In und Out - wer legt das fest?

@rhapsody3004

Ich höre meistens Musik, die schon vor meiner Zeit geschrieben wurde. Alten Blues, beispielsweise. Auch da sind mir Trends ziemlich egal.

Marfrank schrieb:Eigentlich hatte das Ding durchaus das Potential zu einem Hit gehabt!

Sehr steile These. Sehr sehr steil. Die wäre sogar fast einen eigenen Thread wert :D

behind_eyes schrieb:aber die Musikszene in Europa ist auch sehr homogen,

Findest du? Ich würde eher mal vermuten dass die Musikszene inzwischen ziemlich divers und offen geworden ist. Klar hört das Groß immer noch stumpfe Radio-Pop-Musik, aber es haben sich auch verdammt viele Nieschengenres mit großen Fanbasen gebildet. Und dadurch dass immer mehr neue Musik kommt wird ja auch das Alte nicht schlecht und es bleiben damit auch immer mehr Leute auf der älteren Musik hängen. Auch das macht die Sache wieder vielseitiger.

Und ich finde auch dass die aktuellen Jugenkulturen deutlich diverser sind als die vorheriger Generationen. Da bin ich als klassischer Gen-Y-er schon häufig ein bisschen neidisch.

behind_eyes schrieb:Glaubt ihr das es möglich ist, völlig unbeeinflusst von Trends und oder Marketing, Hypes etc zu handeln, zu leben?

Es ist ja nicht verkehrt, wenn man mal einem Trend nachgeht. Ist ja nix schlimmes. Also nein, man geht auch öfters mit dem Trend, als man es vermutet bzw. bemerkt.

Doors schrieb:Komischerweise haben mich schon in jungen Jahren (um 1970 herum) solche Fragen, wann wer wem wie vorschreibt, was "in" oder "out" ist bzw. zu sein hat, nie interessiert, obwohl es damals in vielen Zeitschriften zum guten Ton gehörte, in jeder Ausgabe irgendwelche Listen mit solchen Inhalten zu befüllen. Schade um's Papier.

Dito.... hat mich auch in meiner Teenagerzeit nicht interessiert. (Trotz Überredungsversuche sogar von Eltern, "kauf' dir doch mal ein..." Nö.)
Warum Taschengeld für etwas ausgeben das mich nicht interessiert und (nur) nach dem Geschmack anderer ist?

Weiß aber trotzdem dass viele anders "ticken".
(Kaufe Mathe-Nerd-T-Shirts bzw. habe schon selbst welche gestaltet. Hatte als Teenager Mathe-Poster statt Musikband-Poster an der Wand. Habe etliche Dinge die wirklich gut funktionieren aber ein Nischenprodukt sind. Hobbies... mich findet man nicht bei den ganz üblichen.)

Woran sowas liegen mag?
Ich assoziiere z.B. mit Mathe, Physik: Was Spannendes fürs Köpfchen, macht Spaß (und macht keinen Stress), früher "Berufswunsch", heutzutage "Wunschberuf". Also macht so ein T-Shirt, Poster... gute Laune. Wer mit Mathe, Physik eher assoziiert "hoffentlich falle ich nicht durch", "Hausaufgabenstress" wird sich sicherlich nicht freiwillig damit umgeben.
Im Prinzip bin ich da ja gar nicht so anders: Ich umgebe mich auch nicht mit Gegenständen die etwas mit Dingen zu tun haben die mich nicht interessieren und /oder die mir nicht liegen.

Doors schrieb:Wenn ich einen Trend gut und sinnvoll finde, dann verschliesse ich mich ihm natürlich nicht. Ob es nun um biologisch angebaute Produkte, Ernährung ohne Fleisch, Photovoltaik oder einen Trend zu "Reparieren statt Wegwerfen" geht - wenn es mir machbar erscheint, dann bin ich dabei.

Dito. Ernährung ohne Fleisch - war z.B. schon mein Ding als das als arg uncool galt (80/90er Jahre, auf dem Land, da hat das "keiner" gemacht).

SuiGeneris schrieb:Ich habe seit den 90ern nicht mehr von den Begriffen "In und Out" gehört.

In der heutigen Zeit "trenden" Sachen oder "gehen viral".

Und? Muss man deswegen so schreiben oder sprechen? Nein!

Weiterhin In und Out zu verwenden, verletzt jedenfalls niemanden und da finde ich Anpassung unnötig.

Kriege sogar leichte Aggressionen, lach, wenn ich geht viral lesen darf oder jemanden so sprechen höre.

