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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

456 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mobbing, Klassentreffen, Ehemaligentreffen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 12:03
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Viele Mobber sind sich doch überhaupt nicht bewusst, dass sie mal gemobbt haben.
Klingt, als hättest du einige von ihnen interviewt.
Ist das jetzt nur dein(e) Bauchgefühl/Einschätzung, oder ist das fundiertes Wissen?
Klar gibt es viele unangenehme Menschen, man wäre ja naiv, wenn man annehmen würde, dass es nicht so wäre, aber gleich vielen mobbenden Kindern im Erwachsenenalter keine positive Entwicklung zuzusprechen, ist ein wenig vorschnell.
Wer weiß schon, wie sie sich entwickelt haben, wie sie gereift sind. Das weiß man einfach nicht.

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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 21:51
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Klingt, als hättest du einige von ihnen interviewt.
Ist das jetzt nur dein(e) Bauchgefühl/Einschätzung, oder ist das fundiertes Wissen?
Mehrere Dokumentationen, Reportagen sowie Erfahrungsberichte der Mobber. Ich will niemanden absprechen, dass er sich im Erwachsenenalter nicht weiterentwickelt und sowas nicht mehr machen würde, aber trotzdem trifft meine Aussage dann zu. Wer sich keiner Schuld bewusst ist oder es harmloser ansieht, kann eben auch nicht reflektieren


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 22:36
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Wenn jemand nicht einmal rafft was er da mit seinem Mobbing fabriziert hat, dann wird es wohl schwer mit der Selbstreflektion, Fehler überdenken und andere Ansichten dazu zu haben.
Viel wird immer von den Mobbing-Opfern und Tätern geschrieben, was ja auch richtig ist, aber von der schweigenden Mehrheit spricht kaum einer!

Bei uns an der Schule gab es drei richtig, üble mobber, die sich ihre Opfer gezielt ausgesucht haben. Wie immer waren es die Außenseiter, entweder die sozial oder körperlich Benachteiligten.

Da ich weder zu der einen oder anderen Gruppe gehört habe, habe ich mich einfach nicht dafür interessiert. Ich habe es gesehen, wusste das es übel war (ein Mädchen hat was 4 Wochen gefehlt) und rein gar nichts dagegen gemacht. :(

Und die Ausrede, dass man ja möglicherweise selbst ein Opfer würde, trifft auf mich vom sozialen Standing her nicht zu. Ich hatte einen großen Freundeskreis, glaube kaum, dass sie sich daran jemand getraut hätten. Es war ein einfach vollkommenes Desinteresse.

Heute schäme ich mich dafür und würde mich bei einem möglichen Kurstreffen bei den Opfern entschuldigen. Nicht weil ich gemobbt habe, sondern weil ich daneben stand und rein gar nix dagegen unternommen habe. Einfach nur peinlich...:(


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 22:41
Zitat von Jordy80Jordy80 schrieb:Heute schäme ich mich dafür und würde mich bei einem möglichen Kurstreffen bei den Opfern entschuldigen. Nicht weil ich gemobbt habe, sondern weil ich daneben stand und rein gar nix dagegen unternommen habe. Einfach nur peinlich...:(
Scheint wohl schwierig zu sein in solchen Situationen Partei zu ergreifen. Sieht man ja auch in anderen Situationen (Hilfe bei Unfällen, Rassismus auf offener Straße, Gewalt) da greift auch kaum einet ein. Gut bei Gewaltanwendungen soll man ja auch nicht dazwischen gehen. Ist aber wohl ein menschliches Phänomen.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 22:46
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Gut bei Gewaltanwendungen soll man ja auch nicht dazwischen gehen. Ist aber wohl ein menschliches Phänomen.
In den Fällen an der Schule ging es eher um die verbale Gewalt. Ändert aber wenig an den Auswirkungen für die Opfer. Ich frage mich heute immer wieder, warum ich nichts (bis auf einmal) dagegen unternommen habe.

