Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

Guten Tag zusammen,

Ich denke um eine langfristige Entscheidung pro / kontra Einzelgänger treffen zu können muß man beide Seiten erstmal gründlich kennen lernen.

Dann sollte man Freundschaften an sich noch unterteilen. Oberflächliche Freundschaften - feste Freundschaften.

Freundschaften / Freunde haben bedeutet immer -unabhängig von deren Priorität das man dafür Zeit aufwenden muss, wenn man sie erhalten will auch Kompromisse.

Irgendwann kann dann der Punkt kommen an dem man das Gefühl hat immer nur zu geben - sprich ausgenutzt zu werden. Das muss nicht sein, kann aber eintreten.

Im Gegensatz dazu - hat man, eine gewisse Portion Glück voraus gesetzt, dann auch Helfer an der Hand wenn man mal Hilfe braucht. ( Umzug - Auto-Reparatur - sexueller Notstand ^^)

Hat man sich für das alleine sein entschieden ist man gefühlt freier, man wohl mehr Zeit für sich selbst - steht aber schnell alleine da wenn man mal Hilfe braucht.
( Umzug - Auto-Reparatur - sexueller Notstand ^^)

Ich habe mich nach meiner Trockenlegung ganz bewusst für ein Leben ohne Freundeskreis entschieden. Als mein Hirn wieder klar funktionierte ist mir klar geworden wie viel Zeit ich unnütze mit Freunden, bzw. mit den "Dingen" die man zusammen mit "Freunden" gemacht hat, verschwendet habe. Es blieb davon schlichtweg nichts übrig - allenfalls eine Handvoll mehr oder weniger angenehmer Erinnerungen.

Im Prinzip habe ich damals eine ganz einfache "Kosten/Nutzen-Rechnung" gemacht, und fest gestellt das mir meine Lebenszeit, die vielleicht 30 Jahre die mir noch bleiben werden, so weit ich gesund bleibe, oder nicht sonst wie aus dem Leben gerissen werde, viel zu schade sind auch nur einen minimalen Teil davon in stickigen Kneipen, verschwitzten Umkleidekabinen nach dem Sport oder in irgendwelchen Hobbykellern bei "Kumpels" zu verbringen.

Ich habe fest gestellt das die Herausforderungen möglichst viel autark und ohne der Hilfe anderer zu bestehen mehr Spass machen.

Um meine soziale Ader zu befriedigen engagiere ich mich in der Betreuung von Parkinson-Erkrankten, was mir viel mehr gibt als irgendwelche Treffen mit irgendwelchen Freunden.

Fazit für meine Entscheidung zum "Einzelgänger-Leben":

Diese Entscheidung hat meine Lebensqualität deutlich verbessert. Da ich nur einmal auf dieser wunderschönen Erde lebe bin ich Ego-Sau genug diesen Lebensstil beizubehalten, um so mein Lebensziel - in Ruhe und Frieden, mit möglichst wenig Ärger und Streit alt zu werden näher zu kommen.


Sollte sich im Alter das Gefühl einstellen, manifestieren das ich etwas versäumt oder gar falsch gemacht habe, muss ich damit klar kommen - zurück kann ich dann eh nicht mehr.

Funzl schrieb:Freundschaften / Freunde haben bedeutet immer -unabhängig von deren Priorität das man dafür Zeit aufwenden muss, wenn man sie erhalten will auch Kompromisse.

hm also unter anderem hat man ja deshalb Freunde weil man mit ihnen Zeit verbringen will und Kompromisse.... gibts in meinen Freundschaften eigentlich nicht, wir sind uns ähnlich genug dass wir die gleichen Vorstellungen haben deshalb brauchen wir keine Kompromisse.

