Mir wurde die Wohnung wegen Eigenbedarfes gekündigt

Alphabetnkunst schrieb:Ich habe noch nie erlebt, dass Eltern ihre Häuser verlassen und wieder in Wohnungen ziehen und das von vornherein so geplant wurde.

Meine Mutter ist so ein Beispiel. Sie hat sich vor Jahren eine Eigentumswohnung gekauft und sie vermietet. So stockt sie ihre Rente auf und hält sich die Option frei, dort irgendwann einmal einzuziehen. Die Wohnung ist Behindertengerecht und sie könnte im Alter gut darin leben. Kein großes Haus mehr, kein Garten (der viel Arbeit macht) usw.

Außerdem wurde uns Kindern von vornherein gesagt, dass wenn alle Stricke reißen, wir aus welchen Gründen auch immer in unserer alten Heimat eine Bleibe suchen, uns diese Wohnung zur Verfügung gestellt wird.

Und das ist auch das gute Recht meiner Mutter.

@User9247
Es gibt viele solcher Beispiele wie deine Mutter. Was auch gut und wichtig ist. Ich stehe auch kurz davor eine Wohnung zu kaufen. Eine Maisonette Wohnung für mich und meine Tochter. Wir werden dort selbst einziehen. Mal angenommen es tritt aber mal wieder ein Mann in unser Leben, wird man sich wohl vergrößern wollen und sich was größeres suchen. Somit kann ich meine Wohnung dann vermieten. Geht das in die Brüche, oder bin ich einfach alt und allein, brauche ich kein Haus mehr, sondern mir reicht die Wohnung die ich gekauft habe. Ich verstehe auch das Gemecker von @Alphabetnkunst überhaupt nicht. Es ist auf beiden Seiten durch einen Mietvertrag klar auf was man sich da einlässt. Hat man ein gutes Verhältnis, wird man sich auch sicher über die 3 Monate Kündigungsfrist einigen und kann eventuell ein oder zwei Monate mehr dort wohnen bleiben, bis man etwas gefunden hat. Wem das alles nicht gefällt, der hätte vielleicht mal früher selbst über Eigentum nachdenken müssen.

@Alphabetnkunst

Ich habe noch nie erlebt, dass Eltern ihre Häuser verlassen und wieder in Wohnungen ziehen und das von vornherein so geplant wurde.

Dann solltest Du mal anfangen, Dich im RL mit echten Menschen zu unterhalten.

Die Eltern eines Bekannten haben das so gemacht. Sind reich, besaßen ein Hotel, ein Haus und Wohnungen. Als sie die Arbeit im Hotel aufgaben, übernahm es ein Sohn (von Anfang an so geplant) und sie verkauften das Haus und zogen in eine Wohnung. Eben mit der Begründung, dass eine Wohnung weniger Arbeit ist, die mit dem Älterwerden ja immer schwerer wird.
Ihre anderen Wohnungen, die zwischenzeitlich aber auch vermietet worden waren, überließen sie den Kindern.

Im Urlaub trafen wir mal ein Ehepaar, das auf einem Hausboot lebt. Weil es ihnen a) gefällt und sie b) ihr Haus ihren (zwei, glaube ich mich noch zu erinnern) Kindern zum Wohnen überließen.

Ja es gibt Eltern, die ihren Kindern schon zu Lebzeiten das Leben erleichtern. Ist zwar primär eine Frage des Geldes, aber eben auch eine der Einstellung und vor allem Planung.

@Lilith101

Hat man ein gutes Verhältnis, wird man sich auch sicher über die 3 Monate Kündigungsfrist einigen und kann eventuell ein oder zwei Monate mehr dort wohnen bleiben, bis man etwas gefunden hat.

So ist es. Als ich damals auch ausziehen musste, ging das alles sehr freundlich über die Bühne. Ich wurde gebeten, und mir wurde versichert, dass ich so lange bleiben kann, wie der ursprüngliche Vertrag läuft, aber es wäre ihnen halt lieber, wenn es früher ginge.
Genau so redet man zvilisiert miteinander.

@off-peak
Ich sehe da in der Regel auch kein Problem. Wenn man ein gutes Verhältnis miteinander hat, dann wird man eine Lösung finden. Man muss es auch mal andersherum betrachten: Wenn der Mieter auszieht. Dann steht der Vermieter auch da und muss sich einen neuen Mieter suchen. Vielleicht sogar über diverse Anzeigen oder Makler, was alles mit Gebühren belastet ist. Da hab ich aber noch niemand hier drüber reden hören, vor allem nicht die, die es ja ach so unfair findet, wenn eine Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt wird.