Es ist total beschämend, jedenfalls für mich. :(


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 22:58
Zitat von Jordy80Jordy80 schrieb:den Fällen an der Schule ging es eher um die verbale Gewalt.
Ja, gerade verbale Gewalt wird gerne mal runtergespielt, beziehingsweise nicht so ernst genommen. Sind ja nur Worte. Aber gerade da greift kaum jemand ein. Egal ob es um Mobbing oder andere Dinge geht. Merkwürdig... Kinder und Jugendliche sehen es wahrscheinlich noch nicht als so schlimm an und denken sich dabei nichts oder nicht viel.
In der Zeit hat man ja auch oft genug Probleme mit sich selbst.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 23:04
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Mehrere Dokumentationen, Reportagen sowie Erfahrungsberichte der Mobber.
Zu Punkt 1 und 2: hach, das gute alte Fernsehen...

Klar, jedem ist eine Kamera scheißegal, das große Team auch und sonst ist auch nichts gescripted.
Drehgenehmigungen, Zusagen der Eltern oder Erziehungsberechtigte (Stichwort Persönlichkeitsrechte) und so weiter. So lange du nicht zensierte Gesichter siehst, weißt du ganz sicher, wo du dran bist.

Aber für den Fall, dass es auch echte Dokus gibt, gibt es immer noch ein akutes Problem:

Die Mobber, die du in solchen Dokus siehst, sind noch aktive Mobber, also nicht die, die mindestens 12 Jahre Zeit hatten, sich zu wandeln.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Ich will niemanden absprechen, dass er sich im Erwachsenenalter nicht weiterentwickelt und sowas nicht mehr machen würde, aber trotzdem trifft meine Aussage dann zu
Nein, dazu kommen wir jetzt.


https://www.vice.com/de/article/9kd3yp/menschen-erzaehlen-warum-sie-frueher-andere-schueler-gemobbt-haben
Früher war ich dick und schon als ich jung war, wurde ich deswegen gemobbt. Bereits im Kindergarten machten sich die älteren Kinder über mich lustig. Um mich besser zu fühlen und um vor den anderen Jugendlichen besser dazustehen, fing ich irgendwann selbst an, "leichte Ziele" fertigzumachen. Ich empfand das damals nicht als Mobbing. Aber mit der Zeit wurde mir klar, dass das alles Teil eines Teufelskreises war.
Somit wird deine Argumentation widerlegt.

Nämlich das:
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Wer sich keiner Schuld bewusst ist oder es harmloser ansieht, kann eben auch nicht reflektieren
Früher war ihm das nicht klar, heute ist ihm das klar.

Es geht eben nicht mehr um die Kinder von damals. Sondern um diejenigen, die die Kinder heute sind.

Hier wird über das Verhalten der Erwachsenen aufgrund des Verhaltens von ihnen als Kinder spekuliert.
Über Jugendliche, die sich in Pubertät befinden, keine Reife besitzen, mit Ängste, Sorgen oder Konflikte noch nicht umgehen können und noch völlig andere unausgereifte Menschen sind oder eben aus Sorge vor Mobbing selber mobben. Lieber Täter als Opfer.

Die Fähigkeiten eines Menschen von damals sagen nichts über die des heutigen Menschen aus und deshalb trifft deine Aussage nicht zu.

Dass es welche geben mag, die sich später immer noch keiner Schuld bewusst sind, mag sein.
Das heißt aber nicht, dass man diesen Stempel jedem Ex-Mobber aufdrücken muss und als Argument gebraucht, weshalb man nicht eine Gegenüberstellung brauch.

Genauso gut sollte ich lieber nicht ins Wasser, weil viele Menschen ertrunken sind.

Oder einen Marathon laufen, weil viele Letzter geworden sind.

Oder einen Hund streicheln, weil viele gebissen wurden.

