Ich verschwende mein Leben

Hallo liebe Leute,

will mir mal etwas von der Seele schreiben, was sich da mit der Zeit langsam eingenistet hat.
Die meiste Zeit denke ich gar nicht dran, aber hin und wieder wird es mir bewusst, und es zieht mich manchmal extrem runter.

Ich bin mittlerweile frisch 24 Jahre alt geworden, und habe eigentlich kaum soziale Kontakte und fühle mich, als würde das Leben an mir vorbeiziehen.

In der Kindheit hatte ich meinen festen Freundeskreis. Die üblichen Kumpels aus der Nachbarschaft, mit denen man beim Fußball und im Tennis war und bis spät abends durch die Ortschaft gegaunert ist. Alles anders wurde dann, als ich von der Grundschule aufs Gymnasium wechselte. Die meisten meiner Freunde sind auf die Realschule oder umgezogen. Am Ende war ich quasi allein mit neuen Leuten in der Klasse. Eigentlich die perfekte Grundlage neue Kontakte zu knüpfen, im Weg stand nur meine schüchterne Art. Bin mit allen gut ausgekommen, aber war halt eher der Stille, der in der Pause mit immer den gleichen zwei drei Leuten auf dem Hof rumstand.

Als es dann ans Feiern ging, bin ich auch nie mitgegangen. Und das ist glaube ich im Nachhinein mein größter Fehler gewesen. Auch wenn man Alkohol nicht dafür benutzen sollte, so lockert er eben doch auf und lässt neue Kontakte schneller zu. Stattdessen war ich halt meistens daheim am Wochenende und hab mit der Familie Zeit verbracht oder saß am PC, während die anderen draußen unterwegs waren, und in meinen Augen "gelebt" haben. Freundeskreise sind entstanden, Erinnerungen wurden erschaffen - anders gesagt, sie hatten einfach eine Jugend, während ich das quasi alles verschlafen habe. Jetzt mit 24 Blicke ich das erste mal wirklich zurück und bemerke erst, was ich alles verpasst habe.

Ich hab einfach vor mich hingelebt, ohne mir wirklich viele Gedanken darüber zu machen und dabei garnicht bemerkt, dass das alles ungenutzt an mir vorbeizieht. Mir geht es beileibe nicht immer so. Bin eigentlich recht zufrieden mit mir selber und komme auch gut allein klar. Aber manchmal gbt es die Momente, in denen man deswegen richtig down ist und in denen ich das auch wirklich sehr an mich ran lasse.

Im Oktober bin ich für mein Studium in eine neue Stadt gezogen. Ursprünglich dachte ich, dass dadurch alles besser wird. Und tatsächlich geht es jetzt etwas aufwärts, trotzdem wurde mir erst dadurch so wirklich bewusst, in welcher Situation ich stecke. Wenn ich jetzt auf andere Leute treffen, haben sie einfach unzählich viel an Gesprächsstoff. Erzählen über Erinnerungen und Pläne, während ich dagegen irgendwie langweilig wirke und keinen Smalltalk betreiben kann.

Dabei bin ich sozial nicht inkompetent. Wenn ich mit mit Frauen aus Tinder o.ä. treffe, sind sie meist recht angetan und finden mich interessant. Sicher auch weil ich "anders" bin als die meisten Typen, die nur das eine im Kopf haben. Werde als einfühlsam und interessiert beschrieben. Tatsächlich finde ich auch vieles interessant, worüber sich andere in dem Alter wenig Gedanken machen. Politik, Wirtschaft, Universum, kann mich für ziemlich vieles begeistern. Trotzdem fühle ich mich was die Lebenserfahrung angeht teilweise nichtmal irgendwelchen 17 jähirgen gewachsen.

Jetzt sitze ich auch hier in der neuen Stadt meistens alleine im Park oder daheim in meinem Zimmer. Ich tu mir einfach schwer bei den Kleinigkeiten, mit denen man neue Leute kennenlernt. Wie gesagt, Smalltalk nicht meine Stärke, setze mich nicht einfach neben Fremde in der Vorlesung u.ä. . Bewusst wurde mir das auch wieder gestern, als ich daheim saß, während überall die Biergärten mit feierlustigen Leuten gefüllt waren.