PaulyD schrieb:Oder meint ihr ich kann das noch irgendwie zu meinen Gunsten drehen?

Da hast du Pech.

off-peak schrieb:dass ich so lange bleiben kann, wie der ursprüngliche Vertrag läuft, aber es wäre ihnen halt lieber, wenn es früher ginge.
Genau so redet man zvilisiert miteinander.

Wenn der Sohn selber eine Bleibe sucht dann wird das ja schwierig. Als ob der dann erstmal bei Vati einzieht, bis der Mieter was neues hat.

lateral schrieb:Wenn der Sohn selber eine Bleibe sucht dann wird das ja schwierig. Als ob der dann erstmal bei Vati einzieht, bis der Mieter was neues hat.

Ja gut aber dann greift halt die drei monatige Kündigungsfrist, die man wissentlich auch als Mieter bei Abschluss des Mietvertrags unterschrieben hat.

Alphabetnkunst schrieb:Nur weil der Vermieter das kann und darf, heißt es ja nicht, dass ich das gut finde.
In meinen Augen ist das einfach eine blöde Situation für den Mieter, der sich gerade ein Leben aufgebaut hat.

Ja, niemand hat gesagt, dass es leicht sein würde, das Leben...
Guck mal, umgekehrter Fall: Vermieter vermietet, weil er auf die Kohle angewiesen ist. Singlemieter zieht ein. Heiratet. Kriegt Zwillinge. Wohnung wird zu klein, er sucht sich was Neues, kündigt fristgerecht. Dann kann der Vermieter auch nicht rumheulen, dass das jetzt aber blöd ist und er doch auf die Mieteinnahmen angewiesen ist und dass der Mieter zwar das Recht dazu habe und der Vermieter ebenfalls den Vertrag unterzeichnet hat und nun nach diesen Spielregeln spielen muss, aber deshalb muss er das ja noch lange nicht gutfinden...

Was machst du, wenn dein Partner keinen Bock mehr auf dich hat? Klar, tut weh, ist traurig usw. aber so ist halt das Leben. Oder wenn dir betriebsbedingt gekündigt wird, obwohl du den Job voll gerne gemacht hast oder, oder, oder... Ist alles nicht schön, aber kann nunmal passieren. Außerdem ist es ja nicht so, dass man heute vom Vermieter die Info kriegt "Verpiss dich" und dann in den nächsten 24 Stunden ausziehen muss. Das ist ja alles glücklicherweise gesetzlich geregelt, wie sowas abzulaufen hat. Und beide Parteien haben diesen Regeln zugestimmt.

Davon abgesehen: Zeig mir mal den Mietvertrag, in dem steht "Der Mieter und alle seine Abkömmlinge in direkter oder verschwägerter Linie haben ein Nutzungsrecht auf Lebenszeit mit Unterschreiben des Mietvertrags und bei pünktlicher Zahlung des Mietzins erworben."
Das gibt es nicht und darum kann kein Mieter und kein Vermieter sowas verlangen - höchstens erhoffen.

@lateral

Wenn der Sohn selber eine Bleibe sucht dann wird das ja schwierig. Als ob der dann erstmal bei Vati einzieht, bis der Mieter was neues hat.

Die gesetzliche Kündigungsfrist muss er berücksichtigen. Und wir wissen ja auch nicht, ob die Kündigung nicht ohnedies fristgerecht erfolgte.

off-peak schrieb:Die gesetzliche Kündigungsfrist muss er berücksichtigen.

die nebenbei bereits bemerkt schneller vergeht als man denkt.

@PaulyD
wie siehst aus, schon erfolgreich auf Suche?

Lilith101 schrieb:Ich verstehe auch das Gemecker von @Alphabetnkunst überhaupt nicht

Gemecker?
Ich schreibe lediglich, dass ich es nicht gut finde, Leute aus der Wohnung zu entlassen, wenn ein Familienmitglied mal spontan in die Stadt ziehen möchte. Wie du siehst, begründe ich auch meine Ansicht, aber du scheinst leider Schwierigkeiten zu haben, sachlich zu bleiben.

@User9247
@Lilith101
Ihr redet also alle von einer Eigentumswohnung... Das ist wieder was anderes.
Sorry, ich war aber stets bei Leuten vermietet, die mehrere Wohnungen haben.
Aber so wird mir auch einiges in diesem Gespräch hier klar.