Neben deinen “Vielen“ gibt es nämlich mindestens genauso viele, die sich heute gut entwickelt haben.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 23:10
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Die Mobber, die du in solchen Dokus siehst, sind noch aktive Mobber, also nicht die, die mindestens 12 Jahre Zeit hatten, sich zu wandeln.
Wie kommst denn darauf? Also ich sprach eben von Menschen die gemobbt haben und im Erwachsenenalter es eben nicht reflektiert haben, da sie sich des Mobbens nicht bewusst waren... Bitte meine Beiträge richtig lesen, falls etwas nicht verstanden wurde kannst du auch gerne nachfragen.

Nochmals wenn ein Erwachsener sich nicht bewusst war als Kind/ Jugendlicher gemobbt zu haben, kann er nicht reflektieren, dass er damals scheiße gebaut hat.

Edit:
Die Fähigkeiten eines Menschen von damals sagen nichts über die des heutigen Menschen aus und deshalb trifft deine Aussage nicht zu.


Habe ich ebenfalls mehrfach schon weiter oben geschrieben. Das soll aber nicht heißen, dass diese Menschen im Erwachsenenalter weiterhin Mobber sind.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 23:16
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Bitte meine Beiträge richtig lesen, falls etwas nicht verstanden wurde kannst du auch gerne nachfragen.
Man kann auch mal was missverstehen, obwohl man richtig liest.
Und da man sich eines Missverständnisses meist nicht bewusst ist und meinte, die Kernaussage zu verstehen, wird ein Nachfragen hinfällig. Nachfragen tut man dann, wenn Unklarheiten im Raum sind, die bei einem Missverständnis aber vermeintlich nicht existieren, deswegen sind es Missverständnisse.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Nochmals wenn ein Erwachsener sich nicht bewusst war als Kind/ Jugendlicher gemobbt zu haben, kann er nicht reflektieren, dass er damals scheiße gebaut hat.
Ja, solche Menschen mag es geben, aber dazu gibt es ja diesen Abschnitt, den du aufgrund deines Tempos der Antwort überlesen hast:
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dass es welche geben mag, die sich später immer noch keiner Schuld bewusst sind, mag sein.
Das heißt aber nicht, dass man diesen Stempel jedem Ex-Mobber aufdrücken muss und als Argument gebraucht, weshalb man nicht eine Gegenüberstellung brauch.

Genauso gut sollte ich lieber nicht ins Wasser, weil viele Menschen ertrunken sind.

Oder einen Marathon laufen, weil viele Letzter geworden sind.

Oder einen Hund streicheln, weil viele gebissen wurden.

Neben deinen “Vielen“ gibt es nämlich mindestens genauso viele, die sich heute gut entwickelt haben.
Denn dass es nicht nur diese Nichtreflektoren gibt, zeigt der Link.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 23:30
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Dass es welche geben mag, die sich später immer noch keiner Schuld bewusst sind, mag sein.
Das heißt aber nicht, dass man diesen Stempel jedem Ex-Mobber aufdrücken muss und als Argument gebraucht, weshalb man nicht eine Gegenüberstellung brauch.
Im Grunde genommen habe ich auf diese Aussage ebenfalls mehrfach geantwortet. ;)
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Denn dass es nicht nur diese Nichtreflektoren gibt, zeigt der Link.
Ne, es gibt natürlich auch genügend Menschen die sich später reflektieren. Trotzdem wer sich der Ausmaße nicht bewusst war kann eben diese Situationen nicht reflektieren.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