Gleichzeitig hab ich Angst Dinge zu verpassen. Ab und an bin ich auf der App Jodel (eine Studentenapp) unterwegs, um mit Leuten aus anderen Städten zu schreiben. Dabei erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass in ganz Deutschland und darüber hinaus Individuen ihr Leben leben, und ich dabei gerne ein Teil davon wäre aber nicht bin. Vielleicht steckt irgendwo in Hamburg meine absolute Traumfraum und lebt vor sich hin, ich aber werde sie niemals kennenlernen, da ich beispielsweise in Leipzig wohne. Diese Gedanken können doch nicht gesund sein, oder? Liegt sicherlich auch daran, dass ich keinen wirklichen Freundeskreis habe. Wäre das so, dann hätte ich gar keine Zeit oder gar keinen Kopf, um auf solche abwegigen Gedanken zu kommen. Ist halt unlogisch darüber nachzudenken, wenn man es ohnehin nicht ändern kann. Und das zieht dann wiederrum runter.

Auch wenn ich in der Stadt jemanden sehe, denke ich mir was ich verpasse, wenn ich diejenige Person nicht anspreche. Was sich aus dem kleinen Moment des Ansprechens alles ergeben könnte. Und das eben nicht nur alle paar Tage mal, wenn man irgendwo eine hübsche Frau sieht, sondern bei gefühlt jedem zweiten Menschen überspitzt gesagt. Ich denke einfach viel zu viel nach und verkopfe komplett.

Ich weiß, dass das alles unbegründet ist. Dass es vermutlich genügend Studenten in meiner Situation gibt, die sich damit aber einfach abfinden oder auch damit wohlfühlen. Und ich weiß auch, dass es um Welten schlimmere Schicksäle gibt, wogegen meine Problemchen lächerlich wirken. Vielleicht bin ich weinerlich, aber ich bin nicht zufrieden mit der Situation und überlege mir sogar, ob da eventuell sogar ein Termin beim Psychologen helfen könnte.

Das alles kommt und geht phasenweise. Oft bin ich auch wirklich zufrieden mit allem. Ich bin gesund, zufrieden mit dem Studium, schöne Wohnung etc. Die fehlenden Freunde sind dann nur ein kleiner fader Beigeschmack. Aber gerade lass ich es wieder an mich heran und durch die ganze Nachdenkerei komme ich auch zu kaum was anderem. Sollte eigentlich lernen oder die Zeit nutzen um tatsächlich Freunde kennenzulernen, stattdessen denke ich nach und verschwende meine Zeit.

Der Text ist jetzt echt unstrukturiert und vielleicht auch zusammenhangslos.
Ich wollte das einfach mal loswerden, da ich noch mit niemandem wirklich darüber gesprochen habe.
Klar, die Eltern sagen auch, ich solle doch endlich mal ein paar neue Leute finden. Aber dass es mich teilweise so mitnimmt wissen sie nicht.

Weiß auch garnicht wirklich, was ich mir damit erhoffe.
Aber vielleicht geht es jemandem ähnlich oder es weiß jemand Rat

Liebe Grüße

@Havendale
Als erstes möchte ich Dir sagen, dass es sehr mutig von Dir ist, so einen offenen, ehrlichen Text zu schreiben. Dazu sind hier die wenigsten bereit.

Du hast das Gefühl, am Leben vorbeizugehen, würdest gerne feiern, mit Freunden etwas unternehmen, Dinge erleben.
Du hörst, wie Menschen im Biergarten Spaß haben, aber Du schaffst es nicht, einfach hin zu gehen und Dich dazusetzten. Dabei will ich Dir helfen.

Man merkt an Deinen Schreibstil und an Deinen Interessen, dass Du intelligent bist. Du machst auch etwas daraus – Du studierst.
Glaub mir: diese beiden Dinge werden von vielen Menschen geschätzt. Das ist ein großer Pluspunkt für Dich.

