Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

bgeoweh schrieb:irgendwann muss das mal wieder in die Kosten- und Leistungsstrukturen und Systeme des ordentlichen Gesundheitssystems reintegriert werden.

Klar. Und sobald eine breite Grundimmunisierung stattgefunden hat (idealerweise durch Impfung und nicht durch Infektion), kann das die normale ärztliche Versorgung locker stemmen.

Ich sehe ja die aktuellen Problematiken bei der Impfung durch niedergelassene Ärzte. Das ist einfach das "Drumherum". Man muss Vielfache von 6 bzw. 7 (Biontech) und Vielfache von 20 (Moderna) innerhalb von wenigen Stunden zusammenbringen. Die Impfungen müssen gemeldet werden, die Aufklärung ist komplexer. Das ist ein gewaltiger Overhead.
Aber der fällt ja hoffentlich mal weg. Impfungen in Einzeldosen und z.B. zusammen mit einem sowieso stattfindenden Termin ist ja auch bei allen anderen Impfungen kein Hexenwerk.

kleinundgrün schrieb:Bitte mit Beispielen. Sonst bleibt so was einfach hängen.

https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/gesundheit/hammer-studie-aus-den-usa-forscher-sicher-jahrelanger-schutz-nach-diesen-beiden-76908882.bild.html

Super Nachrichten aus den USA!

Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna lösen wohl eine anhaltende Immunreaktion aus, die jahrelang vor dem Coronavirus schützen kann. Das haben Wissenschaftler der Washington University in St. Louis herausgefunden, berichtet die „New York Times“.

Für die Studie, die in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, haben die Forscher geimpfte Frauen und Männer in regelmäßigen Abständen untersucht - einige von ihnen hatten vor der Impfung eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht und waren genesen.

Quelle:

emanon schrieb:Da wären mir wissenschaftlich fundierte Aussagen allerdings lieber als ein Statement der Regierung mit nicht nachvollziehbaren Angaben.

Es gibt ja schon wieder einzelne Behauptungen, dass das staatliche Virenlabor in Durban,Südafrika möglicherweise was mit dem Ausbruch zu tun haben könnte, weil wohl einige Stellen am Genom so aussehen als wäre es Mitte 2021 “eingefroren“ worden und dann erst kürzlich, mit einer ganzen Latte von Mutationen, wieder “aufgetaut“ worden, also quasi der gleiche Vorwurf den man schon den chinesischen Forschern wegen des ursprünglichen Ausbruchs macht.

Ich kann leider nicht beurteilen, ob und wieweit das der Realität entspricht, das sind erstmal nur Gerüchte - abschließend klären lassen wird sich das vermutlich nie.

Dieser Umstand wird übrigens auch von durchaus seriösen Medien aufgegriffen, allerdings gibt es natürlich neben der Laborthese auch noch andere Hypothesen, wie dieser seltsame Fakt zustandekommen kann, etwa eine zeitweise Parallelentwicklung in einer Tierpopulation und anschließender Rücksprung auf den Menschen, oder die Entwicklung in immunsupprimierten HIV-Patienten.

https://www.npr.org/sections/goatsandsoda/2021/12/01/1055803031/the-mystery-of-where-omicron-came-from-and-why-it-matters?t=1639057875897

locha schrieb:Super Nachrichten aus den USA!

Das waren News aus dem Sommer. Mittlerweile ist man skeptischer, vor allem was die gegenseitige Infektion von Geimpften betrifft und es sind neue Varianten aufgetreten.

@locha
Also gut. Bild. Na ja. Die Schlagzeile gab es bei der Bild.

Im Artikel selbst steht dann so was wie

solange sich das Virus und seine Varianten nicht wesentlich über ihre aktuelle Form hinaus entwickeln.

Aber ja. Die Bildzeitung hat eine falsche Schlagzeile verfasst.
Ich gestehe zu: Wer seine Informationen aus den Schlagzeilen von Boulevardblättern bezieht, kann die Meinung entwickelt haben, so was wäre je wissenschaftlicher Konsens gewesen.

H0ns schrieb:Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass uns eine Impflicht in Deutschland helfen würde. Ich gehe stark davon aus, daß es viel zu lange dauern wird, diese umzusetzen und wir dann schon an einem Punkt in der Pandemie sein werden, in der diese nicht mehr notwendig sein wird. Es wird sich jetzt auch in den nächsten Monaten zeigen, wie sich die Impfquote alleine schon durch die aktuellen Infektionszahlen, die 2G-Regelungen und die Möglichkeit einer Impflicht entwickeln wird.

Für diese Welle ist es vermutlich zu spät, aber es wird sehr wahrscheinlich im nächsten Herbst/Winter die nächste Welle kommen, wenn zu wenige geimpft/geboostert sind. Und aktuell erleben wir "nur" die Folgen von Delta. Wenn bei der nächsten Welle eine andere Mutation bestimmend ist, die vielleicht noch ansteckender ist, dann gelten die Zahl der zu erreichenden Impfquote nicht mehr und dann erst zu reagieren, dann wird es so wie aktuell wieder zu spät sein. Und wenn man die Zahlen in Südafrika sieht, Omikron könnte so ein Kandidat sein, der uns die nächste Welle beschert und vielleicht sogar nicht erst im Herbst/Winter sonder schon früher.

kleinundgrün schrieb:solange sich das Virus und seine Varianten nicht wesentlich über ihre aktuelle Form hinaus entwickeln.

