Wie sollte das IOC mit Transgendern und Intersexuellen umgehen?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Es fängt doch im Kleinen schon damit an, dass man hier im Forum aus Ideologischen Gründen gezwungen wird, Männer als Frau anzusprechen.

Man spricht Menschen so an wie sie heißen, sich einem vorstellen. Eigentlich ganz einfach... Normaler zwischenmenschlicher Respekt.
(Hat für mich nichts mit Ideologie und nichts mit dem Forum zu tun. Entspricht einfach nur dem normalen alltäglichen Sprachgebrauch. Herr Müller ist Herr Müller (und nicht Andi oder Schnubsi oder nach Abschätzung des Unterhoseninhalts Sabine). Gilt genauso für andere Personen.
So wie sich die Person einem gegenüber vorstellt, oder was man ggf. kennt man sich privat näher untereinander ausmacht.)

Aniara schrieb:Und bei wie vielen Geburten prozentual ist das tatsächlich schwierig? Das würde mich sehr interessieren.

Kann ich nicht beantworten.
Man schätzt das ca 1-2 % der lebend Geborenen eine Variation der Geschlechtsentwicklung oder Intersexualität aufweisen. In Deutschland wird z.B. das Klinefelter-Syndrom bei etwa 1 von 500-1000 männlichen Lebendgeburten diagnostiziert. Das Turner-Syndrom wird bei etwa 1 von 2500 Mädchen festgestellt. Es wird jedoch vermutet, dass beide Syndrome, insbesondere das Klinefelter-Syndrom, häufiger vorkommen, als bisher angenommen, da viele Fälle nicht diagnostiziert werden. Häufig zeigen sich einige Variationen erst nach der Pupertät.

Warum muss überhaupt irgendein Sportverband mehr regeln als es jetzt schon geschieht? Es gibt ganz klar zwei Klassen in denen ich an den Start gehen kann. Auf die ist man nicht gekommen weil es lustig ist oder weil der Zeitgeist es vorgeschrieben hat sondern weil es einen ganz klaren Leistungsunterschied zwischen BioMännlein und BioWeiblein gibt. Wenn ich mich jetzt mit dem einen oder anderen nicht Identifizieren kann...schön...dann ist das nicht das Problem aller anderen. Eigentlich sollte es im Interesse der jeweiligen Transperson liegen mich mit Sportlern zu messen die auf meinem Level sind und die ich nicht nach belieben dominiere.
Man stelle sich vor es gebe im Jugendamateuersport die Altersklassen nicht....was wäre das los wenn auf einmal Erwachsene mit Kids Fussball spielen und die vom Platz fegen....auf solche Ideen kommt auch niemand.
Ach ja....und warum ist das ganze gefühlt ein TransFrauen Problem....wo sind die ganzen Transmänner die im Sport Ihre Klassen aufmischen?

ransom77 schrieb:Eigentlich sollte es im Interesse der jeweiligen Transperson liegen mich mit Sportlern zu messen die auf meinem Level sind und die ich nicht nach belieben dominiere.

Spinn das mal weiter, ersetze "Transperson" durch "Mensch" und dann die Frage welche Rolle das Geschlecht überhaupt noch spielen könnte.

behind_eyes schrieb:Spinn das mal weiter, ersetze "Transperson" durch "Mensch" und dann die Frage welche Rolle das Geschlecht überhaupt noch spielen könnte.

Das Geschlecht spielt eine große Rolle im Profi-Sport. Oder warum haben wir die strikte Trennung nach Geschlechter? Warum besiegt die Amateur-Herren Mannschaft die Damen-Nationalmannschaft im Fußball? Weil das Geschlecht keine Rolle spielt?....
Ersetz doch mal "Mensch" mit "Lebewesen", dann können wir bald auch gegen Tiere antreten. ;)

Aniara schrieb:Ersetz doch mal "Mensch" mit "Lebewesen", dann können wir bald auch gegen Tiere antreten.

Warum nicht?

Aniara schrieb:Das Geschlecht spielt eine große Rolle im Profi-Sport.

Weil es soziokulturell eine große Rolle spielt, sportlich gesehen macht die Trennung keinen Sinn weil es natürlich (weibliche) Menschen gibt die (männlichen) Menschen das Wasser reichen können. Durch die große Bedeutung in der Zivilisation dagegen, ermöglicht man auch dem "Schwachen" Geschlecht ganz vorne dabei zu sein.
Insofern ja, die Trennung macht Sinn, aber Fälle wie Khelif zeigen das es durchaus Sinn macht, Frauen gegen Männer antreten zu lassen. Angesichts ihrer außergewöhnlichen Physis ist ihr Wettkampf gegen Frauen halt auch kein Wettkampf, es ist pure Dominanz für das sie wahrscheinlich nichtmal sooo viel investieren muss im Gegensatz zu ihren Gegnerinnen.
Ne "echte Leistung" wie ich es verstehen würde, ist es nicht und damit auch etwas entfernt von sportlichen Ansätzen.