Wenn es Dir schwer fällt, persönlich mit Menschen in Kontakt zu treten, dann mach es doch schriftlich. Diese Studentenapp ist die beste Gelegenheit dazu. Dort findest Du Menschen mit gleichem Niveau.
Auch wenn es Dir schwer fällt, sei so ehrlich wie hier auf Allmy und schreib, dass Du gerne mit Menschen etwas unternehmen und einen Freundeskreis aufbauen würdest.
Wenn Du einige Zeit hin und herschreibst, kannst Du den persönlichen Treffen ganz entspannt entgegensehen. Je öfter Du mit dieser Person etwas unternimmst, desto lockerer wirst Du und es entstehen ganz von selbst Folgekontakte – auch mit Frauen,…

Schieb es nur nicht zu lange hinaus, damit Du nicht noch mehr Zeit verschwendest.

Havendale schrieb:Ich denke einfach viel zu viel nach und verkopfe komplett.

Meist ein Indiz dafür, dass du ein recht intelligentes Kerlchen bist. Aber dennoch sei vorsichtig, zu viel denken macht meist alles kaputt und entzieht einer Situation die Zeit.

Ich gehe nun auf die 30 zu, und habe so ein ähnliches Problem wie du. Einziger Unterschied: verdammt ich habe gelebt wie ein drogensüchtiger Rockstar. Jeder Tag war unbeschreiblich und noch heute habe ich vermutlich mehr an lustigem Bullshit vergessen, als ein anderer überhaupt erleben darf. Ich habe nun das Problem, dass der Übergang zu einem ruhigen Leben wohl zu schnell ging und ich nun oft dieser Zeit sehr nachtrauere.

Fast bei jeder Hochzeit meiner Freunde fang ich beinahe an zu heulen, einfach weil ich weiß, dass wir alle nun erwachsen sind und jeden zieht es in ein in sich geschlossenes neues Leben.

Saufkumpels werden Väter. Partyzimmer werden aufgegeben um mit der Familie Häuser zu bauen.
Manchmal habe ich das Gefühl ich will mit meinen 29 Jahren noch immer nicht erwachsen werden. Fühle mich immer noch innerlich wie junge 19... dabei habe ich selbst schon Kind und eigene 4 Wände. Die Verpflichtung überholen einem "leider" irgendwann. Das was bleibt sind sehr sehr schöne und wilde Erinnerungen.

Wenn du sowas nicht hast, solltest du ziemlich bald damit anfangen. Irgendwann bist du sonst so ein 40 Jähriger Discobesucher auf den man lachend mit dem Finger zeigt.

Noch ein Tipp: Menschen einfach anreden. Das is vielleicht die ersten 5 mal eine Überwindung, danach läuft das automatisch ab. Vorallem schöne Frauen und Männer sind meist die einsamsten. Leg los mit dem Leben anstatt so Roman-Threads zu verfassen!

@Havendale

Tja, da bleibt nur noch eins: Selbstmord.


Ne jetzt mal Spaß bei Seite.. Du stehst in der Blüte deines Lebens, bist kerngesund, genießt Bildung und triffst dich mit Frauen. Bau das ganze weiter aus und erwarte keine Wunder von heute auf morgen.

Ansonsten könntest du in deinem Fall vielleicht einen Flirtcoach aufsuchen. Er kann dir das approachen Pick Up SKills beibringen

@Havendale

ich denke das leben ist zu kurz um "alles" zu erleben und man wird immer unzufrieden sein.

du schreibst du hast zeit mit deiner familie verbracht bzw. warst zuhause,während die anderen party gemacht haben.ich behaupte jetzt mal folgendes:du warst nicht völlig unglücklich damit, sonst hättest du es nicht getan und zeit mit der familie zu verbringen ist auch etwas schönes.

und ich behaupte nochwas, hättest/würdest du party machen ohne ende und ohne rücksicht auf verluste, dann würdest du dir am ende wünschen deinem leben mehr struktur gegeben zu haben oder etwas bodenständiger gewesen zu sein.du würdest dich vielleicht fragen, was hatte ich von all dem feiern?auf das hier und jetzt bezogen eigentlich gar nichts.