18.10.2019 um 23:41
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Ne, es gibt natürlich auch genügend Menschen die sich später reflektieren. Trotzdem wer sich der Ausmaße nicht bewusst war kann eben diese Situationen nicht reflektieren.
Aber Richard war sich der Ausmaße nicht bewusst, kann diese Situationen aber reflektieren. Zwar damals nicht, aber heute.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 00:00
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Aber Richard war sich der Ausmaße nicht bewusst, kann diese Situationen aber reflektieren. Zwar damals nicht, aber heute.
Klar, da mag es solche und solche geben. Lustigerweise habe ich mal von der Aufmachung einen ähnlichen Artikel gelesen, eben mit gemischten Reflektionen, ich schaue mal ob ich ihn finde.
Ich würde nicht sagen, dass ich da jemanden rausgemobbt habe – eher habe ich versteckt, aber deutlich klargemacht, wie ich nicht behandelt werden möchte. Und vielleicht hat die Ex-Kollegin für den neuen Job ja auch was mitgenommen – und respektiert die neuen Kollegen mehr.
Der oben genannte hat wohl das Verhältnis gedreht.
Wer war ich, dass ich jahrelang zuschaute, wie dieser Mensch neben uns kaputt gemacht wurde? Wer war ich, bei der Aktion mit dem Frauen-Deo entzückt in die Hände zu klatschen? 
Die Dame wohl erst sehr spät gemerkt, was da passiert ist.
Die Erfahrung zeigt, dass manche Täter sich nicht bewusst sind, was sie mit ihrem Verhalten anrichten und in welche Gefahr sie sich selbst begeben. Häufig würden sie ihr Vorgehen nicht einmal als Mobbing bezeichnen. Das Ziel der Schrift wäre erreicht, wenn der eine oder andere in diesem Sinne nachdenklich gestimmt werden könnte.
http://www.drdutschmann.de/Mobbing.html (Archiv-Version vom 14.09.2019)


Youtube: Mobbing in der Schule: Ich suche meine Mobber | STRG_F
Mobbing in der Schule: Ich suche meine Mobber | STRG_F
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Recht interessant anzusehen. Die Reporterin versucht ihre Vergangenheit und Mobber (sowie Hauptmobber) zu finden und die Ursachen zu klären. Finde die Aussagen sehr interessant, wenn ich mich recht erinnere, wurde die Schuld auf eine Haupttäterin geschoben, diese konnte sich aber nicht mehr erinnern.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 00:32
@Teegarden
Und das ist ein weiterer Grund, weshalb man nicht alles pauschal in eine Schublade stecken kann.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass hier einige ihre Vergangenheit hinter sich lassen können, wenn sie dem Ganzen eine Chance geben würden.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 00:39
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Und das ist ein weiterer Grund, weshalb man nicht alles pauschal in eine Schublade stecken kann.
Habe ich auch so nie gemeint. :)
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass hier einige ihre Vergangenheit hinter sich lassen können, wenn sie dem Ganzen eine Chance geben würden.
Ja, das wird leider nicht so einfach sein. Wenn ich da als Beispiel die Reporterin sehe. Die hatte wahnsinnig schiss ihre Mobberin anzurufen, brauchte mehrere Anläufe und das nur wegen einem Anruf. Der Situation hätte man sich ja direkt wieder entziehen können.

Es hilft wohl vielen ein Gespräch mit den ehemaligen Mobbern zu führen, allerdings braucht man da schon eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein um diesen Weg gehen zu können.
Der einfachere Weg ist es natürlich es zu verdrängen, versuchen es zu vergessen und der Konfrontation aus dem Wege zu gehen.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 00:46
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Ja, das wird leider nicht so einfach sein. Wenn ich da als Beispiel die Reporterin sehe. Die hatte wahnsinnig schiss ihre Mobberin anzurufen, brauchte mehrere Anläufe und das nur wegen einem Anruf.
Ich müsste mir das Video mal angucken.

Ich kann mir vorstellen, dass ein Anruf halt etwas überfallend daherkommt und das erst mal eine nicht so positive Reaktion beim Angerufenen hervor bringen könnte, dessen man sich durchaus bewusst ist. So nach dem Motto “Woher haben sie meine Nummer“ und ähnliches.

