In und Out - wer legt das fest?

SuiGeneris schrieb:was gerade auf Tik Tok trendet...

du meine güte ... was ist denn das für kram?

Tik Tok ?

ich kenne Birkenstock.

Alienpe. schrieb:ich kenne Birkenstock

auch gerade ein Trend:

Birkenstocks - waren das nicht mal diese bequemen Sandalen mit einem Schuss Hippie-Charme? Oder doch eher Gesundheitsschuhe für Medizin-Personal? Oder getragen mit weißen Socken eher der Inbegriff von Spießigkeit? Eines steht fest, ein angestaubtes Image hat der Schuh längst nicht mehr - im Gegenteil. Die Ökolatschen von einst haben es schon auf die Laufstege der Welt geschafft.

Quelle:
https://www1.wdr.de/nachrichten/birkenstock-boerse-100.html

behind_eyes schrieb:auch gerade ein Trend:

na, dann bin ich doch voll auf dem laufenden!

gibt, wenn's um Latschen geht, nix besseres.

Ist mir ehrlich gesagt wurscht was in und Out ist.
Die Götter sitzen heute vor der Kamera und Influenzen ihr Publikum mit Beauty Tipps, politischen Parolen und allerlei anderen Blödsinn

InfluenzerInnen mögen meinetwegen Influenza bekommen statt Influence, gern auch Ausfluss statt Einfluss. Mir sind solche You-Tube-SchleichwerberInnen schon immer egal gewesen.

Im Grunde ist alles ansteckend. Mann muss eben nur die richtige Maske tragen um sich vor Ansteckung zu schützen. Tiktok ist so ein Beispiel wie man Kinder beeinflussen kann. Mich wundert nur dass die Eltern das einfach so hinnehmen.

ayAshi schrieb:Mich wundert nur dass die Eltern das einfach so hinnehmen

Ich glaube sehr vielen (Eltern) fehlt komplett die Medienkompetenz um TikTok richtig einzuschätzen.
Ich bin jedoch fasziniert vom Alghoritmus der App welcher sich in extrem kurzer Zeit perfekt auf den User einstellt und den Content Interessengenau schaltet sodass der User oft Stunden darin zubringt, das höre ich von sehr vielen (Erwachsenen).
Deswegen finde ich die Untersuchung aufgrund des Algorithmus auch sehr spannend, könnte wegweisend sein.

ayAshi schrieb:Mich wundert nur dass die Eltern das einfach so hinnehmen.

Ich kenne TikTok nur von ein paar Clips, die auf YouTube zu sehen sind und da sehe ich sehr häufig Eltern zusammen mit ihren Kindern. Scheint also auch ein Familiending zu sein und wenn dann nur Kinder zu sehen sind, stehen die Eltern in diesen Fällen wahrscheinlich auch dahinter und sei es "nur" mit Akzeptanz.

Warum läßt sich die heutige Jugend so von Tik Tok beeinflussen? Unsere Generation hat in den 1970er und 1980er Jahren ja auch nicht den russischen Auslandsrundfunk als Standardquelle benutzt!

Im Übrigen: was spräche dagegen, dass Deutschland (oder ein EU-Land) eine Konkurrenz zu Tik Tok etablieren würde und die Leute dazu anregen würde, dorthinein zu posten?

Marfrank schrieb:Im Übrigen: was spräche dagegen, dass Deutschland (oder ein EU-Land) eine Konkurrenz zu Tik Tok etablieren würde und die Leute dazu anregen würde, dorthinein zu posten?

@Marfrank
Dagegen spräche, das eine solche in Deutschland entwickelte Plattform zu 99% ein Reinfall wird.

Warum sollte man so etwas nicht geschickt vermarkten können?

ayAshi schrieb:Ist mir ehrlich gesagt wurscht was in und Out ist.