SuiGeneris schrieb:Und: Gute Werbung kostet Geld.

Jups, und lässt ein Produkt unnötig teurer werden - ohne dass das Produkt dadurch qualitativ besser wird.

Wer als Hersteller viel Geld in Marketing und Werbung steckt, will das natürlich auch wieder reinholen.

Doors schrieb:Alten Blues, beispielsweis

Mag ich teilweise auch.

Ja, scheiß auf Trends.

rhapsody3004 schrieb:Smartphone hole ich mir erst, wenn ich es selber meine zu brauchen.

Habe ich auch so gemacht. Irgendwann wurde es aus beruflichen Gründen nötig, für all die "nächste Woche nach [noch nie dort gewesen]"-Reisen, mittlerweile Busfahrpläne in bestimmten Städten nur noch als App, Navigation auch als Fußgänger benötigen, plötzlich online in Hotels einchecken müssen.
Lösung: Gebraucht-Smartphone der einfacheren Art, Prepaidkarte. Ist auf diese Art und Weise auch kein Geldverschlinger.
Wurde gekauft als mir das Herumgelaufe mit ausgedrucktem Stadtplan und Taschenlampe unterm Regenschirm und die Frage an den Kollegen ob er für mich ein Busticket mitkaufen kann angeschafft - war eine gute Entscheidung. Und nur weil das ein Smartphone ist muss es nicht dauerhaft anbleiben. Ab in die Schublade wenn ich's nicht brauche, und auch unterwegs meist aus (als Notfalltelefon dabei).

Bettman schrieb:Findest du?

Ja, vor allem weil das hier:

Bettman schrieb:Ich würde eher mal vermuten dass die Musikszene inzwischen ziemlich divers und offen geworden ist. Klar hört das Groß immer noch stumpfe Radio-Pop-Musik, aber es haben sich auch verdammt viele Nieschengenres mit großen Fanbasen gebildet. Und dadurch dass immer mehr neue Musik kommt wird ja auch das Alte nicht schlecht und es bleiben damit auch immer mehr Leute auf der älteren Musik hängen. Auch das macht die Sache wieder vielseitiger.

wohl auf jede Kultur zutrifft die auch Subkulturen beinhaltet. Du hast damit Recht, aber eben in einem größerem Kontext schwappen die Trends dieser Szene durch Europa und werden relativ homogen ausgelebt.. völlig egal das es 1000 Diversitäten gibt, so kommt es das Musik von Jennifer Cardini nicht nur in Frankreichs Homosexuelle-Szene gehört wird, sonder gut europaweit und weltweit ist sie in dieser Subkultur (Tech House, Diversität lebend etc) auch bekannt.
Das stärkt das Argument der Homogenität.

Bettman schrieb:Und ich finde auch dass die aktuellen Jugenkulturen deutlich diverser sind als die vorheriger Generationen. Da bin ich als klassischer Gen-Y-er schon häufig ein bisschen neidisch.

und dennoch von Trends durchzogen... da hat sich imo nichts geändert.

Aniara schrieb:Also nein, man geht auch öfters mit dem Trend, als man es vermutet bzw. bemerkt

oder es zugeben möchte.. jep.

rhapsody3004 schrieb:Und? Muss man deswegen so schreiben oder sprechen? Nein!

Weiterhin In und Out zu verwenden, verletzt jedenfalls niemanden und da finde ich Anpassung unnötig.

Kriege sogar leichte Aggressionen, lach, wenn ich geht viral lesen darf oder jemanden so sprechen höre.

Kann man machen, aber ist dann halt - wait for it - out.

rhapsody3004 schrieb:Jups, und lässt ein Produkt unnötig teurer werden - ohne dass das Produkt dadurch qualitativ besser wird.

Das eine folgt nicht zwingend aus dem anderen.



Ich bin übrigens der Ansicht, dass es schon sehr lange keine so klaren Trends mehr gibt.

Es gibt so viele verschiedene Dinge die trenden...teilweise auch Extreme in verschiedenen Richtungen.


Ich muss mich beruflich sehr viel mit Trends beschäftigen.

In der heutigen Zeit gibt es viel mehr Menschen, die selber Trends setzen und kreieren.

Aniara schrieb:Es ist ja nicht verkehrt, wenn man mal einem Trend nachgeht. Ist ja nix schlimmes. Also nein, man geht auch öfters mit dem Trend, als man es vermutet bzw. bemerkt.