@off-peak
Woran möchtest du festmachen, dass ich mich nicht mit Leuten unterhalte? Falls jemand zurück in eine Wohnung geht, dann gemietet.
Nicht jeder Mensch ist Besitzer einer Eigentumswohnung. Aber selbst das passiert oft nicht in meinem Kreis, es wird weiter in den Häusern gelebt.
Und ein Haus bedeutet nicht, dass da immer ein Garten vor der Tür ist, @pinkpony.
Und wenn, macht den die Familie oder jemand wird dafür eingestellt.

hallo-ho schrieb:Guck mal, umgekehrter Fall: Vermieter vermietet, weil er auf die Kohle angewiesen ist. Singlemieter zieht ein. Heiratet. Kriegt Zwillinge. Wohnung wird zu klein, er sucht sich was Neues, kündigt fristgerecht. Dann kann der Vermieter auch nicht rumheulen, dass das jetzt aber blöd ist und er doch auf die Mieteinnahmen angewiesen ist

Wieso? Der hat doch dann einen neuen Mieter bei Gelegenheit, im Gegensatz zum Mieter muss er nämlich nur die Anzeige wieder einstellen und hat ein paar Leute vor der Wohnung stehen.

hallo-ho schrieb:Was machst du, wenn dein Partner keinen Bock mehr auf dich hat? Klar, tut weh, ist traurig usw. aber so ist halt das Leben. Oder wenn dir betriebsbedingt gekündigt wird, obwohl du den Job voll gerne gemacht hast oder, oder, oder... Ist alles nicht schön, aber kann nunmal passieren

Ich muss mich wiederholen: Wenn das das Thema wäre, würde ich genauso sagen, dass mir das Leben mit diesen Aspekten nicht gefällt. Ich sage aber im Gegenzug nicht, dass das sofort eingestellt werden muss.

Ich glaube, ich zisch mal aus dem Thema, ich glaub, das wird nichts. :D

Alphabetnkunst schrieb:Ihr redet also alle von einer Eigentumswohnung... Das ist wieder was anderes.

Überwiegend ja. Aber selbst wenn der Eigentümer mehrere Wohnungen besitzen würde, jetzt Eigenbedarf hätte. Dann wird er sich wohl die für sich oder seine Zwecke geschickteste Wohnung hierfür aussuchen. Das heißt, es wird wohl einen von den Mietern mit dem Auszug treffen. Ich finde das ändert nichts an der Situation selbst, ob es sich um eine oder mehrere Eigentumswohnungen dreht.

Alphabetnkunst schrieb:ch schreibe lediglich, dass ich es nicht gut finde, Leute aus der Wohnung zu entlassen, wenn ein Familienmitglied mal spontan in die Stadt ziehen möchte. Wie du siehst, begründe ich auch meine Ansicht, aber du scheinst leider Schwierigkeiten zu haben, sachlich zu bleiben.

Dein Mitgefühl in allen Ehren aber jeder weiß vom möglichen Eigenbedarf. Daran ist auch nichts unmoralisch.
Würdest du vermieten und ein Familienmitglied (Geschwister, Eltern oder Kinder) sind in einer prekären Situation; würdest du dann nicht von der Regelung Gebrauch machen?
Kein Mieter wird über Nacht vor die Tür gesetzt.


Wenn der Vermieter das versucht kann man vors Amtsgericht ziehen. Ist fast so mieterfreundlich wie das Arbeitsgericht arbeitnehmerfreundlich ist.
Und hier zeigt sich wieder, wie wichtig ein guter Rechtsschutz ist.

Zum einen hast du kein Grund zur Eile! So wie du die "Eigenbedarfkündigung" geschildert hast, gehört das Schlupfloch dir! :D

Unterm Strich, auch wenn sich die Kündigungsfrist deutlich verlängern lässt, such dir in Ruhe ein neues zuhause.

Was jetzt wichtig ist! Mit dem Vermieter nicht über die Kündigung sprechen o. Schriftwechsel führen!

Wenn du dann ausgezogen bist, regelmäßig kontrollieren (so gut wie irgendwie möglich) ob des Vermieter,s Bub auch tatsächlich dort wohnt!

SilentABT1 schrieb:Wenn du dann ausgezogen bist, regelmäßig kontrollieren (so gut wie irgendwie möglich) ob des Vermieter,s Bub auch tatsächlich dort wohnt!