So sehe ich das auch. Wenn mir was gefällt, dann ist es wurscht ob in oder out und wenn ich was nicht mag, dann ist es auch wurscht.

ayAshi schrieb:Die Götter sitzen heute vor der Kamera und Influenzen ihr Publikum mit Beauty Tipps, politischen Parolen und allerlei anderen Blödsinn

Ich kann insbesondere den Produkt-Influencern auch nix abgewinnen, ab einem gewissen Bekanntheitsgrad sind sie für mich einfach auch unglaubwürdig. Mögen sie anfänglich noch Produkte präsentieren, die sie wirklich begeistern, ist es doch mit steigender Follower-Zahl einfach nur ein Geschäft/Werbung. Da gehts ab einem gewissen Punkt doch längst nicht mehr um unabhängige Erfahrungsberichte.

Ich hab bei Youtube zufällig einen kleinen Kanal entdeckt von einem Pärchen das sich mit Achterbahnen, Freizeitparks, Fahrgeschäften usw beschäftigt. Das ist weit entfernt von professionell, aber es ist mit Leidenschaft betrieben, die teilen da wirklich Freude und Kritik von ihren Erlebnissen in den Parks usw ohne von wem gesponsert zu werden, das finde ich authentisch und sympathisch.

Marfrank schrieb:Warum läßt sich die heutige Jugend so von Tik Tok beeinflussen? Unsere Generation hat in den 1970er und 1980er Jahren ja auch nicht den russischen Auslandsrundfunk als Standardquelle benutzt!

Im Übrigen: was spräche dagegen, dass Deutschland (oder ein EU-Land) eine Konkurrenz zu Tik Tok etablieren würde und die Leute dazu anregen würde, dorthinein zu posten?

Dagegen spricht das traditionelle Scheitern deutscher Apps weil wir komplett den Anschluss verloren haben.
In der Politik wird Tiktok, wenn überhaupt bekannt, vielleicht als alternatives YouTube gesehen, dabei ist es so viel mehr.
Ich musste schon schmunzeln als ich deinen Vorschlag las, leider ist es aber so das ein deutsches Tiktok völlige Utopie ist derzeit.

Marfrank schrieb:Warum sollte man so etwas nicht geschickt vermarkten können?

Ein funktionierendes Produkt muss man nicht vermarkten, aber selbst wenn: auch das können wir hier nicht.

Marfrank schrieb:Warum sollte man so etwas nicht geschickt vermarkten können?

@Marfrank
Stell dir einfach mal vor, wie eine deutsche Alternative zu Tik Tok aussehen würde:
Ein Name wie "Trendi Videos" oder ähnlich, eine Marketingkampagne mit Leo dem Löwen, Thomas Gottschalk, Heiner Lauterbach und Joko Winterscheid...
Und als innovatives Bobbon singt irgend ein Verlierer des Vorentscheids zum deutschen Beitrag zum Grand Prix der Volksmusik das passende Mottolied.

Marfrank schrieb am 13.10.2023:Wie man sieht, ist die Frage was "in" und "out" ist, nicht so ohne weiteres klar.

Soziologisch betrachtet geht's bei Trends innerhalb eines Kulturraumes um aufeinander aufbauende natürliche oder künstliche Bedürfnisse, Werte, Identitäten, Innovationen, Imitationen und natürlich auch um Kaufkraft. Da eine Kultur aber immer im Wandel und heute mehr denn je im Austausch ist und sich die Bedürfnisse natürlich oder künstlich ändern, aber auch wiederholen können, gibt es eine stetige Fluktuation von In und Out.

Marfrank schrieb:Im Übrigen: was spräche dagegen, dass Deutschland (oder ein EU-Land) eine Konkurrenz zu Tik Tok etablieren würde und die Leute dazu anregen würde, dorthinein zu posten?

