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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

187 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Briefe in den Knast, Gefängnisliebe, Hybristophilie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 12:56
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:ist vielleicht gar nicht so weit weg von dem Wunsch, einen aggressiven Kampfhund zu halten.

Zum einen sehen schlichte Gemüter Gewalttäter als alpha Männchen an. Das wird bei einem Mofa Dieb wohl noch nicht so gut klappen.

Zum anderen ist der Insasse ja maximal domestiziert ohne Zutun der Partnerin.
Das ist praktisch Rottweiler im Zwinger.
sehr merkwürdige Erklärung.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann fallen ja die ganzen Alltagsstreitigkeiten weg
ja, hatten wir schon:
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Dann gibt es die, die zwar "geliebt" werden wollen, aber ohne eine richtige Beziehung leben zu wollen. Also keine dreckige Unterbux, keinen Alltag etc., da kann man über Jahre oder gar Jahrzehnte in Fantasien schwelgen, die zum Glück dann nie durch die Realität zerstört werden können.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Falsch, viele Insassen nutzen solche Leute aus. Man bekommt das Telefon aufgeladen, Geld überweisen usw.
wieso falsch, groß rumtreiben kann er sich doch nicht. Und "zwingen" zu irgendwas kann man die Person draussen auch nicht.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Der Insasse selbst ist es auch der entscheidet wann er wen anruft.
also WANN er telefoniert entscheidet er nicht vollumfänglich und jeden anrufen darf er auch nicht einfach so.....

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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 12:58
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Es gibt tatsächlich viele Personen die das machen. Man kann sogar fast sagen desto schlimmer das vergehen desto größer die Anzahl von Fanpost.
Übrigens gibt es dazu auch eine Internetseite, oder gab es zumindest jailmail. Darüber kann man den Kontakt recht problemlos aufbauen.
Das führe ich tatsächlich darauf zurück, ohne mich damit wirklich auszukennen
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das Böse (bewusst jetzt mal so formuliert) kann für Menschen (Frau und Mann) tatsächlich auch spannend, anziehend-sexy wirken. Kann Anziehungskraft ausüben klingt besser.



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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:04
@Tussinelda

Ich habe mal gegoogelt, aber keine Aufstellung über so etwas gefunden:

Suchen diese Partnerinnen ganz bewusst einen brutlane Gewalttäter oder suchen die einfach nur einen Gefangenen.
Andersherum: Hat der Typ, der wegen Steuerhinterziehung einsitzt eine ähnliche Chance auf einen Fan Club wie der Serienmörder?

Ich weiss es nicht, finde die Frage interessant und vemute, dass die Kombination aus 'sehr gefährlich' und 'eingesperrt' der Schlüsselreiz ist.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:10
@sacredheart
also Hybristophilie bedeutet sexuelles Interesse an vornehmlich Gewaltverbrechern, schwere Gewalttaten bis zum Mord.
Weil das wohl auch als "unverständlich" angesehen wird, wohingegen sexuelles Interesse an anderen Insassen wohl gar nicht weiter studiert wurde, meines Wissens, denn es ist weder spektakulär noch erzielt es diesen "was, oh mein Gott, ekelhaft, furchtbar, unverständlich" Effekt.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:12
@Tussinelda

Gute Erklärung, ich danke Dir. So wird es wohl sein.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:21
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Auch Begründungen wie "Man möchte gern den Menschen hinter der Tat sehen, wegen derer er eingesperrt wurde" - wenn es sich nun um einen Mörder, Vergewaltiger handelt - wie schafft man es das gedanklich abzuschütteln und kann man so jemanden WIRKLICH lieben?
Ich denke, es gibt keine gute Person hinter der bösen. Die böse Person ist die Person, die sie ist, die sie geworden ist. Man wird nicht aus Jux und Dollerei zum Sereinkiller, sondern aufgrund abgrundtiefer, kranker Bedürfnisse. Die auch durchaus infolge der Sozialisation entstanden sein können, zumindest aber gefördert wurden.

Nur hat so ein Mensch nun mal keine andere parallele Sozialisation erlebt, die es im möglich machen würde, eine zweite, gute Persönlichkeit zu besitzen. Hätte er so eine, wäre er ja auch eigentlich schizophren.