Wozu der Aufwand? Wenn der TE was Neues hat und sich nicht signifikant verschlechtert (Miete, Lage, Wohnung selbst) kann es doch wurscht sein.
Davon abgesehen hat der TE hier gute Tipps bekommen, was er tun kann ohne zum Blockwart zu werden. Darauf wurde nicht eingegangen.
Wenn selbst das zu anstrengend ist wird er sich wohl nicht die Mühe machen, die alte Wohnung zu beschatten.

SpoilerAm besten zwei Löcher in einer Zeitung schneiden und sich gegenüber auf einen Campingstuhl setzen :D

KFB schrieb:Davon abgesehen hat der TE hier gute Tipps bekommen, was er tun kann ohne zum Blockwart zu werden. Darauf wurde nicht eingegangen.
Wenn selbst das zu anstrengend ist wird er sich wohl nicht die Mühe machen, die alte Wohnung zu beschatten.

Das ist der Normalfall, das machen sich Vermieter zu nutze!

Insgesamt gebe ich dir Recht und denke genauso, man sollte sich immer adäquat wehren im Leben!
So knapp wie er die Kündigung geschildert hat, wird diese auch (üblicherweise) ausgefallen sein. Allerdings muss der Vermieter die Situation ausführlich offenlegen und nachvollziehbar klar machen, warum es jetzt ausgerechnet diese Wohnung sein muss. Tut er das nicht, ist die Kündigung unwirksam und der Vermieter muss erneut Kündigen, mit entsprechender Frist (Verlängerung)

Bei völlig gleiche Situationen (1 Person vs 1 Person) wäre der Ausgang vor Gericht offen! Im Grunde spricht nichts dagegen, das sich des Vermieter,s Bub einfach eine andere Wohnung sucht. Sooooo einfach ist es mit "Eigenbedarf" auch wieder nicht. Zumindest kann man bei fehlerhafter Kündigung viel Zeit gewinnen, sofern nötig!

Im nachhinein kontrollieren machen auch die wenigsten. Allerdings kommt bei einem Umzug schnell viel Geld zusammen und warum sollte man das wegwerfen o-O? (vorrausgesetzt es zieht jemand anderes ein)

SilentABT1 schrieb: such dir in Ruhe ein neues zuhause.

Selbst die langsamste Suche muß man irgendwann beginnen und je früher man anfängt desto mehr Auswahl hat man...
Die Suche ist völlig unabhängig von etwaigen Verhandlungen oder Gegenmaßnahmen.

@PaulyD
schon wieder ne woche rum, hast Du schon angefangen zu suchen?

@SilentABT1

So wie du die "Eigenbedarfkündigung" geschildert hast, gehört das Schlupfloch dir!

Was mich zu einer Überlegung inspiriert: Ist die Einstellung "Mein Sohn möchte die Wohnung, weil er jetzt studiert" eigentlich schon/noch eine berechtigte Begründung für Eigenbedarf?
Oder kann einem Studierenden zugemutet werden, sich mit einem Zimmer zufrieden zu geben? Selbst wenn Papi eine zweite Wohnung hätte.
So, wie es aussieht, sitzt der Sohn ja nicht auf der Straße, diese Wohnung ist dient offenbar in erster Linie der Bequemlichkeit. Ist das schon Eigenbedarf?

SilentABT1 schrieb:Zum einen hast du kein Grund zur Eile! So wie du die "Eigenbedarfkündigung" geschildert hast, gehört das Schlupfloch dir!

Ein gefährlicher Rat, ohne den genauen Sachverhalt zu kennen.
Einen solchen Rat kann man vielleicht geben, wenn man das Kündigungsschreiben vorliegen hat. Aber so etwas ins Blaue hinein jemandem zu empfehlen, der auch erkennbar wenig Erfahrung oder Sachkenntnis auf dem Gebiet hat, ist schon sehr unangemessen.
Stell Dir vor, er glaubt Dir, weil es so schön bequem klingt und dann ist der Sachverhalt doch ganz anders, als Du aus der Glaskugel abliest.

Zwar kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass Leute, die in einem Mystery(!)forum Rechtsrat suchen es nicht besser verdient haben. Aber man könnte es auch einfach lassen.

d.fense schrieb:Selbst die langsamste Suche muß man irgendwann beginnen und je früher man anfängt desto mehr Auswahl hat man...
Die Suche ist völlig unabhängig von etwaigen Verhandlungen oder Gegenmaßnahmen.

Mein Rat war --> In Ruhe ein neues zuhause suchen und mit dem Vermieter nicht über die Kündigung sprechen!

Die Situation aussitzen und nichts tun ?!

Habe ich nicht geschrieben.