YouTube bspw. nutzen sicherlich viele weltweit und hat sich bewährt und ich nutze es auch.

Aber auch nur, weil für mich praktisch und eine enorme Auswahl bietet.

Es wäre dumm, etwas abzulehnen, nur weil es trendy oder In ist, wenn man es selber aber auch für gut und praktisch hält.

Aber wahrscheinlich ist Youtube mittlerweile schon wieder Out - haha. Egal. Mir reichts.

SuiGeneris schrieb:Das eine folgt nicht zwingend aus dem anderen.

Da hast du recht, denn eine UVP seitens des Herstellers ist nicht verpflichtend. Händler können sich daran nur orientieren und je nach eingekaufter Stückzahl das einzelne Produkt dann auch günstiger unter der UVP anbieten.

Gibt aber auch Hersteller, die setzten Händler indirekt unter Druck möglichst nur zur UVP zu verkaufen.

rhapsody3004 schrieb:Aber wahrscheinlich ist Youtube mittlerweile schon wieder Out - haha. Egal. Mir reichts.

Wenn man zu YouTube auch die YouTube-Shorts zählt, dann ist es nicht ganz out.
Die Shorts werden schon noch gut geguckt.

Aber trotzdem ist Tik Tok jetzt eher im Trend. Oder allgemein: Vertical Video.

SuiGeneris schrieb:Aber trotzdem ist Tik Tok jetzt eher im Trend.

Kenne ich vom Namen her.

SuiGeneris schrieb:Vertical Video.

Sagt mir gar nichts.

SuiGeneris schrieb:Wenn man zu YouTube auch die YouTube-Shorts zählt, dann ist es nicht ganz out.
Die Shorts werden schon noch gut geguckt.

Das ist mir auch egal. Also wofür andere noch was nutzen.

Ich schaue nicht darauf, was gerade im Trend liegt oder nicht, ich gehe nach meinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Natürlich ist es auch eine Frage des Angebotes, vieles entwickelt sich weiter oder kommt neu auf den Markt und wenn das in meinen eigenen Kram passt, dann wird es "meins".
Ich habe keinen Plan, was gerade angesagt ist und was nicht. Bei einigen Dingen treffe ich vielleicht selbst gerade den Nerv der Zeit, bei anderen nicht bzw. weniger. Ich schaue in erster Linie auf mich selbst, was mir gefällt und was mir mein Leben erleichtert oder verschönert.
Wenn sich etwas Neues entwickelt hat, und ich bekomme das mit, sprich ich schaue nicht gezielt danach, dann gehe ich danach, ob ich es benötige oder nicht.
Ich esse z.B. kein Fleisch, weil ich es nicht mag. Ob das gerade "in" ist, oder nicht, interessiert mich da nicht. Ich esse deshalb auch keine Fleischersatzprodukte, weil die ja anscheinend ähnlich wie Fleisch schmecken.
Ich habe eine Tätowierung (damals nannte man das noch so), weil ich das schon als Kind in den 60er Jahren total toll fand und schon wusste, dass ich eines tragen werde, wenn ich erwachsen bin. Das war mein eigenen Wunsch und meine eigene Vorstellung, hatte nichts mit Modeerscheinung zu tun, denn damals war eher das Gegenteil der Fall. Wenn man eins trug, wurde man eher abgestempelt, erst recht als Frau.


Ich höre die Musik die mir gefällt und damit war ich als Jugendliche schon auffällig, denn damals hörte ich gern John Denver. Der war hier in Deutschland nicht unbedingt in den Charts vertreten zu meiner Zeit, aber egal, ich habe ihn gern gehört, genau wie klassische Musik.
Später ging es dann auch über zu Heavy Metal, da war ich in meinem Umfeld eine der wenigen, die das hörte und auch zu entsprechenden Konzerten fuhr.

Als in meiner Jugend viele als Popper oder Punker herumliefen, habe ich meinen eigenen Stil gefunden, wobei ich dann später etwas punkiger wurde, allein schon aus Protest gegen mein eigenes Umfeld. Doch das hatte mit mir selbst etwas zu tun und ich bin nicht einfach nach geeifert, wie ich es oftmals bei anderen mitbekam.
Meine Haare trage ich so, wie ich es möchte. Hab letztens irgendwo gelesen, welche Frisuren bei Frauen ab 60 im Trend liegen. Das liegt bei mir ab nächstem Jahr an und ich habe mich da echt kaputt gelacht, weil das mit mir rein gar nichts zu tun hat, was ich da gesehen habe.