Von daher wird man hinter Mördern, die es bewusst, mit Absicht und eventuell sogar Freuden wurden, keine bessere Persönlichkeit finden. Die Suche danach ist ein Irrtum oder eine Ausrede.

Ich denke, es geht, in erster Linie, diesen Frauen darum, die Zügel in der Hand zu halten, zu gängeln, zu bestimmten, zu dominieren, aus welchen ebenfalls psychisch kranken Gründen auch immer. Es sind dies aber Verhaltensweisen, die sie in ihrem bisherigem Leben nicht ausleben konnten.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Suchen diese Partnerinnen ganz bewusst einen brutlane Gewalttäter oder suchen die einfach nur einen Gefangenen.
Andersherum: Hat der Typ, der wegen Steuerhinterziehung einsitzt eine ähnliche Chance auf einen Fan Club wie der Serienmörder?
Es gibt ja die Knastzeitung „Lichtblick“, die komplett im Internet veröffentlicht wird. Und da sind (oder waren?) auch reichlich Kontaktwünsche drin, von Männern, die Kontakt nach draußen suchen, speziell zu Frauen. Das wäre ja nicht so, wenn diese Anzeigen nicht auch Aussicht auf Erfolg hätten, nehme ich mal an.
Grundsätzlich erlangt aber der, der schwere Gewaltverbrechen verübt, einem ganz anderen Grad von Prominenz, so dass sich auch ganz ohne sein Zutun eine „Fangemeinde“ bildet. Die Gelegenheiten für den Gewaltverbrecher dürften einfach viel besser sein.
Und der Steuerhinterzieher übt auch eher nicht so die Faszination des Animalischen aus, das ist ein Aspekt, der da fehlt.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:33
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:nur eben Männer im Gefängnis würden im Stich gelassen.
Auch das eine einseitige, verzerrte Gesichtsweise, denn auch Frauen im Gefängnis geht es nicht besser. Wären solche Helferinnen tatsächlich nur am Helfen interessiert, dann würden sie auch Frauen helfen und diese Beziehungen auf Helfen und Freundschaft aufbauen, aber nicht primär auf Liebe und Sex.

Wer helfen will, kann allgemein für Hilfe und angenehmere Haft sorgen ohne sich nur um einen bestimmten kümmern zu wollen.

Noch schlechter als den Gefangenen erging es eigentlich den Opfern, aber für die haben sie keine Tränen. Auch das bezeugt ihr angebliches Mitleid als Lüge.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:"selbst wenn, er hätte ja eh keine andere Wahl"
Das ist ein weiterer Knackpunkt, Die Insassen haben tatsächlich nur eine geringe Wahl, auch wenn sich ein paar Interessenten melden. Sie wählen praktisch das geringere Übel, die Einäugige unter den Blinde, aber nicht die Person, die begehren oder lieben würden.
Sie mögen es vielleicht, bemuttert zu werden, und freuen sich natürlich über jeden menschlichen Kontakt, aber selten ist da mehr.
Vielleicht erhoffen sie sich auch Hafterleichterung oder eine Chance, früher raus zu kommen.
Zitat von BjörnarBjörnar schrieb:Die Gefahr des Fremdgehens oder Weglaufens dürfte auch überschaubar sein - zumindest, solange er noch sitzt.
Es geht einigen eher darum, einen potentiell für Frauen gefährlichen Menschen unter Kontrolle zu haben. Viele dieser Frauen, die Knastis heiraten, haben eine absolut kaputte Kindheit mit sexuellen Missbrauch hinter sich. Missbraucht von Männern, denen gegenüber sie ohnmächtig waren. So eine Liebe zu exakt einem solchem Typ gibt ihnen endlich das Gefühl, die Stärkere zu sein. Rache am früheren Täter und Bewältigung des Traumas durch Projektion quasi.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:36
Als ich noch Knastarbeit mit Jugendlichen gemacht habe, schalteten die gern Kontaktanzeigen in Frauenzeitschriften wie "Brigitte" und was es damals, Anfang der 1970er so gab. Stolz berichteten mir die Jungs, wie viele Briefe und Fotos sie bekamen. Ich hatte schon damals den Eindruck, dass sich diese Frauen/Mädchen in verschiedene Gruppen einteilen lassen:

Muttis, die jemanden betüddeln wollen.

