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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

567 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entsagung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

16.11.2022 um 14:03
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Mir ist es auch lieber, wenn mir jemand direkt ins Gesicht sagt, dass er:sie mich nicht leiden kann, als dass mir etwas vorgegaukelt wird.
Naja, ich weiß nicht.... Höflichkeit halte ch nicht für Gaukeleien. Im Allgemeinen empfinde ich es weder als hilfreich, noch für weitere Kommunikation sinnvoll, gesagt zu bekommen, dass einen jemand nicht leiden kann. Zum einen tendiere ich dann dazu, ins Grübeln und in Selbstzweifel zu kommen, und zum anderen verschlechtert sich wie eine Art Rückkoppelung auch mein eigenes Verhalten und meine Meinung dem Gesprächspartner gegenüber. Bei permanenter unbedingter Ehrlichkeit hätte man es wahrscheinlich ziemlich regelmäßig mit solchen negativen Rückmeldungen zu tun - ob das wirklich gut wäre (für uns selbst und für den Umgang miteinander)?

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16.11.2022 um 14:14
Wenn ich jemanden nicht mag kann man das auch umschreiben statt ihm das direkt ins Gesicht zu sagen, ist eh wenig hilfreich wenn man sich so jemand vom Pelz halten will. Ich sage dann meist: wir haben nichts miteinander zu tun und ich will,dass das so bleibt. Funktioniert immer und das ohne Zoff.


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16.11.2022 um 14:20
Zitat von martenotmartenot schrieb:Im Allgemeinen empfinde ich es weder als hilfreich, noch für weitere Kommunikation sinnvoll, gesagt zu bekommen, dass einen jemand nicht leiden kann
Genau genommen spürt man es doch innerlich, wenn einem sein Gegenüber nicht mag - ich zumindest spüre das meistens.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Zum einen tendiere ich dann dazu, ins Grübeln und in Selbstzweifel zu kommen, und zum anderen verschlechtert sich wie eine Art Rückkoppelung auch mein eigenes Verhalten und meine Meinung dem Gesprächspartner gegenüber
Die Menschen sind verschieden. Ich glaube nicht, dass es auch nur eine einzige Person gibt, die von jedem gemocht wird.

Sicher wird es Menschen geben, die auch Dich nicht mögen, aber es gibt noch viel mehr Menschen, die Dich gerne mögen.
Nur weil Du zwischendurch an jemanden geratest, der Dich nicht mag, brauchst Du doch keine Selbstzweifel bekommen

Wie Du weißt, bin ich ehrlich: ich mag Deinen Schreibstil, Deine Beiträge und dass Du Dich offen zu Deiner Homosexualität bekennst 👍
Hier im Forum denken mit Sicherheit die meisten genau so 😎


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16.11.2022 um 14:23
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Ich glaube nicht, dass es auch nur eine einzige Person gibt, die von jedem gemocht wird.
Eben. Deswegen würde man wohl bei unbedingter Ehrlichkeit ziemlich häufig ablehnende Meinungen zu hören bekommen, aber was bringt das? Was soll mir das bringen, was soll das dem anderen bringen, was soll das für den gesellschaftlichen Umgang miteinander bringen?


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16.11.2022 um 14:29
Zitat von martenotmartenot schrieb:aber was bringt das?
Der nicht gemochten Person bringt es zu wissen, dass er:sie sich zurückziehen und seinem Gesprächspartner nicht länger "belästigen" soll, bzw das Gespräch sich auf das Notwendigste beschränken und so kurz wie möglich gehalten werden soll.

Dem, der es ausspricht bringt es (zumindest die Hoffnung), dass man von der nicht gemochten Person nicht länger belästigt wird bzw die Gespräche kurz und bündig gehalten werden.


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16.11.2022 um 14:31
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Dem, der es ausspricht bringt es (zumindest die Hoffnung), dass man von der nicht gemochten Person nicht länger belästigt wird bzw die Gespräche kurz und bündig gehalten werden.
Naja, das scheint mir hauptsächlich auf den recht seltenen Fall einer engeren Beziehung zuzutreffen, die man nicht länger beibehalten möchte, oder? Ich habe jedoch eher an lose Begegnungen im Alltag gedacht, wo es wirklich nicht so wichtig ist, jedem die Meinung zu sagen.


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16.11.2022 um 14:37
Zitat von martenotmartenot schrieb:das scheint mir hauptsächlich auf den recht seltenen Fall einer engeren Beziehung zuzutreffen, die man nicht länger beibehalten möchte, oder? Ich habe jedoch eher an lose Begegnungen im Alltag gedacht, wo es wirklich nicht so wichtig ist, jedem die Meinung zu sagen.
Ich meine damit nichts bestimmtes, sondern allgemeines.

