Unfreundlichste Länder weltweit

RachelCreed schrieb:Ich habe selbst auch teils bemerkenswerte Ausnahmen erlebt.

Die habe ich auf Staten Island in Form eines Händlerpaares erlebt (mit dem Mann habe ich auch noch über Soko Leipzig gequatscht und weil ein Bekannter von ihm eine Statistenrolle hatte) - und in South-Ferry bei Polizisten, sehr hilfsbereit uns gegenüber, und einer Burgerverkäuferin.

In Los Angeles und San Francisco gab es jede Menge besonderer Ausnahmen. Sehr viele super hilfsbereite Passanten, wie selbstverständlich, und freundliche Händler und auch Hotelpersonal.

Aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt.

silentgrave schrieb:Das kenne ich aber auch aus dem Pott,

Der Pott :Y:
Meine Heimat der Vokuhilas, Mantas und Curry Pommes rot-weiß, in Fachkreisen auch Mantaplatte genannt.
Am besten stylish korrekt mit Mantaletten genießen.

Ich hasse Urlaub 😒 aber wenn ich mich schon breit schlagen lasse irgendwo ein zu checken, merke ich praktisch keinen Unterschied wo ich bin.

In Klardeutsch: Das grinsen gehört zur Dienstleistung.😑

@RachelCreed

Auch Chinatown hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Glaube auch, dass es in Little Italy ähnlich sein könnte, da waren wir aber nicht. Gerade in den Migrantenstadtteilen bestimmt.
Aber auch da sind natürlich nicht alle freundlich. Außerdem hat Freundlichkeit nichts mit der Herkunft zu tun, meiner Meinung nach.

Mila_ schrieb:Frankreich, definitiv 🙄

Das habe ich auch über Frankreich gedacht. Wir sind aber vor kurzem in Südwestfrankreich gewesen (Gironde, Les Landes, etc.) und konnte diesen Eindruck nicht mehr bestätigen. Zum einen waren die meisten Leute zu uns Ausländern durchaus freundlich, und zum anderen haben sich sogar die Fremdsprachenkenntnisse verbessert (wobei wir zunächst immer mit Französisch angefangen haben, aber oft ist man uns trotzdem mit Englisch entgegen gekommen). Alles in allem war ich am Ende der Reise positiv überrascht von Frankreich und den Franzosen.

rhapsody3004 schrieb:In Los Angeles und San Francisco gab es jede Menge besonderer Ausnahmen. Sehr viele super hilfsbereite Passanten, wie selbstverständlich, und freundliche Händler und auch Hotelpersonal.

Meine Frau kommt aus Calabasas einem Ort im LA county es kommt in SoCal immer drauf an wo du bist weiter südlich von LA ist dann Republikaner Gebiet und die Freundlichkeit schwindet bei einigen dann recht schnell. Ansonsten hast du aber recht der Großteil ist zuvorkommend und nett. Da erinnere ich mich immer gerne an einen Urlaub in Miami wo meine Frau und ich auf dem Parkplatz überlegt hatten wo wir als nächstes hinfahren wollen kamen glaube ich knapp 5 Leute die uns gefragt haben ob alles in Ordnung ist und ob wir Hilfe brauchen sowas würde in weiten Teilen Europas besonders in Deutschland nicht passieren.

Wenn ich drüber nachdenke, dann sind mir womöglich die meisten unfreundlichen Leute in meiner eigenen Heimat begegnet. In Bayern kann einem schon manchmal ein rauer Wind entgegen wehen, vor allem, wenn man kein Einheimischer ist. Aber selbst als Bayer wird man manchmal unfreundlich angefahren, wenn man aus der "falschen" Region kommt. In Franken sind zum Teil die Südbayern nicht beliebt, in Niederbayern mag man keine Oberbayern, etc.

