schtabea schrieb:Wir haben einen Aufsichtsrat, da sitzen 10 Männer drin. Wir gehen jetzt mal davon aus : in allen 10 Fällen hätte es gleich gute weibliche Bewerberinnen gegeben. Man hat sich aber für die Männer entschieden, weil sie Männer sind. Davon gehen wir jetzt einfach mal aus, beweisen lässt es sich natürlich nicht. Die 10 Frauen wurden also ihrer 50%-igen Chance beraubt, weil sie Frauen sind. Das ist Diskriminierung.
Zum Glück gehen nun 5 von den alten Säcken in Rente. Die Stellen werden neu besetzt und es gibt inzwischen eine Frauenquote. Es gibt 10 exakt gleich gute Bewerber, 5 Männer, 5 Frauen. Wegen der Frauenquote werden natürlich die Frauen genommen. Die 5 Männer werden ihrer 50%-igen Chance beraubt. Das ist Diskriminierung.
Nun schauen wir uns das Ergebnis an : Wir hatten vorher einen Aufsichtsrat mit 10 Männern. Und 10 Fälle von Diskriminierung.
Wir haben jetzt einen Aufsichtsrat mit 5 Männern und 5 Frauen. Und wir haben 15 Fälle von Diskriminierung.
Das ist entweder unfassbar unglücklich oder dermaßen clever, dass ich es schlicht nicht begreife.
A) 10 Posten, gleiche Voraussetzungen der Bewerber
-> Erwartungswert = 5m + 5w
-> 5w wurden diskriminiert (und nicht 10)
B) 5 offene Pöstchen, wie zuvor
-> EW = 2,5m+2,5w
-> 2,5m würden diskriminiert (ich weiß, dass es keine 0,5Männer gibt, auch wenn der Volksmund was anderes behauptet)
Ergebnis:
aus 5 Diskriminierungen wurden 2,5. (A kannst du ja nicht mehr rückgängig machen. Muss du abschreiben, ähnlich wie sunk costs.)
Und das ist nunmal da exakte Gegenteil dessen was du uns da vorrechnen willst.