Selbst wenn ich mit jemandem ein belanglosen Gespräch führe, macht das doch nur Freude, wenn mir diese Person sympathisch ist.


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16.11.2022 um 14:43
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Selbst wenn ich mit jemandem ein belanglosen Gespräch führe, macht das doch nur Freude, wenn mir diese Person sympathisch ist.
Aber wenn mir die Person unsympathisch ist, habe ich eigentlich nichts davon, meine Abneigung anzusprechen. Ich habe kein Bedürfnis nach einem deutlichen "Sie sind mir unsympathisch" sondern bevorzuge doch die Grundzüge der Höflichkeit. Insbesondere belanglose Gespräche dauern meistens sowieso nicht allzu lang, sodass ich das schon durchhalte. Und mir ist nichts daran gelegen, dass sich der Gesprächspartner hinterher schlecht oder unzureichend fühlt, zumal mein Gefühl der Abneigung ja oft in meinem eigenen Kopf entsteht und gar nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun hat.


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08.08.2023 um 13:21
Ich finde schon.

Dauerkrisen setzt die Leute immer mehr unter Druck. Teuerste Energiekosten, Inflation, vergangene Coronamaßnahmen....wobei ich sagen muss, im RL sind die Menschen netter, als im Internet, wo unfreundliche Cucks ihren Frust ungefiltert in den Äther blasen.

Im RL hält man noch eher zusammen und tellt Jokes über die absurde Simulation in der wir uns befinden.


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08.08.2023 um 13:31
@Bücherwurm

Sowohl auf dem Lande wie auch in Grossstädten habe ich Menschen heute nicht freundlicher oder unfreundlicher erlebt als vor 20, 30, 50 Jahren. Allerdings hat sich früher ausser dem unmittelbar Betroffenen keiner um den Autobahndrängler, den Treppenschubser, den Pöbelnachbarn geschert. Heute schickt man sein Erlebnis halt via sozialen Netzwerken in alle Welt. Mit der gefühlten Unfreundlichkeit scheint es mir nicht anders zu sein als mit der gefühlten Unsicherheit.

Apropos Inflation: Wie unfreundlich müssen die Menschen da erst 1923 gewesen sein!


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08.08.2023 um 14:04
Zitat von DoorsDoors schrieb:Apropos Inflation: Wie unfreundlich müssen die Menschen da erst 1923 gewesen sein!
+Nachwehen des ersten Weltkriegs
+Spanische Grippe

Es ist ein guter Test wie wehrhaft unsere Gesellschaft. Scheitern wir, haben wir es nicht anders verdient. Man muss immer das Beste aus dem größten Mist rausholen.


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09.08.2023 um 06:25
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 07.01.2018:Es ist das Netz die Foren das Allmy.
Im Internet verhalte ich mich anders, als im realen Leben, das ist für mich persönlich überhaupt nicht gleichzusetzen.
Die Kontakte, die ich durch Foren habe, woanders bin ich eh nicht registriert, kennen weder mich persönlich, noch meinen Namen, kennen nur das, was ich schreibe.
Ich würde das noch nicht mal als Bekanntschaften ansehen, geschweige denn als Freunde.
Man schreibt mal hier, mal da, das war es für mich dann aber auch schon. Ich erwarte nichts von der anderen Seite, sie sollte von mir auch nichts erwarten.
Mein Umgang mit Menschen außerhalb des Internets, wo mir die Menschen als Person mehr oder weniger bekannt sind, ist ein völlig anderer.

