Vorwürfe gegen Rammstein Bandmitglieder

calligraphie schrieb:Viele wünschen sich warscheinlich Lindemann in Hand Cuffs. Musik auf den Index. Die Menschen sind so ungeduldig geworden. Und wenn es nichts Neues gibt, überbrückt man die Wartezeit bis zum Finale mit täglichen Petitessen und Randnotizen.

Das sind für mich die 'Miesepeter' der Neuzeit. Die die Rammstein weiter hören wollen, würde man am liebsten auch noch gleich mit abführen.
Und das ist das was mir dabei immer wieder austößt. Das schwingt in Disskussionen und Berichterstattungen nämlich auch immer unterschwellig mit.

Es gibt ein davor, ein jetzt, und irgendwann auch ein danach. Und ich glaube nicht, das Leute die dann Rammstein noch weiter hören und die Konzerte besuchen, sich keinesfalls missionieren lassen müssen.

Die juristische Unschuldsvermutung sollte kein Freifahrtschein sein, mutmaßlichen Gefährdern aktiv eine Bühne zu bieten“

Quelle: https://www.krone.at/3065810

Mit Betonung mal auf 'mutmaßlich'.
Solche Aussagen und Wunschforderungen kann man getrost zur Seite legen. Dem sollte man sich gar nicht widmen !

Ich finde eigentlich auch, dass man mutmaßlichen Gefährdern keine Bühne geben soll.

@Aniara
Man stelle sich mal vor, eine Gruppe X ( wieviele Menschen könnten das sein?) einer non Profit Organisation fordern ein Verbot bzw. eine Verlegung, eines riesigen Millionen Umsatz Unternehmens, und nichts anderes sind die Konzerte. Und das obwohl Hunderttausende bereits in ihre Karten investiert haben, also nach BGB Verträge geschlossen haben. Da hängen ja auch hunderte Arbeitsplätze sowohl am Veranstaltungsort als auch bei den Unternehmen die für Rammstein arbeiten. Wer bitte, will das verantworten? Noch ist nicht mal bekannt, ob es überhaupt über die Ermittlungen hinaus weitergeht. Das ist ja quasi ein Eingriff in das Recht der Berufsausübung. So was konnte man unter Corona absagen oder verlegen, aber doch nicht weil manche es gerne so hätten.
Das wäre ein extremer Präzedenzfall. Da sollten andere Künstler mal ganz genau hinschauen, falls sie jemals in so eine Lage kommen.

Laura_Maelle schrieb:Ich finde eigentlich auch, dass man mutmaßlichen Gefährdern keine Bühne geben soll.

Wäre eine Perversion der Unschuldsvermutung. Fänd ich nicht so geil...

stereotyp schrieb:Wäre eine Perversion der Unschuldsvermutung. Fänd ich nicht so geil...

Wieso man kann doch die Unschuld vermuten und trotzdem alle öffentlichen Auftritte verbieten. So hat @Laura_Maelle
das wahrscheinlich gemeint, finde ich.

Palfrader schrieb:Wieso man kann doch die Unschuld vermuten und trotzdem alle öffentlichen Auftritte verbieten

Auf welcher Rechtsgrundlage soll das denn passieren? Inwiefern ist ein Rammstein-Konzert eine Gefahr?

Palfrader schrieb:Wieso man kann doch die Unschuld vermuten und trotzdem alle öffentlichen Auftritte verbieten.

Aber im Zweifel wird eine unschuldige Person bestraft. (Wenn auch nicht von einem Gericht, sondern durch hmmm wie nenne ich das? die Gesellschaft) Genau das will die Unschuldvermutung verhindern. (Deshalb wird das auch nichts werden mit einem Verbot, denk ich mal.)

Palfrader schrieb:Wieso man kann doch die Unschuld vermuten und trotzdem alle öffentlichen Auftritte verbieten.

Wenn man das so sehen möchte muss man doch der Empfehlung folgen können die Veranstaltung einfach nicht zu besuchen.
60000 fühlen sich da nicht gefährdet. 100 fühlen sich gefährdet.
Da fehlt mir das Verständnis dafür sich über den größeren Anteil erheben zu wollen.

Yuliana schrieb:Shelby Lyyn behauptet nun, dass Lindemann versucht habe, sie zwecks eines Gesprächs zu kontaktieren.
Auf seine abgeänderten Songtexte während der Berliner Konzerte reagierte sie in einer Instagram-Story mit: «Ach ja, ist das der Grund, warum du verzweifelt versucht hast, mit mir Kontakt aufzunehmen, um ein persönliches Gespräch zu führen?»
Und fügt an: «Warum wolltest du mit meiner ‹bösen Zunge› sprechen? Wo ist meine einstweilige Verfügung? Wo ist meine Verleumdungsklage?»
Was SL das schreibt hat im Prinzip ja keinen Sinn. Warum sollte es gegen sie eine Verleumdungsklage geben? Was sie über das Konzert und ihren Kontakt mit TL gesagt kann ja den Tatsachen entsprechen - aber es hat keine strafrechtliche Relevanz im Bezug auf TL.