Das Thema Boostern war schon vor Omicron ein Thema bzw. haben die Studien gezeigt, dass nach 4-6 Monaten nahezu kein Schutz vorhanden ist und das hat dann nichts mit "einer Entwicklung des Virus zu tun"

locha schrieb:dass nach 4-6 Monaten nahezu kein Schutz vorhanden ist

Bitte zwischen Schutz vor Ansteckung und Schutz vor schwerem Verlauf differenzieren, der bleibt deutlich länger bestehen.

Lento schrieb:Für diese Welle ist es vermutlich zu spät

Da hätten wir die Impfpflicht in diesem Sommer gebraucht.
Das war aber tatsächlich kaum absehbar. Jedenfalls nicht zu einer Zeit, zu der man noch eine solche Pflicht hätte umsetzen können.
Ich hätte auch darauf gewettet, dass die Leute nach Bildern wie Bergamo sich darauf stürzen würden. Aber gut, wieder was gelernt.

locha schrieb:Das Thema Boostern war schon vor Omicron ein Thema

Auch vor Delta?

locha schrieb:und das hat dann nichts mit "einer Entwicklung des Virus zu tun"

Verlinke doch mal die Studie, auf die sich die Bild bezieht.

emanon schrieb:Wird denn da in vergleichbarem Rahmen getestet?

Sicher nicht.
Aber man hört auch nichts von überlasteten Intensivstationen.
Kommt mir halt so vor, wie in dem Beispiel von den Bauernkindern, die kaum Allergien bekommen, während diese bei Stadtkindern weit verbreitet sind.
Diese Menschen haben mehr Kontakt zur Natur und deshalb vielleicht eine andere Immunität gegen Viren und Bakterien als wir.
Oder es liegt wirklich an der Sonneneinstrahlung und am Vitamin D Mangel in den nördlichen Regionen.
In Indien und Südafrika sieht es ähnlich aus.
China hat auch wenig Fälle.
Allerdings auch die weltweit meisten Impfdosen verimpft.

emanon schrieb:Da wären mir wissenschaftlich fundierte Aussagen allerdings lieber als ein Statement der Regierung mit nicht nachvollziehbaren Angaben.

Möglicherweise möchte man niemand kompromittieren.
Es könnte doch sein.
Bei uns fing es glaub ich mit Webasto an.
Es war nur eine Person und elf die sich ansteckten.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-bayern-china-webasto-100.html (Archiv-Version vom 09.12.2021)

kleinundgrün schrieb:Ich gestehe zu: Wer seine Informationen aus den Schlagzeilen von Boulevardblättern bezieht, kann die Meinung entwickelt haben, so was wäre je wissenschaftlicher Konsens gewesen.

Ach come on, das hab ich nur auf die Schnelle gefunden weil du ein Bsp. haben wolltest. Oder stimmt es nicht das uns das im Sommer erzählt wurde? Aber hey ist mir doch wurscht...ich gehe jede Wette ein das man uns in nem halben Jahr nochmal das gleiche erzählen wird wie jetzt und das man sich regelmäßig (4 Monate) impfen bzw. auffrischen muss, Mutation ja oder nein ist dann auch egal...

Phhu schrieb:Kommt mir halt so vor, wie in dem Beispiel von den Bauernkindern, die kaum Allergien bekommen, während diese bei Stadtkindern weit verbreitet sind.
Diese Menschen haben mehr Kontakt zur Natur und deshalb vielleicht eine andere Immunität gegen Viren und Bakterien als wir.

Bis jetzt war es aber häufiger so dass die indigenen Völker importierten Viren/Krankheiten meist eher wenig entgegen zu setzen hatten.
Da hat dann die Nähe zur Natur nicht so viel genutzt.

Phhu schrieb:Kommt mir halt so vor, wie in dem Beispiel von den Bauernkindern, die kaum Allergien bekommen, während diese bei Stadtkindern weit verbreitet sind.

Ein guter Vergleich.
Bei eher schlechter medizinischer Versorgung sterben Menschen viel eher an allem Möglichen und werden weniger wahrscheinlich zu Risikopatienten. Weil sie schon in jüngeren Jahren tot sind.
Auch Risikoerhöhung durch z.B. Übergewicht ist in Bereichen mit eher knapper Nahrung nicht ganz so sehr verbreitet.

Phhu schrieb:Oder es liegt wirklich an der Sonneneinstrahlung und am Vitamin D Mangel in den nördlichen Regionen.

Und an geringerer Bevölkerungsdichte. Und schlechterer Erfassung von Krankheiten. Wer im Dorf krank wird und stirbt, ist halt tot. in manchen Regionen wird man nicht mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen.

locha schrieb:Oder stimmt es nicht das uns das im Sommer erzählt wurde?

Abseits reißerischer Schlagzeilen? Nein.
Klar, es ist ein komplexes Thema und bietet viel Potential für eine unsaubere mediale Darstellung. Aber ich erinnere mich nicht an solche absoluten Aussagen.

locha schrieb:.ich gehe jede Wette ein

Ich schlag Dir was vor.

locha schrieb:Aber viele andere

Wer sich impft und boostern lässt, nimmt auch weitere Impfungen in kauf.

Nur ob das wirklich funzt, das Virus zu besiegen, muss man abwarten und steht in den Sternen.