Edelmütige, die den Strafgefangenen auf den rechten (meist religiösen) Tugendpfad geleiten wollen.

Frauen, die zwar Kontakt haben wollten, aber sicher sein wollten, dass ihnen der Kerl die nächsten Jahre nicht an die Wäsche gehen kann.

Frauen, die Knackis einfach knackig fanden. Hey, der hat 5 Jahre im Knast keine Frau gehabt! Der geht ab!!

Frauen, die so wirken, als wenn sie ausser einem ausgehungerten Knastbruder keinen abbekämen.

Und dann vielleicht noch ein paar, die sich einen Kick beim Fick davon versprachen, dass ihr Traummann schon mal gern seiner Sexualpartnerin den Hals abdrückt.

Ich denke, auch hier sind die Motive so vielfältig und bunt wie die Menschen selbst. Wir können und müssen sie nicht unbedingt nachvollziehen oder gar teilen.

Wenn Männe im Knast hockt oder Frau Witwe ist, weiss sie wenigstens, wo ihr Kerl steckt.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 13:57
@Doors

Hier spricht der Praktiker. ;)

Das sind alles einleuchtende Gründe.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 14:37
@Doors

Auch ich schließe mich an. Alles nachvollziehbare Gründe aus Sicht der jeweiligen und sogar für mich als Außenstehender. Und manche Frauen, die aus religiösen Motiven bspw. agieren, sehen darin echt eine Lebensaufgabe.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Und dann vielleicht noch ein paar, die sich einen Kick beim Fick davon versprachen, dass ihr Traummann schon mal gern seiner Sexualpartnerin den Hals abdrückt
Auch diesen Grund kann ich mir häufig vorstellen. Da dürften so einige Frauen darunter sein, die ganz besondere Fetische haben und die allein vom Gedanken daran geil werden. Nicht immer sind es die versauten oder gar perversen Männer. Frauen können genauso ticken.

Diese Vorliebe und Praktik ist aber längst kein Tabuthema mehr und findet auch in immer mehr halbwegs normalen Schlafzimmern Anhang.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 15:18
Das bekannteste Beispiel für Hybristophilie ist wohl der Kult um Chales Manson. Wer sich einlesen mag: Wikipedia: Charles Manson#Rezeption


Und ich "kannte" mal eine über Tumblr, die Richard Ramirez (Wikipedia: Richard Ramírez )
Liebesbriefe und Tittenfotos schickte, zusammen mit ellenlangen Ausführungen sexueller Gefälligkeiten. War interessant, was er zurückschrieb. Und dass das überhaupt ging, weil Aus- und Eingang von Gefängnisbriefen ja eh gefilzt wird. Schätze, irgendwo muss sexueller Druck ja hin und deswegen war's okay.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 15:40
@Doors

Ich denke an Deiner Aufzählung ist so einiges dran.

Für die Männer ist so eine "Partnerin" draußen ja auch nicht schlecht und manche sind sicher sehr geschickt darin, die Damen zu manipulieren, um für sich Vorteile rauszuschlagen (Geld, Briefmarken, frühere Entlassung etc.). Von daher denke ich nicht, dass alle Frauen, die sich darauf einlassen, automatisch die Zügel in der Hand halten und oft genug zwischen all den Liebesbeteuerungen etc. auch gehörig be- und ausgenutzt werden. Die "Romanze" ist vermutlich sofort vorbei, falls Frau sich irgendwann dagegen wehren sollte.

Vielleicht habe ich auch bisher zu wenig Ehen mitbekommen, die im Knast begannen und tatsächlich noch immer existieren unter Normalbedingungen).

Es sind wohl auch tatsächlich oft die "besonders schweren" Jungs, die auf solche Frauen eine gewissen Faszination und Anziehungskraft ausüben. Die Betrüger und Steuerhinterzieher sind da wohl nicht so "gefragt".

