Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Andante schrieb:Inanspruchnahme von Rettungsdiensten und medizinischen Versorgungseinrichtungen, Belastung der Sozialversicherungssysteme

Genau das trifft für Ungeimpfte genau so zu, sobald sie mit Corona ins Krankenhaus müssen. Im Moment müssen schon 60% der Kliniken wg. der Coronapatienten Operationen verschieben.

Siehe https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-60-prozent-der-kliniken-muessen-laut-aerzteverband-operationen-verschieben-a-015cdee7-ff2b-44b7-8f28-63634b9fb0b8

Und falls eine andere Coronavariante im Herbst kommt, die zu Engpässen im Krankenhaus/ITS führt, wetten dass Diejenigen, die heute erst einmal abklären wollen, ob man überhaupt eine Impfpflicht 50+ braucht, sagen werden: "Ja wenn jetzt eine Impfpflicht kommt, dann bringt das sowieso nichts für die aktuelle Situation"? Und ewig grüßt das Murmeltier.
Wenn so eine Situation eintritt, würde ich persönlich sagen: "Geimpfte Coronapatienten haben im Krankenhaus/ auf der ITS Vorfahrt gegenüber willentlich ungeimpften, egal wie alt sie sind." Denn wie Lauterbach sagte 90% der aktuellen Coronatoten könnten durch Impfung vermieden werden.

JosephConrad schrieb:Denn wie Lauterbach sagte 90% der aktuellen Coronatoten könnten durch Impfung vermieden werden.

Kann sein, dass Lauterbach mit dieser Zahl recht hat. Das Problem liegt aber nach wie vor darin, dass Menschen, die nicht geimpft werden wollen, ungeimpft bleiben, „Impfpflicht“ hin oder her. Die „Impfpflicht“ wird so lange an mangelnder Durchsetzbarkeit scheitern, wie Ungeimpfte nicht aus ihren Wohnungen geholt, zum Doc gefahren, dort festgeschnallt und zwangsgeimpft werden. Darüber muss man sich im klaren sein.

Ich habe den Verdacht, dass viele Menschen in diesem Land nichts dagegen hätten, wenn es solche Zwangsompfungen gäbe, das sogar ausdrücklich begrüßen würden. Ich habe abet ebenso den Verdacht, dass die Gerichte so was nicht mitmachen würden.

@Andante
Da hast Du Recht.
Ds Problem ist, dass diese Menschen (typischerweise 70+) nicht ins Hospitz wollen, so wie Krebspatienten im Endstadium, sondern Im Zweifel die ITS zur Triage und zum Operationsstop zwingen und dadurch andere auf dem Gewissen haben.

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Andante schrieb:Ich habe den Verdacht, dass viele Menschen in diesem Land nichts dagegen hätten, wenn es solche Zwangsompfungen gäbe, das sogar ausdrücklich begrüßen würden.

Ja. Ist das nicht erschreckend? Ich persönlich finde das entlarvend und betrachte viele meiner Mitmenschen jetzt mit anderen Augen. Nicht, dass ich vorher der ausgesprochene Philanthrop gewesen wäre; aber mein Menschenbild war doch um gute Längen besser. In extremen Situationen fallen die Masken, auf mentaler Ebene, während sie auf der physischen aufgesetzt werden. Ein Maskenball der ganz besonderen Art. Auch das ist mir in dieser Pandemie bewusst(er) geworden. Und auch, dass ich viele Dinge aushalten kann und zunehmend abstumpfe, was Anfeindungen angeht. Ich habe also auch etwas über mich selbst gelernt. Ich war eigentlich noch nie so dankbar, so zu sein, wie ich es bin, wie in dieser Pandemie. Ich werde nie ein Herdenwesen. Und die Zeiten, in denen ich das bedauerte, sie sind nun endgültig vorbei. Eine Impfung. Nur "ein Piks", den ich verweigere. Mit solch weitreichenden Folgen. Längst nicht alle davon bewerte ich persönlich als negativ.