was ich versuche zu erläutern ist, man kann zeit nur einmal ausgeben.und man wird immer denken, "was wäre wenn" bzw. woanders scheint das gras immer grüner zu sein,ist es aber nicht.

ich erzähle dir mal was von mir. ich hatte mit 14 meine erste freundin, bis ich 17 war. ich war andauernd bei ihr und habe meinen freundeskreis total vernachlässigt.das war für mich eigentlich eine schöne zeit,wäre es das nicht gewesen, wäre ich nicht mit ihr zusammen gewesen. dennoch habe ich viele viele sachen nicht mit meinen kollegen erlebt, die in der zeit echt viel und coole und lustige sache gemacht und erlebt haben.

klar frage ich mich, die beziehung ist seit langem beendet, hätte ich nicht mehr davon gehabt mit meinen leuten um die viertel zu ziehen? hätte ich das aber getan, dann würde ich mich jetzt wohl fragen, das feiern damals war ja echt lustig,aber hätte ich nicht lieber ein mädchen gehabt?

wenn du probleme damit hast neue kontakte zu knüpfen oder ins gespräch mit einer frau zu kommen..nun, da bist du nicht allein mit, das haben mehr menschen als man so denken könnte.es kann helfen z.b. in einen verein zu gehen, in einen tanzkurs,oder eben wie du schon schreibst im internet seine runden zu drehen.eben alles wo man mit menschen in kontakt kommt.irgendwann ergibt sich da zwangsläufig was,ob freundschaft oder mehr.es gibt auch menschen die einen eher in sich geehrten,netten und intelligenten kerl wie dich zu schätzen wissen,das vesichere ich dir. und die die es nicht tun,nun mit denen bist du so oder so nicht auf einer wellenlänge,was nicht an dir liegt.

hab keine angst etwas zu verpassen.es ist dein leben und man kann nicht alles erleben in der kurzen zeit.such dir das raus, was am stimmigsten ist für dich und wenn du dafür etwas ändern musst dann tu es.

Angelus144 schrieb:du würdest dich vielleicht fragen, was hatte ich von all dem feiern?auf das hier und jetzt bezogen eigentlich gar nichts.

Also das kann ich nicht bestätigen. Auch wenn nichts sachliches oder materielles übrig bleibt, Fotos und Videos mal ausgenommen... aber so ein reiner Männer-Sauf-Urlaub im Süden mit lustigen Momenten, Flirts und harmlos an Alkoholvergiftungen annähernden Rauschen... das sind Momente die im Kopf in der Abteilung "Hall of Fame" abgespeichert werden.

Das sind dann die typischen Lebenssequenzen die sich automatisch im Kopf abspielen, wenn man Bryan Adams mit dem Lied "Best times of my life" hört.

Redox schrieb:das sind Momente die im Kopf in der Abteilung "Hall of Fame" abgespeichert werden.

das mag sein,jeder muss wissen, wie er sein leben leben möchte.dass das schöne erinnerungen sind will ich gar nicht bezweifeln.ich kenne es aus meinem persönlichen umfeld aber auch so, dass viele menschen,die ihr leben hautpsächlich mit feiern verbringen sich irgendwann (meist wenn sie etwas älter werden) sich nach dem sinn von allem fragen bzw. nachdenken, was wäre gewesen, wenn sie ihr leben etwas "vernünftiger" geplant hätten.

ich habe z.b. einen arbeitskollegen der ist ein echter frauenheld und liebt seine freiheit, er ist ca. 55 jahre alt.und obwohl er seine unabhängigkeit irgendwo geniesst, so stellt er sich hin und wieder sehr ernste und tiefgründige fragen über das leben selbst. er hat mir mal anvertraut, dass er mich und den anderen bürokollegen eigentlich beneidet, weil wir verheitratet sind und er sich auch irgendwie nach was ernsterem sehnt.

ich möchte hier weder jemandem aufgrund seines lebensstils verurteilen.mir war es wichtig dem diskussionsleiter meine meinung mitzuteilen, nämlich dass viele menschen unzufrieden sind und sich fragen "was wäre gewesen wenn" egal welche entscheidung jetzt getroffen wurde,man sich aber für eine entscheidung entscheiden muss, wie man sein leben leben will.

