Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

emanon schrieb:Gut. Wir beziehen uns hier ja auf Impfungen.
Also keine Beispiele.

emanon schrieb:Er würde also nicht zugelassen.
Haken wir auch das ab.

Ja, aber eben weil der individuelle Nutzen nun mal das maßgebliche Kriterium ist, schon bei der Zulassung. Und dann natürlich auch im Einzelfall. Das Allgemeinwohl mag ein nettes Surplus sein, aber mehr auch nicht.

emanon schrieb:Ach herrje.
Kann mir schon denken wie tief du graben musstest um fündig zu werden.

Ach, mir fallen da schon einige Gruselgeschichten ein, auf Anhieb und ohne recherchieren zu müssen. Tief graben geht anders.

emanon schrieb:Das mit dem Hinweis auf den Herdenschutz, und den damit verbundenen Nutzen für Menschengruppen die sich nicht impfen lassen können, zu vergleichen wäre in meinen Augen allerdings auch mehr als hirnrissig.

Kein einziger Mensch wird in Deutschland für den Herdenschutz geimpft sondern nur wenn es ihm selbst Vorteile bringt. Und das ist völlig richtig.

paxito schrieb:Ja, aber eben weil der individuelle Nutzen nun mal das maßgebliche Kriterium ist, schon bei der Zulassung.

Natürlich. Du schriebst aber

paxito schrieb:Medizinische Behandlungen sollten aus ganz grundsätzlichen ethischen Bedenken nicht damit begründet werden, es sei zum Wohle der Gesellschaft oder aus solidarischen Gründen notwendig.

Ich sehe das halt anders, auch das Wohl der Gemeinschaft, aus der wir uns ja auch gar nicht rausziehen können, spielt eine Rolle.
Und für mich wäre das im Zweifelsfall eher ein guter Grund sich impfen zu lassen.
Und zwar ein wesentlich besserer als der 5l-Sangriaeimer auf Mallorca, an den man ohne Impfung vielleicht nicht rankäme.
Auch wenn das einen persönlichen Benefit darstellen und in manchen Augen der stärkere Antrieb zur Impfung sein mag.^^

Mein Vater hat sich letzten Freitag für einen Impftermin angemeldet, weil er als Ü60 mittlerweile auch dazu berechtigt ist.
Er hat direkt einen Termin für heute bekommen mit AstraZeneca bekommen.
Er hat vorher nochmal Rücksprache mit einer Bekannten (Ärztin, Allgemeinmedizin) gehalten und auch diese sah bei ihm keinerlei Gründe, die gegen eine Impfung sprechen.
Es ist halt nun mal so, dass das Risiko einer Corona-Erkrankung wesentlich höher ist als die Risiken einer Impfung dagegen.

3.14 schrieb:N bisschen Freundlichkeit aus der Spritze könnte einigen gut tun.

Einfach mal nicht so maßlos übertreiben, dann schlägt dir hier sicher ein freundlicherer Wind entgegen.

lucyvanpelt schrieb:Was bedeutet bei dir im Fall von Sinusventhrombosen eine rechtzeitige Behandlung ?

Die Vermeidung, daran zu sterben oder bleibende Hirnschäden zu erleiden.

lucyvanpelt schrieb:Man kann so eine Erkrankung nicht vorher feststellen und auch nicht vorher therapieren, im Moment jedenfalls noch nicht.

Muss man nicht. Es genügt, den Thrombus aufzulösen, bevor daraus irreversible Schäden entstehen - und das gelingt, wenn man rechtzeitig (also nachdem man sehr starke Kopfschmerzen und Einblutungen in den Armen ca. 4-5 Tage nach der Impfung hat), eigentlich ganz gut.
Man fällt da nicht sofort tot um oder ist gelähmt, wie das bei manchen anderen Schlaganfällen sein kann.

Unterm Strich haben wir also eine sehr, sehr seltene Nebenwirkung. Die offenbar laut der Fachleute auch recht gut behandelbar ist.
Kurz: Eine sehr seltene (potentiell tödliche) Nebenwirkung wird nochmals in ihrer Gefährlichkeit reduziert.

