Liebeskummer nach kurzer Affäre

gruselich schrieb:er spukt mir stets noch viel im Kopf herum und wie ich mich kenne, dauert das auch noch ne ganze Weile.

Völlig normal.

gruselich schrieb:Hatte mir 2-3 mal seine insta stories angeschaut, aber ich vermeide es im Prinzip.

Lass es sein. Hör komplett damit auf, dir irgendwo in sozialen Medien irgendwas von ihm anzusehen. Zunächst mag dir das schwerfallen, aber nach und nach gewinnst du Abstand. - Und Abstand ist das einzige und langfristige Mittel der Wahl.

@FlamingO
Ja, danke Dir... Erste Insta story war einfach nur, dass er sich bei Ikea ein neues Kopfkissen gekauft hat. Er fand mein Kopfkissen voll gut... :cry: Ich natuerlich geheult, wie ein Schlosshund. Damals dachte ich mir schon, ey es ist NICHT gut fuer Dich. Jetzt die letzten 2 insta stories haben mich wenigsten nicht mehr zu heulen gebracht, aber ja, sein vibe kommt voll rüber. Ich dachte mir, ich reduziere es und aber verbiete es mir nicht vollständig. Naja, es wird mittlerweile schon einfacher, nicht zu schauen. Ich weiss ja, dass er es auch sieht, wenn ich klicke. Ich komme schon an den Punkt, ich hab insgesamt schon viel schlimmeres überstanden.

Guys, wenn ihr echt eine Tussi loswerden wollt: Schickt ihr einfach eine 4 minutige Sprachnachricht und sprecht einfach aus, was Euch stört und wo es überall hakt. Es wirkt.

gruselich schrieb:Guys, wenn ihr echt eine Tussi loswerden wollt: Schickt ihr einfach eine 4 minutige Sprachnachricht und sprecht einfach aus, was Euch stört und wo es überall hakt. Es wirkt.

Naja, oder man sucht lieber das persönliche Gespräch und nicht via Sprachnachricht.
Bisschen Anstand darf auch beim Schluss machen noch herrschen.

gruselich schrieb:Erste Insta story war einfach nur, dass er sich bei Ikea ein neues Kopfkissen gekauft hat. Er fand mein Kopfkissen voll gut... :cry: Ich natuerlich geheult, wie ein Schlosshund.

Also ich würde da nicht viel drum geben und mir von alldem nichts mehr anschauen.
Ich weiß, das ist schwer... Hab ich seber auch durchgemacht... Es geht aber nicht anders, denn man macht sich nur selber kaputt damit.

Leider kann man heute (das ist jetzt keine Unterstellung!) jemanden, von dem man weiß, dass er so drauf ist, gezeilt damit fertig machen, indem das Internet für seine schmutzigen Attacken ausnutzt.
Die gazen asozialen Medien verteilen ihre Nachrichten ja wie von selbst und überlichtschnel über den Erdball.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Leider kann man heute (das ist jetzt keine Unterstellung!) jemanden, von dem man weiß, dass er so drauf ist, gezeilt damit fertig machen, indem das Internet für seine schmutzigen Attacken ausnutzt.

Wie meinst du das? Ach, ich weiß schon, dass man immer aus seiner Perspektive heraus dann irgendwie die stories mit sich selbst verknüpfen würde. Zumindest in der kurzen Zeit nach einer Trennung. Aber in dem Fall, ach er macht einfach sein Ding. Er hat sowieso die große Auswahl an Frauen, jung-alt, blond-schwarz - er hat einfach den Look und den Charme, er ist auch für Schwule ein Hingucker. Everybody’s darling. Zum Glück bin ich nicht eifersüchtig, aber das hat auch nicht wirklich geholfen, seine Nummer 1 zu bleiben.

gruselich schrieb:Jeder Mensch hat das Bedürfnis, geliebt zu werden.