....na endlich mal jemand der meine täglichen Gedanken auch so hat.
Ja kenne ich alles sehr gut. Auch das mit dem, dass irgendwo in Hamburg oder München die perfekte Traumfrau lebt, die noch Single ist, vom Aussehen her Traumtyp und vom Charakter her auch....der berühmte Deckel eben.
Das mit dem Ansprechen natürlich auch... aus den Augen aus dem Sinn wie man so schön sagt...meist sieht man sie nie wieder.
Das kreist dann halt alles immer so im Kopf rum...

bei mir war's so ähnlich. Fast jedes WE zuhause gehockt, und irgendwie den "Anschluss verpasst". dann vor 3 Jahren (grade 30 geworden) in ne andere Stsdt gezogen ....aber was geändert hat Das nicht wirklich.

Anschluss hab ich bisher nicht gefunden und auch entsprechend wenig auf irgendwelche Partys gewesen.
Komme mir da allein schon n wenig dumm vor... das ist alles nix und wirkt nur total verkrampft.

Das also mein bisheriges Leben zum Großteil verschwendet war kann ich auch mit Fug und Recht behaupten.
Ich bin mittlerweile auch in nem anderen Forum angemeldet, wo auch ab und zu mal Treffen veranstaltet werden....das mal so als kleinen Rat.
War jetzt erst zu einem und es hat echt gut getan, bzw. man hat sich gleich so vertraut zueinander gefühlt...obwohl man sich ja gar nicht kennt.
oder eben Sportkurse an der Uni (bietet ja jede an)....etwas wozu ich mich aber auch noch nicht so recht aufraffen könnte. Habe es aber noch fest vor. ... da können dann schnell Kontakte aufgebaut werden.

Mit sowas könntest du es ja erstmal versuchen. :D

Als erstes denke ich mal, dass du aufhören solltest der vergangenen Zeit nach zu trauern und du dir verzeihen solltest. Es ist ok. Du kannst nur nach vorne schauen. Du bist auf jeden Fall sozialtauglich und Leute werden froh sein mit die befreundet zu sein. :-)

Bis auf den Wunsch einer Partnerschaft kenne ich das exakt so. Hatte auch nie Interesse an Feiern zumindest früher nicht und war nicht wirklich sozial, heute schon eher. Neben der Denke was zu verpassen gibts das Problem das @Redox so gut anspricht - Erwachsene werden langweiliger. Zum Glück kenne ich kaum Leute die je heirateten, dann ists eigentlich immer ganz aus. Aber auch ohne dem werden alle viel privater, liegt aber auch daran was gesellschaftlich von Erwachsenen erwartet wird oder einfach Angst vor Ärger, man kann halt nicht mehr so einfach Blödsinn anstellen. Der Blödsinn ist ja das Beste, also sofern er nicht zu blöd und krass ist. Das Hauptproblem ist wahrscheinlich einfach dass es keinen Sinn im Leben gibt, also generell nicht. Als Kind oder Teen glaubt man ja immer irgendwann das große Abenteuer erleben zu werden oder zu einer Gruppe Auserwählter zu gehören, deswegen sind Jugendliche so gut ansprechbar was Ideologien angeht - die suchen halt noch den Sinn und glauben dass es mehr gibt als nur den Alltag.