Auf der anderen Seite bedeutet eine Infektion aber genau die selben Risiken. Auch hier sind Gerinnungsstörungen eine mögliche Folge. Auch bei jungen Menschen. Es ist eben eine Reaktion des Immunsystems, das in seltenen Fällen dazu führt.

Nur gibt es den Unterschied, dass das Risiko im Rahmen einer Infektion größer ist.

Die Rechnung ist dem Grunde nach einfach:
Wahrscheinlichkeit der Infektion und Wahrscheinlichkeit tödlicher Nebenwirkungen aus der Infektion gegen die Wahrscheinlichkeit tödlicher Nebenwirkung aus der Impfung.

Und das ist nur das persönliche unmittelbare Risiko. Darin enthalten ist noch nicht mal der Nutzen, andere vor einer Infektion zu schützen. Z.B. seine Kinder oder Eltern.

Selbst wenn man ganz egoistisch ist und sagt: "Ich bin nur mir selbst der Nächste", ist der Verzicht auf eine Impfung aus Sicht einer rationalen Risikoabwägung dämlich.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Altersverteilung.html (Archiv-Version vom 15.04.2021)
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/

Das ist die Statistik der Todesfälle nach Alter der Infizierten, Infizierte nach Altersgruppe und generelle Zahlen.

Selbst im Bereich 20-29 sind (pro 100.000) mehr Menschen damit gestorben, als durch die Impfung.
Die Zahl an Menschen, die infolge einer Infektion schwere - wochen- und monatelang andauernde - Folgen erlitten hat und was bei den Impfungen nicht passiert ist, ist noch nicht mal hier dabei.

Wer will, kann da jetzt gerne herumrechnen, sein individuelles Lebensrisiko anhand der Altersgruppe bestimmen oder was auch immer. Jedenfalls wäre es klug, das rational anzugehen und dazu hat sich bislang meines Wissens noch kein einziger Impfgegner inhaltlich geäußert. Da ist jeder Ansatz einer Diskussion in einer "gefühlten Meinung" hängen geblieben.
Das kann man machen, wenn man sich damit wohl fühlt. Gefühlte Sicherheit ist ja bekanntlich angenehmer als tatsächliche. Aber zu einer Diskussion über dieses Thema gehört eben zwingend eine inhaltliche Auseinandersetzung auf einer rationalen Basis.

Vermutlich wird es noch 1-2 Monate dauern, aber ich lasse mich ganz sicher impfen. Das Einzige was ich machen muss ist abwarten bis meine Gruppe sich Termine geben lassen darf.

Da Login habe ich bereits, fehlt nur noch der Bescheid wann es los geht. Dies mache ich nicht nur für mich, sondern auch für jene die sich nicht impfen lassen können, aus Gesundheitlichen Gründen z.B.

Rund um mich sind viele die keine Impfung wollen, ja Angst davor haben. Einige mit eher seltsamen Argumenten, eben das es nicht richtig getestet wurde. Dies entgegen den Fakten die vorliegen.

Snowman_one schrieb:Einige mit eher seltsamen Argumenten, eben das es nicht richtig getestet wurde.

Da würde ich gerne folgendes zitieren:

Bis zum 18. April 2021 wurden laut Bloomberg weltweit mehr als 894 Millionen Impfstoffdosen gegen das Coronavirus (COVID-19) verabreicht.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1195157/umfrage/impfungen-gegen-das-coronavirus-nach-laendern-weltweit/

Also fast eine Milliarde "Tests" gibt es inzwischen. Viele Millionen mit inzwischen monatelangen Erfahrungen.
Ich habe wirklich keine Vorstellung, wie man so etwas in seiner Entscheidungsfindung ausblenden kann.

kleinundgrün schrieb:Also fast eine Milliarde "Tests" gibt es inzwischen. Viele Millionen mit inzwischen monatelangen Erfahrungen.
Ich habe wirklich keine Vorstellung, wie man so etwas in seiner Entscheidungsfindung ausblenden kann.