@off-peak

Das mit dem Weglaufen und Fremdgehen war nicht ganz ernst gemeint, auch wenn's natürlich stimmt.

Es ist leicht zu sagen, für mich käme eine derartige Konstellation nicht in Frage. Ich würde behaupten, in meinem Fall wäre es extrem unwahrscheinlich, weil ich nicht vorhabe, mir neue Bekanntschaften im und aus dem Knast zu suchen. Da wüsste ich bessere Orte. Mir fällt auch kein Grund ein, wie ich in Kontakt mit Insassen kommen sollte.

Andererseits ist Verlieben ja auch nicht unbedingt rational oder etwas, das man groß planen kann. Da braucht man sich ja nur Pubertierende angucken - irgendeinen unerreichbaren Schwarm von 'ner Band oder 'nen Schauspieler hatten doch die meisten.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 15:52
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Diese Vorliebe und Praktik ist aber längst kein Tabuthema mehr und findet auch in immer mehr halbwegs normalen Schlafzimmern Anhang.
@rhapsody3004

Ich hoffe Du meinst nicht die Vorliebe, sich Serienmörder anzulachen, sondern nur die laut @Doors intendierten Begleiterscheinungen. Würde mich doch irgendwie beängstigen, wenn ich jetzt in sämtlichen Schlafzimmern meiner Nachbarschaft Gewaltverbrecher vermuten müsste.
Zitat von BjörnarBjörnar schrieb:Andererseits ist Verlieben ja auch nicht unbedingt rational oder etwas, das man groß planen kann.
Nur wird das mit Langzeit Inhaftierten ja kaum durch Zufall passieren. Die trifft man ja nicht abends im Edeka. Das kann ja kaum ein zufälliges Verlieben sein, das muss schon von Anfang an so geplant werden.
Zitat von BjörnarBjörnar schrieb:irgendeinen unerreichbaren Schwarm von 'ner Band oder 'nen Schauspieler hatten doch die meisten.
Und Gewaltverbrecher sind ja auch meist nicht als Starschnitt in der Poprocky.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 15:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur wird das mit Langzeit Inhaftierten ja kaum durch Zufall passieren. Die trifft man ja nicht abends im Edeka. Das kann ja kaum ein zufälliges Verlieben sein, das muss schon von Anfang an so geplant werden.
Naja, wie @Björnar schrieb:
Zitat von BjörnarBjörnar schrieb:Da braucht man sich ja nur Pubertierende angucken - irgendeinen unerreichbaren Schwarm von 'ner Band oder 'nen Schauspieler hatten doch die meisten.
Hier in Deutschland sieht das noch anders aus als in den USA, da erreichen Schwerverbrecher einen ganz andern Bekanntheitsgrad. Hier läuft das auf Grund der Persönlichkeitsrechte ja etwas anders.
Und man kann sich ja meist die gesamte Verhandlung ansehen, weil die übertragen oder aufgezeichnet werden, der Zugang zu einem Schwerstkriminellen ist ähnlich wie bei einem Schauspieler oder Sänger. Da mag es schon vorkommen, dass, ähnlich wie man für Promis schwärmt, die Wahl des Unterbewusstseins auf einen Kriminellen fällt.
Nur ist der „erreichbarer“ als der Star, und schon steckt man drinnen.
Kann so laufen.
Aber es gibt, da hast du recht, durchaus auch die, die bewusst Kontakte ins Gefängnis herstellen.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 16:04
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Nur ist der „erreichbarer“ als der Star, und schon steckt man drinnen.
@Ilvareth

Ich dachte, der steckt dann drinnen. Wie auch immer.
Dein Punkt mit den USA ist sicher nicht falsch.

Ich halte auch gar nichts von solchen Übertragungen.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 16:22
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hoffe Du meinst nicht die Vorliebe, sich Serienmörder anzulachen, sondern nur die laut @Doors intendierten Begleiterscheinungen. Würde mich doch irgendwie beängstigen, wenn ich jetzt in sämtlichen Schlafzimmern meiner Nachbarschaft Gewaltverbrecher vermuten müsste
Natürlich meinte ich damit nicht die Vorliebe auf Serienmörder und ebenso wenig die Praktik sie sich ins Haus zu holen.

