern uns an die Probleme, die Einsiedler beim Einsiedeln so haben können.

Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)



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23.06.2017 um 00:49
Ich bin auch Einzelgänger und brauch meine Ruhe, hätte aber gerne in naher Zukunft eine Familie.


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23.06.2017 um 00:57
Ich bin unfreiwillig Einzelgängerin.

Wenn ich so schaue, will ich nicht unbedingt mit so vielen Leuten tauschen.

Ich bin im Innern jung geblieben. Und da schaue ich schon fast auf das andere Geschlecht wie ein Typ in der Midlife Crisis!


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26.06.2017 um 04:13
Als ich noch zur Schule ging und danach, war ich immer von vielen Leuten umgeben, unsere Wohnung war quasi der Mittelpunkt, bei meiner Schwester genau das selbe.

Ich habe dadurch vieles erlebt und auch viel scheiße mitgemacht so das ich mich jetzt irgentwie ausgelaugt fühle und sehr viel weniger was mit Freunden unternehme. Ich liebe und genieße das Alleinsein derzeit einfach zu sehr und wenn ich das Bedürfnis habe rufe ich eben jemanden an.

Ich öffne teilweise auch nicht mehr die tür wenn jemand klingelt, ich fühle mich einfach nur genervt..


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Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

03.07.2017 um 00:50
Zitat von googlemegoogleme schrieb am 26.06.2017:und wenn ich das Bedürfnis habe rufe ich eben jemanden an.
Genau. Zwischenmenschliche Beziehungen dienen nur dazu um irgendwelche Bedürfnisse zu befriedigen. Sie sind also ein reines Geschäft. Wir sprechen von Freundschaft und Liebe ... aber Pustekuchen. Die Realität ist käuflich.

Kann jemand die Bedürfnisse nicht mehr befriedigen wird er ersetzt. Wer`s brauch? Ich nicht.


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