Deutschland hat in Bereichen wie Maschinenbau, Automobilindustrie und Chemie ne starke Tradition zur Innovation aber nicht unbedingt im Unterhaltungsbereich. Die Entwicklung von Innovationen erfordert halt auch ein gewisses Innovationsökosystem, dH Verfügbarkeit von Risikokapital, Unterstützung für Start-ups usw. YouTube hat ja wie Facebook usw sehr lange den Return of Invest für die Investoren herauszögern können, ohne alsbald dem Konsumenten ihren Finanzierungsplan um die Ohren zu hauen in Form von Abos oder Ad-Targeting. Der deutsche Rhythmus legt zudem hohe bürokratische Ansprüche an die Qualität und Sicherheit des Produkts.

Das sind insgesamt alles so kleine Bremsen hier und dort, die dann dafür sorgen, dass der "Spaß" der Anwendung auf eine Excel-Funktion reduziert wird wie der Tatort, obwohl sich einfach nur gerade irgendwas total nutzloses und behämmertes angeschaut werden möchte, wofür man keinen Doktortitel braucht, um's lustig zu finden.

Der deutsche Unterhaltungsbereich ist wie meine Beiträge in Sachdiskussionen. Langweilig, einschläfernd und nüchtern nicht zu ertragen wie Dieter Nuhr.

Marfrank schrieb:Warum läßt sich die heutige Jugend so von Tik Tok beeinflussen? Unsere Generation hat in den 1970er und 1980er Jahren ja auch nicht den russischen Auslandsrundfunk als Standardquelle benutzt!

Im Übrigen: was spräche dagegen, dass Deutschland (oder ein EU-Land) eine Konkurrenz zu Tik Tok etablieren würde und die Leute dazu anregen würde, dorthinein zu posten?

Eigentlich bin ich eher für eine Eindämmung dieser Handysucht. Nichts anderes ist es nämlich wenn Menschen tagtäglich 6 bis 8 Stunden ihr Smartphone in der Hand haben.
Vor allem sollte man besser vor Falschinformationen schützen. Aber wir soll das gehen?
Eine Altersverifikation zum einen, meinetwegen ab 18 und eine Verpflichtung von Seitenbetreibern falsche Informationen zu filtern und zu löschen.
Eine Verifizierung per Ausweis ist nicht unmöglich, wir ja schon für viele Angebote genutzt.
Wer das nicht kann oder will, sollte in Europa einfach geblockt werden. Tschüss Facebook, X, Instagram und wie sie alle heißen.

@ayAshi
ich wäre dafür die Medienkompetenz zu erhöhen statt die Regulierung. Gut, im alten Twitter war das mit den Fake news noch gut gelöst, es wurde gut aufgeräumt, im jetzigen X benötigt man einfach ne gesunde Medienkompetenz. Früher war man am Stammtisch ja auch den Besserwissern ausgeliefert und niemand höheres hat "geholfen".
Wenn ich sehe das Schwurbelkreise auf X tatsächlich Posts vom Postillon für bahre Münze nehmen ist es mit Regulierung nämlich nicht getan, da fehlt einfach komplett Medienkompetenz.

@behind_eyes
Da fehlt nicht nur Medienkompetenz, da fehlt es meist an Bildung und auch sozialer Intelligenz.
Insofern ist eine Steuerung schon eine sinnvolle Idee, am besten mit Lerneffekt.
Was Menschen alles für bare Münze nehmen ist schon erschreckend. Keine Ahnung ob und wo die in der Schule waren.

@ayAshi
Es nützt halt die beste Schulpflicht nichts, wenn das Thema Medienkompetenz kaum eine Rolle spielt.... glaub "Neuland" ist auch nur etwas über 10Jahre her.

Tannhauser schrieb:Der deutsche Unterhaltungsbereich ist wie meine Beiträge in Sachdiskussionen. Langweilig, einschläfernd und nüchtern nicht zu ertragen wie Dieter Nuhr.

Pauschaler Unfug. Besonders auf Filme und Serien bezogen. Aber auch im Bereich Musik.

Und am Ende eh alles nur Geschmackssache.

Ps.
Das Produkt Tatort; Die Verantwortlichen scheinen bis heute alles richtig zu machen, da nach wie vor ein Millionenpublikum von jung bis alt anziehend.