Aniara schrieb:Warum besiegt die Amateur-Herren Mannschaft die Damen-Nationalmannschaft im Fußball?

Wird es auch andersrum geben, wenn ich so die Herrenmannschaft ausm Nachbar Dorf sehe....

behind_eyes schrieb:sportlich gesehen macht die Trennung keinen Sinn

Ich empfehle dir dich mal mit der Thematik zu beschäftigen.

Warum treten Männer und Frauen im Leistungssport nicht gegeneinander an?
„Es wäre schlicht unfair“, klärt der DAK-Sportexperte auf. Der Grund ist einfach: Die Körper von Männern und Frauen sind sich zwar sehr ähnlich, weisen aber dennoch auch große Unterschiede auf. Durchschnittlich sind Frauen schmächtiger und kleiner gebaut als Männer. Das schlägt sich nicht nur in der Körpergröße nieder. Atemwege, das Herz und die Lunge sind bei Männern größer und damit in der Regel leistungsfähiger. Das männliche Herz kann schneller schlagen und transportiert eine größere Menge Sauerstoff in die Zellen. „Frauen“, so Mario Habersack, „verfügen auch über weniger Muskeln und über mehr Körperfett“.

Quelle: https://www.dak.de/dak/gesundheit/bewegung-und-sport/sport-fakten-wissen/rolle-es-geschlechts-beim-sport_13566#rtf-anchor-warum-treten-manner-und-frauen-im-leistungssport-nicht-gegeneinander-an

behind_eyes schrieb:aber Fälle wie Khelif zeigen das es durchaus Sinn macht, Frauen gegen Männer antreten zu lassen.

Wo ist da der Mann in deinem Vergleich?

Aniara schrieb:Ich empfehle dir dich mal mit der Thematik zu beschäftigen.

Jep, ist mir bekannt.
Der einleitende Satz spricht von Fairness... Die Geschlechtertrennung versucht diese aufzufangen, aber wirklich fair ist es erst dann, wenn biochemische Marker und Hormonwerte herangezogen werden und Khelif zum Beispiel gegen einen Mann ihrer Klasse kämpft, oder halt gegen irgendjemanden ihrer Klasse.

Aniara schrieb:Wo ist da der Mann in deinem Vergleich?

Wie meinst du das?
Rein von der Physis her müsste Khelif bei den Männern starten, dafür müsste man sich aber von der Geschlechtertrennung verabschieden.

behind_eyes schrieb:Weil es soziokulturell eine große Rolle spielt, sportlich gesehen macht die Trennung keinen Sinn weil es natürlich (weibliche) Menschen gibt die (männlichen) Menschen das Wasser reichen können.

Zeig mir mal die Frau, die einem Klitschko oder Mohamed Ali das Wasser gereicht hätte?
Die hätten eine Schlagkraft, die für eine Frau in deren Gewichtsklasse noch tödlich sein könnte.

Sieh Dir die Zeiten in der Athletik an, Männer liegen weit vorn bei den Weltrekorden.

Frauensport hat seine Berechtigung, wenn man Frauen ihr Recht auf Leistungssport anerkennt. Wenn man Frauen nicht im Leistungssport haben will, dann lässt man sie gegen Männer antreten, dann hat das schnell ein Ende.

behind_eyes schrieb:Weil es soziokulturell eine große Rolle spielt, sportlich gesehen macht die Trennung keinen Sinn weil es natürlich (weibliche) Menschen gibt die (männlichen) Menschen das Wasser reichen können.

Natürlich gibt es die, ganz allgemein betrachtet. Aber eben nicht in den Leistungssportarten, um die es hier geht. (Und erstaunlicherweise ist das sogar auch im Schach so, warum auch immer.)

Röhrich schrieb:Zeig mir mal die Frau, die einem Klitschko oder Mohamed Ali das Wasser gereicht hätte?

Arrakai schrieb:Natürlich gibt es die, ganz allgemein betrachtet. Aber eben nicht in den Leistungssportarten, um die es hier geht.

Kommt doch nur drauf an wo man schaut. Natürlich wird es keine Frau geben die einen Klitschko schlägt, obwohl so sicher ist das auch nicht. Aber weiter unten oder in kleineren Ligen usw natürlich gibt es dort schwächere Männer die von auch von Frauen geschlagen werden können.