Unfreundliche und freundliche Menschen habe ich Zeit meines Lebens immer schon gekannt, und auch ich bin bestimmt nicht immer nur freundlich zu anderen, manchmal kommt es aber auch nur so rüber, ohne, dass ich es selbst merke.
Ich habe z.B. Probleme beim Gehen und es ist besser, wenn ich dabei meinen Kopf nicht groß bewege, weil ich dann mein Gleichgewicht verliere und hinfallen könnte. Also schaue ich meist stur vor mich hin, wenn ich alleine, auf kurzen Strecken unterwegs bin, dabei meist Richtung Boden.
Da ich kein Schild mit mir herumtrage, worauf meine Probleme vermerkt sind, bemerken es Außenstehende nicht unbedingt, was für mich selbst auch gut so ist. Doch dadurch habe ich schon ein paar Mal Personen übersehen, die ich kenne und die ich unter anderen Umständen gegrüßt hätte. Einmal wurde ich direkt von einer Nachbarin angesprochen, deren Mann sich über mich beschwert hatte, dass ich ihn nicht angesehen und gegrüßt hätte und dass er sich diese Unfreundlichkeit nicht erklären könnte, weil nichts besonderes vorgefallen wäre.
So schnell kann es da dann kommen, dass sich jemand, der mir noch nicht mal aufgefallen ist, persönlich angesprochen bzw. nicht angesprochen und übergangen fühlt.
Nur eine Situation, die häufiger angesprochen wird, wenn es um Unfreundlichkeit geht (habe ich hier bei Allmy auch schon gelesen)und dass nicht gegrüßt wird.
Wer weiß, wie häufig es z.B. vorkommt, dass jemand in Gedanken woanders ist und nicht auf sein direktes Umfeld achtet? Das ist mir im Übrigen auch schon vor gekommen, als ich noch "normal" durchs Leben ging.

Auf der anderen Seite habe ich die letzten Jahre sehr häufig mit bekommen, dass Menschen einander helfen, wenn es nötig ist. Ich muss nur an die Corona-Zeit denken, und wie sehr da viele zusammen gestanden habe, um einander zu unterstützen. Meine Mutter z.B. lebte den Großteil davon allein und sie bekam ständig Angebote von Menschen irgendwo in der Nachbarschaft, für sie z.B. einkaufen zu gehen.

Ich selbst habe es auch oft erlebt, wenn jemand bemerkte, dass ich Probleme beim Gehen habe(ich habe häufig einen Stock dabei, wenn ich allein unterwegs bin), dass man mir helfen, mich unterstützen wollte. Da werden Türen auf gehalten, Sitze frei gemacht, ich bekam schneller ein Taxi, weil ich im Wartebereich vorgelassen wurde etc.


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09.08.2023 um 08:34
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Nur eine Situation, die häufiger angesprochen wird, wenn es um Unfreundlichkeit geht (habe ich hier bei Allmy auch schon gelesen)und dass nicht gegrüßt wird.
Wer weiß, wie häufig es z.B. vorkommt, dass jemand in Gedanken woanders ist und nicht auf sein direktes Umfeld achtet?
Das kenne ich auch, da gilt man schnell mal als arrogant.
Ich zum Beispiel kann mir nicht gut Gesichter merken, bzw verorte sie dahin, wo sie für mich "hingehören" weil ich ihnen dort begegne/begegnet bin. Leute die ich auf einer Party kennenlerne, oder von den Hunderunden kenne und dann ein paar Tage später zum Beispiel beim einkaufen sehe, erkenne ich dann oft gar nicht bzw nehme sie nicht unbedingt wahr. Da bin ich durchaus dann schon angesprochen worden, ob ich ein Problem hätte oder warum ich nicht grüßen würde. Zuletzt hab ich die Nachbarin einer Kollegin nicht gegrüßt, was sie ihr dann erzählte und sich über mein Nichtgrüßen beklagte. Unangenehm, aber nicht zu ändern.

Grundsätzlich zum Thema Unfreundlichkeit.
Ich finde es hat nicht zwingend etwas mit den Problemen der Zeit in der wir aktuell leben zu tun, Grund für schlechte Laune in der Gesellschaft gabs ja an sich schon immer.
Das Problem sind m.M.n. die Menschen, nicht die Umstände :)

Ich beobachte das bei mir selber. Im Grunde bin ich recht freundlich und hilfsbereit und in meinem inner circle bestempelt als die Mutti der Harmonie.
Allerdings bin ich im Laufe der letzten 10 Jahre nach außen hin echt unbequemer geworden, durchaus manchmal zickig, willkürlich launisch und frontal unfreundlich durch meine direkte Art, sowohl virtuell als auch im realen Leben.
Heute ist die gelegentliche Unfreundlichkeit ein Teil meines Wesens, den ich mir nun endlich leisten kann, weil mein Selbstbewusstsein mir das mittlerweile erlaubt. Ich hab gar nicht (mehr) den Wunsch everybodys Darling zu sein, und mir geht es mittlerweile am Allerwertesten vorbei, ob jemand mich unfreundlich oder arrogant wahrnimmt. Das bedeutet ja nicht, dass man wie ein Egogott durch die Gegend rennt, sondern nur, dass man nicht mehr freundlich ist, wenn man es nicht wirklich fühlt. Ich entschuldige mich nur, wenn ich es so meine, ich agiere mit Menschen (zum Beispiel im Job) nicht mehr strategisch nur um zu gefallen, und ich sage konkret wenn ich jemanden nicht mag bzw was ich an jemandem nicht mag. Ich finde das fair und authentisch und ich fahre gut damit. Hält es mir zum einen die Leute vom Leib, die ich gar nicht um mich will und zum anderen bestärkt es die, die ich schätze darin, dass sie bei mir immer sicher wissen können, woran sie sind.