Ich glaube viele Menschen müssen in erster Linie erst mal lernen sich selber zu lieben (ohne dabei arrogant und egoistisch zu werden) und sich alleine vollkommen zu genügen und sich auch alleine zu beschäftigen wissen. Sie müssen mit sich im Reinen sein und auch alleine versuchen glücklich zu werden und das Leben zu genießen. Ein Partner darf höchstens nur als Ergänzung angesehen werden. Das versuchst du auch meiner Meinung nach, also was man so lesen kann, machst also auch viel allein und so und versuchst alleine zu genießen und auch zu vergessen, dich abzulenken.
Das Problem ist nur, dass das auch dein Kopf und Herz so sehen muss, du auch wirklich vom Kopf und Herzen alleine mit dir zufrieden sein musst und das Leben auch alleine genießen kannst und vor allem auch willst. Taten alleine genügen nicht. Beide, Kopf und Herz, sehnen sich ja noch nach Zweisamkeit oder sagen, reden dir ein, dass das Leben nur zu Zweit schön ist und das Glück bringen kann.

Heute habe ich klug reden. Früher und bis vor einigen Jahren sogar noch war ich eher so wie du drauf und habe mal oder weniger lange getrauert und konnte einfach nicht immer sofort loslassen und das selbst bei einigen Frauen, von denen ich wusste, dass sie mir nicht gut tun und wir auch überhaupt nicht zueinander passen.
Zudem habe ich früher eher den Grundsatz vertreten bzw. so grundlegend gedacht, dass das Leben nur zu Zweit und in einer Beziehung erst so richtig lebenswert und schön bzw. ausgefüllt ist und man alleine ja niemals glücklich werden kann. Heute weiß ich dass das Blödsinn ist.

In Sachen Sex stimme ich dir allerdings zu, dass zumindest Menschen mit sexuellen Bedürfnissen immer nur Zweit ausgelebt so richtig glücklich und zufrieden sein/werden und sich alleine niemals so richtig genügen oder zufrieden werden können. Aber auch hier kann man zumindest lernen damit zu leben, denn erzwingen kann man nichts.

Doors schrieb:So lange Dich Deine Trauer nicht in Deiner Lebensfreude einschränkt, ist alles okay. Aber offenbar gibt es Menschen, bei denen eine fast lebenslängliche Trauerphase ihr Leben ruiniert. Sein Leben sollte man sich von niemandem ruinieren lassen, selbst, wenn man diesen Menschen einmal mehr oder weniger erfolglos geliebt hat.

Daumen hoch! Dem möchte ich mich unbedingt anschließen und sehe es heute genauso wie du. Das ist Leben ist auch zu kurz, um irgendwelchen Menschen lange nachzutrauern oder sogar hinterherzulaufen, die entweder gar nichts für einen empfinden oder einfach nur nicht so wie man für sie empfindet.
Ebenso sollte man gescheiterten Beziehungen nicht um jeden Preis versuchen aufzuwärmen, denn meiner bescheidenen Meinung nach mittlerweile hinterlässt ein einmal zerbrochener Teller beim zusammenkleben immer Spuren und wird nie wieder wie vorher sein.
Nur in absoluten Ausnahmefällen und je nach Grund der Trennung, lohnt es vielleicht um eine Beziehung zu kämpfen, aber auch dieser Kampf sollte Grenzen kennen. Aber auch hier gilt eigentlich das Beispiel mit dem zerbrochenen und wieder zusammengeklebten Teller mehr oder weniger. Wie gesagt, der Grund des Bruchs ist entscheidend, wie gut sich der wieder zusammengefügte Bruch anfühlt und weiter entwickelt und letztendlich auch Bestand oder nicht hat. Ebenso wie lange der Bruch her ist und ob sich der jeweilige Mensch schon zu stark verändert hat, selbst wenn Gefühle beiderseits wieder aufflammen sollten.

gruselich schrieb am 18.10.2021:@Ozeanwind
Ja, das mache, bzw versuche ich. Es zeigt sich darin eine gewisse bösartige und gemeine Art, zu der ich ihm keinen Anlass gegeben habe.
Vielleicht steht dahinter sogar noch der Gedanke, dass wenn ich mich darauf eingelassen hätte, er noch hätte sagen können, was eine schlampe, sie hat’s dann noch direkt mit meinen Cousin getrieben.