Kann man das so generell festmachen? Ich glaube nicht ... wir zelten (wenn nicht Corona ist) häufig auf einem kleinen Campingplatz in Schottland und der Besitzer liebt Deutsche - er findet sie verlässlich, leise, interessiert ... der Eindruck kommt glaube ich daher, weil es eine Gegend ist, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und man nur kommt, wenn man gerne liest, wandert, kleine Schlösser besucht. Ist keine Partymeile. Würde er sehen, wie sich unsere Landsleute am Ballermann aufführen, dann würde sich das Bild vermutlich schnell wandeln. Ergo: Kein deutscher Junggesellenabschied würde sich in seine Hütte verirren, jedoch einige Schotten jedes Jahr, weshalb er die eigenen Landsleute viel anstrengender findet.

Es gibt überall Idioten. In Schottland habe ich mal in einem B&B gejobbt - da kam eine US Amerikanerin mit einem verdrehten Knie - weil der Supermarkt keine Kühlpacks hatte, kühlte sie das Knie mit gefrorenen Erbsen - und gab uns diese als "Trinkgeld", weil sie dachte, wir freuen uns riesig über ein bisschen kostenfreies Gemüse. Kam sehr arrogant rüber, war aber eventuell gar nicht so gemeint.

Die Franzosen empfinde ich nicht mehr als so abweisend (und wohne in der Nähe der Grenze). Da finde ich Schweizer (auch da gibt es sehr nette) schlimmer, die wie Heuschrecken in den hiesigen grenznahen Supermärkten einfallen und auch wegen ein paar Cent auf ihrem Ausfuhrschein bestehen, auch wenn die Schlange hinter ihnen sehr lang ist.

ribster schrieb:Da erinnere ich mich immer gerne an einen Urlaub in Miami wo meine Frau und ich auf dem Parkplatz überlegt hatten wo wir als nächstes hinfahren wollen kamen glaube ich knapp 5 Leute die uns gefragt haben ob alles in Ordnung ist und ob wir Hilfe brauchen sowas würde in weiten Teilen Europas besonders in Deutschland nicht passieren.

Die Frage ist, ob das immer ernst gemeint und lustig ist. Ich hatte mal eine italienische Mitbewohnerin mit einem riesigen Freundeskreis. Die ersten Wochen war es toll - immer Party in der eigenen Wohnküche, immer leckere Pastagerichte ... dann ging es uns irgendwann tierisch auf die Nerven.

Wie sollten allerdings beim Ranking der Freundlichkeit auch keinen systemischen Fehler machen und

Unseren unfreundlichen unterfickten unterdrückten Chef mit einem Surf Lehrer in der Karibik vergleichen.

Urlaub lebt von guter Laune, das wissen auch die Anbieter die nicht doof sind, Arbeit lebt weniger davon.

Ein ehrlicher Vergleich müsste auch ähnliche Lebenssituationen gegeneinander matchen.

Natürlich sind unsere Freunde und Familie in Peru, nachdem wir sie zwei Jahre nicht gesehen haben um Lichtjahre netter als eine unterbezahlte Kassiererin hier kurz vor Feierabend wenn ich noch ein paar klitzekleine Fragen habe, ob der Joghurt nicht im Angebot ist.

Dennoch kann die Kassiererin privat ein kleiner Engel sein.

MissMary schrieb:Da finde ich Schweizer (auch da gibt es sehr nette) schlimmer

In der Schweiz habe ich gelegentlich eine unterschwellige Abneigung gegen Deutsche erlebt. Das kam meistens subtil mit einer spitzen Bemerkung oder einem undeutlichen Gemurmel daher, dem man keine richtige Unfreundlichkeit, aber irgendwie doch eine unangenehme Antipathie entnehmen konnte.

Ähnliches kann man auch in Österreich erleben (Stichwort Piefke), wobei mir das als Bayer mit tendenziell österreichischem Zungenschlag meistens erspart bleibt. Dialektmäßig gehe ich meistens als Österreicher durch, solange man nicht meinen Pass zu Gesicht bekommt.

martenot schrieb:In Franken sind zum Teil die Südbayern nicht beliebt,

Das liegt aber daran das man aus uns immer Bayern machen will, was wir nunmal nicht sind.
Franken sind rauh und gerade raus, das stimmt! Auch als „Zugezogener“ hat mans nicht unbedingt leicht. Grad bei uns Unterfranken. Aber wenn wir mal jemanden ins Herz geschlossen haben, bekommt er unser letztes Hemd wenn’s sein muss.