Auf einem Klassentreffen wäre dieser Rahmen nicht gegeben, sondern trifft man sich halt direkt.
Man kann auch erst mal aus der Ferne beobachten, dann immer mehr die Nähe suchen, nachdem sich einige Sicherheiten verschafft worden sind. Wenn es keine gibt, kann man sich ja immer noch entfernen.
Aber allein den Versuch zu unternehmen, kann einen befreien.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 01:00
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Auf einem Klassentreffen wäre dieser Rahmen nicht gegeben, sondern trifft man sich halt direkt.
Man kann auch erst mal aus der Ferne beobachten, dann immer mehr die Nähe suchen, nachdem sich einige Sicherheiten verschafft worden sind. Wenn es keine gibt, kann man sich ja immer noch entfernen.
Aber allein den Versuch zu unternehmen, kann einen befreien.
Auf einem Klassentreffen ergibt sich halt eine andere Problematik. Im Grunde genommen gibt es ja bei Mobbing drei "Gruppen". Der Gemobbte, die Mobber und der Rest der nur wegschaut und nichts macht. Als Mobbingopfer diese Gesamtgruppe zu treffen, in der eventuell niemand was gegen das Mobbing gemacht hat, ist für das Mobbingopfer bestimmt nicht einfach. Vermutlich sogar noch schwieriger, es erfolgt ja eine direktes Zusammensein mit 20-30 (je nach Klassengröße) Menschen, die eben entweder den Mobbern oder den "Wegschauern". Das kostet wahrscheinlich noch mehr überwindung und die Angst wieder vor allen bloßgestellt zu werden.
Viele gehen wahrscheinlich überhaupt nich zu Klassentreffen, eben aus dem Grund was will man mit den ganzen Menschen die entweder scheiße zu einem waren oder weggeguckt haben.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 01:11
Hallo zusammen,

wobei man auch sagen muss das es da heutzutage zumindest ein Bewusstsein für das Problem gibt.

In den 80ern, als ich zur Schule ging, war es leider vollkommen „normal“, dass einige Mitschüler gemobbt wurden, das Wort gab es noch nicht einmal. Und die Lehrer haben sich da auch nicht darum gekümmert. Wenn ich heute zurückdenke was manche da mitgemacht haben…

Habe jetzt selbst keine Kinder als dass ich eigene Erfahrungen hätte, aber was ich so mitbekomme wird da heute doch viel sensibler mit dem Thema umgegangen.

lanegan


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19.10.2019 um 02:05
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Auf einem Klassentreffen ergibt sich halt eine andere Problematik. Im Grunde genommen gibt es ja bei Mobbing drei "Gruppen". Der Gemobbte, die Mobber und der Rest der nur wegschaut und nichts macht.
Hm, ob das tatsächlich so ist?
Ich denke schon, dass es einige gab mit Courage, aber Mobber hören ja deswegen nicht auf.
Eben weil die Mobber ein “leichtes Opfer“ waren.
Sie waren mehr oder weniger allein, zurückgezogen und schwach, die Gelegenheit, sich zu profilieren.
Vermutlich ging es manchen nicht mal darum, den anderen Schaden zuzufügen, weshalb sie auch nicht weiter drüber nach dachten, was das mit den anderen macht. Den anderen wiederum schon, den anderen dann wieder nur darum, sich selbst zu schützen.

Solche Probleme wird es immer geben. Wir sind eigentlich gar nicht dafür vorgesehen, in einer solch großen Gesellschaft zusammen zu leben. Menschen früher lebten in kleineren Gruppen. Dieser Begriff “Mobbing“ taucht überall auf, ganz egal, wo man sich befindet. USA, Italien, Frankreich, Spanien... und immer ist es ähnlich.

Diese Häufigkeit beweist, dass es in der Natur der Sache liegt. Wir Menschen stoßen uns an vielem, wir mögen einige andere nicht, den Geruch, das Aussehen und die Art, wie sie sich geben. Aber hängen aufeinander.
Die Gesellschaft sagt, wir müssen uns arrangieren, bei vielen klappt das auch, aber was manche Menschen nicht können, ist aus ihrer eigenen Haut.
Der Mensch ist und bleibt unterschiedlich.