Ich meine, alles keine schönen Worte, aber leider zeichnet sich das Bild so für mich ab.

Das denkt X wahrscheinlich auch so, sonst hätte er Dich nicht so ohne Weiteres an den Cousin verhökert. Ich würde eher sagen, dass beide Aasgeier sind.

Der elegante Jäger ist in Dir und dieses Bild bleibt Dir deshalb erhalten. Du verlierst nichts, wenn Du X loslässt und kannst jetzt schauen, wo Du den eleganten Jäger wirklich findest, aber diesmal genauer hinsehen und nicht zu viel projizieren.

Viel Kraft, Du schaffst das! Es braucht einfach Zeit, um es zu verarbeiten und die Projektion zurückzunehmen.

@Laura_Maelle
Wow, Dankeschön ~ bei diesen Deinen Worten musste ich direkt ein bisschen eine Träne verdrücken… ja, ich muss und werde in der Zukunft genauer hinsehen und

Laura_Maelle schrieb:es braucht einfach Zeit, um es zu verarbeiten und die Projektion zurückzunehmen.

@rhapsody3004
Danke für deine Gedanken hierzu. Deine Argumentation und Sichtweise kann ich nachvollziehen und sehe auch die Nuancierungen, die du dabei vertrittst. Alles in allem gebe ich dir recht, vor allem hat mich dann aber der vorletzte Absatz überrascht, also

rhapsody3004 schrieb:Menschen mit sexuellen Bedürfnissen immer nur Zweit ausgelebt so richtig glücklich und zufrieden sein/werden und sich alleine niemals so richtig genügen oder zufrieden werden können. Aber auch hier kann man zumindest lernen damit zu leben, denn erzwingen kann man nichts.

Ich glaube, dass ich in diese Kategorie falle und vor allem, wenn ich mich beispielsweise in anderer Hinsicht besonders gut um mich selbst kümmere. Also vernünftig esse, mein Gewicht gut ist, wenn Arbeit und Alltag gut laufen, wenn die Sonne scheint sozusagen, dann bin ich die erste die draußen steht und sich gerne verabredet, oder sich eben wie in diesem Fall anflirten lässt (wenn ich Single bin). Gerade wenn es mir recht gut geht, habe ich die Ausstrahlung, die manche Typen anscheinend anzieht. Ergo ist die frustrierte Frau, die die alleine ist und die happy Frau die, die sich öffnet und auch Abenteuer sucht.
Ich fahre zum Beispiel echt schon meine ganzes Leben lang Skateboard, das ist wie Therapie für mich. X hat sich tatsächlich ein Skateboard gekauft (er konnte allerdings schon vorher fahren) und wir waren im skatepark, also schlicht für mich der Wahnsinn… DAS war kein „ach wie fein, ich bin nicht mehr allein-Moment“, das war einfach ein totaler Konfettiregen in meinem Hirn, eine Party, die innerlich wie äußerlich so real war, dass ich dopamin, endorphin und adrenalin überflutet mich in seinem schicken Auto habe nach Hause kutschieren lassen, um dann frisch gestylt und mit hohen Hacken wieder mit ihm in die Stadt zu fahren und essen zu gehen. Es waren keine normalen Dates, es waren großartige Dates.

Ich habe lange lange nicht mehr so viel Spaß mit jemand gehabt. Und nun, ja nun isses halt Geschichte. Ich werd mich schon abfinden damit. Und dann werde ich auch wieder gute Tage haben, wo ich wieder „jagen“ muss, weil der Hirsch echt vor mir nieder kniet und sagt, mäh. ;)

gruselich schrieb:@Laura_Maelle
Wow, Dankeschön ~ bei diesen Deinen Worten musste ich direkt ein bisschen eine Träne verdrücken… ja, ich muss und werde in der Zukunft genauer hinsehen und
Laura_Maelle schrieb:
es braucht einfach Zeit, um es zu verarbeiten und die Projektion zurückzunehmen.