Dass die Frage, was in und was out ist falsch gestellt ist, wussten schon die Ärzte in den 80ern. ;)

Gabi & Uwe in: Liebe & Frieden

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An mir ist bisher jeder Trend vorbei gegangen und auch in meinem Umfeld interessiert sich niemand dafür. Natürlich bekomme selbst ich Blindfisch mit, dass phasenweise viele (vor allem junge) Leute gleich aussehen: gleiche Frisur, gleiche Kleidung, gleiche Schuhe, gleicher Stil. Das fand ich für mich nie erstrebenswert; eher langweilig.

Einen Trend habe ich nie verstanden, vielleicht kann mir den mal jemand erklären. Anfang der 2000er hatten die Mädels den Reißverschluss hinten an der Hose. Ich frage mich bis heute, was das sollte.
Letzte Woche erst hab ich das wieder gesehen. Hoffentlich kommt der Trend nicht wieder.

Leitsgeheier schrieb:Ich frage mich bis heute, was das sollte.

Mir ergeht das ähnlich mit ripped Jeans.

Syringa schrieb:ripped Jeans

Die hatte ich tatsächlich früher, mit 20, oft getragen. Nicht, weil's modern war. Die gab es damals noch nicht, glaube ich.
Vielmehr bin ich betrunken auf die Knie gefallen. ;)

@Syringa

Ich erinnere mich, dass um 2001 herum der Punk wieder in Mode war. Da gab es bei H&M (oder war es C&A?) nicht nur zerrissene Hosen und Pullover, sondern auch Dreck aus der Sprühdose. Damit konnte man seine neueste Punk-Haute Couture noch etwas veredeln.

Konnte man aber alles günstiger und authentischer mit preisgünstigem Dosenbier selbst machen. ;)

rhapsody3004 schrieb:Kriege sogar leichte Aggressionen, lach, wenn ich geht viral lesen darf oder jemanden so sprechen höre.

Das ist Opa-Verhalten und überhaupt nicht trendy. :D
Oder in deiner Sprache: Völlig out.

Um auf das Thread Thema zu antworten:

Bestimmen, was In oder out ist, kann niemand.
Aber es gibt natürlich Menschen, die eher einen Trend setzen als andere.
Das kennen die Meisten sicher schon aus der Schule. Da gibt es die coolen Kids, wenn die mit irgendwas Neuem ankommen (Mode, Musik, wasauchimmer) hat das mehr Potential 'in' zu werden, als wenn der Klassen-Nerd mit irgendwas ankommt.

Leitsgeheier schrieb:Letzte Woche erst hab ich das wieder gesehen. Hoffentlich kommt der Trend nicht wieder.

Kann dir doch völlig egal sein, da du Trends doch eh nicht folgst.

Syringa schrieb:Mir ergeht das ähnlich mit ripped Jeans.

Mit so zu kaufenden Jeans - ja, da fehlt mir auch jegliches Verständnis für.

Nicht für eine kaputte Jeans selbst, das kann schon ganz cool sein.
Aber wenn wir früher eine "ripped Jeans" hatten, dann war die ripped, weil wir sie mit viel Liebe ununterbrochen getragen haben und uns von unserer Lieblingsjeans nicht trennen wollten.

Aber sich eine löchrige Jeans neu zu kaufen, finde ich ziemlich bescheuert. :D

rhapsody3004 schrieb:wenn ich geht viral lesen darf oder jemanden so sprechen höre.

da muss ich dir zustimmen!

"viral" hört sich erstmal nach 'ner krankheit oder medizinischer vorgehensweise an!

habe das noch nicht gehört - aber hier, bei Allmy, irgendwo schon gelesen...

:D

wer redet denn so?

Alienpe. schrieb:wer redet denn so?

Alle unter Hundert-Jährigen :D

Alienpe. schrieb:habe das noch nicht gehört - aber hier, bei Allmy, irgendwo schon gelesen...

Ich wusste gar nicht, dass es in der Nähe von Bremen so einsame Gegenden ohne Menschen und Medien gibt. :D

Groucho schrieb:Kann dir doch völlig egal sein, da du Trends doch eh nicht folgst.

Muss ich einem Trend folgen um eine Meinung zu diesem haben zu dürfen? ;)

Groucho schrieb:Alle unter Hundert-Jährigen

dann sollte ich das doch auch schon gehört haben!?!?

noch ist's a stückl hin bis 1oo.

Groucho schrieb:in der Nähe von Bremen

haaa, kalt, kalt kalt ... viel südlicher!

:D