6.PzGren391 schrieb:Das liegt aber daran das man aus uns immer Bayern machen will, was wir nunmal nicht sind.

Was man ja nicht die Menschen aus Südbayern spüren lassen muss, da weder die jetzt lebenden Franken noch die Südbayern die bayrische Geschichte gestaltet haben.

Wobei man ähnliche Vorbehalte auch zwischen den Baden und den Württembergern erleben kann. Da spüre ich auch regelmäßig Unfreundlichkeiten auf beiden Seiten.

MissMary schrieb:Die Frage ist, ob das immer ernst gemeint und lustig ist.

Meistens schon in der Hinsicht sind die meisten Amerikaner die ich kenne so Hilfsbereitschaft wird sehr hoch geschrieben bei Kleinigkeiten zumindest.

MissMary schrieb:Ich hatte mal eine italienische Mitbewohnerin mit einem riesigen Freundeskreis. Die ersten Wochen war es toll - immer Party in der eigenen Wohnküche, immer leckere Pastagerichte ... dann ging es uns irgendwann tierisch auf die Nerven.

Das ist bei uns Spaniern aber auch nicht großartig anders ist eben typisch südeuropäisch Familie (wozu auch die engen Freunden zähle) ist das wichtigste die sieht man jeden Tag und verbringt seine Zeit mit ihnen ich liebe das.

martenot schrieb: In der Schweiz habe ich gelegentlich eine unterschwellige Abneigung gegen Deutsche erlebt. Das kam meistens subtil mit einer spitzen Bemerkung oder einem undeutlichen Gemurmel daher, dem man keine richtige Unfreundlichkeit, aber irgendwie doch eine unangenehme Antipathie entnehmen konnte.

Einige meiner Bekannten sind Grenzgänger und erleben mitunter schon Rassismus. Aber das ist vermutlich überall so, wo man auf ein anderes Volk trifft.

ribster schrieb:Meistens schon in der Hinsicht sind die meisten Amerikaner die ich kenne so Hilfsbereitschaft wird sehr hoch geschrieben bei Kleinigkeiten zumindest.

Die Amerikaner sind sehr viel kontaktfreudiger, sie erzählen dir ja auch schon beim ersten Treffen ihre intimsten Probleme, dafür flacht die Freundschaft dann sehr schnell wieder ab (zwangsläufig, der normale Mensch kann eben nur eine gewisse Anzahl von Bekanntschaften unterhalten).

ribster schrieb:Das ist bei uns Spaniern aber auch nicht großartig anders ist eben typisch südeuropäisch Familie (wozu auch die engen Freunden zähle) ist das wichtigste die sieht man jeden Tag und verbringt seine Zeit mit ihnen ich liebe das.

Ja, es war ihr unverständlich, warum wir nach einer Weile eher genervt waren, dass jeden Abend unsere Küche voller Leute sitzt, die Party machen. Ich hatte gar nicht den Wunsch nach so vielen Sozialkontakten, sondern wäre gerne mal auf dem Sofa gefläzt und hätte mich durch die Programme gezappt.

MissMary schrieb:Aber das ist vermutlich überall so, wo man auf ein anderes Volk trifft.

Ich würde sagen, nicht immer. Manchmal habe ich den Eindruck, dass verwandte Völker bzw. Menschengruppen, die womöglich noch dieselbe Sprache sprechen, sich gegenseitig besonders wenig mögen. Ich denke da zum einen an die deutschsprachigen Länder, aber auch woanders ist mir das aufgefallen (beispielsweise mögen viele Chilenen keine Argentinier).

Oft ist also die erlebte Unfreundlichkeit an die eigene Herkunft geknüpft. Es kann also sein, dass vielleicht in der Schweiz jemand aus Italien von freundlichen Begegnungen erzählt, während ein Deutscher eher unterkühlte Reaktionen erlebt.

martenot schrieb:Ich würde sagen, nicht immer. Manchmal habe ich den Eindruck, dass verwandte Völker bzw. Menschengruppen, die womöglich noch dieselbe Sprache sprechen, sich gegenseitig besonders wenig mögen. Ich denke da zum einen an die deutschsprachigen Länder, aber auch woanders ist mir das aufgefallen (beispielsweise mögen viele Chilenen keine Argentinier).