Was den Umgang mit solchen Sachen aus dem ja schon älteren Eingangspost angeht, joah da gings um Kränkung. Das hat eigentlich mit Unfreundlichkeit bzw der Frage ob die Gesellschaft immer unfreundlicher wird, nichts zu tun. Die Frage zum Eingangspost müsste eigentlich lauten: Werden wir immer leichter kränkbar?
Antwort: Scheint bei einigen so. Sonst wäre der TE ja nicht auf die Idee gekommen, sich über nur 4 Rückantworten von 11 versendeten Weihnachtswünschen zu beklagen. Hat ja scheinbar (damals) was mit ihm gemacht.

Ich wünsche, freundlich wie ich bin :) trotzdem nen schönen guten Morgen an alle :)


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09.08.2023 um 08:52
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Das kenne ich auch, da gilt man schnell mal als arrogant.
Ich zum Beispiel kann mir nicht gut Gesichter merken,
Da schreibst du was, das ergeht meinem Mann auch so, da ist es nur noch schlimmer, er kann sich generell schlecht Gesichter merken. Ich glaube, er ist da schon etwas gesichtsblind. Das hat schon oft zu Schwierigkeiten im Umgang mit anderen geführt, wenn er nicht gleich wusste, wen er vor sich hat, obwohl die Person ihm bekannt ist.


Und ebenfalls einen schönen guten Morgen 🙂


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09.08.2023 um 08:57
Zitat von SyringaSyringa schrieb:er kann sich generell schlecht Gesichter merken.
Ich kann mir auch nur schlecht Gesichter merken. Vor allem, wenn mir jemand außerhalb des üblichen Kontextes begegnet (z.B. jemand aus dem Arbeitsumfeld läuft mir im Schwimmbad über den Weg), dann kann es sein, dass ich die Person nicht erkenne und übersehe. Noch dazu, wenn ich vielleicht meine Brille nicht trage.

Was bei mir auch blöd ist: anscheinend strahlt mein neutrales Gesicht (wenn ich nicht lächle, sondern beispielsweise über irgendwas nachdenke) eine gewisse Unfreundlichkeit aus, die ich aber gar nicht empfinde. Einmal hat mich deswegen eine Frau in der Straßenbahn angesprochen: "Was schauen Sie denn so böse?". Ich war ziemlich erschrocken, weil ich in dem Moment in Gedanken war, aber eigentlich überhaupt keine negative Stimmung hatte.


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09.08.2023 um 09:16
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was bei mir auch blöd ist: anscheinend strahlt mein neutrales Gesicht (wenn ich nicht lächle, sondern beispielsweise über irgendwas nachdenke) eine gewisse Unfreundlichkeit aus, die ich aber gar nicht empfinde. Einmal hat mich deswegen eine Frau in der Straßenbahn angesprochen: "Was schauen Sie denn so böse?". Ich war ziemlich erschrocken, weil ich in dem Moment in Gedanken war, aber eigentlich überhaupt keine negative Stimmung hatte.
Kann ich nachfühlen. Wenn ich Schnappschüsse von mir betrachte, die ohne mein Wissen aufgenommen sind, dann kann ich es auch tatsächlich verstehen, dass manche Menschen zu dem Eindruck kommen ich sei chronisch grummelig. Obwohl man eigentlich gerade neutral ist in den Gedanken.

@Syringa
Ich weiß gar nicht, ob das so wie ich das habe, auch schon mit in diese Gesichtsblindheit reinfällt. Kommt dein Mann für sich gut damit zurecht? Ich hab ne Weile mal versucht das zu überspielen, mittlerweile stehe ich, wenn mich jemand ganz direkt anspricht, dazu und frage nach woher wir uns kennen.