Eine wirkliche Lösung gibts nichts da das Urproblem unlösbar ist. Aber wenn man Freunde sucht die teilweise wie Teens ticken müsste man zumindest in Städten auf seine Kosten kommen. Wenn du studierst noch besser, weil die dann zusätzlich noch etwas Hirn haben. Da musst du Typen suchen die sich für deine Themen interessieren und dahingehend was drauf haben. Ich kenne jedenfalls massenweise Gleichaltrige (also um die 30) die gern in Kneipen gehen, RPGs spielen, Videogames in Gruppen zocken oder Clubs und Feiern besuchen, dich zum Lasertag einladen usw.
Problem ist halt das Ansprechen. Aber wie einer schon meinte, zur Not Freunde entweder per Internet finden oder Typen aus dem Real Life etwas ansprechen und irgendwann nach der Chatadresse frage. Offline Bekanntschaften kann man gut vertiefen in dem man abends oder nachts miteinander chattet, vor allem wenn man introvertiert ist. Ich bin das auch.

@Havendale
Du bist 24! Wenn Du das Gefuehl hast, was verpasst zu haben, dann geh feiern! Die Rente ist noch weit entfernt!

@Havendale
Hast du schonmal den Sprung ins kalte Wasser versucht? Das wird irgendwann auch warm



Also bspw einfach mal in den Biergarten setzen oder aber sowas mit ner Tinder Bekanntschaft machen, dann hast du sowas wie einen Rettungsanker, die Person "kennst" du ja schon.

@Havendale
Deine Selbstanalyse ist doch recht klar und vollständig. Du musst jetzt nur zusehen, dein Leben im hier und jetzt entsprechend zu gestalten. Alle Mittel dazu sind dir gegeben, gerade die Uni ist ideal, um Horizonte zu erweitern, an Projekten teilzunehmen, die dich wiederum mit neuen Themen und Menschen zusammen führen.

Konzentriere Dich auf deine eigenen Interessen und mach was aus deiner Studienzeit und den Kontakten, die du da knüpfst. Im Sinne von, vielleicht kannst du nun nicht gerade die abenteuerlichsten Geschichten aus deiner Vergangenheit zum besten geben, aber du kannst wohl jetzt damit beginnen, aufregende und verrückte Dinge zu erleben. Dich profilieren über Erfolge im Studium, durch Freizeitgestaltung. Jemand, der sich dardurch auch inspiriert fühlen wird, lässt dann sicher nicht so lange auf sich warten.
Warte nicht auf jemand, der dich mitziehen wird, sondern wähle Kontakte bewusst aus und carpe diem ~

@gruselich

das ist alles richtig so wie du sagst.....bloß muss man wirklich aufpassen das man es auch wirklich macht und sich nicht "festfährt" so in seinem Alltagsleben.
...ich habe mir genau das gleiche auch mit 24 gesagt, als ich noch Student war. Dabei blieb es dann allerdings auch.

...ich behaupte mal wenn man versucht sich dann irgendwann mit 40 "auszutoben", weil man das vorher nicht gemacht...kommt das komisch bzw. wird schwieriger. Obwohl es das natürlich auch schon alles gegeben hat. :D

@knopper
Beschreibe mal, wie man sich immerzu „festfährt“

Das ist irgendwie etwas, was mir nicht einleuchtet. Klar gibt es Phasen im Leben, da hat man weniger Wahl und ist an Dinge um Umstände gebunden, aber als Student ist das meiner Meinung nach nicht der Fall.

@Havendale
Es ist eigentlich ganz einfach: es gibt Seelen, die sind so alt, dass sie auf Erden viel mehr ein Eremitendarsein bevorzugen. Die Jungen toben sich aus, möchten viel sehen und möglichst alles erleben. Um die Welt reisen, Partys und viel Sex.

Und dann gibt es uns. Wir denken nach. Über den Sinn des Lebens, das Universum und das Sein.

Wir sollten nicht versuchen es den Jungen gleichzutun. Das ist ein Stress, welcher uns nicht gut tut, stehen wir doch längst über diesen Dingen.

Ich hatte früher ne Mädelclique, und war gestresst. Wir haben viel unternommen, doch Spaß hatten eigentlich die anderen. Auf Partys war ich auch, und versuchte so etwas wie Spaß zu generieren. Mein Weg führte nach Griechenland, Korfu, Kreta, Chalkidiki und Ibiza. Ich war an vielen Orten in Deutschland, aber richtig wohl fühle ich mich nur in meinen 4 Wänden.