Ich habe es selbst erlebt. Als ich das begriff und die Projektion als Teil von mir selbst erkannte, wurde mir klar, dass ich diesen wertvollen Teil eben NICHT verliere, sondern für mich behalte. Dies zu verstehen, schenkte mir einen tiefen inneren Frieden, denn dadurch wurde mir nichts genommen, sondern etwas gegeben aus dieser Erfahrung, die sich aus mir selbst entwickelte und ein Eigenleben führte. Dieser mir vorher noch unbekannte Teil, welchen ich unbewusst projizierte, konnte ich nun bewusst als Teil von mir zurücknehmen und in mir integrieren und dann weitergehen.

Der Mann verlor dadurch an Bedeutung, weil er nur Projektionsfläche war. Er hat nicht mich benutzt, sondern ich ihn, unbewusst. Wir waren vorübergehende Lernpartner, was sich nun ganz natürlich auflöste. Ich ging weiter, gestärkt. Ich habe sehr viel über mich gelernt und es hat mich weit gebracht, das alles zu erkennen. Danach räumte ich meine Wohnung gründlich auf und gründete meine Firma.

Du wirst das schaffen. Du bist die Gewinnerin, weil Du daran wächst.

gruselich schrieb:Wie meinst du das?

Na wie Du selber schriebst, dass er von Deinem Kissen plötzlich nichts mehr wissen wollte.
Wäre er echt schräg drauf, könnte er z.B. von Dingen schreiben, wo er weiß, dass s Dich traurig oder wütend macht. Also quasi wie mobbing aus der Ferne.

Gucky.

@Gucky87
Ach so! Also mit dem Kissen, naja er hat sich eben ein eigenes neues gekauft, ich hätte ihm jetzt meins auch nicht gegeben und er hätte es sowieso nicht gewollt :D
Ich glaube nicht, dass es irgendwas mit mir zu tun hatte... Er hat daraus einfach ne schöne story gemacht. Eine andere story war über sein Auto, wie er es geputzt hat. Naja, da lag auch noch die Frisbee auf dem Rücksitz, die ich uns in so nem 1 euro shop gekauft habe (schrottige Frisbee). Ja, da hatte ich auch wieder so einen Moment gehabt von wegen, oh shit!
Oder man hört ja auch die Musik zu der story und was dann der jeweils Textausschnitt ist und da hatte ich auch wieder so ein Gefühl von ... was bedeutet das z.B. "we haven't talked for a while, should I just drive by your house and talk, just see where everything goes..) wenn das jetzt auf mich bezogen ist??! Ich hatte den Gedanken schon, ich geb's zu. Natürlich will man darauf reagieren und das ist ja die ganze Sache bei social media. Likes and reacts.

Aber ich denke, das Risiko eben gar nicht "gemeint gewesen" zu sein ist hoch und dementsprechend als Fangirl in der zweiten Liga, oder in Kategorie abgefruehstueckt zu landen, darauf habe ich kein Bock drauf.

Also, es geht insgesamt schon besser und ich habe heute zum Glück weniger zwanghafte Gedanken an ihn. Aber ich denke noch an ihn... Insgesamt aber Tendenz zum Weiter-Nach-Vorne-Sehen. Vielleicht bin ich bald nen Monat in Indien, ich habe auch mein eigenes Leben.

Als seniler Tattergreis aus dem vorigen Jahrtausend habe ich manchmal den Eindruck, dass früher Trennungen problemloser waren, als man noch aus der Telefonzelle telefonierte. Da hat man dann die Telefonnummer der verflossenen weggeworfen und schon war Schluss mit dem Kontakt. Das scheint der (A)sozialen Medien-Generation offenbar deutlich schwerer zu fallen.

Doors schrieb:Als seniler Tattergreis aus dem vorigen Jahrtausend habe ich manchmal den Eindruck, dass früher Trennungen problemloser waren, als man noch aus der Telefonzelle telefonierte. Da hat man dann die Telefonnummer der verflossenen weggeworfen und schon war Schluss mit dem Kontakt. Das scheint der (A)sozialen Medien-Generation offenbar deutlich schwerer zu fallen.