Funzl schrieb:Hat man sich für das alleine sein entschieden ist man gefühlt freier, man wohl mehr Zeit für sich selbst - steht aber schnell alleine da wenn man mal Hilfe braucht.

inwiefern ist man alleine freier? Ich bin niemand der nicht auch alleine aus geht aber dazu hat man ja auch nicht immer Lust, habe ich dann keine Freundin dabei dann bin ich doch viel unfreier.
Ich dachte immer ich wäre eher eine Einzelgängerin aber wenn ich hier so lese komm ich mir ganz gesellig vor :-)
Ich muss aber sagen ich habe einen sehr kleinen Freundeskreis bin aber sehr glücklich damit weil er meine Bedürfnisse nach und in Freundschaft erfüllt.

Syrah schrieb:wir die gleichen Vorstellungen haben deshalb brauchen wir keine Kompromisse

Schön wenn dem so ist. Ich kenne es eben anders.

Syrah schrieb:inwiefern ist man alleine freier?

Weil ich zeitlich ungebundener bin, spontaner reagieren kann, keinen absagen muß.

Das mal so als Beispiel. Wenn ich in den Zoo will, geh ich dahin - und muß nicht mit meinen Freunden diskutieren, ob Kino nicht besser wäre.

@Syrah

Anders formuliert: Als Einzelgänger unterliege ich weniger "gesellschaftlichen und emotionalen Zwängen" die entstehen können, wenn man Freundschaften pflegen will...oder muß.

Funzl schrieb:Weil ich zeitlich ungebundener bin, spontaner reagieren kann, keinen absagen muß.

Aber wenn du niemanden hast, bei dem du spontan reagieren könntest, dann geht doch irgendwas nicht korrekt auf, oder?

knopper schrieb:und Sport kann man auch wunderbar allein machen

Sehe ich auch so :)

sunshinelight schrieb:Aber wenn du niemanden hast, bei dem du spontan reagieren könntest, dann geht doch irgendwas nicht korrekt auf, oder?

Wie meinst du das?

Habe ich Freunde - und mit denen etwas ausgemacht - brauche ich mich nicht spontan für einen " Alleingang" entscheiden - das mach ich ein paar mal, und dann ist Essig mit Freunden.

Lebe ich bewusst alleine, ist es scheizzegal, ob ich jetzt wirklich am Do. in den Zoo gehe -oder eben am Do doch etwas anderes mache.

Ich bin keinen Rechenschaft schuldig - für meine Umplanung.

sunshinelight schrieb:Aber wenn du niemanden hast, bei dem du spontan reagieren könntest, dann geht doch irgendwas nicht korrekt auf, oder?

so meinte ich das auch. Ausserdem kann man ja auch beides haben. Nur dass man Freunde hat heisst ja nicht dass man nichts mehr allein machen kann.

Er/sie meinte wohl dass man dann sich aber auch nicht spontan mit Leuten treffen kann bzw. auch nicht spontan Dinge tun kann die man lieber mit anderen zusammen tut.
Da muss ich sagen mir wäre der Preis viel zu hoch für diese Spontanität.

Syrah schrieb:Er/sie meinte wohl dass man dann sich aber auch nicht spontan mit Leuten treffen kann bzw. auch nicht spontan Dinge tun kann die man lieber mit anderen zusammen tut.

Möglich. Wenn du aber z.B. Motorrad fährst - kennst du auch diverse Treffpunkte. Wer da dann Bock hat bei ner Tour, Grill-Party usw. mit zu machen, findet immer Anschluss.

Abgesehen davon - will ich mich gar nicht spontan mit Leuten treffen - das muss ich schon 8 Stunden am Tag "unter Zwang" machen....wenn ich Kundenkontakt habe.

Funzl schrieb: Wenn du aber z.B. Motorrad fährst - kennst du auch diverse Treffpunkte. Wer da dann Bock hat bei ner Tour, Grill-Party usw. mit zu machen, findet immer Anschluss.

aber das ist dann ja irgendjemand. Ich glaub bei mir ist das auch deshalb anders weil ich mich eigentlich verabrede weil ich mit genau dieser Person Zeit verbringen will da ist die Unternehmung die wir vorhaben dann letztendlich ziemlich egal. Dir scheint es mehr um die Unternehmung zu gehen wenn ich dich richtig verstanden habe.