Meinte nur die spezielle Vorliebe der Atmenreduktion während des Akts. Diese, in unterschiedlicher Ausführung und Härtegrade, ist längst nicht mehr nur in der reinen BDSM-Szene vertreten bzw. findet längst nicht mehr nur dort gefallen.


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15.04.2021 um 16:23
@sacredheart
Ich meinte, frau oder seltener man steckt dann in der Sache mit dem Knacki drin.

Was ich beim Querlesen des von mir erwähnten Artikels noch gefunden habe, und was durchaus auch ein Aspekt sein kann, ist, dass dort die Betroffene beschreibt, wie sehr sie den geistigen Austausch schätzt.
Auch diese Art des Kennenlernens ist ja etwas ganz anderes als diese „Echtzeitnummer“, die wir sonst haben. Zum einen findet erst mal sehr viel Austausch statt, ohne dass man sich gesehen hat. Das Körperliche steht zwangsläufig ganz weit hinten an. Das empfindet sie als durchaus positiv.
Auch ist das gerade mit den Briefen ja eine sehr altmodische und sehr persönliche Form der Kommunikation. Man kann seine Worte mit Bedacht wählen, von beiden Seiten, dann handschriftlich aufs Papier bringen, ein Spritzer Parfum dazu, das transportiert einfach mehr als nur Worte. Eine Email hat Inhalt, einen Brief hat der andere ebenso in der Hand gehalten, das Papier gefühlt etc, weißt du, was ich meine? Das schafft eine ganz andere Nähe als Tinder und ist auch in der heutigen Zeit etwas sehr besonderes.
Da kann ich mir auch gut vorstellen, dass es vielleicht wirklich mit einer losen, freundlich gemeinten Brieffreundschaft anfängt und dann davongallopiert.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 16:34
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Auch ist das gerade mit den Briefen ja eine sehr altmodische und sehr persönliche Form der Kommunikation. Man kann seine Worte mit Bedacht wählen, von beiden Seiten, dann handschriftlich aufs Papier bringen, ein Spritzer Parfum dazu, das transportiert einfach mehr als nur Worte. Eine Email hat Inhalt, einen Brief hat der andere ebenso in der Hand gehalten, das Papier gefühlt etc, weißt du, was ich meine? Das schafft eine ganz andere Nähe als Tinder und ist auch in der heutigen Zeit etwas sehr besonderes.
Da kann ich mir auch gut vorstellen, dass es vielleicht wirklich mit einer losen, freundlich gemeinten Brieffreundschaft anfängt und dann davongallopiert.
Da ist was dran. Ist einfach schöner. Handgeschriebene Briefe sind das einzig Wahre.

Mensch, wenn ich jetzt so zurückdenke, wie häufig und gern ich früher Liebesbriefe geschrieben habe, sollte ich vielleicht doch nochmal umdenken und Damenkontakte im Strafvollzug suchen. Und meine geliebte Freiheit wäre auch nicht gleich sofort wieder gefährdet.

Allerdings muss es nicht gleich eine Mörderin sein.


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Hybristophilie - wenn man "ins Gefängnis" liebt

15.04.2021 um 16:54
@rhapsody3004
In dem Crimeartikel ist ein Bild von gesammelten Briefen dieses Kontakts, und da muss ich schon sagen, das ist was ganz anders als ne Mail oder ne Kurznachricht. Selbst dieses Foto von den beschrifteten Umschlägen transportiert für mich was.
Und wenn man den Brief dann liest, passiert ja auch ganz viel im Kopf, vielleicht zelebriert man so einen Brief auch. So ne Mail, wie oft lesen wir die nebenbei, zwischen den vielen anderen Mails, aber die übrige Post kann ich weglegen und mich nur mit dem Brief und einer Tasse Kaffee auf den Balkon setzen....
Also doch, das macht mit Sicherheit einen nicht unerheblichen Teil aus.

Ich schreibe übrigens auch gerne Briefe von Hand ;-)


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