Das kannst du bei uns im Dorf beobachten, da braucht es nicht mal zwei Nationen. Neue ziehen hinzu und bekommen erst mal keine Vorschusslorbeeren, sondern müssen sich erst beweisen, dass sie nett sind. Wenn sie genug Kontakte haben, dann erfolgt die Integration automatisch (klappt besonders gut, wenn sie Kinder haben und es so viele Kontaktmöglichkeiten gibt).

Bei uns in der Nachbarschaft hat ein Yuppie Paar gebaut - modernes Haus, die sind eigentlich nie da und die Meinung über sie müsste neutral sein -da wird alles irgendwie negativ ausgelegt.

Ich bin zwar erst mittleren Alters, war aber schon relativ viel in der Welt unterwegs.

Hier meine persönlichen Eindrücke:

Schweden, Norwegen: durchwegs nett und offen, hilfsbereit

Italien: Im Norden problematisch, je weiter man in den Süden kommt (auch Sizilien) desto herzlicher

Frankreich: Paris - bisher nur schlechte Erfahrunen, in kleineren Dörfern aber durchwegs freundlich und offen

USA: sehr gute Erfahrungen, sowohl in großen Metropolen wie LA oder SF, aber auch in ländlichen Gegenden wie Pennsylvania

Australien, Neuseeland: Sehr hilfsbereit und offen

Österreich: bisher fast nur negativ, sehr reserviert und arrogant

Thailand, Philippinen: sehr freundlich, hilfsbereit, herzlich

ribster schrieb:Meine Frau kommt aus Calabasas einem Ort im LA county es kommt in SoCal immer drauf an wo du bist weiter südlich von LA ist dann Republikaner Gebiet und die Freundlichkeit schwindet bei einigen dann recht schnell

Ich selbst kann da aus der Erinnerung heraus nur von Dowtown, Santa Monica, Santa Barbara (nicht direkt L.A.), North-Side glaube Flughafengegend, Beverly Hills, Hollywood und Westlake (McArthur Park Viertel) sprechen.

Das mit den Reps glaube ich gerne, aber selbst die kann man nicht alle in eine Schublade stecken. Genauso wie unsere Sachsen oder Bayern auch nicht.

Wie gesagt

rhapsody3004 schrieb:Man kann das nicht alles pauschalisieren. In jedem Land auf der Welt, in jeder Stadt schon, gibt es solche und solche Menschen und Gegenden.

Und das gilt für jede Stadt. New York bspw. Selbst Manhattan nur ist nicht gleich Midtown nur. Und selbst in Midtown ist garantiert nicht jeder so unfreundlich drauf wie vor Ort empfunden.

breakup schrieb:Österreich: bisher fast nur negativ, sehr reserviert und arrogant

Wie gesagt, kann einem insbesondere passieren, wenn man als Deutscher identifiziert wird. Habe ich auch schon erlebt, wenn ich mit meinem Partner in Österreich war, der kein Bairisch spricht. Im professionellen touristischen Segment erlebt man es nur selten, aber im privaten Umgang, bei Zufallsbegegnungen oder in Restaurants/Gaststätten schon.

Das finde ich manchmal insbesondere deswegen unangenehm bis peinlich, weil ich selbst ja ein halber Österreicher bin.

martenot schrieb:In der Schweiz habe ich gelegentlich eine unterschwellige Abneigung gegen Deutsche erlebt. Das kam meistens subtil mit einer spitzen Bemerkung oder einem undeutlichen Gemurmel daher, dem man keine richtige Unfreundlichkeit, aber irgendwie doch eine unangenehme Antipathie entnehmen konnte.

1998 in Folkestone wurde uns der freundliche Hinweis gegeben, dass wir uns nicht unbedingt als deutsche Jugendliche zu erkennen geben sollten. Vor allem nicht vor englischen Jugendlichen, da die Abneigung und die Vorurteile groß und leider noch immer historisch bedingt sind.
Passiert ist aber gar nichts.