So wie es jene gibt mit hohem Gerechtigkeitssinn und jene, denen eh alles gleichgültig ist. Zynismus, Gleichgültigkeit, Gerechtigkeitssinn.


Du sagst, es gibt viele, die wegschauen. Ja, die gibt es. Genauso welche, die an Unfallopfern nur glotzend vorbeifahren, Opferblaming, gesellschaftliche Stigmata gegenüber Benachteiligten, Missgunst und mehr...

Aber es gibt auch Menschen, die etwas erreichen wollen. Auf was aufmerksam machen wollen.
Schau dir mal an, was für ein Thema Mobbing heute ist. Da hat sich doch echt viel getan, oder?
Und eventuell, also vielleicht, wird es selbst unter ein paar Wegschauern welche geben, die das Wegschauen bereuen.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 02:30
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Hm, ob das tatsächlich so ist?
Ich denke schon, dass es einige gab mit Courage, aber Mobber hören ja deswegen nicht auf.
Ich glaube schon, dass der Großteil so abläuft. Denn wenn sich jemand dem Opfer anschliesst wurd es schwieriger zu mobben. Genau darum geht es ja oftmals auch jemanden bewusst oder unbewusst komplett auszugrenzen.
Bemerkenswert daran: Laut Forschung ist Mobbing vor allem ein Gruppenphänomen, weniger die Folge eines Einzeltäters. Manche sprechen dabei auch von einem „Mobbing System“ – aus Täter und Opfer, aber auch Mitläufern, Zuschauern und Wegschauern.
https://karrierebibel.de/mobbing/
Mobbing-System-Taeter-Opfer-Mitlaeufer-Z


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Klar gibt es heute auch Leute die (generell) nicht wegschauen, sondern helfen. Und das ist auch gut so. Auch gegen Mobbing wird mittlerweile zu Recht viel gegen unternommen. Trotzdem bekommt man diese Problematik schwer in den Griff.


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Ehemaligen- und Klassentreffen als langjähriges Ex-Mobbingopfer

19.10.2019 um 09:47
Ich erinnere mich, dass ich einen Mitschüler hatte, der gemobbt wurde. Und ich hab nie verstanden warum. Also zum einen, weil ich diese Aggression nicht geteilt habe, zum anderen weil ich mich damals schon gefragt habe, warum der jetzt ausgerechnet das Opfer jener Jungs war, vor denen ich Angst hatte.

Der war der Prügelknabe, teilweise haben sich auch Lehrer feixend daran beteiligt. Trotzdem hat der sich von diesen Jungs gar nicht abgegrenzt, sondern hing immer bei denen, wenn er durfte. Und dann haben die den gedemütigt, auf Klassenfahrt und so, irgendwas in sein Bett gelegt und sich auf seine Kosten amüsiert oder er hat aus Spaß Schläge in der Umkleide kassiert.

Das hab ich auch nicht verstanden. Warum der anscheinend trotzdem mit denen befreundet sein wollte. Und deswegen hielt sich auch mein Mitleid in Grenzen, weil der, wenn es mal gegen andere gingt, irgendwelche Mädchen oder auch mal gegen mich, sich gerne beteiligt hat und dann Teil dieser Gruppe war.

Ganz schnell wurde er aber wieder degradiert und war wieder das Opfer.

So Dynamiken unter Jugendlichen sind echt seltsam manchmal.

Ich glaub das ist auch wirklich was anderes, ob das so junge Menschen machen oder Erwachsene. Bei sehr jungen Leuten hat das was von Austesten und unreflektiertem Verhalten. Pubertät eben. Die sind teilweise in ihren Rollen- und Geschlechterbildern gefangen und mögen sich dann im Nachhinein vielleicht selbst nicht.

Die Jugendlichen wissen oft gar nicht was sie machen, während ich Erwachsenen sehr wohl zutraue zu erkennen was sie da anstellen.


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