LG Mina

Aniara schrieb:Bei der impfflicht spielen wirtschaftliche und politische Aspekte keine Rolle. Allein der gesundheitliche Faktor wird betrachtet.

Ist das Ironie? ;)

@Andante
Mit deinem Verdacht liegst du sehr richtig, nicht nur der ordinäre Nachbar von nebenan hegte bisher solche feuchten Träume vom Ungeimpften der zur Spritze vorgeführt wird. Selbst Promis, Politiker, Ärzte Wissenschaftler und weiß der Geier wer, haben sich schon zu derartigen Forderungen hinreißen lassen auf dem Höhepunkt der Hysterie hierzulande. Es gibt inzwischen ganze komplette Sammlungen solcher Auswüchse. Und wenn man so was gebündelt liest mit Datum und dem korrekten Zitat wird einem streckenweise übel.
Es beweist am Ende nur, wie schnell man Menschen dazu bringen kann, eine andere Gruppe Menschen gezielt zu diffamieren. Angefangen hat das alles mit dem Unwort „ Pandemie der Ungeimpften“ und von da ab ging es los. Von den Medien befeuert war der Startschuss gegeben sich auszutoben.
Einige der Herrschaften müssten sich heute in Grund und Boden schämen angesichts ihrer Aussagen.

MarinaG. schrieb:Ja. Ist das nicht erschreckend? Ich persönlich finde das entlarvend und betrachte viele meiner Mitmenschen jetzt mit anderen Augen. Nicht, dass ich vorher der ausgesprochene Philanthrop gewesen wäre; aber mein Menschenbild war doch um gute Längen besser.

Erschreckend ist hier zunächst mal nur, dass @Andante einen Verdacht hinsichtlich eines Konjunktivs äußert - und das in deiner Replik schon erschreckende Realität ist. Mega-Strohmann. Und dann noch ein Schuss Empörismus. Aber so läuft Propaganda-Sprech, wenn man sich gegenseitig die Bälle zuspielt ;) @calligraphie nutzt gleich mal die neu aufgestellte Plattform und legt noch einen drauf.

@calligraphie
wenn ich mich recht erinnere war Impfzwang anstatt Impfpflicht eher ein Thema der Querdenker. Da wurde ja sogar vor der Impfmücke gewarnt, die die Bundesregierung gezüchtet haben soll.

@Nemon

ich habe denselben eindruck. was ist daran propaganda?

calligraphie schrieb:Selbst Promis, Politiker, Ärzte Wissenschaftler und weiß der Geier wer, haben sich schon zu derartigen Forderungen hinreißen lassen auf dem Höhepunkt der Hysterie hierzulande. Es gibt inzwischen ganze komplette Sammlungen solcher Auswüchse.

ist tatsache.

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Nemon schrieb:Und dann noch ein Schuss Empörismus. Aber so läuft Propaganda-Sprech, wenn man sich gegenseitig die Bälle zuspielt ;) @calligraphie nutzt gleich mal die neu aufgestellte Plattform und legt noch einen drauf.

Ich bin nicht empört, nur ernüchtert. Dass das Ansprechen dieses Umgangs mit Ungeimpften, nun diejenigen empört, die sich mit Schimpf und Schande gegenseitig überboten haben, finde ich persönlich nicht verwunderlich. ;-)

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@calligraphie
ich bin froh, dass diese Aussagen für die Nachwelt konserviert werden. Ein echtes Lehrstück in meinen Augen.

LG Mina

sooma schrieb:Bei der impfflicht spielen wirtschaftliche und politische Aspekte keine Rolle. Allein der gesundheitliche Faktor wird betrachtet.

(war ein zitat von @Aniara )

bei näherer betrachtung so nicht richtig. es geht letztendlich immer darum, dass wir "nicht schon wieder maßnahmen brauchen". also einschränkungen, die vor allem wirtschaftlich und privat treffen.

fluff schrieb:ich habe denselben eindruck.

