Lesbisches Paar in London von Homophoben verprügelt

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VanDusen schrieb:In Großbritannien gibt es zwei Rechtssysteme: englisches, walisisches und nordirisches Recht und schottisches Recht, das komplett anders ist. Beide sind weniger regelbasiert als wir das kennen (römisches Recht), sondern orientieren sich stark an Präzedenzfällen (case law). Es gibt jedoch im Strafrecht Richtlinien für den Strafrahmen, die sogenannten sentencing guidelines, von denen Richter kaum abweichen können.

Wo immer es geht, versucht man es zu vermeiden, jugendliche Straftäter wegzusperren, weil man befürchtet, dass sie dadurch erst recht auf die schiefe Bahn geraten. Zudem sind die Lebensbedingungen "draußen" oftmals derart bescheiden, dass Knast oder Jugendarrest dagegen wie ein Erholungsurlaub wirken

Danke für die Infos. Wenn man Strafrecht in Großbritannien googlt, kommt so gut wie nichts dabei raus.

Du meinst also die Schläger werden den Knast nicht von innen sehen? Dann wundert mich nicht, warum die Kriminalität in GB derart steigt.

ayAshi schrieb:Du meinst also die Schläger werden den Knast nicht von innen sehen? Dann wundert mich nicht, warum die Kriminalität in GB derart steigt.

Nein, vermutlich nicht. Die bekommen Verhaltensmaßregeln aufgedrückt, die sogenannten ASBOS (Anti-Social Behaviour Orders), die es ihnen zum Beispiel verbieten, nach 21:00 Uhr noch auf der Straße unterwegs zu sein. ASBOS sind auch nicht angenehm, aber in der Praxis kaum durchsetzbar.

@ayAshi
Oh, das wusste ich nicht. Bin leider auch kein Experte was sowas angeht. Ich spreche aber ausschließlich aus meiner Sicht. Und genau solche Fälle lassen mich in meiner Sympathie für Law & Order bestätigen.

ayAshi schrieb:Um sie dauerhaft hinter Gitter zu bringen, wird es aber trotzdem ohne Prozess nicht gehen.

Von jahrzehntelanger Haft war bei mir noch nicht die Rede :D Aber einige Jährchen würde ich nicht ausschließen, vor allem bei schweren Körperverletzungen.

Da wäre bei mir auf jeden Fall eine ganz fette Geldstrafe drinnen, für die Körperverletzungen und Krankenhausaufenthalt + Schmerzensgeld. Bei Vorbestraften gut möglich ohne wenn und aber Jugendknast oder Erwachsenenhaft. Nebenbei auch Zwangsarbeit und professionelle Behandlung.

Von einer reinen Kuscheljustiz halte ich jedenfalls nichts. (Von einer Terrorjustiz allerdings auch nicht, Law & Order ist aber noch lange keine Terrorjustiz)

VanDusen schrieb:Nein, vermutlich nicht. Die bekommen Verhaltensmaßregeln aufgedrückt, die sogenannten ASBOS (Anti-Social Behaviour Orders), die es ihnen zum Beispiel verbieten, nach 21:00 Uhr noch auf der Straße unterwegs zu sein. ASBOS sind auch nicht angenehm, aber in der Praxis kaum durchsetzbar

Wer denkt sich nur so eine Scheibe aus? Das ist ja praktisch ne Einladung zum prügeln.

Venom schrieb:genau solche Fälle lassen mich in meiner Sympathie für Law & Order bestätigen.
pajerro schrieb:

Da sprichst du mir aus der Seele.

allmotlEY schrieb am 08.06.2019:Es ist schwer in der heutigen Gesellschaft, seine Liebe zu leben, wenn sie nicht „Mann und Frau“ ist.

Trage sie nie nach außen, sonst bist Du verletzbar. Erwarte keine Zustimmung.

In der heutigen Gesellschaft haben es schwule Lesben erreicht nicht bestraft zu werden. Das ist schonmal ein fortschritt. Man darf nicht vergessen, dass es im Jahre 1994 das § 175 gab. Stelle Dir mal vor sie wären irgendwo in Afrika.

Jonamystery schrieb:Stelle Dir mal vor sie wären irgendwo in Afrika.

Das ist allerdings auch nur ein schwacher Trost für die Opfer solcher Übergriffe.

"Hey, seid doch froh, dass Ihr nur halbtot geschlagen wurde. In Afrika hätten sie ganze Arbeit geleistet."