Schluss mit dem Kontakt, das stimmt wohl, wer gut darin ist Nummern zu vergessen und Kopf und Herz auch wirklich loslassen können, was auch bei keinem Kontakt mehr zu haben gar nicht immer so leicht oder schnell geht und das war ganz früher garantiert nicht anders, da nämlich einfach nur menschlich.
Aber ich stimme zu, dass gar keinen Kontakt mehr egal in welcher Form zu haben, darunter auch sämtliche Fotos von der Verflossenen ständig außer Sichtweite zu halten oder in einem Gewässer zu versenken (haha), zumindest dabei helfen kann (kann, nicht muss) den Prozess des Vergessens und Loslassens zu beschleunigen. Die Zeit heilt in der Regel alle Wunden und wir haben es meist in der Hand, wie lange die Zeit dafür braucht.



2001, als Socialmedia noch ein Fremdwort gewesen ist, habe ich mich auch irgendwann gezwungen sowohl Handynummer als auch E-Mail Adresse von meiner allersten Ex unwiderbringlich zu löschen, was mich aber nicht daran hindern konnte ihr weiter zu schreiben oder sie versuchen anzurufen, weil ich leider so schnell Nummern und E-Mails nicht vergessen kann.

Heutiges Socialmedia macht es den Menschen natürlich schwerer zu vergesssen. Insbesondere dann, wenn die oder der Verflossene sehr präsent im WWW unterwegs ist und sich auchz offen präsentiert und Trauernde von ihrer inneren Einstellung her einfach nicht loslassen können oder wollen und so immer wieder die Gelegenheit bekommen oder in Versuchung geraten den Kontakt entweder aktiv wieder versuchen herzustellen oder sich selbst foltern, in dem sie sich einfach nur regelmäißg auf den Profilen ihrer Verflossenen rumtreiben/umschauen, was er oder sie zu sagen oder zu zeigen hat.
Trauernde müssen wirklich einen verdammt starken Willen haben oder falls nicht, dann können sie nur hoffen, dass sich die Verflossenen unsichtbar machen und als nächsten Schritt Trauernde sogar blockieren.

Doors (irgendwie klappt die persönliche Ansprache nicht)

Weißt du aber was so richtig brutal ist und höllisch schmerzt, wenn man als Trauernder wirklich vergessen will und es schafft standhaft zu bleiben keinen Kontakt mehr zu suchen und man es sogar schafft bis in die Phase Nicht mehr jeden Tag an sie zu denken vorzustoßen und die Gedanken an sie auch immer weniger schmerzvoll werden, also wo es wirklich langsam aufwärts geht, die Verflossene sich aber unwerwartet von alleine wieder meldet und zwar Zwecks Smalltalk Bla Bla und um daraus dann sogar ein Freundschafts-Bla Bla zu machen, welches sogar reale Treffen beinhaltet, nur um dann wenig später wieder weggestoßen zu werden, weil es mit den richtigen Freunden oder dem gegenwärtigen Freund wieder rund läuft und man als Ex nicht länger gebraucht wird.

Kurz: Dieses unnötige sich selbst Hoffnungen zu machen, wenn man noch nicht vollständig übern Berg ist und wenn diese ganze Kontaktaufnahme ihrerseits einen auch wieder meilenweit zurückwirft und sich sogar noch schlimmer als zuvor anfühlt, wenn man merkt/begreift, sich selber eingesteht nur belangloses Mittel zum Zweck für einen gewissen Zeitraum gewesen zu sein, weil Ex gerade keinen besseren hatte oder sich nur ein wenig ablenken wollte, weil es in gegenwärtiger und neuer Beziehung nicht rund läuft.

Dieses Gefühl ist die Hölle auf Erden und sogar schlimmer als der Kummer zuvor.

gruselich schrieb:Ich glaube nicht, dass es irgendwas mit mir zu tun hatte... Er hat daraus einfach ne schöne story gemacht.