Syrah schrieb:Da muss ich sagen mir wäre der Preis viel zu hoch für diese Spontanität.

Alles im Leben hat seinen "Preis".

Mir würde es keinen Spass bereiten zu wissen das ich am Freitag abend zum Kegeln "muß" - obwohl ich viel lieber pennen würde.

Freunde bedeutet ja auch das man sich regelmäßig trifft, zusammen etwas unternimmt - etwas auf die Beine stellt.

Funzl schrieb:Freunde bedeutet ja auch das man sich regelmäßig trifft, zusammen etwas unternimmt - etwas auf die Beine stellt.

Für mich bedeutet Freundschaft dass man miteinander reden kann und sich ab und zu gegenseitig hilft. Mit meiner besten Freundin zum Beispiel hab ich schon lange nix mehr unternommen aber trotzdem sehen wir uns jeden Tag zum Reden.

Syrah schrieb:aber das ist dann ja irgendjemand. Ich glaub bei mir ist das auch deshalb anders weil ich mich eigentlich verabrede weil ich mit genau dieser Person Zeit verbringen will da ist die Unternehmung die wir vorhaben dann letztendlich ziemlich egal. Dir scheint es mir um die Unternehmung zu gehen wenn ich dich richtig verstanden habe

Nein - es geht mir um beides. Beides erfordert Zeit - die ich letzt-endlich anders, besser, sinnvoller verbringen kann.

Das ist eben Interessen-abhängig. Ich kann mit "Freunden" nichts anfangen, die sich nur zum Saufen treffen - die können nichts mit ehrenamtlichen Stunden im Parkinson-Heim anfangen.

@sunshinelight

Bin erstmal raus - Dienstschluss. Schönen Sonntag noch - biba :)

Funzl schrieb:Mir würde es keinen Spass bereiten zu wissen das ich am Freitag abend zum Kegeln "muß" - obwohl ich viel lieber pennen würde.

Ach, das ist doch pille palle.
Solang man nicht ständig absagt, ist es mal in Ordnung.
Und wer pennt denn Freitags früh?^^

Funzl schrieb:Nein - es geht mir um beides. Beides erfordert Zeit - die ich letzt-endlich anders, besser, sinnvoller verbringen kann.

Wenn du Freunde generell als sinnlos bezeichnest, dann bist du wahrhaftig ein Einzelgänger.

Danke dir auch einen schönen Sonntag!
Vielleicht aber auch einfach noch nicht den richtigen Freund gefunden. Findet man ja auch nicht an jeder Ecke.
Mein Exfreund zum Beispiel hatte gar keine Freunde. Ich fand es immer schlimm dass es sowas gibt. Aber er scheint nicht wirklich drunter gelitten zu haben. Hatte ja mich. Ich fand es auch von daher schlecht dass er niemand hatte mit dem er reden konnte wenn wir Streit hatten und daher auch niemand seine Sicht korrigieren konnte. Jetzt hat er niemanden mehr.

@Syrah
Oder ihm einfach beisteht, wieder aufbaut und ihn ablenkt, für ihn da ist...
Aber interessant, dass Frauen nur darauf pochen, dass man die Sicht der Männer “korrigiert“. :D

sunshinelight schrieb:Und wer pennt denn Freitags früh?^^

*LACH*

Z.B. der erst am Freitag früh um 06:00 Uhr von der Nachtschicht nach Hause kam..

Meiohmei^^

sunshinelight schrieb:Wenn du Freunde generell als sinnlos bezeichnest, dann bist du wahrhaftig ein Einzelgänger.

Handverlesene Freunde sind nie verkehrt.

@Funzl
Ich meine früh am Abend.^^
Aber bei der Nachtschicht schläfst du am Tag und wärst wieder fit für's Kegeln. Wenn du Bock drauf hast.