Du bist auf dem Schulweg in Hundescheisse getreten? Na, dann sei mal froh - anderswo wäre es eine Mine gewesen.

Leider gibt es keine neuigkeiten mehr in den medien zu dem fall wodurch man wüßte, ob die opfer nach diesem trauma wieder halbwegs in den alltag zurück gefunden haben.


Vermutlich kommt es bald zu einer gerichtsverhandlung, die auch von den medien verfolgt wird.

Mmn könnten sie an diesen misttypen ruhig mal ein exempel statuieren, welches auch auf die seit langem existierende gewalt in england hinweisen soll.

...die ich wie gesagt schon 1989 auf einer england-und schottlandreise wahrgenommen habe.

MilanSirius schrieb am 10.06.2019:Zum Glück bilden Menschen, die dagegen noch etwas haben eine Minderheit.

Leider sind die aber überall und der Aufschrei der Mehrheitsgesellschaft bleibt darüber aus.

Aber entgegen der immer häufigeren kriminalität in GB., hat dieser fall mmn doch eine schon etwas breitere aufmerksamkeit erregt.

Eigentlich muß Großbritannien viel mehr präventiv gegen die sehr hohe jugendkriminalität in den brennpunkten verschiedener englischer städte tun.

London geht eigentlich noch halbwegs an sicherheit, weil wegen den touris, politik usw. doch sehr viel polizeipräsenz dort zu sehen ist.
Wenn auch der traurige thread-fall dagegen spricht.

Aber städte wie Manchester und ähnliche krass-städte in england, respektive auch in schottland und irland, laufen inzwi. gefahr, sollte BJ gewählt werden und dann so opportun regieren wie er sich seit dem brexit-anfang verhalten hat, das da vieles aus dem ruder laufen wird.

So beeindruckend ich den "glauben" der engländer an ihr königshaus finde muß ich doch sagen, das in der relation finanziell soziale einsparungen, die dort jedes jahr mehr um sich greifen, fehl am platz sind.

Die quintessenz für ein zeitweise doch manchmal übertriebenes interesse an allem royalen dort in england, zeigt sich mmn jetzt immer deutlicher.

Das könnte dann alles noch dramatischer werden wie in französischen "vororten" vor einiger zeit.

Ohne jetzt schwarzmalen zu wollen...

@aero
Richtig, dem kann man nur zustimmen, die Zeichen stehen auf weitere Zunahme von Kriminalität.

Wobei ich einen wesentlichen Grund auch darin sehe, dass Polizisten aus Angst vor Beschuldigungen des Rassismus (wiederholt wurden schon auf sehr dünne Beschuldigungen hin Polizisten entlassen) bei bestimmten Gruppen aus Selbstschutz die Augen zudrücken!

Der wohl krasseste Fall war der Kindermissbrauchsring in Rotherham, wo eine Gruppe über 16 Jahre (!) in 1400 Fällen (!) Kinder missbraucht hat! Hinweise gab es genug, aber da die Täter überwiegend aus Pakistan kamen (daneben Kurden und Kosovo Albaner) gingen Polizei und Sozialdienste aus Angst, des Rassismus beschuldigt zu werden, diesen Hinweisen nicht nach!

Wikipedia: Rotherham child sexual exploitation scandal

Und das wohl der extremste, aber keineswegs der einzige solche Fall!

@otternase

Da ist england derzeit und seit der brexit-abstimmung beinahe mit einem mal ganz besonders gefährdet, in ein gesellschaftliches chaos zu geraten.

Die monarchie in england war bisher ein solch gesellschaftliches fundament, wie bei uns das grundgesetz.

Es beruht aber auch dort auf gegenseitigem respekt.

Bisher waren es nur royal interne angelegenheiten, die schon mal am image des englischen königshauses kratzen konnten.
(zb. der tod von Lady Diana und das verhalten des königshauses danach.)

Während solcher angelegenheiten war das land und sein system aber auch mehr oder weniger immer stabil.
Auch durch den jeweiligen premier.

Da konnte ein Tony Blair noch mit einer einzigen rede die wogen zwischen königshaus und volk glätten.

Sollte Boris Johnson genauso trottelig opportun regieren, wie er sich in der gesamten brexit-story bisher verhalten hat, dann werden noch weitere respektlose dinge geschehen, nicht "nur" wie bei dem lesbischen pärchen, sondern dann mmn auch dem königshaus gegenüber.