Arrakai schrieb:(Und erstaunlicherweise ist das sogar auch im Schach so, warum auch immer.)

Aber nicht perse, in keiner Sportart.

Sollte Khelif eurer Meinung nach weiter gegen Frauen mit üblicher Physis kämpfen, oder gegen Menschen mit ihrer Physis?

ransom77 schrieb:Eigentlich sollte es im Interesse der jeweiligen Transperson liegen mich mit Sportlern zu messen die auf meinem Level sind und die ich nicht nach belieben dominiere.

Dir ist klar das wenn im Rahmen einer geschlechtsangleichenden OP die Hoden entfernt werden es auch rum ist mit der Testosteronproduktion und damit auch mit einem normalen Muskelaufbau wie bei einem Mann.

Röhrich schrieb:Zeig mir mal die Frau, die einem Klitschko oder Mohamed Ali das Wasser gereicht hätte?

So gesehen hat Klitschko allerdings deutlich bessere Werte von Gewonnenen/Verlorenen Wettkämpfen als Khelif und das selbst in seiner Amateur Zeit, also so dominierend war dann Khelif scheinbar doch nicht.

behind_eyes schrieb:Aber weiter unten oder in kleineren Ligen usw natürlich gibt es dort schwächere Männer die von auch von Frauen geschlagen werden können.

Und die sollen dann Sport machen, ohnr die Aussicht jemals ganz oben mitzumachen? Damit zufrieden sein, dass ein Sieg bei einer Olympiade zu 99 % an Männer gehen wird? Glaubst du doch selbst nicht, oder?

behind_eyes schrieb:Aber nicht perse, in keiner Sportart.

Im obersten Leistungsbereich zu 99 %. Sogar im Schach.

Magnus Carlsen: 2837 ELO-Punkte
Hou Yifan (beste Frau): 2633 ELO-Punkte

Arrakai schrieb:Und die sollen dann Sport machen, ohnr die Aussicht jemals ganz oben mitzumachen?

Das ist die Krücke meiner Überlegung, hatte ich hier geäußert:

behind_eyes schrieb:Insofern ja, die Trennung macht Sinn, aber Fälle wie Khelif zeigen das es durchaus Sinn macht, Frauen gegen Männer antreten zu lassen

behind_eyes schrieb:Warum nicht?

So ein Blödsinn.

behind_eyes schrieb:soziokulturell

behind_eyes schrieb:durchaus Sinn macht, Frauen gegen Männer antreten zu lassen

Es war auch mal üblich, dass der Mann seine Ehefrau verdreschen konnte und man hat nicht dagegen gesagt.

Das ist ein schlechtes Argument.....

Die Trennung mach sportlich einfach Sinn um gleichwertige Bedingungen für eine fairen Wettkampf zu schaffen.

gagitsch schrieb:Die Trennung mach sportlich einfach Sinn um gleichwertige Bedingungen für eine fairen Wettkampf zu schaffen.

Wenn das funktionieren würde, gäbe es diesen Thread nicht.

behind_eyes schrieb:Wenn das funktionieren würde, gäbe es diesen Thread nicht.

Diese Thread gibt es weil das IOC eine Entscheidung getroffen hat die eine Einzelperson teilnehmen lassen hat zum offensichtlichen Nachteil aller anderen dieser Sportart.

behind_eyes schrieb:Wenn das funktionieren würde, gäbe es diesen Thread nicht.

Es funktioniert ja in der Regel. Dieser Thread befasst sich aber mit den Ausnahmen von der Regel.
Das macht das Ganze ja so schwierig, wenn man niemanden ausschließen, gleichzeitig aber auch niemanden bevorteilen oder benachteiligen will.

Pusemuckel schrieb:Das macht das Ganze ja so schwierig, wenn man niemanden ausschließen, gleichzeitig aber auch niemanden bevorteilen oder benachteiligen will.

Ja schwierig ist es auf alle Fälle.

man kann wohl in einer so vielfältigen Gesellschaft es nicht jedem Recht machen.

taren schrieb:Dir ist klar das wenn im Rahmen einer geschlechtsangleichenden OP die Hoden entfernt werden es auch rum ist mit der Testosteronproduktion und damit auch mit einem normalen Muskelaufbau wie bei einem Mann.

@taren

Das ist relativ irrelevant. Wenn die Entfernung der Hoden nach Einsetzen der Pubertät erfolgt, hat der Muskelaufbau ja schon stattgefunden.

Würden die Klitschkos heute ihre Hoden entfernen lassen, hätte das keine Auswirkung mehr auf ihre Physis.