Aha. Ein Eindruck. Oder was Handfestes?

fluff schrieb:was ist daran propaganda?

Die Methode, die ich ansatzweise dargelegt habe. Aus Vermutungen und Geraune werden vermeintlich Fakten geschaffen.
Und dann noch die übersteigerte Wortwahl bei den genannten Usern.

Andante schrieb:Ich habe abet ebenso den Verdacht, dass die Gerichte so was nicht mitmachen würden.

Nicht nur die Gerichte, auch das medizinische Personal würde gegen sowas in der Breite Sturm laufen oder derartige Anweisungen subversiv unterlaufen.

paxito schrieb:Nicht nur die Gerichte, auch das medizinische Personal würde gegen sowas in der Breite Sturm laufen oder derartige Anweisungen subversiv unterlaufen.

Dir ist klar das medizinisches Personal (und Soldaten) in Deutschland bereits defakto eine Impffplicht gegen Covid hat..?

Gemäß § 20a IfSG müssen Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind, bis zum 15. März 2022 der Leitung der jeweiligen Einrichtung oder des jeweiligen Unternehmens einen Impf- oder Genesenennachweis oder ein ärztliches Zeugnis darüber vorlegen, dass sie auf Grund einer medizinischen Kontraindikation nicht gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft werden können.[38][39][40] Das Bundesverfassungsgericht lehnte die Eilanträge von 46 Beschwerdeführern gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht am 10. Februar 2022 ab.[41][42] Ob das Gesetz grundsätzlich verfassungsgemäß und insbesondere mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und der Berufsfreiheit vereinbar ist, wird erst im Hauptsacheverfahren entschieden.

Quelle: Wikipedia: Impfpflicht#COVID-19

Ob es Verfassungsgemäß ist wird noch entschieden.

Allerdings wurde bereits 1959 mit der Pocken Impfpflicht vom Bundesverwaltungsgericht entschieden das eine Impfpflicht generell mit dem Grundgesetz vereinbar sein kann.

In den 1950er Jahren wurde diese Impfpflicht diskutiert, weil sie nach Meinung einzelner Kritiker gegen das im Grundgesetz verankerte Persönlichkeitsrecht verstoße.[10] Das Bundesverwaltungsgericht entschied allerdings 1959, dass die Impfpflicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei.[11]

Quelle: Wikipedia: Impfpflicht#Pocken

fluff schrieb:bei näherer betrachtung so nicht richtig.

Mein wirtschaftlicher Aspekt ist aber nicht die Tatsache dass wir 5 Millionen Dosen eingekauft haben und die jetzt weg müssen. Deswegen wird keine impfflicht eingeführt.

Ich hab mir schon gedacht,dass die impfpflicht abgeschmettert wird, viele wollen sich nicht vorschreiben lassen, obwohl es eigentlich gut für sie wäre, naja da sieht man wie zwiespältig die Meinungen sind. Der Frühling und Sommer wird denke ich besser werden aber im Herbst könnte es wieder Sturm geben, mal sehen ob dann ein weiterer Versuch gestartet wird.

MarinaG. schrieb:Ja. Ist das nicht erschreckend? Ich persönlich finde das entlarvend und betrachte viele meiner Mitmenschen jetzt mit anderen Augen.

Ich finde manches auch sehr erschreckend. Zum Beispiel, dass Ministerprädidenten als Exekutive am liebsten allein das Sagen hätten und ihnen die Volksvertretungen eher lästig sind.

Wären die MPS nicht mit dem gesetzlichen Auslaufen der Maßnahmen gezwungen gewesen, Macht abzugeben, wären wir heute garantiert immer noch im alten bequemen Trott: Ministerpräsidentenkonferenz, und zack, hätte jedes Land wieder wir gehabt seine 40 bis 50 Seiten Corona-Verordnungen mit 2G, 2G+, mit Maskenpflichten überall, Hygienekonzepten etc. pp. Was haben die MPs lange Gesichter gemacht und rumgejammert, dass sie das nun nicht mehr dürfen.

