Das Leben ist langweilig

@Mindslaver

Ich empfinde das Leben (leider) nicht als langweilig. Immer wenn ich ein wenig zur Ruhe kommen will, passiert irgendwas Neues...privat oder beruflich.

Mittlerweile habe ich 16 Stunden am Tag Hektik.

Ich habe eigentlich mehrere Hobbys. Hunde, Basteln, Aquaristik und Terraristik. Letzteres ist auf 3 Nanoaquarien zurück geschraubt (von 25 Terrarien und 20 Aquarien). Bastelmaterialien türmen sich, wurden aber 3 Jahre nicht genutzt. Die Hunde bekommen ihre Schmuseeinheiten nebenher...die Versorgung übernimmt die Familie.

Selbst wenn ich mal Freizeit hätte, ich hätte genug Beschäftigung. Bin auch der Meinung, es gibt genügend Ideen und wenn jemanden langweilig ist, macht er was falsch oder hat evtl. Depressionen. Evtl. hilft ein leicht "antreibendes" Medikament was.

Wenn mehr Zeit hätte, würde ich zusätzlich auf Flohmärkte (aktiv und passiv), ehrenamtlich arbeiten, Tierheimhunde ud/oder Senioren beschäftigen, ...

Liebe Grüße Vyvyn

Outback schrieb:man muss es nur selbst in die Hand nehmen und finanzieren können.

Was aber schwer wird, wenn man keinen Job hat :D

Ich denke, dass manche Menschen gar nicht mal so sehr ein Problem damit haben, den richtigen Job zu finden, der sie ausreichend auf allen Ebenen fordert, sie haben eher ein Problem damit, eine Tätigkeit ausüben zu MÜSSEN um an das nötige Kleingeld zu kommen, welches ihnen dann eine abwechslungsreiche Freizeit garantieren würde.

Doors schrieb am 18.02.2023:Für mich bedeutet Stillstand Rückschritt, während sich die Welt um mich herum weiter entwickelt, wohin auch immer. Ich bin gerne Teil dieser Welt, und noch lieber nehme ich Einfluss auf die Entwicklung. Dazu muss ich raus und unter Menschen.

Ich finde das sind zwei unterschiedliche Dinge.
Leben ansich und soziale Interaktion.
Ich geh auch sehr gern unter Menschen.
Lerne Frauen kennen und lass sie in mein Leben, engagiere mich in Vereinen, habe einen recht breiten Freundeskreis usw.
Aber von der Grundlage her war, und eigentlich immer noch, ist mein Leben recht eingefahren, routiniert und auch ohne große Abwechslung.
Und ich empfinde es sehr schön so.

Vyvyn schrieb:Mittlerweile habe ich 16 Stunden am Tag Hektik.

Auf Dauer hält das niemand aus.

Vyvyn schrieb:Ich habe eigentlich mehrere Hobbys. Hunde, Basteln, Aquaristik und Terraristik. Letzteres ist auf 3 Nanoaquarien zurück geschraubt (von 25 Terrarien und 20 Aquarien). Bastelmaterialien türmen sich, wurden aber 3 Jahre nicht genutzt. Die Hunde bekommen ihre Schmuseeinheiten nebenher...die Versorgung übernimmt die Familie.

Ehrlich gesagt klingt das nicht gesund. Da täte es vielleicht eher Not, einen Gang zurück zu schalten, bevor man sich aufreibt und eigentlich gar nicht allem gerecht werden kann.

Vyvyn schrieb:Mittlerweile habe ich 16 Stunden am Tag Hektik.

Also das wäre mir zu stressig, ehrlich ;)

Doors schrieb am 18.02.2023:Für mich bedeutet Stillstand Rückschritt, ...

Das finde ich auch, daher mache auch ich immer wieder neue Dinge.
Gerade baue ich mir z.B. ein Instrument. Auch wenn es das schon seit den 80´er Jahren gibt und es mittlerweile Nachbauten davon gibt, packe ichs selber an. Ich will halt wissen "wie" es geht.

Gucky

Gucky87 schrieb:Gerade baue ich mir z.B. ein Instrument.

Klingt interessant. Welche Art Instrument baust du denn?

Die Laserharfe, die J.M. Jarre einst auf die Bühne brachte.
Siehe hier:

Jean-Michel Jarre: Laserharfe in Nürnberg 2016

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Lerne viel neues dabei ;)

Gucky.

Das ist eine spannende Idee. Habe ich noch nichts davon gehört gehabt....

Private Nachricht ;)

Gucky.

Ihr macht teilweise wirklich sehr viel. Da sieht mein Leben schon viel beschaulicher aus. Mich würde so viel Action stressen.

Laura_Maelle schrieb:Mich würde so viel Action stressen.