Genau das meinte ich und unabsichtlich (unterstelle ich jetzt mal) hat er Dir damit eins reingewürgt.
Wenn er jetzt, wie ich sagte, schräg drauf wäre, würde er das ausnutzen. Solche Typen gibt es leider Gottes und dann kann man nur eines machen: Den Kontakt in jeder Hinsicht canclen.

gruselich schrieb:Vielleicht bin ich bald nen Monat in Indien, ich habe auch mein eigenes Leben.

Dann wünsche ich Dir alles Gute für die Reise.

Doors schrieb:Als seniler Tattergreis aus dem vorigen Jahrtausend habe ich manchmal den Eindruck, dass früher Trennungen problemloser waren, als man noch aus der Telefonzelle telefonierte. Da hat man dann die Telefonnummer der verflossenen weggeworfen und schon war Schluss mit dem Kontakt. Das scheint der (A)sozialen Medien-Generation offenbar deutlich schwerer zu fallen.

Das sehe ich ganz ähnlich. Heute wird per Whattsdreck Schluss gemacht, völlig unpersönlich, fast annonym. Die Zeiten ändern sich... Oder die Menschen?

Gucky.

rhapsody3004 schrieb:Trauernde müssen wirklich einen verdammt starken Willen haben oder falls nicht, dann können sie nur hoffen, dass sich die Verflossenen unsichtbar machen und als nächsten Schritt Trauernde sogar blockieren.

Ja, habe ich so gemacht, er kann von mir nichts mehr sehen, weil mein Account privat ist und ich ihn quasi aus der Liste entfernt habe als follower. Weil ich auf Abstand gehen wollte im Social media. Das hat ihn vielleicht angenervt, weil ich mich damit unsichtbar machte und auch eine der aktuell voellig normalen Grundlage von Kommunikation und Selbst-Darstellung getrennt habe. Blockiert habe ich ihn nicht.
Soll mal jeder, der irgendwen googelt sich mal an die eigene Nase fassen, ob man selbst nicht auch hier und da eben Spuren aufnimmt um informationen ueber jemand zu erhalten...!

Und alle unter 30, ja heute sieht man sich halt viel via screen, sogar wenn man zusammen wohnt, oder sich theoretisch treffen koennte. Heisst nicht, dass man nur auf dieser Ebene existiert. Vielen ist es wichtig und eine Art Aufgabe, vor allem wenn man medien-tauglichen content produziert und dabei gut aussieht.

@rhapsody3004

Wenn eine Beziehung schmerzhaft endete, dann habe ich früher zumindest tatsächlich alle Erinnerungsstücke ausser Reichweite gebracht. Weggeworfen habe ich sie nur zu einem sehr geringen Teil. So hatte ich wenigstens Bildmaterial, als mich meine Kinder in ihren jeweiligen Pubertäten nach meinem früheren Liebesleben fragten. Okay, "einschlägiges Material" habe ich ihnen natürlich nicht gezeigt. Unvergessen allerdings zwei gegensätzliche Kommentare meiner Kinder: "Mann, ist die aber hässlich. Wo hast Du denn die aufgegabelt?" bzw. andererseits zu einer anderen Frau: "Die hätte ich auch gern als Mutter gehabt."

Zu Beziehungspartnerinnen, mit denen die Beziehung zivilisiert endete, und das waren die allermeisten, hatte und habe ich nach wie vor allerdings noch recht gute Kontakte, auch wenn wir alle schon mit jemand anderem verheiratet oder auch schon wieder von diesem getrennt/geschieden/verwitwet waren bzw. sind.