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09.08.2023 um 14:36
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was bei mir auch blöd ist: anscheinend strahlt mein neutrales Gesicht (wenn ich nicht lächle, sondern beispielsweise über irgendwas nachdenke) eine gewisse Unfreundlichkeit aus, die ich aber gar nicht empfinde. Einmal hat mich deswegen eine Frau in der Straßenbahn angesprochen: "Was schauen Sie denn so böse?".
Das kenne ich auch von mir selbst. Ich wurde schon als Kind häufig aufgefordert, doch mal zu lächeln, weil ich immer so böse gucke. Dabei ist das nur mein entspannter Gesichtsausdruck.
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Kommt dein Mann für sich gut damit zurecht? Ich hab ne Weile mal versucht das zu überspielen, mittlerweile stehe ich, wenn mich jemand ganz direkt anspricht, dazu und frage nach woher wir uns kennen.
Ich habe ihn gerade nach seiner Zustimmung gefragt, genauer darüber zu schreiben, da es "seins" ist und nicht meins und er hat es mir auch nochmal beschrieben, obwohl ich es ja meist mitbekomme.
Er überspielt das, allerdings sehr gekonnt, da er eh ein sehr kommunikativer Mensch ist und mit anderen schnell ins Gespräch kommen kann, bekommt er meist schnell durch geschickte Gesprächsführung heraus, mit wem er es zu tun hat, wenn er es nicht wusste.
Er orientiert sich auch sehr an Stimmen, die kann er schnell zuordnen, was auch ein Vorteil bei unserem Kennenlernen war, da ich eine sehr tiefe Stimme habe, die bei einer Frau eher ungewöhnlich ist.
Dann kommen aber auch noch die Situationen dazu, in denen er auf andere trifft, aus dem Zusammenhang heraus weiß er dann oft schon mit wem er es zu tun hat. Auch die Ansprache ist oft ein Hinweis, wer duzt ihn, wer siezt ihn, er hat verschiedene Spitznamen in verschiedenen Personenkreisen und wenn er da jemand zufällig trifft, dann kann er schneller zuordnen.
Ansonsten sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team, und wenn wir gemeinsam unterwegs sind, was sehr häufig der Fall ist, bekommt er durch mich dann mit, mit wem er es dann zu tun hat, indem ich die Person z.B. beim Namen nenne. Außer, es ist ein Bekannter von ihm, den ich nicht kenne, dann hat er eben seine eigene Vorgehensweise es im Gespräch heraus zu bekommen. Bei meinen Bekanntschaften, die ihm unbekannt sind, bekommt er es dann ja sowieso mit, dass er sie nicht kennt, weil ich diese Person dann vorstelle.

Das ist aber auch nicht immer so, es kommt auch darauf an, wie häufig er mit einer Person zu tun hat. Wenn er allerdings z.B. Fotos von mir von vor einiger Zeit sieht, wo ich nicht drauf aussehe wie aktuell, es braucht da nur eine andere Haarlänge oder Frisur, dann erkennt er mich auch nicht auf dem Bild. Das hat mich früher sehr erstaunt, da ich da genau das Gegenteil bin. Ich kann mir Gesichter sehr gut merken, auch wenn sie sich verändern, durch Alter oder andere Umstände.

Es kommt alle Jubeljahre mal vor, dass er auf irgendjemanden getroffen ist, wo er hinterher nicht wusste, wer das gewesen, weil er ihn, auch durch ein Gespräch nicht einordnen konnte. Aber, darüber macht er sich dann keinen Kopf, weil die Person ihm dann wohl aktuell auch nicht nahe steht, sonst hätte er sie wohl einordnen können.


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09.08.2023 um 14:41
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Ich wurde schon als Kind häufig aufgefordert, doch mal zu lächeln, weil ich immer so böse gucke. Dabei ist das nur mein entspannter Gesichtsausdruck.
Ich habe schon vor dem Spiegel versucht, meine Mimik zu ändern, sodass sie freundlicher ausschaut, aber wenn ich das erfolgreich mache, muss ich Muskeln anspannen, die ich im neutralen Gemütszustand nicht anspanne.


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09.08.2023 um 14:48
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich habe schon vor dem Spiegel versucht, meine Mimik zu ändern, sodass sie freundlicher ausschaut, aber wenn ich das erfolgreich mache, muss ich Muskeln anspannen, die ich im neutralen Gemütszustand nicht anspanne.
Und womit verhüten Sie?

Mit meinem Gesichtsausdruck!

Mir sind Menschen mit einem neutral-distanzierten Gesichtsausdruck allemal lieber als grenzdebil wirkende DauergrinserInnen.


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09.08.2023 um 15:34
RBF (resting bitch face) habe ich sicher auch manchmal und ohne Brille erkenne ich kaum jemanden. Aber wenn es so aussieht als würde mich jemand grüßen oder kennen - dann winke, Gruesse, lächele ich eben. Dann wird das schon passen.


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