Wenn die Aussagen der Zeugin Lynn und andrer Zeugen keine Substanz haben, müssten Rammstein erst recht die Zeugen wegen Verleumdung anzeigen

Es sei denn, Rammstein empfinden die Aussagen nicht als ehrenrührig

stereotyp schrieb:Aber im Zweifel wird eine unschuldige Person bestraft. (Wenn auch nicht von einem Gericht, sondern durch hmmm wie nenne ich das? die Gesellschaft) Genau das will die Unschuldvermutung verhindern. (Deshalb wird das auch nichts werden mit einem Verbot, denk ich mal.)

Es wird nicht nur eine Person bestraft die möglicherweise unschuldig ist sondern auch hunderte die ganz sicher gar nichts mit den Vorfällen zu tun haben (nämlich die ganzen Mitarbeiter irgendwo im Großprojekt 'Konzerttournee') und zehntausende Besucher die Karten gekauft haben und auf zumindest Teilen ihrer Kosten sitzenbleiben.

bgeoweh schrieb:Auf welcher Rechtsgrundlage soll das denn passieren? Inwiefern ist ein Rammstein-Konzert eine Gefahr?

Nein, keine Frage! Es gibt keine Rechtsgrundlage. Es ist auch nicht meine Meinung hier was zu verbieten. Da habt ihr mich falsch verstanden.
Wenn man hier überhaupt mit Berufsverboten bei puren Verdächtigungen anfangen möchte, dann vielleicht z.B. bei Lehrern oder Priestern, die Umgang mit Kindern haben. In solchen Fällen würde ich eben die Tätigkeit aussetzen, bis juristisch Klarheit herrscht.

Bei Rammstein ist es was völlig anderes. Man kann das Konzert besuchen und wieder gehen. Fertig. Das wäre im übrigen auch bei Aftershow-Parties so. Man ahnt ja nun, wie es dort vielleicht (vielleicht auch nicht) zugeht. Einem erwachsenen Menschen (m/w/d) sollte es deshalb jetzt erst recht freigestellt werden, ob er auch diese "privaten" Veranstaltungen besucht. Ein Verbot wäre illegal, finde ich.

Palfrader schrieb:Wenn man hier überhaupt mit Berufsverboten bei puren Verdächtigungen anfangen möchte, dann vielleicht z.B. bei Lehrern oder Priestern, die Umgang mit Kindern haben. In solchen Fällen würde ich eben die Tätigkeit aussetzen, bis juristisch Klarheit herrscht.

Würde mich interessieren, ob das juristisch zulässig ist

stereotyp schrieb:Würde mich interessieren, ob das juristisch zulässig ist

Das ist nicht nur zulässig, das ist sogar vorgeschrieben in vielen Fällen. Du musst ja auch ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, wenn du diese Jobs überhaupt antreten willst, das ist dann auch umfangreicher als das normale.

stereotyp schrieb:Würde mich interessieren, ob das juristisch zulässig ist

Das kann ich Dir nicht beantworten. Natürlich wäre es wohl so, dass man seitens des Arbeitgebers einen Beschuldigten erst mal aus der Schusslinie nimmt, bis ein Verdacht ausgeräumt ist.
Es gibt vielleicht ja erst nur mal nen Verdacht. Wie bei Lindemann. Ich geh davon aus, sein Führungszeugnis ist (und bleibt) sauber.
@bgeoweh

bgeoweh schrieb:Du musst ja auch ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, wenn du diese Jobs überhaupt antreten willst, das ist dann auch umfangreicher als das normale.

und da stehen auch noch nicht abgeurteilte Verfahren drin?

bgeoweh schrieb:Das ist nicht nur zulässig, das ist sogar vorgeschrieben in vielen Fällen.

kannst Du das belegen?

Erst einmal gilt die Unschuldsvermutung... auch wenn unsere werte Frau Ataman ( Antidiskriminierungsbeauftragte ) diese aufweichen möchte. Es ist schon erstaunlich wie leicht sich die Vorverurteilung über SM und weitere Medien verbreitet, ohne das Beweise für
übergriffiges Verhalten vorgelegt werden konnten.

stereotyp schrieb:und da stehen auch noch nicht abgeurteilte Verfahren drin?

Nein, aber im erweiterten Führungszeugnis stehen auch relevante Sachverhalte die für einen Eintrag im normalen Führungszeugnis nicht relevant sind, aber die sexuelle Selbstbestimmung betreffen. Also z.B. eine Tat bei der nur eine geringe Geldstrafe verhängt wurde.

stereotyp schrieb:kannst Du das belegen?

Da es sich in der Regel um Compliance-Richtlinien von Einzelinstitutionen handelt nicht ohne Weiteres, da müsste ich mir jetzt Arbeit machen. Nimm hier anekdotische Evidenz: https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/recht/481/

Gwyddion schrieb:Antidiskriminierungsbeauftragte

Eigentlich ist es ein Witz! Im Prinzip diskriminiert hier die Antidiskriminierungsbeauftrage selbst in übler Form. Dass erst mal die Unschuldsvermutung gilt, ist ihr vielleicht neu? Man hat da offenbar echt den Bock zum Gärtner gemacht. Unfassbar!

Laura_Maelle schrieb:Ich finde eigentlich auch, dass man mutmaßlichen Gefährdern keine Bühne geben soll.

Der Meinung bin ich zwar auch, aber an den Konzerten hängt ein finanzieller Rattenschwanz und viele Bedienstete, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen.
Auch wenn da nichts bei rauskommen sollte, eine indirekte Botschaft auf jeden Fall.
Junge Frauen werden mehr sensibilisiert, was sie zu tun und zu lassen haben.