@aero
Einen so unmittelbaren Zusammenhang mit Brexit würde ich nicht sehen.
Wie Du selbst schriebst, gab es die Probleme schon länger zuvor und der signifikante Anstieg der Kriminalität begann bereits mit bzw bald nach Beginn der Weltwirtschaftskrise. UK wurde davon ganz massiv getroffen, deutlich heftiger als zum Beispiel Deutschland. Das führte zu deutlich stärkeren sozialen Verwerfungen und gleichzeitig zu deutlich massiveren Sparmaßnahmen des Staates auch zum Beispiel in Sachen Polizei.

Brexit kam da erst später als weitere Belastung hinzu

Ohne direkten Zusammenhang mit dieser Tat, nur als Beispiel für die Kriminalität in London, die sich gegen Menschen aller Schichten, Herkunft, Geschlecht etc.pp richtet:

https://mobil.mz-web.de/panorama/scotland-yard-spricht-von--grauenhafter-tat--hochschwangere-frau-in-london-erstochen--32777168

Weitere Informationen auf Englisch:
https://www.theguardian.com/uk-news/2019/jun/29/baby-delivered-after-pregnant-woman-stabbed-to-death-in-london

@otternase

So grausam das ist, aber dabei kann es sich auch um eine beziehungstat handeln.

Gewalttaten an schwangeren passieren immer wieder überall weltweit, (Scott Peterson, usa), und nicht selten handelt es sich auch um psychisch kranke die diese tat begehen, auch frauen, oder wie gesagt beziehungstaten.

Der grundgedanke hinter dem threadthema ist da wohl eher die jugendkriminalität, die in englischen brennpunkt-städten immer schon stark verbreitet war, (ich erzählte hier schon von meinen eindrücken einer englandreise 1989), und in den vergangenen jahren noch zugenommen hat.

Aber auch homophobie, die als "hassmotiv" immer wieder durch intoleranz und gewalt bei solchen taten zum ausdruck kommt...und leider nicht nur in england.

aero schrieb:homophobie, die als "hassmotiv" immer wieder durch intoleranz und gewalt bei solchen taten zum ausdruck kommt

Solche "Hassmotive'" sind Ausreden, wenn der Täter nicht zugeben will, dass er einfach Lust darauf hatte, jemanden zusammenzuschlagen. Zum Glück gilt es ja wenigstens (NOCH) als unrecht, jemanden nur aus Lust an der Freud zu attackieren; also wird das kaum jemand zugeben.

"Motive", die vom Opfer ausgehen, sind dagegen immer eine geeignete Begründung für den Täter, denn dann diskutiert alle Welt nur über dieses angebliche Motiv und niemand mehr über die Tat an sich, also die Tatsache, dass der Täter einen anderen Menschen angegriffen hat. Das kann dann bagatellisiert werden. Der Täter muss dann nicht als das gesehen werden, was er vermutlich ist, nämlich als brutaler Schläger, sondern kann als fehlgeleitetes Opfer der Erziehung oder auch der allgemeinen Gesellschaft gesehen werden. Für das Opfer interessiert sich eh kaum jeman.

Dabei wechseln die "Motive" der Täter ja. Hier war das angebliche Motiv, dass die beiden Frauen lesbisch waren. Zu anderen Zeiten hätten es auch rote Haare haben können. Irgendeinen "Grund" kann man immer finden, wenn man sich an einem Schwächeren austoben will.
Ich bin jedenfalls sicher: Wären die Betroffenen in diesem Fall nicht zwei harmlose Frauen gewesen, sondern zwei muskelbepackte Bodybuilder, wäre es nicht zu der Tat gekommen. Denn die hätten sich ja wehren können.

@AlteTante
ach, jetzt werden hate crimes bagatellisiert? da hatte einfach nur jemand Bock, brutal zu sein und wenn man das auch so benennen würde, dann bagatellisiert man etwas? Ja genau, nämlich eine Straftat aufgrund gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

@Tussinelda
Du verstehst mich falsch.

@AlteTante
dann erkläre es doch, ich kann nur lesen, was da steht, ich kann nicht wissen, was Du gemeint hast.

@Tussinelda
Lies einfach meinen Beitrag.

@AlteTante
was sollen die Einzeiler? Ich habe Deinen Beitrag gelesen, deshalb meine Reaktion auf Deinen post. Du schreibst, ich hätte Dich falsch verstanden? In Ordnung, dann erkläre es doch. Einfach zu schreiben, lies meinen post ist nicht nur frech und anmaßend, sondern auch wenig dienlich aufzuzeigen, was Du gemeint haben willst.