Fallende Inzidenzen? ITS-Belegung sinkt? Grundrechte? Pah, interessiert nicht. Man muss ja vorsichtig sein, ganz vorsichtig, und darf das Erreichte nicht verspielen.Außerdem wird es im Herbst wieder ganz schlimm…. Also weiter wie seit 2 Jahren, ein Ende nicht in Sicht. Gut, dass damit jetzt Schluss ist. Es ist doch entlarvend, dass kaum ein MP das Risiko eingehen wollte, bei sich eine Hotspot-Regelung zu schaffen. Tja, wäre auch schiefgegangen bei den neuen rechtlichen Verhältnissen und den derzeitigen Zahlen. Manche Landtage haben nicht ohne Grund klipp und klar nein zum Hotspot gesagt. Gut so. Die kleinen Könige mussten dringend mal merken, wer der Herr im Hause ist in einer Demokratie.

Nerok schrieb:Dir ist klar das medizinisches Personal (und Soldaten) in Deutschland bereits defakto eine Impffplicht gegen Covid hat..?

Da verstehst du mich falsch. Medizinisches Personal würde sich weigern an Zwangsimpfungen mitzuwirken, vor allem in der Form in der @Andante
das geschildert hat. Es verstößt gegen jede medizinische Ethik einem Patienten Mittel unter staatlichem Zwang zu verabreichen die dieser bei klarem Verstand ablehnt. Egal was da nun seine Gründe sein mögen. Nicht nur die Gerichte in Deutschland würden sowas beenden, das würde schon an Ärzten und Pflegekräften scheitern.
Das hat mit einer Impfpflicht für Pflegekräfte nix zu tun. Und zwischen Impfpflicht für bestimmte Gruppen und Zwangsimpfungen liegen dann doch noch Welten.

Nerok schrieb:Dir ist klar das medizinisches Personal (und Soldaten) in Deutschland bereits defakto eine Impffplicht gegen Covid hat..?

Das ist eben keine Impfpflicht, sondern die Pflicht zur Vorlage eines Impfnachweises. Kann jemand, obwohl es für ihn gesetzlich angeordnet ist, so einen Nachweis über erfolgte Corona-Impfungen nicht vorlegen, egal ob Soldat odet Pflegekraft, hat das für ihn arbeits- oder die dienstrechtliche Konsequenzen bis zur Entlassung.

Was aber NICHT stattfindet, ist, dass so jemand zwangsgeimpft wird.

Und genau so wäre es im Fall einer allgemeinen „Impfpflicht“, die ja nun gescheitert ist, gelaufen: Es hätte ein Gesetz gegeben, wonach jeder ab 18,50 oder 60, je nachdem, einen Impfnachweis hätte bei seiner Krankenkasse vorlegen müssen. Hätte er so einen Nachweis nicht vorgelegt, hätte das die KK der Behörde melden müssen, und die hätte dann dem Betreffenden einen Bußgeldbescheid geschickt, der entweder bezahlt worden wäre oder auch nicht.

Aber auch im Fall der Nichtbezahlung des Bußgelds wäre keinesfalls eine Zwangsimpfung erfolgt. Im Fall der Bezahlung natürlich ohnehin nicht. So oder so wäre der Impfunwillige also weiter ungeimpft geblieben. Das Gesetz wäre im Ergebnis wirkungslos gewesen. Gut also, dass es gescheitert ist, da wäre nur Steuergeld verplempert worden.

PS: Genauso ist es übrigens mit der Masern-Impfpflicht in Kitas. Auch da wird keine Erzieherin und kein Kind zwangsgeimpft. Wer sich als Erzieherin nicht gegen Masern impfen lässt, kann allenfalls entlassen, aber nicht gegen seinen Willen geimpft werden. Und das Kita-Kind, dessen Eltern für es keinen Masern-Impfnachweis vorlegen, kann halt nicht weiter in der Einrichtung bleiben. Zwangsgeimpft wird es nicht.