Mich auch. Wenn ich denke, was ich als junger Mensch für viele Aktivitäten am Tag hatte, das reicht heute für einen Monat :D

Allerdings denke ich schon manchmal, ich würde auch gerne was :erleben". Reisen z.B. reizt mich immer mehr.
Es ist allerdings recht aufwendig für mich auch nur ein Wochenende wegzufahren.

Laura_Maelle schrieb:Mich würde so viel Action stressen.

Ich bin da insofern anders gestrickt, als mich eher das "gemütliche Nichtstun" stresst bzw. mir keine Erholung bringt. Ich fühle mich viel besser erholt, wenn ich mich mit meinen Interessen beschäftige und ihnen nachgehe. Das ist zwar mit Aktivitäten verbunden, aber hinterher fühle ich mich gut und auch erholt. Nach einem Sofa-Wochenende hingegen fühle ich mich unausgeglichen und gereizt.

Dazu kommt noch, dass körperliche Aktivitäten und Bewegung Wohlbefinden auslösen, während wiederholtes ausgiebiges Herumsitzen mein Herz/Kreislaufsystem allmählich herunterfährt. Das bekommt mir nicht gut, und ich fühle mich dann unwohl.

martenot schrieb:als mich eher das "gemütliche Nichtstun" stresst bzw. mir keine Erholung bringt. Ich fühle mich viel besser erholt, wenn ich mich mit meinen Interessen beschäftige und ihnen nachge

Da hast du recht. Das Sofa ist kurzfristig reizvoll, mittelfristig gehr es einem besser, wenn man etwas Schönes, Wohltuendes erlebt hat.

Bundeskanzleri schrieb:mittelfristig gehr es einem besser, wenn man etwas Schönes, Wohltuendes erlebt hat.

Ja genau. Bei mir liegt es auch daran, dass sich im Lauf der Zeit meine Erinnerungen mit schönen Ereignissen anreichern, an die ich gern zurückdenke. Irgendwie wirkt dadurch auch meine Lebenszeit im Rückblick strukturierter und reizvoller, weil ich mich dann noch erinnere, dass ich im Januar dies gemacht habe und im Dezember jenes und vorletztes Jahr dies und das. (bei anderen Menschen bietet vielleicht der Beruf genügend Struktur, aber da mein Job ganzjährig ziemlich gleich ist, hilft er mir da nicht weiter).

martenot schrieb:meine Erinnerungen mit schönen Ereignissen anreichern, an die ich gern zurückdenke. Irgendwie wirkt dadurch auch meine Lebenszeit im Rückblick strukturierter und reizvoller, weil ich mich dann noch erinnere, dass ich im Januar dies gemacht habe und im Dezember jenes und vorletztes Jahr dies und das

Das fällt mir auch immer mehr auf.
Schon ein kleiner Ausflug bietet sehr viel mehr an Eindrücken und Erinnerungen.

An ein normales Wochenende erinnere ich mich nicht mehr.

Ist mir auch bei Corona aufgefallen.
Ich hatte viel Stillstand im Beruf. Ich weiß aber nicht mehr, was ich in den vielen Wochen überhaupt gemacht habe.

Hallo,
ich bin immer froh, wenn ich morgens aufwache und mir wird bewusst „Juhuuuu ich habe heute nichts vor“ !!!

Ich bin Ehefrau, Tochter, Hundehalterin und Mama von drei erwachsenen Kindern und fünf Enkelkindern.

Am schönsten ist es, wenn alles seinen Trott geht, alle gesund sind, ihr Ding machen, keiner streitet und ich mein kleines und ruhiges Leben leben kann !

Langeweile kenne ich nicht, es gibt immer etwas zu tun, aber ich genieße die ruhigen Momente, in denen nichts besonderes geschieht und die Welt still zu stehen scheint.

Das Leben kann echt schön sein 🍀

Pusteblume1964 schrieb:alle gesund sind, ihr Ding machen, keiner streitet

Dieser Zustand ist natürlich immer wünschenswert und schön. Drüber hinaus mag ich es aber doch lieber abwechslungsreich. Wobei ich in einer ganz anderen Situation lebe, in der es weder Kinder noch Enkelkinder gibt, die mich auf Trab halten würden. Ich muss selbst dafür sorgen, dass sich in meinem Leben etwas (hoffentlich Schönes) tut.

sacredheart schrieb am 20.02.2023:ieber @cejar
Meinst Du wirklich Langeweile oder Leere?

Aus meiner Erfahrung gibt es leere Plätze neben mir, die niemand ersetzen kann, auch nicht jede Menge, die man zu tun hat.

Es gibt Dinge, die mich immer genau dann überfallen, wenn ich gerade mal nichts zu tun habe, was selten genug ist.

Wer mir sehr gut hilft, damit klarzukommen, ist meine liebe Frau.

Heyho, danke dafür.