Früher lebten Familien in ihren Lehmhütten und bewegten sich ihr Lebtag nicht weit davon weg. Sie siedelten dort, und waren glücklich.

Du hast nur den Eindruck dass das Leben an dir vorbei zieht, doch dem ist nicht so. Es ist die hecktische Gesellschaft, mit all ihren Menschen die unter psychischen und physischen Krankheiten, hervorgerufen durch eben diesen Stress alles erleben zu müssen, leiden. Werde nicht selbst Opfer davon, sondern lehn dich zurück, genieße einen guten Wein und denke über das Universum nach. Damit bist du dem Sinn des Lebens näher als jeder, der nach coolen Erinnerungen für's Alter sucht... in einer Zeit, wo Menschen (bedingt durch unser zu großes Gehirn) ohnehin anfällig für Demenz sind.

Ich verstehe auch was du damit sagen willst, so ein ähnlichen Umfeld hab ich auch (Feiern, Party und Ihnen reicht das). Bloß das ich mich nicht unbedingt danach sehne dazuzugehören, hab halt andere Interessen (gibt glaub ich bessere Sachen seine Zeit zu verschwenden). Durfte auch schon einiges ausprobieren genug Schulungen besucht, aber irgendwas fehlt da. In meinem Fall fühle ich mich manchmal nicht gefordert genug, aber andersrum sehe ich das dann auch wieder nicht ein mich noch mehr ins Zeug zu legen wenn diese sich nicht genauso schnell bewegen eher Langsamer, und mit dieses langsame Bewegen komme ich wiederum nicht so wirklich klar (mache denen auch kein Vorwurf sind halt so, und ich bin so). Da sich mein Umfeld nicht ändern lässt bin ich irgendwie eine gefangene im falschen Umfeld. Man ist nicht unglücklich, aber so richtig happy ist man auch nicht. Bloß in Gegensatz zu dir weiß ich nicht was mir fehlt, da bist du schon ein wenig weiter. Aber nachvollziehen kann ich es.

knopper schrieb:das ist alles richtig so wie du sagst.....bloß muss man wirklich aufpassen das man es auch wirklich macht und sich nicht "festfährt" so in seinem Alltagsleben.

Man muss halt auch Bock drauf haben! Ich bin nie feiern gegangen und hab da auch ganz ehrlich gesagt nicht das Gefuehl, etwas verpasst zu haben! Hobbys sind aber durchaus hilfreich um etwas zu erleben!

Ich finde dein Text passt nicht zum Titel, weil du erst definieren müsstest was für dich Leben bedeutet. Ob für den einen Party, Fußball oder Computerspiele relevant sind muss jeder selbst definieren, Verschwendung kann alles sein. Jedenfalls ist deine Zeit begrenzt und du musst sie eben aufteilen. Für mich z.B. ist Arbeiten die wirkliche Verschwendung von Leben aber andere können ohne Arbeit nicht. Du bist offensichtlich nicht ganz glücklich, dann musst du deine Zeiten anders aufteilen, allerdings ob du dann glücklicher bist kann keiner garantieren. Am Ende ist Zeit begrenzt und die Entscheidung etwas zu machen, resultiert in etwas was man nicht machen kann.

Was auch ein Problem ist, sind die Vielzahl an Chatpartnern die ich mittlerweile auf meinem Handy hab.
Quasi komplett konträr zu meinem eigentlichen Problem.

Wenn andere paar Freundinnen und die Familie drin haben, sind es bei mir hunderte Chatleichen, mit denen man ab und zu schreibt.
Und die wirklich interessanten Leute gehen dann in der Vielzahl unter.
Gleichzeitig hab ich Hemmungen davor auszumisten, da ja hinter jedem Kontakt ursprünglich Interesse bestand und mein Kopf denkt, da könnte ja noch eine Freundschaft daraus werden.

Aber am sinnvolssten wäre vermutlich mal ein radikaler Kahlschlag.