Ich denke, da gibt es keine generelle, für alle Menschen passende Lösung. Das hängt immer von den Beteiligten und den Umständen ab.

rhapsody3004 schrieb:wo es wirklich langsam aufwärts geht, die Verflossene sich aber unwerwartet von alleine wieder meldet und zwar Zwecks Smalltalk Bla Bla und um daraus dann sogar ein Freundschafts-Bla Bla zu machen, w

Das nennt man bread crumbing und es ist eine schreckliche Masche, die ein richtiger ex Partner von mir auch mit mir schon seit mittlerweile fast 2 Jahren veranstaltet. Ich habe den Kontakt vollkommen abgebrochen, aber immer wieder kommen nach Monaten von Zeitabständen emails, zu meinem Geburtstag, zu Neujahr. @rhapsody3004
Du kannst im Internet alles zu breadcrumbing Nachlesen (auf Englisch zumindest). Das hat nichts mit Reue und einem möglichem wieder zusammenkommen zu tun, sondern hat allein den Sinn, sich die Macht im Leben des anderen zu erhalten und sich immer wieder gezielt aber ohne Absichten wieder dessen Gefühlsleben einzumischen. Es ist eine Art von psychischer misshandlung.

rhapsody3004 schrieb:Freundschafts-Bla Bla zu machen, welches sogar reale Treffen beinhaltet, n

Wie hast du darauf reagiert? Ich habe anfangs einem treffen zugestimmt und es war exakt eines Zuviel. Es gab keine Entschuldigung, keine Reflektion des Geschehen, nein. es war einfach nur sein Anliegen, sich wieder in mein Leben zu drängen und mich verfügbar zu machen. Man wird meilenweit zurück geworfen, in meinem Fall habe ich auch noch Dinge über ihn ungefragt erfahren, die einfach so verletzend waren, weil er sich damit noch profiliert hat.

Liebe @gruselich,

Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst und finde, dass @Laura_Maelle es in ihren Beiträgen ganz wunderbar auf den Punkt gebracht hat: wir neigen leider manchmal dazu, in unser Gegenüber Wünsche und Sehnsüchte zu projizieren, Dinge in ihm zu sehen, die dort gar nicht vorhanden sind und es auch nie waren.

Ich habe vor drei Jahren eine kurze Amour fou erlebt, wie es mir in meinem Leben zuvor noch nicht passiert ist. Nach Trennung und Scheidung war ich drei Jahre Single, davon sicherlich zwei Jahre glücklicher Single.
Ich halte mich für durchaus lebenserfahren und eher vernunftbetont und dann traf ich diesen Menschen.
Es ist beidseitig wie ein Blitz eingeschlagen, völlig verrückt. Und es ist nach eine turbulenten halben Jahr mit vielen Aufs und Abs geendet - er war derjenige, der es beendet hat.
Ich war wirklich unglücklich, habe aber zum Glück den Kontakt sofort vollkommen eingestellt und war, da ich nie auf sozialen Netzwerken aktiv war, auch nicht in der Versuchung, zu schauen, wie es ihm geht und was er so treibt.
Nachdem ich ein paar Monate wirklich "durchhing" ging es mir von Tag zu Tag besser und ich habe erkannt, was ich alles in diesen Menschen projiziert habe.
Nach einem halben Jahr traf ich ihn zufällig wieder, wir haben nen Kaffee zusammen getrunken und uns ausführlich unterhalten. Und ich konnte nach diesem Treffen ganz klar für mich feststellen: ich habe mich noch nie von einem Menschen so angezogen gefühlt und doch war es richtig, dass sich unsere Wege getrennt haben.
Ich fand ihn auch bei unserem Wiedersehen noch anziehend - aber mit ein paar Monaten Distanz erschien er mir jetzt wie ein ganz "normaler" Mensch und nicht mehr wie ein "Wesen aus anderen Sphären" :-) !
Nach diesem Treffen konnte ich vollständig mit der Geschichte abschließen und blicke mittlerweile mit einem Lächeln und schönen Erinnerungen auf diese Zeit zurück.

Und - was für ein Glück- seit gut einem Jahr gibt es einen Menschen, mit dem sich alles viel sachter angebahnt hat, aber dafür jetzt umso schöner ist.

Lass den Kopf nicht hängen und gib der Versuchung nicht zu sehr nach, weiter auf sein Instagram-Profil zu schauen.
Es wird jemand kommen, der besser zu Dir passt!


Alles Gute!