Darüber habe ich noch nie nachgedacht und der Gedanke beschäftigt mich seitdem. Ich glaube Leere trifft es tatsächlich ganz gut. Darüber muss ich mal mit meiner Therapeutin reden :)

Für Langeweile habe ich keine Zeit;)

Ich mag es gerne etwas vorzuhaben, Aktivitäten nachzugehen - abends ab vor den Fernseher und irgendetwas anschauen oder am Wochenende lange ausschlafen war nie und wäre nie etwas für mich. (Auch nicht als es beruflich, ausbildungsmäßig - z.B. Abi neben dem Beruf nachholen - relativ stressig war: Wenigstens ein bisschen Hobby, wenigstens ein schönes Abendessen (selbstgekocht) sollte es sein. Und ein freier Wochenendtag wenigstens alle zwei Wochen, den dann mit einer schönen/ interessanten Aktivität verbracht.)

Was mir nicht zusagt ist "Action" im Sinne von Sport, immer neue Leute, Verreisen, oder auch mein Aussehen verändern, Moden.
Was mir zusagt: Weite Wanderungen, (aufwendige) Bastel-/Werk-/Modellbauprojekte, Naturbeobachtungen planen (Tiere, Pflanzen, Himmelsereignisse), etwas Neues lernen, Lesen etc.
Ich probiere auch gerne etwas Neues aus wenn es mich aus einem Grundgedanken heraus interessiert - so habe ich z.B. etliche Jahre im Ausland gearbeitet, was sich aus meinem Beruf ergab anstatt aus dem Gedanken dass es das Ausland sein muss - , bin aber definitiv nicht jemand der gerne umzieht. Bei häufigen Umzügen denke ich immer an all die Garten- und Werkprojekte die nicht dazu passen, an die Natur deren nächstes Jahr ich nicht mitverfolgen werde etc. Und beim Aussehen: Ich bin so jemand der auch nach x Jahren noch den gleichen Geschmack hat und daher seine Kleidung trägt bis sie kaputt ist... und dann noch ein gleiches oder ähnliches Ersatzkleidungsstück in neu aus dem Schrank holt da fünf oder zehn Jahre zuvor mehrfach gekauft.

Auch als Jugendliche bzgl. "Action": Ich wäre nie jemand gewesen der sich für Au-Pair bewirbt, sich auf heikle Treffen einlässt oder der nach einer waghalsigen sportlichen Aktion ins Krankenhaus muss. Auch niemand der sein Aussehen andauernd verändert. Niemand bei dem man befürchten muss er fahre zu schnell oder alkoholisiert. Rauchen? Nie. Drogen ausprobieren? Garantiert nicht. (Es kam vor dass Leute meinten: ein bisschen kann man das doch ausprobieren, du verpasst was...)
Aber ich war so jemand der z.B. die Sommerferien zum Lesen von stapelweise Büchern, zum Erlernen von CAD (computer aided design, also professionelle Konstruktionsprogramme) oder einer Programmiersprache, für Fotoprojekte (schaffe ich es ein Foto zu machen wie "unsere" Turmfalken eine Taube schlagen?), Gartenprojekte (wie beeinflusst der pH-Wert die Blütenfarbe? finde ich bestimmte Tiere?)... genutzt hat, anstatt zu "faulenzen". Morgens früh raus und ein langer ereignisreicher Tag wartet!

Und bin so jemand dem schon oft gesagt wurde "komm, mach' mal ruhiger", weil ich eben so jemand bin der z.B. den schnellen aber intensiveren/ anstrengenderen Weg zum Abitur statt den langsameren wählt (hatte für den 2. Bildungsweg zur Auswahl: 2 Jahre BOS (und, was nicht empfohlen wird, nebenbei das Wochenende und die meisten Abende/ Nächte arbeiten) oder 5 Jahre Abendkurs (neben Arbeiten tagsüber)), gerne Hobbies hat die geistig fordern, für Gäste garantiert Selbstgekochtes und Selbstgebackenes serviert anstatt 'ne Pizza liefern zu lassen (auch als meine Altersangabe noch mit einer 1 begann), oder sich traut sich zu bewerben obwohl die Chancen recht schlecht sind (schlecht nicht wegen schlechtem Lebenslauf, sondern da es sich um einen dieser Jobs handelt bei denen ein einziger von 100 - 200 wohl allesamt sehr guten Bewerbern genommen wird; ich sehe da keinen Grund mich nicht zu bewerben - nicht weil ich davon ausgehe ziemlich sicher der beste Bewerber zu sein, sondern weil ich finde dass der Aufwand es zu versuchen relativ gering ist im Vergleich zur Freude wenn es doch klappt, und ich es viel eher hinnehmen kann dass es einfach nicht geklappt hat denn es nicht probiert zu haben).

Ob man mich da als eher einen "Langeweiler" (gärtnern, kochen, wandern, Neues lernen) oder als "übernimmt sich fast" betrachtet, liegt arg im Auge des Betrachters ;-)