Trotzdem habe ich viele Kollegen die denken das alles an uns getestet werden soll. Als würde man einfach mal drauflos Zulassen und gucken was passiert.
So passiert dies nun mal nicht. Aber ich kann nur aufzählen was ich weiss, beeinflusse aber niemanden der es halt nicht tun will. Dies soll halt jeder und jede selber entscheiden.
Viele die schon geimpft sind, halten sich noch immer gewissentlich an die Schutzkonzepte.
Zugegeben Covid hat mein Leben das ich nebst der Arbeit mehrheitlich zu Hause verbringe kaum verändert. Das man gewisse Freiheiten zurück will kann ich schon verstehen. Aber ich denke nicht das auch mit Impfung das Leben so wird wie früher.
Es wird ein neues normal geben.

Viele der Argumente erinnern mich auch die Grippeimpfungs Argumente die ich jedes Jahr höre.

@Snowman_one
Psychologisch betrachtet stehen wir uns da selbst im Weg.

Angst entsteht nun mal (leider) nicht in Folge eines Nachdenkens über eine Situation, sondern "aus dem Bauch heraus".
Und dann ist sie eben da. Und verhindert zu allem Überfluss eine rationale Auseinandersetzung mit dem Grund für die Angst.

Die Folge ist, wie haben vor Dingen Angst, die unser Leben (im Rahmen von Wahrscheinlichkeiten, denn es sind ja alles Prognosen) fast nicht beeinflussen.
Lustigerweise haben wir vor vielen Dingen keine Angst, die um Größenordnungen gefährlicher sind (was vermutlich aber gut ist, weil wir sonst unser Leben nur sehr ängstlich leben würden).

Aber ich würde von einem Mensch - einem, der sich auch noch selbst als "mündiger Bürger" bezeichnet (oder gar das Wort "Denker" in seiner Selbstbezeichnung führt) und andere mit seiner Entscheidungsfindung berührt - schon erwarten, dass nicht dem Reptilienhirn diese Entscheidung überlassen wird. Sondern dass er sich wenigstens bemüht, ein bisschen Rationalität mit einfließen zu lassen.

@kleinundgrün Du schreibst aber über "normale" Sinusthrombosen. Nicht über die speziellen,die im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind.
80 Fälle von schweren Nebenwirkungen sind inzwischen bekannt.

Etwa achtzig der lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, mehrheitlich Hirnvenenthrombosen, sind bisher in Deutschland gemeldet worden. Europaweit sollen es mehr als 150, weltweit ungefähr 200 Meldungen sein. Auf 100.000 Impfungen mit den Vakzinen tritt nach offiziellen Schätzungen eine solche schwere Nebenwirkung ein. „Um die Ursache in allen Details aufzuklären, dauert es vielleicht noch Jahre“, sagte Greinacher in einer internationalen Pressekonferenz.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wissen/astrazeneca-nebenwirkungen-forscher-kommen-der-ursache-naeher-17303518.html

Dieser Artikel ist sehr interessant. Inzwischen ist ein Bluttest entwickelt worden, für die 80 Fälle leider zu spät aber hoffentlich wissen auch die Hausärzte ,daß es diesen Test jetzt zur Früherkennung gibt.

lucyvanpelt schrieb:Nicht über die speziellen,die im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind.

Eigentlich meinte ich genau diese - da fällt man ebenfalls nicht einfach tot um. Manche lösen sich von alleine auf und manche leider nicht und sind dann potentiell tödlich.

Was ich bislang nicht gefunden habe, ist die Frage, wie wahrscheinlich nach einer Diagnose eine tödliche Folge ist. So wie ich es verstanden habe, ist bei den Todesfällen diese Thrombose nicht erkannt worden, weil man nicht mit seiner solchen Folge der Impfung gerechnet hat. Aber da fehlen mir die Fakten.

Zum aktuellen Stand:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Corona-Impfung-mit-AstraZeneca-Was-kann-Thrombosen-ausloesen,corona7506.html

kleinundgrün schrieb:Eigentlich meinte ich genau diese - da fällt man ebenfalls nicht einfach tot um. Manche lösen sich von alleine auf und manche leider nicht und sind dann potentiell tödlich.

Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied. Diese Hirnvenenthrombosen sind im Zusammenhang mit einer Thrombozytonie . Deswegen heißt es auch 80 lebensbedrohliche Fälle.
Kannst du mir da bitte einmal mit einem Beispiel belegen, durch eine Impfungen ausgelöste Sinusvenenthrombose,den daraus folgenden Nebenwirkungen durch die Immunreaktion und das sich dann alles wieder von alleine aufgelöst hat. Danke

lucyvanpelt schrieb:Da gibt es aber einen gewaltigen Unterschied.

Welcher soll das sein? Es ist eine verstopftes Blutgefäß.

lucyvanpelt schrieb:Deswegen heißt es auch 80 lebensbedrohliche Fälle.

Das haben Thrombosen so an sich. Wenn sie relevante Gefäße verstopfen. Eine Lungenthrombose ist auch "lebensbedrohlich". Oder eine am Herz. Eine im Hirn erst recht.
Der "Vorteil" bei diesen Thrombosen ist, dass sie ganz offenkundig nicht plötzlich fatal sind - sondern mit Sympthomen einher gehen, die offensichtlich eine rechtzeitige Behandlung ermöglichen.

lucyvanpelt schrieb:Kannst du mir da bitte einmal mit einem Beispiel belegen, durch eine Impfungen ausgelöste Sinusvenenthrombose,den daraus folgenden Nebenwirkungen durch die Immunreaktion und das sich dann alles wieder von alleine aufgelöst hat. Danke

Willst Du einen Namen wissen? Aber Thrombosen lösen sich nun mal auch manchmal von alleine auf und manchmal nicht.

Ich weiß gar nicht, worauf Du hinaus willst. Vielleicht erläuterst Du das, damit ich verstehe, was Du wissen möchtest.

kleinundgrün schrieb:Ich weiß gar nicht, worauf Du hinaus willst. Vielleicht erläuterst Du das, damit ich verstehe, was Du wissen möchtest.

Eine Behauptung muss man doch hier belegen, oder liege ich da falsch.
Mir ging es um diese ganz spezielle Nebenwirkung. Ich habe recherchiert und nirgendwo etwas gefunden,dass sich bei dieser speziellen Art es sich von ganz alleine wieder geregelt hat.
Weil da zusätzlich noch das Immunsystem verrückt spielt.

Die, die sich eventuell alleine aufgelöst haben, wird keiner dokumentieren.
Wenn du deshalb im Krankenhaus bist, wirst du entsprechend behandelt.

Sollte es zuhause von alleine wieder verschwinden hattest du Kopfschmerzen und das wars. Da wird es keine Dokumentation geben...

Und ich sehe auch keine Nachteile, wenn si alleine verschwinden oder nicht.
Mittlerweile kenn wir das Problem und werden bei Kopfschmerzen nach einer Impfung mit einem Vektorimpfstoff sofort zum Arzt gehen. Der kennt sich aus und behandelt dich. Kein Vergleich zu einer etwaigen Covid-19 Infektion...

Da ich erst vor kurzem an Covid-19 erkrankt war und genügend Antikörper besitze, lasse ich mich im Moment nicht impfen. Ich werde ich 2 Monaten einen Antigentest machen lassen und dann sollen die Ärzte entscheiden, ob eine Impfung schon Sinn macht, oder nicht.

@Kurzschluss
Thrombozytonie auch,diese tritt im Zusammenhang mit den Sinusthrombosen auf,das ist ja das gefährliche dabei ?
Klar kann sich eine Thrombose von alleine auflösen,aber wir schreiben hier über eine ganz spezielle Impfreaktion der Sinusvenenthrombose.
Inzwischen wird sicherlich ein Hausarzt schneller reagieren, das ist mir auch vollkommen klar. Bedeutet aber noch lange nicht,daß es dann nicht lebensbedrohlich wird.

lucyvanpelt schrieb:Bedeutet aber noch lange nicht,daß es dann nicht lebensbedrohlich wird.

Klar. Aber um ein vielfaches weniger lebensbedrohlich wie eine Corona Infektion. Das ist es, worauf ich hinaus will.